2020-09

Nachlese: „Wunderbarer Bericht vom 15h Rennen“?

Einer meiner Leser, der meine Berichterstattung oft mit kritischen Anmerkungen begleitet, war von meiner Geschichte aus Anlass des 24h-Rennen ganz begeistert. - Andere waren es weniger. - Nicht immer weil sie anderer Meinung waren, sondern weil sie nur eine Meinung – entsprechend ihrem Abhängigkeitsverhältnis – äußern durften.

So habe ich z.B. die offizielle Veröffentlichung eines Porsche-Teams mit Interesse – und einem Schmunzeln – gelesen. Wenn man den Teameigner kennt, spürt man, dass hier „mit gebremstem Schaum“ am Text gearbeitet wurde.

Da sind die Äußerungen der Lebensgefährtin dieses Mannes „erdiger“, an der Real-Situation orientiert. Es kommt dort auch ein gewisses Unverständnis für die Entscheidungen der Rennleitung zum Ausdruck, die am Ende des 24h-Rennens, das keines war, sich dann auf Artikel 8.7.1 der Ausschreibung – zu einem 24h-Rennen! - bezog und eine Reihe von Teilnehmern als „DNC“ = nicht klassifiziert (Dit not classify) wertete, weil ein Fahrer der genannten „Vierer-Teams“ nicht die in der Ausschreibung geforderten 15 Runden in dem auf 14,5 Stunden verkürzten Rennen gefahren waren.

In Artikel 8.7.1 der Ausschreibung heißt es:

„Alle genannten Fahrer müssen mindestens 15 Rennrunden zurücklegen. … Erfolgt die Abmeldung des Fahrers bei einer verbleibenden Renndauer von weniger als 4 Stunden, kann das betreffende Fahrzeug nicht gewertet werden.“

Das Siegerfahrzeug legte in diesem Jahr innerhalb der Gesamt-Zeitspanne von 24 Stunden (bei 9,5 Stunden „Ruhezeit“) exakt 85 Runden zurück. Zum Vergleich sei hier die Rundenzahl des 24h-Siegers von 2019 am Nürburgring erwähnt: 157 Runden.

Mir war beim Schreiben meiner Geschichte zum 24h-Rennen 2020 schon aufgefallen, dass beim Siegerteam ein Fahrer im offiziellen Endergebnis nicht genannt wurde, der aber mit in der Nennung genannt war: Philipp Eng aus Österreich. - Das siegreiche BMW-Team hatte ihn rechtzeitig abgemeldet! - Durch Abmeldung vorn!

Die war z.B. bei der #30, einem „Frikadelli“-Porsche, nicht erfolgt, so dass das Fahrzeug unter „DNC“ (= nicht klassifiert) in der offiziellen Ergebnisliste aufgeführt wird, weil der 4. Fahrer – bezogen auf Artikel 8.7.1 - drei Runden zu wenig gefahren hatte. Eine aufmerksame und fachlich versierte Beobachterin empfand das vor Ort Erlebte so:

...“Wenn man sich überlegt, welches Risiko man unter diesen schwierigen Bedingungen eingegangen ist, bin ich so was von enttäuscht! Als Kundensport kann man das sicher nicht bezeichnen, zumal man an dem Wochenende von dem selben Geldbetrag ein schönes großes Haus hätte bauen können“…

Insgesamt acht Teams sind im „Official Result Race“ unter „DNC“ nicht klassifiziert. Im „Provisional Result Race“ waren es noch ein paar mehr. Die haben dann aber in die Sparte „Klassifiziert“ zurück gefunden. - Warum? - Unbekannt!

In der Ausschreibung zum 24h-Rennen, das in der Kategorie „National A/NEAFP“ durchgeführt wurde, wird übrigens darauf hingewiesen, dass deren Text „urheberrechtlich geschützt“ ist. So können Details daraus auch „ nicht ohne schriftliche Genehmigung“ zitiert werden. - Auch nicht im Kölner Karneval! - Wenn es oben im Text doch wenige Zeilen waren, so sollte dieses Mini-Zitat dem Verständnis der Leser dienen!

Im nächsten Jahr – in 2021 - wird man sicherlich einige der so präzise – aufgrund eines feinsinnigen Textes – verurteilen Teams sicherlich nicht mehr als Starter beim 24h-Stunden-Rennen am Nürburgring finden.

Vielleicht besuchen die dann – wie auch der Schöpfer meiner Titelzeile – zum Renntermin eine andere Rennstrecke dieser Welt. Mein Leser war z.B. am „Roßfeld“ (bei Berchtesgaden), wo er die Stelle aufsuchte, an der Lodovico Scarfiotti am 8. Juni 1968 beim Training zum dort durchgeführten Bergrennen den Tod fand. - Er war ein Enkel jenes Mannes, der 1899 in Turin den Automobilhersteller FIAT mit begründete und einer der erfolgreichsten Sportwagen-Rennfahrer seiner Zeit.

Wer spricht in 52 Jahren noch von den Siegern des 24h-Rennens 2020 und dem dort im Endergebnis „verloren gegangenen“ vierten Mann beim Gesamtsieger?

MK/Wilhelm Hahne
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ADAC 24h: Ein Rennen – eine Demo – eine Comedy?

Wer dieses 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife schon seit seiner Entstehungsphase kennt, wer selbst ein dutzendmal bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen bei dieser Veranstaltung unterwegs war, der hat – vielleicht – eine andere Sicht auf die diesjährige Veranstaltung als ein Fahrer der Neuzeit, der nicht versteht, dass sich ein GT3 bei solchen Wetterbedingungen – wie es sie tatsächlich gab – auf der Nürburgring-Nordschleife nicht mehr so fahren lässt, wie auf einer „Retorten-Rennstrecke“ bei Sonnenschein, der sich darüber beklagt, dass er die speziellen – vom DMSB „bis auf den Punkt“ überwachten – Rennreifen nicht mehr „ins Temperatur-Fenster“ bringen konnte. - Aber für mich ist durchaus verständlich, wenn Porsche – unter dem Namen „Manthey-Racing“ - seinen Werkswagen zurück zog. - Wegen Corona? - Drei Porsche-Mitarbeiter waren lt. einem Schnelltest in Le Mans vom Virus befallen – wurden als „positiv“ getestet. - Am Mittwoch vor dem Rennen wurden sie dann in Deutschland mit dem Ergebnis „negativ“ geprüft. - Zu spät, um „Grello“ noch einzusetzen. - In der Praxis eine Menge Geld gespart! - So war nicht nur dieses 24h-Rennen vor Beginn etwas eigenartig! - Auch die Rennunterbrechung machte nachdenklich. - Aber der Veranstalter fühlte sich wohl den wenigen Zuschauern verpflichtet, die um 23 Uhr die Tribünen verlassen mussten. Entsprechend dem genehmigten „Hygienekonzept“. - Es gibt für alles (k)eine Erklärung! - Da sei doch die Frage erlaubt:

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Vor dem 24h-Rennen: Goodyear macht DMSB lächerlich!

Für „alte Hasen“ auf der Nürburgring-Nordschleife gab es schon vor Jahrzehnten die These:

„Im Zweifelsfalle Slicks!“

Heute, zum Top-Qualifying des morgen durchgeführten 24h-Rennens – Start 15:30 Uhr – war die Strecke feucht, mit abtrocknendem Charakter. Die Fahrzeuge hatten insgesamt drei Runden zurück zu legen. Eine zum Angewöhnen, eine zum Herantasten, eine, um richtig schnell zu sein.

Da spielt der Reifen natürlich eine große Rolle! - Interessant war, dass das Land-Team beim Audi mit der # 29 auf Slicks setzte. Der wurde aber dem Fahrer „von oben“ verordnet. - Ein Unding! - Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz – das wie andere im Motorsport – längst von „Motorsport-Beamten“ als überholt empfunden wird: Der Fahrer bestimmt die Reifenwahl! -  Computer-Berechnungen schreiben inzwischen dem Fahrer vor, was er zu nutzen hat.

Die Start-Nr. 29 hat nach der „Einführungsrunde“ auf Regenreifen umbereift. Weil das dem Gefühl des Fahrers entsprach. - Ein einziger konnte aufgrund des passenden Angebot des von diesem Team favorisierten Reifenherstellers Goodyear, auf einen Reifen setzen, der Slick-ähnlich, nur ein paar wenige „Einschnitte“ aufwies, die eigentlich nicht dazu da sind, Wasser abzuführen, sondern die Reifentemperatur „oben zu halten“ (weil der Reifen sich so warm „arbeiten“ kann). Und Luca Ludwig hat das Goodyear-Angebot genutzt! - Mit einem Ferrari 488 des „Octane-Teams“.

Das ist eigentlich – aus meiner Sicht – ein Schlag in die Auftragsarbeit (?) von Veranstalter und Sportbehörden. Man hatte diesen Ferrari in diesem Jahr nicht nur um einen NLS-Gesamtsieg gebracht, weil einer (von vier!) Reifen – von Goodyear! - nicht exakt gezeichnet war. - Was eigentlich nur beweist, dass ein Technischer Kommissar lesen und schreiben kann. Aber – bei einem Sportgerichtsverfahren – kam man beim DMSB, einem vom ADAC bestimmten e.V., zu der Feststellung:

„Denn allein die Verwendung nicht vorschriftsmäßig gekennzeichneter Reifen stellt einen technischen Verstoß dar, für welchen die Disqualifikation als Regelstrafe angemessen ist.

Auf die Frage, ob ein Wettbewerbsvorteil vorliegt, kommt es nicht an.“

Das komplette Urteil in Schriftform finden Motor-KRITIK-Leser im Anhang zu diesem Telex. Aber auch noch eine Änderung der BoP, zu der die Fachleute beim ADAC Nordrhein gefunden hatten, nachdem sie vorher bei Prüfstandsmessungen einen Fehler gemacht hatten. - Man sollte diese Herren – s. Urteil des DMSB – doch einfach disqualifizieren. Weil sie schon die Arbeit, die sie – gegen gute Entlohnung – übernommen haben, eigentlich disqualifiziert. - Wo gibt es – außer im Motorsport – eine „Balance of Performance“, ein Passendmachen, bei dem der Beste auf das Niveau des Schlechtesten gebracht wird?

2016 hatte Mercedes (AMG) die Fachleute des ADAC Nordrhein „an der Nase herum geführt“ und wurde nicht bestraft, obwohl ein „Vergehen“ im Nachhinein nachgewiesen wurde. In Spa wurde es sofort – vor dem Rennen - entdeckt und geahndet! - In Deutschland wird das Vergehen von Premium-Herstellern eigener Nationalität gegen irgendwelche „Verordnungen“ nicht bestraft.

Da wird bei der VLN mit angeschlossenem Computer das Einsatzfahrzeug (ein Turbo!) gestartet. Da gab es Einsatzfahrzeuge, deren Steuergerät – zum Schutz vor zu hohen Temperaturen? – im Beifahrerraum „herum baumelten“. Da wurde bei einem letzten Tankstopp noch schnell ein Computer angeschlossen. Da wurde schon mal beim letzten Tankstop – auch beim 24h-Rennen – ein Reserverad von zwei Monteuren(!) zum Fahrzeug getragen und auf der Beifahrerseite montiert - Und niemand hat‘s gemerkt?

  • Wer lesen kann, ist nicht verpflichtet da genau hin zu schauen!

Mich persönlich freut, dass sich beim Qualifying ein Ferrari aus der Schweiz vor eine Reihe von werksunterstützten GT3 deutscher Premium-Hersteller in die erste Startreihe stellen konnte! - Es wäre zu wünschen, dass das so eine Art von „Friday for Future“ im Motorsport war.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Mich beruhigt übrigens auch, das ein Christian Menzel – dieses Mal als Kommentator bei NITRO - das neue „Top-Qualifying“ zum 24h-Rennen nicht verstanden hat. - Das macht auch das Unvermögen von machtbesessenen Sport-Funktionären deutlich! - Der Zuschauer ist beim diesjährigen 24h-Rennen praktisch nicht vorhanden, man hat ihn aber auch als „Kunden“ nicht begriffen und wahrscheinlich vergessen!

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WTCR & Hyundai: Kleiner – unübersehbarer – Eklat!

Bisher war nur „Glut unter der Asche“. Nun wurden gestern erstmals bei einem motorsportlichen Wettbewerb Differenzen zwischen Teilnehmern, Sport-“Behörden“ und Promoter deutlich:

  • In der WTCR haben zwei Hyundai-Kunden-Teams ihre Nennung zum WTCR-Lauf im Rahmen des 24h-Rennens am Nürburgring (= 4 Fahrzeuge) zurück gezogen und so wird – nachdem dieser sachlich begründete Rückzug nicht ohne Gesichtsverlust der „Behörden“ aus der Welt zu schaffen war, die Starterzahl beim Rennen um 20 Prozent reduziert.

Hyundai fühlt sich benachteiligt, kritisiert die BoP (Balance of Performance), die beim Hyundai in dieser Saison die vorher von 100 Prozent auf 97,5 Prozent gedrosselte Motorleistung auf 95 Prozent senkte und dazu führte, das der Gesamtsieger 2019, Norbert Michelisz (36) mit seinem Hyundai N TCR z.B. beim Saisonauftakt – auch mit dem Hyundai N TCR - rd. um 1 sec langsamer war als der Pole-Sitter.

Außerdem ist für 2020 in dieser Serie neu ein Einheits-Steuergerät vorgeschrieben. Alfa Romeo, Audi und Renault haben es – natürlich – rein zeitlich nicht geschafft, dieses Einheits-Steuergerät zu verbauen, dürfen nun mit einer Ausnahmegenehmigung „ihr altes“ benutzen, müssen aber ein Zusatzgewicht mitführen.

Nun agieren bei Hyundai eigentlich keine „Jammerlappen“. Man fühlt sich benachteiligt, als „nicht willkommen“ behandelt. - Weil man ein koreanischer Automobilhersteller ist?

Der ADAC Nordrhein hat – bevor es bei „seiner Veranstaltung“ zum Eklat kam – auch etwas zu Hyundai auf seiner Internetseite veröffentlicht:

„Emotionen und leidenschaftliches Engagement – darum geht es bei Hyundai’s vielfältigen Kooperationen mit starken Partnern auf nationaler und internationaler Ebene. Seit 1999 ist Hyundai offizieller Partner aller FIFA™ -Weltmeisterschaften; seit 2017 durch die Kooperation mit sporttotal.tv auch als Förderer des Amateurfußballs in Deutschland aktiv. Familien stehen bei der Partnerschaft mit dem LEGOLAND® Deutschland Resort im Vordergrund. Ebenso wie bei der Zusammenarbeit mit der Caritas, die in 14 Jahren Zusammenarbeit bereits über 140.000 hilfsbedürftige Familien und Kinder in 75 Projekten erreicht hat. Auch im Motorsport ist Hyundai aktiv. Hyundai ist auch in diesem Jahr offizieller Partner des ADAC Zurich 24h-Rennen am Nürburgring. Das im bayerischen Alzenau ansässige Hyundai Motorsport Team startet mit dem Hyundai i20 WRC in der World-Rallye-Championship und peilt in der neuen Saison wieder zahlreiche Podiumsplätze an.“

Und es gibt inzwischen auch zu dem „Vorfall“ am Nürburgring eine offizielle, gemeinsame  Erklärung von FIA, WSC und Eurosport Events, nachdem sich Hyundai vom „FIA WTCR Race of Germany“ am Nürburgring zurück gezogen hat. - Ich habe diese Erklärung ins Deutsche übersetzt und füge sie hier ein:

„Der FIA-, WSC- und WTCR-Veranstalter Eurosport Events Limited (EEL) bestätigt die Entscheidung der Hyundai Motorsport-Kundenteams, sich vom FIA WTCR Race of Germany zurückzuziehen. Alle drei Parteien sind sich in ihrem Auftrag einig, einen fairen Wettbewerb für alle Teilnehmer aus sportlicher, technischer und werblicher Sicht zu bieten und eine Plattform für gleichberechtigte Wettbewerbe zu schaffen.
EEL, FIA und WSC freuen sich auf einen kontinuierlichen und konstruktiven Dialog mit den Kundenteams von Hyundai Motorsport. Gleichzeitig liegt der Schwerpunkt auf der Durchführung eines erfolgreichen WTCR Race of Germany auf der legendären Nürburgring Nordschleife vom 24. bis 26. September.“

Weniger kann man wirklich nicht mit mehr Worten sagen! - Die Motor-KRITIK-Einstellung zum Thema BoP, Einheitsreifen, Standzeiten und all‘ die als Sicherheitsmaßnahmen getarnten Willkür-Maßnahmen der Sport-“Behörden“ ist bekannt. Sie wird mit diesem „Vorfall“ noch mal bestätigt.

MK/Wilhelm Hahne
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24h-Rennen Nürburgring: TOTAL & außer Kontrolle?

Corona macht‘s möglich. Ein 24h-Rennen mit deutlich weniger Startern als möglich wären? Das Rennen in diesem Jahr wird wohl von allen bisher am Nürburgring durchgeführten 24h-Rennen die wenigsten Starter haben. Vom Veranstalter wurden schon mal knapp über 100 gemeldet. Aber die Zahl geht mehr und mehr nach unten.

Wobei nicht nur „irgendwelche“ Starter ihren Start aus den unterschiedlichsten Gründen absagen. - Auch z.T. absagen müssen, weil das Geld nicht reicht, die sonst anfallenden Kosten zu decken.

  • Aber es gibt auch Ausfälle bei den Startern, die wirklich Corona-bedingt sind:

So hat „Grello“ heute durch „Manthey-Racing“ seinen Rückzug als Starter beim 24h-Rennen verkünden lassen. Das Team, das gerade vom Einsatz in Le Mans zurück kam, informiert wie folgt:

„Gemeinsam mit Porsche Motorsport hat Manthey-Racing entschieden nicht beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen am Nürburgring teilzunehmen. Grund hierfür sind positiv ausgefallene Covid-19-Tests, die routinemäßig am Sonntag nach den 24 Stunden von Le Mans durchgeführt wurden. Dies hat zur Folge, dass kein Mitarbeiter, der in Le Mans vor Ort war, am 24-Stunden-Rennen Nürburgring teilnehmen wird. Diese Entscheidung betrifft neben Rennfahrern auch Mitarbeiter von Manthey-Racing sowie Porsche Motorsport und führt dazu, dass der Einsatz des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911, bekannt als „Grello“, nicht durchgeführt werden kann.“

Da noch eine Reihe von Mitgliedern anderer Teams, die auch in Le Mans waren, einen Start beim 24h-Rennen vorgesehen hatten, ist durchaus möglich, dass aufgrund der oben beschriebenen Tatsachen, am Nürburgring weitere Teams – weil dann Fahrer, Helfer und Ingenieure fehlen – ihren Rückzug verkünden müssen.

Auch die bisher bei Rennen an der Nürburgring-Nordschleife eingesetzten Sportwarte sind total verunsichert, weil der Veranstalter, der ADAC Nordrhein, offiziell Helfer sucht, deren besondere Voraussetzung zum Einsatz beim 24h-Rennen darin bestehen muss, schon 18 Jahre alt zu sein.

Da fragen sich die bisher international, nach FIA-Regeln zertifizierten Sportwarte natürlich, die man inzwischen sogar dazu verpflichtete, ein zusätzliches Nordschleifen-Permit zu machen: Was soll das eigentlich alles?

Das im Lehrgang erlangte Permit konnte bisher durch den DMSB – aus welchen Gründen auch immer – den Sportwarten noch nicht zugestellt werden. Ebenso konnte ihnen bisher der im Lehrgang-Erfolgsfall zugesagte Sicherheitshelm noch nicht ausgehändigt werden, weil am Nürburgring Kurzarbeit herrscht.

Auch ohne Helm war bei den letzten Rennen auf der Nordschleife die Sicht der eingesetzten Sportwarte mit Nordschleifen-Permit schon stark eingeschränkt, da – auch wegen Kurzarbeit – kein Grünschnitt vorgenommen worden war. - Was soll da das Permit? - Was soll da der Helm?

Das sie mit dem „Prämien“-Helm nichts hören können, weil dann die Kopfhörer… - Aber Motor-KRITIK hat darüber schon berichtet. (12.08.2019 „Empfehlung an den DMSB: Erst denken – dann handeln!“ - HIER klicken!)

Bei NLS-Rennen soll man über ein zusätzliches Nordschleifen-Permit (zur FIA-Zertifikation!) verfügen, beim 24h-Rennen genügt es 18 Jahre alt zu sein und Mittwochs vor dem Rennen an einem Kurzlehrgang teilgenommen zu haben.

DMSB und ADAC machen sich in vielen Dingen unglaubwürdig. Die Permit-Regelung, nicht nur für Fahrer, sondern auch Sportwarte, ist zu einer Farce verkommen. - Und keiner wehrt sich?

MK/Wilhelm Hahne
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Versuch einer Erklärung zum „Farbfehler“ gestern!

In meiner DTM-Geschichte gestern, habe ich die deutschen Nationalfarben von schwarz-rot-gold in schwarz-weiß-rot geändert. Ein Leser hat mich sofort darauf aufmerksam gemacht und ich habe diesen Fehler – auf meine Art – geändert. Denn ich stehe zu meinen Fehlern und versuche daraus zu lernen. - Wie konnte so etwas passieren?

Eigentlich ist alles mit meiner Arbeitsweise erklärlich und – dass sich gestern eine Kleinigkeit geändert hatte. So schreibe ich meine Geschichten erst, wenn sie bei mir „im Kopf“ komplett sind. Das kann – wie auch bei der Geschichte gestern – viele Wochen oder gar Monate dauern.

Die Geschichte, die ich gestern niederschrieb, war zwar „im Kopf“ fertig, aber beim Schreiben wird sie dann um Nuancen verbessert. So wollte ich der DTM-Serienwagen-Sonderserie nicht ein einfaches schwarz-rot-gold zuordnen, sondern habe mir – beim Schreiben – Metallicfarben einfallen lassen, die aber nicht alle mit Metallic benannt sein sollten.

Beim Überlegen ist mir eingefallen, dass ich auch mal (als „Dienstwagen“) einen Lamborghini Espada gefahren habe, dessen Farbe Weiß-Cristall oder Cristall-Weiß war. Damit – mit der Farbe – dieses Lamborghini habe ich mir übrigens mehrfach den Spaß erlaubt, wenn nach der Farbe „meines“ Lamborghini gefragt wurde, mit „fliederfarben“ zu antworten. - Das gab dann immer (!) einen Aufschrei, ähnlich: „Wie kann man nur...“ - Weil jeder den Begriff „fliederfarben“ mit „lila“ verbunden hat.

  • Versuchen Sie es mal selber: Kaum einer verbindet den Begriff „fliederfarben“ mit weiß!

Nachdem mir das gestern eingefallen war, bin ich beim Schreiben bei „Weiß“ geblieben und habe die Nationalfarbe „Gold“ ganz verdrängt. Auch beim mehrfachen Überlesen und Korrigieren direkt nach dem Schreiben, habe ich diesen Fehler – weil von mir gemacht – überlesen.

Darum habe ich mir eigentlich angewöhnt, jede Geschichte nach dem Schreiben eine Nacht liegen zu lassen, weil es mir – nach so einem zeitlichen Abstand – meist gelingt, auch selber gemachte Fehler – gleich welcher Art – zu finden und zu beseitigen.

Aber gestern schien es mir wichtig, direkt nach dem Bekanntwerden der „DTM-Lösung“ von Gerhard Berger meine Geschichte gegenüber zu stellen. - Was wohl grundsätzlich richtig war, aber zur falschen Nationalfarbe führte.

Sonntag hat Gerhard Berger „seine“ Idee verkündet, gestern hat Motor-KRITIK eine andere Möglichkeit aufgezeigt. Aber:

Auch gestern noch hat dann der ADAC gleich durch seinen Sportpräsidenten zurück schlagen lassen. Der nutzte dazu „seine Keule“ DMSB, der umgehend eine Presseveröffentlichung zu einer neuen „Deutsche GT-Meisterschaft“  veröffentlicht hat. Das macht deutlich, wie Gerhard Bergers Idee von einer „GT-Plus-DTM“ blitzschnell „gestört“ (zerstört?) werden kann. - Was ist eine „Masters“ verglichen mit einer „Meisterschaft“? - Der wichtigste Satz in der DMSB-Veröffentlichung ist der erste:

„Der Deutsche Motor Sport Bund wird ab dem Jahr 2021 die Internationale Deutsche GT-Meisterschaft als höchstes Prädikat im Rundstreckensport ausschreiben.“

Die gesamte Pressemitteilung des DMSB finden meine Leser – wie gewohnt – im Anhang zu dieser Geschichte.

MK/Wilhelm Hahne
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DTM: Gerhard Berger macht einen bequemen Fehler!

Ich wundere mich schon. Alle „Fachleute“ diskutieren zur Zeit das Thema DTM auf einer Ebene, die weit oberhalb der liegt, die ich mit meine Geschichte vom 14. September ein wenig offen gelegt habe. Auch die nächste Geschichte, hier am 16. September eingestellt, hat versucht, ein wenig an die eigentlich Basis der DTM, die sie im letzten Jahrhundert durch die ITR ( = Internationale Tourenwagen Rennen) gefunden hatte, zu erinnern. - Gerhard Berger wirkte nach Darstellung meiner Kollegen „müde“, als er gestern am Rande der DTM-Veranstaltung am Nürburgring verkündete, dass auf der bisherigen DTM-Plattform 2021 eine „professionelle Sprint-Rennserie auf GT-Basis“ aufgebaut werden soll. O-Ton Berger, zu den Absprachen mit Audi und BMW: „Beide Hersteller ermöglichen, dass ich die volle Verantwortung für die Zukunft der Rennserie übernehme, in der vorerst in erster Linie GT-Autos zum Einsatz kommen.“ - Nun hat auch Gerhard Berger mit „GT-Plus“ seine – wie er meint - „perfekte Lösung“(s-Idee) vorgestellt. Er glaubt auch die finanziellen Möglichkeiten zur Umsetzung – trotz des Ausscheidens von BMW und Audi aus der ITR e.V. - zu haben. - Motor-KRITIK-Frage: Mit einer ITR GmbH, die total überschuldet ist? - Mein letzter Vorschlag zum Thema DTM am 16. September war: „Gehe zurück auf Start!“ - Leider sind die, die heute über die Zukunft der DTM diskutieren, alle aus dem Spiele-Alter heraus, fühlen sich offensichtlich durch meinen Vorschlag auch nicht angesprochen. - Darum werde ich mit der nachfolgenden Geschichte einen Vorschlag zur Fortführung der DTM machen, der sich an der Basis, der Realität orientiert, die schon durch den Titel „DTM“ gegeben ist, der beibehalten werden soll: Es sollte Motorsport mit Tourenwagen sein! - Es sollte auch weiterhin Motorsport sein, der seine Basis in einem werkseitigen Engagement hat. - Die Berger-Lösung ist nur scheinbar realitätsnah! - Aber aus Motor-KRITIK-Sicht keine Lösung!

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Vom Corona-Kindergarten am „Ring“ und dem -Gärtner!

Natürlich haben meine Leser recht, wenn sie nach dem Lesen dieser Titelzeile anmerken: „Aber es gibt doch gar keinen Kindergarten am Nürburgring!“ - Richtig! - Das ganze Hin und Her oben am Nürburgring mit „Touristenfahrten“, mit Rennen – mal so, mal so – was die Zuschauerbeteiligung unter Corona-Bedingungen betrifft, erinnert mich aber an die lustigen Zufallsergebnisse bei den Spielen in einem bunten, gemischten Kindergarten.  Auch da versucht dann eine Kindergärtnerin Ordnung in die Abläufe zu bringen. - Was die Abläufe am Nürburgring betrifft, scheint hier ein „Kindergärtner“ für ein richtiges Durcheinander zu sorgen. Also versuche ich meine Eindrücke von den Abläufen „oben am Ring“ für meine Leser mit einem passenden Titel zu visualisieren.

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ITR bedeutet: Internationale Tourenwagen Rennen

Ich muss diesen einfachen Satz an den Anfang dieser Geschichte stellen, weil er eigentlich die Basis für alle Überlegungen ist. Gerhard Berger, der aktuelle „Repräsentant“ an der Spitze der DTM hat zwar als erfahrener Motorsportler das richtige Gefühl auch für die Fans, aber scheint ohnmächtig, vergleicht man seinen Einfluss mit der Macht der Marketing-Abteilungen. „Der Kunde ist der Fan“, sagt Gerhard Berger, der auch die Meinung vertritt, dass auch in der so technischen Sportart DTM der Mensch im Vordergrund stehen sollte. Er hat richtig erkannt, „dass die Aero ein großes Übel in diesem Sport ist“ und wirkt schon ein wenig hoffnungslos, wenn er in einem Vor-Gespräch in der „youtube“Serie „Alte Schule“, feststellt: „Wir kommen aus diesem Strudel nicht heraus!“ - Ich bin – hier bei Motor-KRITIK - mit Gerhard Berger einer Meinung, wenn er feststellt: „Die Schönfärberei muss aufhören!“ - Also versuche ich einmal mit folgender Geschichte eine Basis zu schaffen, die hoffentlich jeder versteht.

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DTM in der Corona-Zeit auf dem Nürburgring GP-Kurs!

Bei den DTM-Rennen am letzten Wochenende waren wieder Zuschauer zugelassen. Laut Genehmigung, ausgesprochen durch die Kreisverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler, durften es 2.500 sein, die vom Nürburgring-Pächter auf drei Tribünen verteilt werden sollten – und konnten. Pro Tag. - Wenn sie denn gekommen wären! -  Von Seiten der DTM-Organisation und dem Rennstreckenverpächter wurden Tageskarten für 49 Euro und so genannte VIP-Tickets zum Preis von ab 279 Euro angeboten. Grund genug einmal zu recherchieren, was denn dafür geboten wurde. - Nun hatte ich im Vorfeld dieser Veranstaltung zu einem anderen Thema recherchiert, das plötzlich beim Thema DTM zu einem weiteren Recherchieren nicht nur in die  rein sportliche Richtung anregte. Dabei bin ich darauf gestoßen, dass hinter den gewaltigen Marketing-Anstrengungen, die eine glanzvolle Serie vorgaukelt, eigentlich ein Trümmerhaufen verborgen ist. Es bestand bisher schon bei Motor-KRITIK der Eindruck, dass man sich um die Zukunft der DTM durch die in letzter Zeit erfolgten Ausstiege – nicht nur einiger Hersteller – im Hinblick auf die Zukunft der DTM schon ein sportliches Vakuum entstanden war, das immer wieder mit der inzwischen Teil unseres Erleben auf vielen Gebieten gewordenen Anmerkung „Wir schaffen das schon“ in seiner Bedeutung als fast  unbedeutend hingestellt worden war. Es würde – wenn sonst nichts mehr geht – eben eine Fortsetzung dieser Serie mit einer anderen Art Fahrzeuge (GT3?) geben. - Gründe genug, sich einmal mit der Basis zu beschäftigen, die die DTM eigentlich noch hat. - Aber auch, warum diese Art Motorsport nicht mehr die möglichen Zuschauer wirklich anspricht. Auch dann nicht, wenn eine DTM-Veranstaltung auf dem Nürburgring stattfindet.

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