Deutscher Bundestag hat nur „geringe Verspätung“!

Entgegen der von mir auch in meiner Geschichte vom 3. Juni 2025 (Nicht beschlussfähige e.V.-Mitgliederversammlung?) wiedergegebenen „Androhung“ des Referat 4 im Deutscher Bundestag, habe ich noch gestern am Nachmittag (16:49 Uhr) die Antwort zur Thematik „DMSB e.V. und das „Lobbyregister“ erhalten. Die verantwortliche Ministerialrätin des Referats 4 schreibt mir sehr ausführlich zu meiner Anfrage:

...“der von Ihnen angesprochene Interessenvertreter bezieht aktuell die geschäftsjahresbezogenen Angaben im Registereintrag auf das vorletzte abgelaufene Geschäftsjahr, hier 2023. Als Geschäftsjahr wird von diesem Interessenvertreter das Kalenderjahr zugrunde gelegt.
Das Lobbyregistergesetz verlangt die Aktualisierung der geschäftsjahresbezogenen Angaben auf das letzte abgelaufene Geschäftsjahr spätestens sechs Monate nach dem Ende des Geschäftsjahres (§ 3 Absatz 3 Satz Lobbyregistergesetz) . Im vorliegenden Falle läuft diese Frist folglich bis 30. Juni 2025.
Das Bereitstellen des entsprechenden Jahresabschlusses/Rechenschaftsberichts hat nach § 3 Absatz 1 Nummer 8 Buchstabe f Lobbyregistergesetz unverzüglich nach der Aufstellung zu erfolgen.“...

Danke nach Berlin! - So kann ich denn meine Leser heute schon ergänzend informieren:

Der DMSB e.V. hat also demnach noch keine Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 vorgelegt. Da fragt man sich dann, was die wohl ihren Mitgliedern auf der im Internet stattgefundenen Mitgliederversammlung des Jahres 2025 am Mittwoch, dem 9. April 2025, erzählt haben.

  • Kein Rückblick, keine Vorschau, kein Überblick?

Man sollte aber nicht vorschnell urteilen. Ich habe da mal im „Ehrenkodex“ dieses Vereins – dem DMSB e.V. - nachgelesen, der exakt auf das Jahr 2025 bezogen ist. (Änderungen sind nur durch das Präsidium möglich!):

§ 7 Vertraulichkeit
Ehrenamtlich für den DMSB tätige Personen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DMSB sind gehalten, alle ihnen in Ausübung ihrer Funktion mitgeteilten Informationen als Ausdruck der Loyalität vertraulich oder geheim zu behandeln. Jede Weitergabe von Informationen oder Meinungen muss in Übereinstimmung mit den Grundsätzen und Anweisungen des DMSB erfolgen.“

Man durfte also nach diesen internen Vorschriften keine andere Auskunft zur aktuellen Mitgliederversammlung erwarten, als ich sie - mit diesem einen, einzigen Satz – dann auch meinen Lesern weiter gereicht habe.

Aber man darf zuversichtlich sein. Im „Ehrenkodex“ des DMSB e.V., gültig für das Jahr 2025, ist auch zu lesen:

§ 4 Nachhaltigkeit und Verantwortung für die Zukunft
Der DMSB verpflichtet sich im Interesse der Zukunftssicherung für nachfolgende Generationen zu einer nachhaltigen Verbandspolitik. Sie soll die Achtung der Umwelt, ökonomische Anforderungen und gesellschaftliche Aspekte angemessen in Ausgleich bringen.

Entsprechend diesem § 4 hat der DMSB e.V. schon zum Ende des Jahres 2023 den Nachfolger der ONS GmbH, die DMSW GmbH aufgelöst. - Das ist in jedem Fall „nachhaltig“!

  • Nichts Genaues weiß ich sonst nicht!

Aber sicherlich werde ich bald – irgendwie – Informationen dazu erhalten, wie sich der DMSB e.V. seine eigene „Zukunftssicherung“ vorstellt.

Ich halte jedenfalls meine Leser – wie sie es gewohnt sind – immer aktuell auf dem Laufenden.

Und die Mitglieder wird das wahrscheinlich auch interessieren!

MK/Wilhelm Hahne
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Nicht beschlussfähige e.V.-Mitgliederversammlung?

Zugegeben, ich hatte mir schon ein wenig Sorgen gemacht, weil keinerlei Informationen zu einer Mitgliederversammlung des DMSB e.V. bei mir eingegangen waren. Sonst hatte ich schon im Vorfeld mal Dieses oder Jenes gehört. Schließlich muss rechtzeitig eine Einladung erfolgen, es muss eine Tagesordnung vorliegen und, und, und. - Irgendwie sickert da immer etwas durch. Aber in diesem Jahr gab es eine absolute „Funkstille“. - So etwas ist nicht normal. - Darum kann auch die Situation nicht normal sein, in dem sich ein Verein befindet, der zwar auf die Öffentlichkeit angewiesen ist, aber es – aus welchen Gründen auch immer – ablehnt, mit dieser Öffentlichkeit zu kommunizieren. - Ich kenne zwar die aktuelle Situation des DMSB nicht im Detail. Aber wer an Wunder glaubt, der weiß auch, dass es auch auf folgende Frage eine Antwort gibt:

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„Aktion Zero“: Politiker haben oft unsinnige Ziele!

Vielleicht sollte man passender schreiben: „unmenschliche“ Ziele. Denn wenn man auf europäischer Ebene ein „ideales“ Ziel von Null Verkehrstoten zu erreichen sucht, so erklärt das zwar die Mittel, aber es sollte eigentlich jedem denkenden Mensche klar sein, dass dieses Ziel unerreichbar ist. Aber Politiker sind offensichtlich keine Menschen. So setzen sie sich auch für „unmenschliche“ Ziele ein. Versucht man diese Ziele – und den Weg dahin - genauer zu betrachten, dann stellt man fest, das aktuell das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bei Motorradfahren gegen Null zu steuern, nur hin zu besonderen polizeilichen Aktionen führt. Das bedeutet, dass aktuellen polizeilichen Aktionen Ziele vorgegeben werden, die unerreichbar sind. Jedem denkenden Menschen müsste klar sein, dass das vorgegebene hehre Ziel „Zero“ niemals erreicht werden kann. Genauso wenig, wie man Unfälle im Haushalt ausschließen kann, von denen wenig gesprochen wird, die aber intern z.B. bei  Versicherungsgesellschaften schon ein Thema sind, weil sie den Gewinn deutlich belasten. 2024 gab es z.B. um 8.000 Tote bei Unfällen im Haushalt, dagegen 2.780 bei Verkehrsunfällen in Deutschland! - Das Thema „Motorradunfälle“ kann man aber mit intelligenten Maßnahmen im Sinne der politischen Absichtserklärungen sicherlich unterstützen. Nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Effektiver wäre es vielleicht, die Statistik mit entsprechenden Maßnahmen zu beeinflussen. Schließlich wäre ein „Vergessen“ genau so menschlich, wie im z.B. im Straßenverkehr einen Unfall zu erleiden. Man kann sogar auf abgesperrter Strecke mit Einbahnverkehr als Motorradfahrer einen Unfall erleiden. - Wozu in dieser Geschichte ein Beispiel folgt. - Weil es nicht genügt selber vorsichtig zu sein, sondern man muss sich auch in einem Umfeld von gleichfalls vernünftigen Motorradfahrern bewegen. Dieses Ziel ist in der Praxis genauso wenig zu erreichen, wie viele andere offiziell gerne plaktativ verkündeten Ziele von Politikern.

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Passen moderne F1-Renner & Monaco nicht zusammen?

Auch in einer Zeit, in der man gerne „denken lässt“, habe ich das Selber-Denken nicht verlernt. Ich nutze auch nicht das Ergebnis von „KI“, von „künstlicher Intelligenz“, sondern habe aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen noch immer die Möglichkeit, einen Denkansatz zu finden, der vielleicht bei anderen im Zuge einer aktuell gerne genutzten „gefälligen“ Anpassung verloren gegangen scheint. Man denkt gerne so, wie es von „Experten“ in den Medien – nach einem vorliegenden Ergebnis (!) - „nach“-gekaut wird. Da bin ich glücklich, nicht zu den „Experten“ gezählt zu werden. Als normaler Fan des Motorsports habe ich nicht nur die Entwicklung dieser Sportart hin zu einem „modernen Geschäftsmodell“ mit großem Interesse verfolgt. Für mich habe ich schließlich begreifen müssen, dass dieser „Sport“ heute eigentlich keiner mehr ist. Damit interessiert er mich nur noch, weil er viele meiner Leser immer noch interessiert. - Um sie zu eigenen Überlegungen anzuregen schreibe ich nur noch ab und an zu diesem Thema eine Geschichte. - Meine letzte F1-Geschichte war z.B. mehr den „Experten“ der FIA gewidmet, die wohl tatsächlich davon ausgingen, dass man mit einem zwangsweise verordneten zweiten Reifenwechsel, das Thema „Langeweile in MC“ irgendwie positiv beeinflussen könne.  Jetzt – nach dem Rennen – möchte ich fragen:

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Ein Beispiel: Der Monaco-Grand-Prix am Wochenende!

Wie (fast)  alle Jahre wieder, wird es auch in diesem Jahr wieder ein Formel 1-Rennen in Monaco geben. Übrigens eine Woche früher als sonst. - Formel 1-Rennen mit WM-Status gibt es dort seit mehr als 70 Jahren. Ein erstes Rundstreckenrennen gab es allerdings auf dem Stadtkurs schon 1929! - Ich war zwar noch niemals zu einem F1-Rennen dort, aber bin schon Anfang der 50er Jahre die „Renn“-Strecke – im normalen Straßenverkehr – mit einem damals als etwas Besondekem empfunden „normalen“ Automobil abgefahren: Einem DKW 1000 SP. Der war „damals“ natürlich zweifarbig. Unten „korallerot“, das Dach war „elfenbeinfarben“. Leider war der „DKW 1000 SP“ – mit „3-6“-Zweitaktmotor – ein „Werkswagen“ des Herstellers, der „damals“ noch in Düsseldorf residierte.

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Heute werden Automobile anders verkauft als damals!

Vor vielleicht zwei Jahren hat mir der vormalige Geschäftsführer eines Porsche-Zentrum vorgehalten, dass in „der heutigen Zeit“ Automobile anders verkauft würden als „damals“. „So wie du damals noch Porsche verkauft hast, so könnte man heute keine Porsche mehr verkaufen“, hat er festgestellt. Er müsste es eigentlich gewusst haben, denn er war mir vor Jahrzehnten mal als „Juniorverkäufer“ sozusagen „zugeteilt“ und hat mich und meine Art zu verkaufen, „aus nächster Nähe“ mit erleben können. - Meine Art zu verkaufen, hat „damals“ meinem Arbeitgeber den Porschevertrag erhalten. - Später – mich gab es als Mitarbeiter in diesem Autohaus nicht mehr – wurde dann „mein“ Juniorverkäufer zum Geschäftsführer eines Porsche-Zentrum dort und hat es bis zu seinem Rentenalter geleitet. - Der musste eigentlich den Unterschied zwischen „damals und heute“ kennen. Er war auch davon überzeugt, dass sich „das Verkaufen“ in der Jetztzeit gegenüber „damals“ geändert hat. - Das ist auch sicherlich  in der Praxis so. - Aber ist es auch eine gute und richtige Entwicklung; eine Entwicklung „in die richtige Richtung“?

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Für Strohköpfe sind Geistesblitze brandgefährlich!

An dieses schöne Wort hätte ich denken sollen, bevor ich – verärgert – meine letzte Geschichte schrieb. Sie war zwar nicht falsch, kam aber für meine Leser vielleicht so überraschend, so dass  manche sich gar nicht erst die Zeit genommen haben, ihn zum Anlass für eigene Überlegungen zu nehmen. In diesem Fall zu Überlegungen, die den Motorsport betreffen oder auch Entscheidungen der Automobilindustrie, die sich – einseitig – nur an den Vorstellungen (Ideal-Vorstellungen?) von Politikern orientieren. Es muss immer eine Menge zusammen passen, wenn sich eine bestimmte Lösung als „ideal“ darstellen soll. Auch Politiker sollten sich darum nicht auf „Geistesblitze“ verlassen. Was niemand daran hindern sollte, Ideal-Vorstellungen zu entwickeln. Nur wenn man denkt und schließlich auch handelt, kann es zu realisierbaren Vorstellungen kommen, denn nur solche führen zu einem „Fortschritt“! - Das hört sich vielleicht nach “schlauem Gelaber“ an, dahinter steckt aber eine Menge Erfahrung, die dadurch entstanden ist, dass ich selber auch schon in einer Reihe von Jahrzehnten schon mal mal Fehler gemacht habe. - Aber man sollte die nicht wiederholen, selbst wenn das sehr bequem wäre. - Und manchmal sogar unauffällig! - Darum werde ich nachfolgend auch mal auf eine „unauffällige Kleinigkeit“ aufmerksam machen, die bisher vielfach unerwähnt geblieben ist. - Weil sie „so klein ist“? - Weil das doch niemanden interessiert? - Vielleicht sollte man den Titel zu dieser Geschichte deshalb mit einem Fragezeichen versehen, denn zu einem „Strohkopf“ ist man nicht geboren, sondern – Achtung! - man wird dazu erzogen!

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Passt! - „Bin ich denn nur noch von Idioten umgeben?“

Gestern habe ich aktuell eine Pressemitteilung erhalten, die mich die oben zitierte Frage stellen lässt, die ich häufig von meinem Vater gehört habe. Der erwartete einfach, dass man auch scheinbare 08/15-Arbeiten erst durchdachte, bevor man sie – möglichst intelligent – erledigte. Diesen Ansporn hat heute niemand mehr. Hauptsache man erledigt etwas. Und man „eckt nicht an“. Alles was man macht, muss „in die Zeit passen“. - Und was dahin passt, das wird eigentlich – machen wir doch einfach mal den Versuch ehrlich zu sein – oft von „Dummen“ bestimmt, die sich sehr wichtig nehmen. In der Autoindustrie lassen sich deren „Köpfe“ inzwischen von Politikern bestimmen. - Das System funktioniert „reibungslos“. - Und das ist das eigentliche Problem, das man schon daran verdeutlichen kann, wie die Automobilindustrie „ihr Problem“ mit „ihrem VDA“, dem Verband der deutschen Automobilindustrie gelöst hat: Man verlegte deren Sitz von Frankfurt nach Berlin, machte eine Politikerin zur Chefin und nun – alles läuft „reibungslos“. Nur die Automobilindustrie nicht mehr. Weil man auch dort immer mehr auf ein „reibungsloses Funktionieren“ geachtet hat. Da hat auch kaum jemand in den Aufsichtsräten gestört! - Schließlich hatte man sich die passenden Figuren oft selber ausgesucht. - Und jeder versucht dann – nicht etwa neue Spuren zu legen – sondern tappt in den Spuren seiner Vorgänger – geht keinerlei Risiken ein. - Schließlich genügt es, Millionen zu verdienen. - Persönlich! - Und gegenüber der Mehrheit der Aktionäre keine groben Fehler zu machen! - Genauso ist es auch auf dem Gebiet des modernen Motorsports. - Alles „Mitläufer“! - Die damals von meinem Vater oft gehörte Frage würde auch heute von mir nur mit dem kurzen Kommentar versehen werden können:

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Ist die Erinnerung an Carlos Sainz der Schlüssel?

Da stand ich nun beim NLS 3-Lauf wieder einmal an der Nürburgring-Nordschleife  – aktuell am „Brünnchen’“ – um nach einem Grund zu suchen, um zu verstehen, warum die NLS nicht mehr wie die VLN funktioniert. Am Freitag schaue ich mir meist die Test- und Einstellfahrten in der Boxengasse an. Da wo alles sozusagen „unsortiert“ durcheinander fährt. Nun am Renn-Samstag war ich hier am „Brünnchen“, wo es einen direkt an der B 412 gelegenen Parkplatz gibt, der viele Besucher deswegen anlockt, weil sie ihn so bequem erreichen können. - Bei den „Wohnwagen“ frage ich mal nach jemanden, der hier eigentlich immer seinen Stammplatz hatte und evtl. schon Tage vorher hier zu finden war. - Ich erfahre, dass der nicht mehr kommt. Es ist ihm zu teuer geworden. 35 Euro der Wohnwagenstellplatz – ohne Service – 10 Euro der Parkplatz – ohne Versicherung – 25 Euro das Besucher-.Ticket; das war ihm – mit 70 Euro - für ein paar Stunden „Renn-Action“ zu teuer geworden. - Aber bei den „Touristenfahrten“ – irgendwann abends z.B., da würde ich ihn wohl wieder treffen. - Danke! - Verstehe! - Aber ich verstehe eigentlich das ganze System nicht mehr, mit dem hier heute ein Rennen abgewickelt wird. - Aber alle „Offiziellen“ die ich frage, finden alles toll und offenbar gibt es weder etwas zu verbessern noch zu verändern. Sogar die – relativ – kleinen Starterzahlen stimmen zufrieden. - Aber dieses Mal habe ich es beim Beobachten des Rennens und Auswertung meiner Beobachtungen – vielleicht? - doch begriffen:

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8. Mai 1945: Als in Kallenhardt noch Krieg war!

Heute, am 8. Mai 2025, wird in Deutschland an das Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht. Das ist mit diesem Datum festgemacht. Es ist ein Gedenktag. - Oder doch ein Feiertag? - Mir persönlich stellt sich diese Frage nicht, denn ich erlebte diesen Tag in Kallenhardt, einem Dorf nahe Rüthen. Das Dorf liegt im Sauerland auf einer kleinen Anhöhe und war offenbar für die amerikanischen Truppen ohne jede strategische  Bedeutung. Folglich wurde „dieser Hügel“ umgangen. In Deutschland wurde schon an anderer Stelle die „Befreiung“ gefeiert, als Kallenhardt noch fest in deutscher Hand war.

Ich erinnere mich noch gut, dass wir erst nach diesem 8. Mai 1945 durch die amerikanische Armee eingenommen wurden. Aber zunächst muss ich vielleicht erklären, wie ich, der in Homberg bei Duisburg geboren wurde, in Moers, am Niederrhein aufwuchs, denn 1945 ins Sauerland kam.

Im Januar 1945 begann sozusagen für mich „der Endkampf“. Da waren Ende September 1944 rd. 40.000 alliierte Fallschirmjäger - Briten, Amerikaner und wenige Polen - „hinter der Front“ in Holland abgesetzt worden. Aus meiner Sicht rief nun Hitler „zum letzten Gefecht“.

Dazu gehörte auch, dass ich – 12 Jahre alt - im Januar 1945 zum „Volkssturm“ eingezogen und der Versuch unternommen wurde, mich an der Panzerfaust auszubilden. Ich habe meinem Vater im Detail von dieser „Ausbildung“ erzählt, die in einer noch nicht ausgebombten Volksschule stattfand.

Mein Vater war entsetzt und beschloss, seine Familie irgendwo ins Sauerland zu bringen, wo man dann vielleicht überleben würde. Jedenfalls hatten wir das bis dahin geschafft! - Lange konnte es schließlich nicht mehr dauern, bis dass der Schrecken ein Ende hatte!

So landeten wir in Kallenhardt. Ich weiß nicht warum gerade dort, aber ich weiß, dass man dort für uns keinen Platz hatte. So haben wir – meine Mutter, Großmutter und sechs Kinder (meine Mutter war Trägerin des "Mutterkreuzes"!) – unsere ersten Nächte dort in der Schützenhalle verbracht. Wir lagen auf „Wehrmachtsbetten“ und nachts huschten die Ratten um uns herum. - Mich schaudert noch heute.

Dann haben wir Platz in einem Gasthof gefunden, wo wir auf ein schnelles Ende des Krieges hofften. Und die Amerikaner rückten vor. - Und weiter vor. - Und schließlich rechts und links an Kallenhardt vorbei.

Der Ort war nun von allen Verbindungen abgeschnitten. Meine Mutter konnte nicht mehr zu Fuß die rd. 10 Kilometer nach Rüthen – quer durch den Wald – zum Einkaufen gehen. - Nichts ging mehr. Auch der Milchwagen leerte nun morgens die Milcheimer nicht mehr, die die Bauern an die Straße gestellt hatten.

Aber die Kühe mussten jeden Tag gemolken werden. So wurden dann die Milchkannen, die nicht in unbeschränkter Zahl zur Verfügung standen, einfach ausgekippt. So lief dann jeden Morgen frische Milch durch die Straßenrinnen des Dorfes bergab.

  • Kallenhardt war in jenen Tag ein Dorf, in dem zumindest die Milch – wenn auch nicht der Honig – floss!

Wir hörten auch weiterhin, was so das Oberkommando des Heeres verkündete. Wir standen  jedenfalls immer kurz vor dem „Endsieg“!

Aber dann war der Krieg offiziell zu Ende und Kallenhardt war immer noch nicht von den Amerikanern „besetzt“. Eine kleiner Gruppe deutscher Soldaten, unter Leitung eines fanatischen jungen Leutnants hatte vor, dieses Dorf zu verteidigen.

Und dann kamen – nach meiner Erinnerung war das nach dem 8. Mai 1945 – die amerikanischen Truppen. Aus dem Fenster des 1. Stocks, wo unsere Zimmer lagen, sahen wird die Panzer den Berg hinan rollen. Dahinter die Soldaten in geduckter Haltung mit ihren Sturmgewehren.

Nun war es Zeit in den Keller zu gehen. Mein Vater hatte das Kommando. Da waren  dann wir aus dem Gasthof alle versammelt. Mein Vater ordnete an, dass sich alle rechts und links neben das Kellerfenster zu stellen hatten.

Tatsächlich wurde dann von den Amerikaner durch das Kellerfenster geschossen. Und mein Vater fragte die Gastwirtin irritiert, ob sie vielleicht die Gasthaustür abgeschlossen hätte. „Aber selbstverständlich“, war die Antwort.

Und mein Vater hastete nach oben, um die Tür aufzuschließen. Und dann fühlten wir uns bald durch bewaffnete Amerikaner bedroht, die alle Räume durchsuchten.

Der Pfarrer hatte an der Kirche die „weiße Fahne“ - ein Bettlaken - gehisst, aber der deutsche Leutnant hatte darauf geschossen, bevor er von den Amerikanern – wie andere wenige deutsche Soldaten auch – entweder erschossen wurde oder in Kriegsgefangenschaft kam.

Schon wenige Tage später floss dann keine Milch mehr durch die Straßenrinnen. Aber jeder deutsche Mann, der – in „kriegsfähigem Alter“ - über die Straße ging, wurde von den Amerikanern „eingesammelt“ und in ein Lager bei Arnsberg verbracht. - Mein Vater auch.

Aber hier möchte ich dann meine Geschichte dann enden lassen. Ich habe jedenfalls das Ende des Zweiten Weltkriegs nicht am 8. Mai 1945, sondern später erlebt.

Für mich ist es darum weder ein Gedenk- noch ein Feiertag! - Aber ich erinnere an einen Tag, an dem die Milch in Strömen durch die Straßen läuft!

Nicht alles im Leben läuft immer „termingerecht“!

MK/Wilhelm Hahne
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