8. Mai 1945: Als in Kallenhardt noch Krieg war!

Heute, am 8. Mai 2025, wird in Deutschland an das Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht. Das ist mit diesem Datum festgemacht. Es ist ein Gedenktag. - Oder doch ein Feiertag? - Mir persönlich stellt sich diese Frage nicht, denn ich erlebte diesen Tag in Kallenhardt, einem Dorf nahe Rüthen. Das Dorf liegt im Sauerland auf einer kleinen Anhöhe und war offenbar für die amerikanischen Truppen ohne jede strategische  Bedeutung. Folglich wurde „dieser Hügel“ umgangen. In Deutschland wurde schon an anderer Stelle die „Befreiung“ gefeiert, als Kallenhardt noch fest in deutscher Hand war.

Ich erinnere mich noch gut, dass wir erst nach diesem 8. Mai 1945 durch die amerikanische Armee eingenommen wurden. Aber zunächst muss ich vielleicht erklären, wie ich, der in Homberg bei Duisburg geboren wurde, in Moers, am Niederrhein aufwuchs, denn 1945 ins Sauerland kam.

Im Januar 1945 begann sozusagen für mich „der Endkampf“. Da waren Ende September 1944 rd. 40.000 alliierte Fallschirmjäger - Briten, Amerikaner und wenige Polen - „hinter der Front“ in Holland abgesetzt worden. Aus meiner Sicht rief nun Hitler „zum letzten Gefecht“.

Dazu gehörte auch, dass ich – 12 Jahre alt - im Januar 1945 zum „Volkssturm“ eingezogen und der Versuch unternommen wurde, mich an der Panzerfaust auszubilden. Ich habe meinem Vater im Detail von dieser „Ausbildung“ erzählt, die in einer noch nicht ausgebombten Volksschule stattfand.

Mein Vater war entsetzt und beschloss, seine Familie irgendwo ins Sauerland zu bringen, wo man dann vielleicht überleben würde. Jedenfalls hatten wir das bis dahin geschafft! - Lange konnte es schließlich nicht mehr dauern, bis dass der Schrecken ein Ende hatte!

So landeten wir in Kallenhardt. Ich weiß nicht warum gerade dort, aber ich weiß, dass man dort für uns keinen Platz hatte. So haben wir – meine Mutter, Großmutter und sechs Kinder (meine Mutter war Trägerin des "Mutterkreuzes"!) – unsere ersten Nächte dort in der Schützenhalle verbracht. Wir lagen auf „Wehrmachtsbetten“ und nachts huschten die Ratten um uns herum. - Mich schaudert noch heute.

Dann haben wir Platz in einem Gasthof gefunden, wo wir auf ein schnelles Ende des Krieges hofften. Und die Amerikaner rückten vor. - Und weiter vor. - Und schließlich rechts und links an Kallenhardt vorbei.

Der Ort war nun von allen Verbindungen abgeschnitten. Meine Mutter konnte nicht mehr zu Fuß die rd. 10 Kilometer nach Rüthen – quer durch den Wald – zum Einkaufen gehen. - Nichts ging mehr. Auch der Milchwagen leerte nun morgens die Milcheimer nicht mehr, die die Bauern an die Straße gestellt hatten.

Aber die Kühe mussten jeden Tag gemolken werden. So wurden dann die Milchkannen, die nicht in unbeschränkter Zahl zur Verfügung standen, einfach ausgekippt. So lief dann jeden Morgen frische Milch durch die Straßenrinnen des Dorfes bergab.

  • Kallenhardt war in jenen Tag ein Dorf, in dem zumindest die Milch – wenn auch nicht der Honig – floss!

Wir hörten auch weiterhin, was so das Oberkommando des Heeres verkündete. Wir standen  jedenfalls immer kurz vor dem „Endsieg“!

Aber dann war der Krieg offiziell zu Ende und Kallenhardt war immer noch nicht von den Amerikanern „besetzt“. Eine kleiner Gruppe deutscher Soldaten, unter Leitung eines fanatischen jungen Leutnants hatte vor, dieses Dorf zu verteidigen.

Und dann kamen – nach meiner Erinnerung war das nach dem 8. Mai 1945 – die amerikanischen Truppen. Aus dem Fenster des 1. Stocks, wo unsere Zimmer lagen, sahen wird die Panzer den Berg hinan rollen. Dahinter die Soldaten in geduckter Haltung mit ihren Sturmgewehren.

Nun war es Zeit in den Keller zu gehen. Mein Vater hatte das Kommando. Da waren  dann wir aus dem Gasthof alle versammelt. Mein Vater ordnete an, dass sich alle rechts und links neben das Kellerfenster zu stellen hatten.

Tatsächlich wurde dann von den Amerikaner durch das Kellerfenster geschossen. Und mein Vater fragte die Gastwirtin irritiert, ob sie vielleicht die Gasthaustür abgeschlossen hätte. „Aber selbstverständlich“, war die Antwort.

Und mein Vater hastete nach oben, um die Tür aufzuschließen. Und dann fühlten wir uns bald durch bewaffnete Amerikaner bedroht, die alle Räume durchsuchten.

Der Pfarrer hatte an der Kirche die „weiße Fahne“ - ein Bettlaken - gehisst, aber der deutsche Leutnant hatte darauf geschossen, bevor er von den Amerikanern – wie andere wenige deutsche Soldaten auch – entweder erschossen wurde oder in Kriegsgefangenschaft kam.

Schon wenige Tage später floss dann keine Milch mehr durch die Straßenrinnen. Aber jeder deutsche Mann, der – in „kriegsfähigem Alter“ - über die Straße ging, wurde von den Amerikanern „eingesammelt“ und in ein Lager bei Arnsberg verbracht. - Mein Vater auch.

Aber hier möchte ich dann meine Geschichte dann enden lassen. Ich habe jedenfalls das Ende des Zweiten Weltkriegs nicht am 8. Mai 1945, sondern später erlebt.

Für mich ist es darum weder ein Gedenk- noch ein Feiertag! - Aber ich erinnere an einen Tag, an dem die Milch in Strömen durch die Straßen läuft!

Nicht alles im Leben läuft immer „termingerecht“!

MK/Wilhelm Hahne
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Motorsport 1977 – 2025: VLN = Sport – NLS = Luxus!

Der Langstreckensport am Nürburgring hat für mich immer etwas Besonderes gehabt. Zufällig bin ich 1977 in die Eifel gezogen. Nicht zufällig startete zu dieser Zeit die VLN-Langstrecken-Serie. Der Nürburgring war damals in einer Situation, dass die Rennstrecke – irgendwie – ausgelastet werden musste. Nicht zufällig war der Promotor der Serie ein Nürburgring-Mitarbeiter, der dann aber später – weil nicht mehr benötigt – „ausrangiert“ wurde. - Natürlich gab es offiziell ein Argument! - Die Serie hat sich aber zunächst gut weiterentwickelt. - Kritisch wurde diese Entwicklung dann, als der Einfluss der Hersteller deutlicher wurde. Dieser Einfluss fand dann eine Verstärkung durch den Einfluss des ADAC, der sein 24h-Rennen „pflegen“ wollte. - Der eigentliche Auslöser für die aktuelle - ich nenne sie – Krisen-Situation bei der VLN/NLS, war aber nicht nur die „Einführung“ der GT3  mit all den Kontroll-Regeln, denen man z.T. dann die „Sicherheits-Tarnkappe“ aufsetzte. Sie wurde noch verstärkt durch das eigentlich selbstverständlich vorhandene kaufmännische Interesse des aktuellen Nürburgring-Besitzers. Durch die Gesamtentwicklung des Marktes ist aus einer Motorsport-Breitensportserie nun inzwischen eine Luxus-Serie geworden, zu der nachfolgend auch noch Details am Beispiel der NLS 2 des Jahres 2025 genannt werden sollen. Eine Serie hat sich mit der Zeit gewandelt, ist eigentlich zu einer typisch deutschen Art von „Motorsport“ geworden, die in der Organisation keine „Generalisten“ mehr kennt, sondern nur noch „Sachbearbeiter“, die von zwei Faktoren wesentlich bestimmt sind: Lobbyismus und Geld! - Echter Sport war „gestern“!

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Jochen Mass: Der F1-“Malboro“-Mann ist gestorben!

Jochen ist auch zu seiner „besten Zeit“ im Motorsport immer so unkompliziert geblieben, wie er eigentlich auch war. Er kam aus einem kleinen bayerischen Dorf, war zur See gefahren. Er liebte das Meer. Das erste was er sich kaufte, als er in der Formel 1 dann Geld verdiente, war ein Segelschiff. - Ein richtiges!

Als Formel 1-Fahrer war „Malboro“ sein Sponsor. Für mich ist er immer der „Malboro“-Mann gewesen. Ich kannte ihn noch aus einer Zeit, als er bei „Alfa-Hähn“ in Mannheim arbeitete. Er fuhr da schon mal mit einem Alfa Bergrennen. Er lud „sein Fahrzeug“ selber ab, er war wie wir alle, die damals in der Bergrenn-Szene unterwegs waren. Da wir am Ende des ersten Laufes bis zur Rückführung immer viel Zeit hatten, kannten wir uns auch alle persönlich relativ gut.

So war mein Kontakt zu Jochen Mass auch ein anderer, als ihn andere Kollegen später hatten. Jochen war ein talentierter Motorsportler ohne jeden Spleen. Er wusste was er konnte, aber auch, was er besser nicht versuchen sollte.

In der Einschätzung so mancher „Wunderwaffe“ waren wir einer Meinung. Aber es war bei ihm eine Meinung, die er nur mit jenen teilte, denen er vertraute. Seine „öffentliche Meinung“ war oftmals „angepasst“. So eckte er auch niemals an.

Ich persönlich habe ihn im Sportwagen als besser empfunden, als in der Formel 1, obwohl er dort sicherlich größere öffentliche Beachtung gefunden hat, als in der Sportwagen-Szene. Jochen war noch jemand, der z.B. auf der Nürburgring-Nordschleife zunächst zwei Eingewöhnungsrunden drehte, bevor er „seine“ schnellste Runde in Angriff nahm.

Jochen war kein „Bruder Leichtsinn“. Er kannte seine Grenzen und hat sich in ihnen bewegt. Über mich hat er sich manchmal gewundert. Wenn ich seine AC-Cobra, die er mir als Journalist für einen Fahrbericht zur Verfügung gestellt hatte, z.B. als die „kleine Version“, identifizierte, während sie ihm als „große Version“ verkauft worden war.

„Was hast du davon?“, hat er mich gefragt. Natürlich – auch in diesem Fall – nur Ärger. Mein Bruder Hubert hatte Jochen die AC-Cobra als „große Version“ verkauft!

Als Jochen mal in seiner Sportwagenzeit als Porsche-Werksfahrer morgens etwas zu spät – 5 Uhr war vereinbart – zu Versuchsfahrten auf der Nordschleife mit seiner 1000er Kawa erschien, da hat er mir schnell noch den Zündschlüssel in die Hand gedrückt – „Wenn mal was sein sollte“ – um sich dann überhastet in das Cockpit zu setzen, das da schon- weil Jochen nicht kam – von Jacky Ickx „vorübergehend“ besetzt war. - Und er ist „überhastet“ losgefahren.

Während das Porsche Team noch den Funkmast aufbaute, habe ich festgestellt, dass Jochen „überfällig“ war und bin ihm mit seiner Kawa nachgefahren. Am „Bergwerk“ stand dann Jochen – zum Glück unverletzt – neben einem Porsche-Trümmerhaufen.

Ich habe mit Jochen so manches „ehrliche Gespräch“ geführt. Gegenüber anderen Kollegen und der Öffentlichkeit hat sich Jochen jedoch gerne „angepasst“ verhalten.

Schade! - Jochen Mass war ein guter Typ, „damals“ einer der wenigen „Guten“, die mit deutscher Nationalität in der F1-Szene Bedeutung hatten. Da genügte damals schon ein einziger F1-Sieg.

  • Jochen Mass war zwar ein „Malboro-Man“, aber deswegen kein Marketing-Mann!

Meine Großmutter hätte gesagt:

„Dat war'ne treue Söck!“

Nun ist er im Alter von 78 Jahren von uns gegangen. Da hatte er längst sein „Kampfgewicht“ verloren. Eigentlich hat er einen Schlaganfall, im Februar erlitten, nicht überlebt.

Ein „normaler Tod“ für einen „guten Typen“, der sich niemals als etwas Besonderes empfunden hat. Er war „Einer von uns“! - Er war zu „brav“ um sich über Jahrzehnte „gut verkaufen zu können“.

Ich werde ihn als angenehm und symphatisch in Erinnerung behalten.

„Mast- und Schotbruch, Jochen!“

Wilhelm

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Sind deutsche E-Automobil-Besitzer dumme Träumer?

Eigentlich nicht! - Sie haben nur die Versprechungen von Politikern und Managern ernst genommen und wollten mit dem Kauf eines E-Automobils ihren Beitrag dazu leisten, dass die Auswirkungen des Klimawandels gemindert werden. Einige davon konnten vor dem Kauf nicht alles bedenken, weil sie nicht gut – und objektiv richtig – beraten wurden. Ein E-Automobil ist zwar auch ein Mittel zur schnellen Fortbewegung, wie auch ein „Verbrenner“, weist aber doch Eigenheiten auf, die man kennen und beim Kauf berücksichtigen sollte. - Mit dieser Geschichte möchte Motor-KRITIK eigentlich nur einen Anstoß geben, sich vor einer Entscheidung - dafür oder dagegen – genau zu den Eigenheiten eines E-Automobils kundig zu machen. Einen sieben Jahre alten „Verbrenner“ – nur als Beispiel - weiter zu fahren, kann sinnvoller sein, als ihn auf eine Schrotthalde zu stellen und ein neues E-Automobil zu kaufen. Das wäre nicht nur teurer und – schwerer, sondern schwieriger wäre auch das Abwägen, wann die Vorteile in die eine oder andere Richtung überwiegen. - Man sollte auf die im Titel gestellt Frage, eigentlich immer eine klare Antwort geben können!

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Un gars fort avec un sens de l'humour détonnant!

Herbert sprach sehr gut französisch. Er war ein gebildeter Mensch, aus gutem Hause – wie man so schön sagt. Sein Vater war Stahlmanager im Saargebiet gewesen und ist 98 Jahre alt geworden. Herbert Hartge, den wahrscheinlich nicht alle Motor-KRITIK-Leser kennen, ist 80 Jahre alt geworden. Am 17. März ist er dort gestorben, wo er auch geboren wurde: Im Saargebiet.

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Ist Porsche auch SIM-aktiv? - Jeder Jeck is anders!

Eigentlich dachte ich, dass inzwischen normale Menschen begriffen haben, dass e-Sport (oder SIM-Racing) eigentlich nichts mit SPORT zu tun haben. Aber es gibt durchaus noch Vereine, die das anders sehen. - Weil ihnen sonst nur wenig einfällt? - Aber nun musste ich mich belehren lassen, dass selbst Porsche, der Sportwagen-Hersteller in Stuttgart, ein „Werksteam“ von 6 Rennfahrern unterhält und dafür jetzt auch einen Einsatzort in einem Kölner Vorort gewählt hat. - Mich hat das erstaunt, nachdem ich im „Porsche Newsroom“ noch nicht einmal beim Nutzen der Suchfunktion die Leiterin des „Werksteams Esports“ – nach Eingabe ihres Namens – finden konnte. Eine E-mail-Nachfrage in Stuttgart war der Versuch, mich schlauer zu machen. - Schließlich möchte ich meine Leser gut informieren. - In nachstehender Geschichte finden die dann aber natürlich noch ein wenig mehr. - Aus Stuttgart wurde bestätigt, dass die Geschichte in einer Kölner Zeitung zu früh kam. - So kommen meine Leser dann auch schon früher zu Informationen, die offiziell erst für Mai geplant sind. - Aus meiner persönlichen Sicht ist „SIM-Racing“ kein Sport, sondern mehr ein Spiel, weil man so risikolos Rennfahrer spielen kann. - Abflug? - Natürlich! - Aber kein Totalschaden! - Man drückt auf „Reset“ und alles ist gut. - So verursachen „Werksfahrer“ auch keine Zusatzkosten. - Da sich Porsche nun „werksseitig“ mit seinem „Werksteam“ in Köln-Ossendorf niederlässt – wie mir inzwischen offiziell bestätigt wurde - habe ich den Titel zu folgender Geschichte ein wenig sprachlich angepasst:

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Carfriday ‘25: Wurden aus Fahrzeugen Standzeugen?

In Rheinland-Pfalz ist der Karfreitag ein „stiller Feiertag“. Sonn- und Feiertage sind als „Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ verfassungsrechtlich in Deutschland grundsätzlich lt. Art. 140 Grundgesetz, aber auch  nach Art. 47 der Verfassung für Rheinland-Pfalz in § 2 – „Gesetzliche Feiertage“ - geschützt. - Der Karfreitag zählt nun mal zu den gesetzlich bestimmten Feiertagen in Rheinland-Pfalz (s. § 2). Und lt. § 6, „Verbot von Versammlungen und Veranstaltungen“, sind nun mal „alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen und Darbietungen, die nicht dem Charakter des Feiertages angepasst sind, verboten“. Dabei ist in § 6 auch ausdrücklich der Karfreitag erwähnt. Dort ist zu lesen: „ab 4.00 Uhr.“ - An diesem Karfreitag war die Wetterlage „bescheiden“. Alles „grau in grau“ und ab und zu regnete es. - Wie in Vorankündigungen zu lesen, hatte sich die Polizei wohl schon auf „Versammlungen und Veranstaltungen“ eingerichtet. Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG schreibt in ihren Informationen zum „Karfreitag“: „Obwohl an Karfreitag keine Veranstaltung am Nürburgring stattfindet, kommen Tausende.“ In der Realität veranstaltet man aber ab Karfreitag bis Ostermontag lt. Angebot „Touristenfahrten“, für die man auch „Guthaben“ zur elektronischen Einlösung verkauft. Eine Runde „Nordschleife“ ist eben eine „touristische Attraktion“! - Für diesen Feiertag hat man sicherlich genauso wenig eine Ausnahmegenehmigung beantragt, wie für eigentlich genehmigungspflichtige Bauten in einem Landschaftsschutzgebiet in der Vergangenheit -  „Carfriday“ ist ein „stiller Feiertag“, an dem sich selbst RTL nicht traut, das Tanzspektakel „Let’s Dance“ live zu senden, weil das ungehörig wäre und nicht dem Charakter dieses Feiertages entspricht! - Wie würden wohl RLP-Behördenvertreter die Bürger anderer Länder und Staaten an die Einhaltung der Bestimmungen von Grund- und Landes-Gesetzen hier in der Eifel erinnern? Werden sie „Versammlungen und Veranstaltungen“ evtl. auflösen? - Was hier z.B. an Karfreitag wahrscheinlich passiert – wenn man an das Chaos der Vorjahre denkt - entspricht nicht den gesetzlichen Bestimmungen. - Ich habe mich mit einem Freund auf eine Rundreise, von rd. 45 Kilometer Länge um die Nürburgring-Nordschleife gemacht und die Realität im Jahre 2025 durch die Windschutzscheibe eines Automobils in Fotos festgehalten. Wie „alle Jahre wieder“, hatte man aus Karfreitag einen „Carfriday“ gemacht. - In der Eifel müssen andere Gesetze gelten. - Jedenfalls lasse ich durch Fotos meine Leser das was wirklich an Karfreitag auf „unserer kleinen Reise“ geschah, nachfolgend miterleben.

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24h-Rennen & NLS: Der ADAC-Einfluss wird stärker!

Erst gestern habe ich nach dem Formel 1-Rennen in Saudi-Arabien auf eine Entwicklung im Motorsport aufmerksam gemacht, die ihn negativ beeinflusst. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich die Information noch nicht, die bestimmte Teams (s.u.) noch am Ostermontag erreichte, aber schon nach 13 Uhr im Internet zu finden war. - Wenn man nicht gerade am Ostermontag etwas anderes zu tun hatte!

Aber die am 24h-Rennen (Nürburgring) interessierten Teams erhielten die Info dann am späten Abend auch per e-Mail. Deren Inhalt liest sich dann - von mir nachfolgend einkopiert - so:

Teilnehmerinformationen
Participants information
(Informationen zum Telemetriemodul finden Sie unter: https://24h-information.de/index.php?id=5598&jahr=2025&uid=43)

Informationen für SP9, SP-X und SP-PRO Teams:

Bitte beachten Sie, dass die Installationsanweisungen für den Datenlogger 2025 geändert wurden. Wir hoffen, dass Sie bereits von Ihrem Fahrzeughersteller informiert wurden, dass ein Telemetriemodul für die Klassen SP9, SP-X und SP-PRO installiert werden muss.

- Ab dem ADAC 24h Nürburgring Qualifiers 2025 müssen alle Fahrzeuge (SP9, SP-X und SP-PRO) ihren Abnahmedatenlogger mit einem Telemetriemodul ausstatten.
- Es wird dringend empfohlen, das Telemetriemodul ab der NLS2 Veranstaltung zu verwenden.
- Die im BOP beschriebene Ladedruckkontrolle (siehe unten) wird ab sofort eingeführt.

Bei Turbofahrzeugen wird der Referenzdruck (wie im BOP beschrieben) über die Telemetrie und den Datenlogger an das Steuergerät gesendet. Die Referenzdruckregelung, wie sie in der BoP Ladedruckregelung beschrieben ist, wird auf folgendes Prinzip umgestellt:

- Der Referenzdruck kann jederzeit während des Ereignisses geändert werden
- Der veröffentlichte Referenzdruck bleibt für mindestens 60 Minuten gültig.
- Der Referenzdruck wird nur dann aktualisiert, wenn eine Druckänderung von mehr als 5 mbar gegenüber dem zuletzt veröffentlichten Druck aufgetreten ist.
- Nach einer Änderung des Referenzdrucks während einer Sitzung und für den Fall, dass ein Fahrzeug den Referenzdruck „manuell“ aktualisieren muss, bleibt der zuletzt veröffentlichte Referenzdruck gültig, bis der Lambda-Wert im Fahrzeug auf den neuen Wert geändert wurde. Diese Änderung muss spätestens beim nächsten Boxenstopp vorgenommen werden.
(Information on the telemetry module can be found at: https://24h-information.de/index.php?id=5598&jahr=2025&uid=43)

Es folgt dann die gleiche Information in englischer Sprache, die ich hier fehlen lasse.

  • Interessant: Diese Information findet man aber auch auf den Internetseiten der VLN/NLS!

Bei dieser Gelegenheit möchte ich meine Leser darauf aufmerksam machen, dass der ADAC inzwischen noch deutlicher als bisher die NLS-Serie beherrscht, was nicht nur dadurch zum Ausdruck kommt, dass der ADAC in 2025 in allen Renn-Titeln vorkommt.

Im Interesse der VLN-/NLS-Organisation ist zu hoffen, dass der ADAC auch für die Verluste eintritt, die dieser Organisation dadurch entstehen, dass sich die Teilnehmerzahl bei den NLS-Rennen in Zukunft weiter verringern wird.

  • Die VLN-Serie gibt es inzwischen nicht mehr! - Die NLS ist eine Serie „im Stil der neuen Zeit!“

Meine Einstellung zur BoP dürfte den regelmäßigen Motor-KRITIK-Lesern bekannt sein. Die BoP  konterkariert den sportlichen Wert der Rennen, die eigentlich nach dem Grundsatz durchgeführt werden sollten:

„Der Beste soll gewinnen!“  - Motorsport ist ein Mensch-/Maschine-Sport bei dem auch das bessere Automobil eine Rolle spielen sollte. Die BoP-Gleichmacherei ist nicht im Sinne des Sports!

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, verführt die BoP auch zu „unauffälligen Verbesserungen“. Da wird auch die neue Kostenbelastung der Einsatz-Teams nicht zu einer Änderung führen. - Darum möchte ich hier noch einmal klar und deutlich – als meine persönliche Meinung – festhalten:

  • Mit der BoP wurde das langsame Siechtum des ursprünglichen Motor-Sports eingeleitet!

Die BoP wurde von der Automobilindustrie „gewünscht“, um „alte Modelle“ (z.B. auch Gebrauchtwagen) noch im „Markt“ gut unterbringen zu können.

  • Es gibt auch noch andere „Industrie-Argumente“ für die Einführung der BoP!

Der ADAC arbeitet aktuell, mit der neuen kostenintensiven Auflage, zufällig auch im Interesse der Industrie!

Und niemand hat es gemerkt?

MK/Wilhelm Hahne
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Formel 1 aktuell: Kommentar aus gegebenem Anlass!

Am Ostersonntag gab es ein Formel 1-Rennen in Saudi-Arbaien, in Jeddah/Dschidda. Dort gibt es eine Rennstrecke von 6,172 Kilometer Länge, auf der der „Formula 1 STC Saudi Arabian Grand Prix 2025 „ ausgetragen wurde. Das Rennergebnis war klar. - Wie es dazu kam, ist umstritten.

Gewonnen hat Oscar Piastri vor Max Verstappen. Das aber nur, weil Max Verstappen bei der Anfahrt auf die ersten Kurve „später auf der Bremse war“. - Er hat also das getan, wofür ein Rennfahrer bezahlt wird: Spät bremsen!

Piastri hatte durch seine Startposition links, die bessere Startposition, da die erste Kurve eine Linkskurve ist! Bei dieser Strecke folgt aber direkt ein Rechtskurve. - Es handelt sich also um eine „Schikane“.

Piastri konnte in Saudi-Arabien nur gewinnen, weil Verstappen ihm für die der ersten Linkskurve folgenen „Rechts“ dann Platz gelassen hat, weil – wie man auf den Fernsehaufzeichnungen sehen kann – Piastri diesen Platz auch gebraucht hat. Ein Crash wäre sonst unvermeidlich gewesen!

Max Vestappen hat sich also eigentlich als Sportler richtig verhalten. Dass er damit insgesamt einen Vorteil herausfuhr, lag eigentlich nicht an seinem „Verlassen der Strecke“, wofür er dann von den „Stewarts“ eine 3 sec-Strafe erhielt, sondern an seinem Spätbremsen vor der ersten „Links“!

Damit kommen wir dann zum eigentlich Dilemma der aktuellen Formel 1:

  • Es ist weniger eine Sport-, eher eine Marketing-Veranstaltung, über die ein dichtes Netz von Vorschriften und Verboten gelegt wurde. Das – leider – von „Fachleuten“, die nicht unbedingt immer in Zusammenhängen denken können!

Max Verstappen war im Qualifying der Schnellste.  Zwar nur um 10-tausendstel Sekunden. Aber das mit einem Automobil, mit dem nur er diesen knappen Vorsprung herausfahren konnte!

  • Also müsste schon eine solche Leistung – wäre es ein sportlicher Wettbewerb – eigentlich dadurch belohnt werden, dass man dann einem solchen Fahrer auch die Wahl der Startposition überlässt!

Das wäre zwar in der Formel 1 etwas Neues, aber hat es im Motorsport – abhängig von der Ausschreibung des jeweiligen Veranstaltes, immer schon gegeben. Ich weiß wovon ich spreche, da ich selber schon mal bei einem Tourenwagenrennen in Hockenheim als Trainingsschnellster dann – anders als mir das so genannte Fachleute geraten hatten – mit der richtigen Positionswahl dann einen überlegenen Klassensieg herausfahren konnte.

  • Zum Marketingcharakter der F 1 passt, dass auch die Schnellsten in Saudi-Arabien wieder im Rennen rd. 5 Sekunden langsamer waren als im Qualifying!

Am Nürburgring käme das auf der Nordschleife einem ungeähren Unterschied von 20 Sekungen pro Runde (!) gleich. - Würde das bei einer sportlichen Auseinandersetzung von Mensch und Maschine bei einer anderen Motorsport-Veranstaltung vom Zuschauer akzeptiert?

Aber man spricht und schreibt auch nicht darüber. Natürlich wird es dafür eine „sinnvolle“ (?) Erklärung geben. - Aber das Merceds_Team z.B. , hat mir auf eine entsprechende Anfrage vor Jahren nicht geantwortet.

Warum sollte jetzt Max Verstappen auf Journalistenfragen antworten, die man eigentlich selber beantworten könnte, weil man evtl. sogar „vor Ort“ war.

Die FIA hat – wie auch der DMSB e.V.  in Deutschland – den Motorsport überreglementiert! - Weniger wäre mehr!

Zumal es oft zu genügen scheint, dass man Vorschriften erstellt, aber dann Verstöße – wie z.B. gegen die BoP – nicht ahnden kann, weil die Spezialisten der Hersteller die „Besseren“ sind.

  • Aber der eigentliche Feind jedweder Sportart ist die Kommerzialisierung!

Darunter leidet per Saldo eigentlich jede Art von Motorsport!

MK/Wilhelm Hahne
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Wahrhaftig sein! - Nach bestem Wissen und Gewissen!

Was folgt, ist mehr eine Geschichte "in eigener Sache“. - In diesen Tagen – in der Mai-Ausgabe von „manager magazin“ - erscheint gerade eine Geschichte, die mich zunächst überrascht hat. Hier wird deutlich Kritik an der bisherigen Unternehmensführung des Ola Källenius bei Mercedes geübt. - Das ist zumindest für mich – überraschend. Denn in Ausgaben vorher, gab es – fast – nur positive Beurteilungen seiner Arbeit. - Ich habe das nicht verstanden, weil ich – auch aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen im Automobilgeschäft – nicht nur einen anderen Eindruck hatte: Ich habe ihn auch jeweils geäußert. - Aufgrund der neuen Ausgabe von „manager magazin“ habe ich meine Geschichten zum Thema „Källenius“ gezählt – und bin auf 15 – meist kritische - Geschichten über die Jahre gekommen. Dazu gehört auch eine, die auf diesen Internetseiten am 22. Februar 2022 erschienen ist und den Titel trägt: „Fehlgeburt: „Daimlers Wiedergeburt nur in ‚mm‘?“ - Ich habe hier in Motor-KRITIK meine Leser leider nicht mit Positiv-Meldungen zum Thema Mercedes – oder Daimler – erfreuen können! - Aber ich freue mich nun doch ein wenig, dass ich nun auch, wenn man meine Geschichten – und ich meine: Alle! - mit der neuen Geschichte in „mm“ vergleicht, die Leser von Motor-KRITIK sicherlich per Saldo besser informiert habe. - Das liegt vielleicht an meiner Art und Einstellung zur Arbeit eines Journalisten, mit der ich mir in meinem Leben leider nicht nur Freunde geschaffen habe. - Was natürlich nicht ausschließt, das ich auch Fehler gemacht habe. - Aber:

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