„Nürburgring 2009“: „Normal“ oder vorsätzlich?

Unser Rechtssystem kennt feine Unterschiede. Ich habe anlässlich der Verhandlung vor dem BGH in Karlsruhe im Fall Billen noch einmal darüber nachgedacht. Über den Fall Billen wird noch zu sprechen sein, weil der gut in das Zerrbild von Demokratie passt, in dem wir uns zurechtfinden müssen. Bei Tötungsdelikten unterscheidet unser Rechtssystem auch feinsinnig zwischen Totschlag, Mord im Affekt und vorsätzlichem Mord. Etwas vorsätzlich zu Tun kann sowohl sehr gut als auch sehr schlecht sein. Auf einen Mord bezogen ist das schlecht. Schlecht ist das Ergebnis der z.T. zwanghaft krankhaften Bemühungen von Politikern im Fall „Nürburgring 2009“, so dass man sich die Frage stellen muss:

„Nürburgring 2009“: „Normal“ oder vorsätzlich?

„Wo haben Sie das her“, fragte mich der Vertreter der Staatsanwaltschaft bei der richterlich abgesegneten, überraschenden Hausdurchsuchung bei mir am 9. Juni 2009 und hielt mir ein Schreiben vor die Nase, dass er aus einem Bündel Papiere gezogen hatte, dass auf einem Hocker neben dem Computer lag, auf dem ich gerade geschrieben hatte.

Vorher hatte er natürlich alles für beschlagnahmt erklärt. Und dann durch die mitgebrachten vier Kriminalbeamten später auch alles mitnehmen lassen.

Was das geschwenkte Schreiben betraf, so hatte ich auch hier ein gutes Gewissen. Ich gab ohne zu Zögern zu, es vom Bürgermeister der Gemeinde Nürburg erhalten zu haben. Und ergänzte:

„Dieses Schreiben hat der Nürburger Ortsbürgermeister auch an andere Teilnehmer einer kleinen Runden verteilt, an der ich auch – in Nürburg – teilgenommen habe.“

Zu diesem Thema wurde dann keine weitere Frage mehr gestellt. Und ich habe es Wochen später auch wieder zurückerhalten. Und verlegt.

Vor kurzem habe ich mich erinnert und auch dazu ein paar Worte zum „Städtebaulichen Vertrag“. geschrieben.

Der Inhalt dieses Schreibens ist eigentlich so explosiv, dass man gerade in der jetzigen Situation überall darüber lesen müsste, weil so auch meine Frage aus dem Titel klar beantwortet werden kann:

„Nürburgring 2009“, das Verbrechen am Steuerzahler, wurde vorsätzlich begangen.

Tragikomisch wirkt es, wenn Politiker, die durch ihre Politik der Verschleierung und Verschleppung vorsätzlich mit dazu beigetragen haben, dass aus dem Nürburgring, einmal zur Unterstützung der Region gedacht, nun durch Schaffung eines „baulichen Ungetüms“ (Politiker sprechen von „Leuchtturmprojekt“), eine dauerhafte Belastung auch für die Nachkommen dieser  Generation von Eifel-Bewohnern geworden ist, nun auch bei einem sogenannten „Neuanfang“ (dem wievielten eigentlich?) wieder in vorderster Reihe stehen und wieder mal am „Fortschritt“ und „Zukunftsgestaltung“ mitarbeiten.

Ich habe mir in diesen Tagen das Schreiben, das ich für so wichtig erachte, noch einmal zustellen lassen. Von der „Gemeinde Nürburg“,  wie man auf  Fax-Kennung lesen kann. Es ist unterschrieben von Dr. Walter Kafitz und Prof. Dr. Ingolf Deubel und trägt das Datum vom 11.09.2007. Es ist an den Herrn Bürgermeister Hermann-Josef Romes, den Verbandsbürgermeister der Verbandsgemeindeverwaltung Adenau gerichtet und hat folgenden Inhalt:

„Schriftliche Erklärung zu Ergebnisprotokoll vom 05.07.2007

Sehr geehrter Herr Romes,

wir kommen zurück auf das Ergebnisprotokoll vom 05.07.2007 über das Gespräch zum Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zur Realisierung der 'Erlebnisregion Nürburgring/Nürburgring 2009'.

Zu Punkt A) Ortsgemeinde Nürburg, Punkt 1 möchten wir folgende Erklärung nach der stattgefundenen Aufsichtsratssitzung am 04. September 2007 abgeben.

Der Aufsichtsrat hat dem Abschluss eines städtebaulichen Vertrages mit den Gemeinden zugestimmt. Darin wird u.a. festgehalten, dass sowohl das vorgesehene Hotel als auch das geplante Motorsportdorf zu 100% von Dritten finanziert werden.

Darüber hinaus stimmt der Aufsichtsrat der Abgabe der verbindlichen Erklärungen gegenüber der Gemeinde Nürburg hinsichtlich der Finanzierung und der Koppelungsgeschäfte zu.

Da die Nürburgring GmbH sicherstellen muss, dass die verschiedenen Module der Erlebnisregion miteinander abgestimmt sind, strebt sie eine kleine Beteiligung an einer Besitzgesellschaft an, die aber max. 10% beträgt, damit die Interessen der Region gewahrt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Nürburgring GmbH

gez. Dr. Walter Kafitz

gez. Prof. Dr. Ingolf Deubel
Aufsichtsratsvorsitzender“

Wenn Herr Romes diese Erklärung kannte, warum hat er dann eine Baugenehmigung für das Projekt akzeptiert, obwohl es – entgegen der o.g. Zusage keine Finanzierung des Hotels und auch des geplanten Motorsportdorfes „zu 100% von Dritten“ gab?

Herr Romes ist Chef der Verbandsgemeinde Adenau und damit auch Chef der dort installierten Bauabteilung. Dort wurde mir zu jener Zeit schon mal durch deren Leiter erklärt, dass er mir zu dem Projekt Nürburgring keine Auskunft mehr erteilen könne, da ihm das durch seinen Chef, Hermann-Josef Romes, untersagt worden wäre. „Auskunft in dieser Sache erteilt nur noch der Chef.“

Der „Chef“ hat so auch die Baugenehmigung für das Projekt zu verantworten, obwohl er wissen musste, dass es keine Finanzierung durch Dritte gab, wie es ihm – und damit auch der Gemeinde Nürburg – zugesagt war.

Bis heute hat dieses Verhalten niemanden interessiert und Herr Romes vertritt aktuell sogar in einem neu zusammengesetzten Ausschuss mal wieder „die Interessen der Region“, in dem die Zukunft des Nürburgrings mitgestaltet werden soll.

Herr Romes hat damals nicht die Interessen seiner Verbandsgemeinde und der dazugehörenden Gemeinde Nürburg vertreten, sondern das Vertrauen der Bürger in ihn missbraucht, indem er einer Baugenehmigung zustimmte, obwohl die ihm schriftlich zugesagten Voraussetzungen nicht erfüllt waren.

Auch Landrat Pföhler, der die Baugenehmigung hätte stoppen können, hat nicht die Baugenehmigung verhindert, obwohl auch er das Ergebnis der Aufsichtsratssitzung vom 4. September 2007 kennen musste. Schließlich war er zu der Zeit der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Nürburgring GmbH.

Beide Herren, sowohl Romes als auch Pföhler sind Mitglieder der CDU. Hier wurde also parteiübergreifend mit der SPD zusammengearbeitet. Zum Nachteil einer Region, zum Schaden des Steuerzahlers. - Hat Frau Klöckner darüber einmal nachgedacht? - Oder hört sie lieber auf den rechtspolitischen Sprecher der SPD im Mainzer Landtag, der gerade sagte:

„Klöckner muss entscheiden, ob sie Billen im Landtag behalten will.“

Clemens Hoch ist übrigens jener Jurist und von der SPD ernst genommener Politiker, der im Mai 2010 in einer Pressemitteilung seiner Partei erklärte:

„Die schwierige Phase der vergangenen zwei Jahre ist vorbei. Die Fehler die gemacht wurden, sind durch Wirtschaftsminister Hendrik Hering korrigiert worden. Nur ein Fazit lässt sich wirklich seriös ziehen:

Das Land Rheinland-Pfalz hat sich um die touristische Entwicklung der Region auch mit dem Nürburgring verdient gemacht. Ein ähnliches Beispiel für die Weiterentwicklung einer Region gibt es in ganz Deutschland nicht.“

Clemens Hoch ist kein Clown oder Komiker, auch kein Kaberettist von Format, sondern ein von der SPD-Fraktion in Mainz hoch geschätzter Politiker.

Und Politiker wie Romes (CDU) und z.B. der Ex-Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) arbeiten in einem neuen Ausschuss wieder mit an neuen Lösungen für den Problemfall Nürburgring.

Auch ein schönes Beispiel für die unermüdliche Arbeit unserer Politiker, die tatsächlich in Art und Einflussnahme „in Deutschland ohne Beispiel ist“. - Wie Clemens Hoch (SPD) in anderem Zusammenhang (s.o.) feststellte.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Leser haben mich heute, am 16. Dezember 2012, um Präzisierung und Ergänzung von Angaben in obiger Geschichte gebeten:
Mit „Bauabteilung“ habe ich das Bauamt der Verbandsgemeinde Adenau gemeint. Der Leiter dieses Bauamtes ist Herr Adi Funk, der mir auch in einer bestimmten Situation auf Anweisung seines Chefs (Herrn Romes) keine Informationen zum Projekt Nürburgring mehr geben durfte. - Mit dem Kafitz/Deubel-Schreiben sollten offensichtlich die Bürgermeister der Gemeinden Adenau und Müllenbach „ruhig gestellt werden“.

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30 Kommentare

Logische Fragen.

Lieber Willi, was mich seit Jahren verwundert ist, dass es keine Antwort auf diese Fragen gibt. Dabei sind sie wesentlich und würden umgehend für Klarheit sorgen. Weiter so! LG Ossi Kragl

Die Herren Romes und Pföhler gehören ...

.....mit zu den Haupverantwortlichen für den Betrug am Steuerzahler, wie Wilhelm Hahne passend formuliert. Wir haben bereits zuvor gefordert, dass sich die Staatsanwaltschaft mit dem offensichtlichen wenn nicht gar vorsätzlichen Versagen und der Pfichtverletzung der beiden Herren beschäftigt!

Immer wieder aufs neue bin

Immer wieder aufs neue bin ich über Ihre vermeintlichen Analyse erstaunt: Wie kommt man heute noch zu solch einem Ergebnis? Es wurde keineswegs "zum Nachteil des Steuerzahlers zusammengearbeitet", sondern stets nur zum eigenen Vorteil. Traurig, dass dies auch nach mehreren Jahren noch nicht angekommen ist. Sehr traurig. Das Argument ich möchte nur "schöne Dinge" lesen trifft zu, Artikel in denen seit Jahren eingeübtes politisches Handeln plötzlich zu einem Skandal gemacht werden soll ärgern mich einfach. Vielleicht war diese Erkenntnis vor 30 Jahren aktuell, heute scheinen sie mir eher einen therapeutischen Wert zu haben, von daher : Gute Genesung !

So sehr ich Ihre Kompetenz in

So sehr ich Ihre Kompetenz in Motorfragen anerkenne, aber in Rechtsfragen beweisen Sie immer wieder riesige Lücken. Sie müssen hier ganz klar öffentliches und privates Recht trennen. Zunächst einmal hat dieses Papier natürlich keine Wirkung für die Verbandsgemeinde Adenau / Romes. Das Papier ist weder notariell beglaubigt noch zeigt es irgendwelche Konsequenzen für die Nichterfüllung auf. Es handelt sich somit lediglich um eine einseitige Absichtserklärung. Mehr nicht. Genauso könnten sie morgen Ihrer Frau erklären, am nächsten Wochenende im Lotto eine Million zu gewinnen. Nichterfüllung hat auch hier keine Konsequenzen. Außer Verstimmung. Aber das ist im Moment in Nürburg nicht anders. Interessanter wäre der in dem Papier angesprochene städtebauliche Vertrag. Eine Baugenehmigung wird unabhängig vom Bauherrn erteilt auf der Grundlage des öffentlichen Rechts. Unabhängig vom Bauherrn bedeutet, das Sie z.B. eine Baugenehmigung für das Grundstück ihres Nachbarn beantragen können. Sie werden sehen, wenn das Bauvorhaben geltendem Recht entspricht, wird diese Genehmigung erteilt. Das ist das besondere am öffentlichen Recht, es kann Konsequenzen für Nichtbeteiligte entfalten. Ich kenne jetzt nicht explizit das Baurecht in RLP, Baurecht ist Ländersache, aber in der Regel wird für Projekte die überregional wirksam sind, die Beteiligung der betroffenen Gemeinden verlangt. In welcher Form auch immer. Es soll damit verhindert werden, dass Gemeinden durch Bauprojekte belastet werden. Ich denke, dass diese Einigung aller betroffenen Beteiligten mittels eines städtebauliche Vertrag Vorbedingung für die Erteilung der Baugenehmigung durch die Verbandgemeinde war. Dieser Vertrag wird auf Grundlage des privaten Rechts geschlossen (i.d.R. BGB). So ein Vertrag kann ausschließlich Rechtswirkung für die beteiligten Parteien entfalten. Dabei ist zu beachten das die Genehmigungsbehörde nicht Beteiligte im Sinne des Vertrage ist. Damit darf die Genehmigungsbehörde nur prüfen, ob der vorgeschriebene Vertag geschlossen wurde, der Inhalt und dessen Einhaltung dagegen darf nicht Teil der Genehmigungsprüfung sein. Das ist in etwa so, als wenn ihr Nachbar zwar im Rahmen der Gesetze aber Formal anders bauen wollte als es ortsüblich ist. Dann würde er als Auflage von den Genehmigungsbehörde die Zustimmung der Nachbarn auferlegt bekommen. Wenn er diese Zustimmung nachweist, gilt die Angelegenheit für die Genehmigungsbehörde als erledigt. Es ist nicht Teil der Genehmigung zu prüfen, wie diese Zustimmung zustande gekommen ist und ob die Bedingungen für eine Zustimmung auch eingehalten werden. Die Genehmigungsbehörde prüft lediglich die Einhaltung des unmittelbaren öffentlichen Baurechts und nicht des privaten Vertrags. Das bedeutet, egal, ob Romes etwas vom Inhalt diesen privatrechtlichen Vertrag und dessen Einhaltung wusste, er darf das nicht als Grundlage nehmen für seine auf dem öffentlichen Recht beruhenden Entscheidung zur Baugenehmigung. Bedeutet: verlangter Vertrag mit allen Unterschriften liegt vor = Baugenehmigung muss erteilt werden. Wenn also dieser städtebauliche Vertrag nicht eingehalten worden ist, dann müssen sich die Gemeinden als Vertragsparteien an den Vertragspartner wenden, hier die NG, und dort die im Vertrag vereinbarten Konsequenzen einfordern. Sind keine Konsequenzen vereinbart worden? Dann hat man wohl was versäumt. Wie schon häufiger in Sachen Nürburgring.

Kompetenz

Hallo Harry Quiddelbacher, vielen Dank für die fundierte Klarstellung. Ihr Post ist einer von vielen, die sachliche Mängel in den Artikeln von W. Hahne klarstellen. Für mich waren die letzten Wochen hier recht lehrreich. Nach mehreren Jahren des vielleicht zu unkritischen Glaubens an die Richtigkeit der Artikel hier ist mittlerweile mein Vertrauen in die Kompetenz und auch Glaubwürdigkeit des Autors stark erschüttert. Gerade die Vehemenz, mit der er regelmäßig auf seine Unfehlbarkeit hinweist, verlangt nach einem sehr hohen sachlichen Niveau ohne grobe Fehler. Das scheint nicht (mehr) der Fall zu sein, und es drängt sich mir die Frage auf, ob es früher besser war, oder ob auch da schon die Qualität zweifelhaft war.

Interessant, dass es auf

Interessant, dass es auf spätere Kommentare zu diesem Artikel schon Antworten von W.H. gibt. Hier bleibt das aus.

So sehr ich Ihre Kompetenz in

So sehr ich Ihre Kompetenz in Motorfragen anerkenne, aber in objektiver Berichterstattung beweisen Sie immer wieder riesige Lücken. Mag ja sein, dass Ihnen oder sonstwem die Bauten nicht gefallen. Bei Neubauten kommt das durchaus öfter vor und das ist auch gut so. Es war auch noch nie anders. "Bauliches Ungetüm" ist wieder mal eines Ihrer Totschlagargumente. Schauen Sie bitte mal über die Ortsgrenzen von Virneburg hiaus, wie heute eine Rennstrecke aussieht, wenn man international konkurrenzfähig bleiben will. Wenn Sie schon unbedingt ständig Meinung und Information miteinander vermischen müssen, warum schreiben Sie nicht einfach, dass Ihnen dieser Bau, alles von BMW und darüber hinaus alles was Sie nicht kennen nicht gefällt? Mir gefällt der Bau übrigens auch nicht. Ich bevorzuge es aber, mir meine eigene Meinung zu bilden.

Kompetenz...

Sehr geehrter Herr Müller, ich weiß nicht, was Sie von Rennstrecken verstehen, welche Rennstrecken Sie kennen und gar aus eigenem Erleben und Beobachten beurteilen können. Ich weiß nicht, ob man alle Rennstrecken – so wie Sie das tun - „über einen Kamm scheren“ sollte. Ich weiß nicht, ob Sie beurteilen können, was am Nürburgring alles versäumt wurde. Ich finde aber gut, dass Sie einen Eindruck von mir und meiner Arbeit haben. Sie haben sich aber nicht viel Zeit genommen, um da zu einer Meinungsbildung zu kommen. Aber ich respektiere Ihre Meinung. - Sie kostet den Steuerzahler kein Geld. Interessant, dass Ihnen die Bauten am Nürburgring auch nicht gefallen. Aber hier geht es nicht darum dass sie einem Einzelnen nicht gefallen, sondern dass sie eine Belastung für die Allgemeinheit darstellen. Und darum, mit welchen Mitteln die Politik den Weg zur Umsetzung eines so unsinnigen Projekts freigemacht hat. Das Hotel ist das einzige Hotel in Deutschland, das einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach hat. Ist das Hotel dadurch konkurrenzfähiger geworden? Ist der „ring°racer“ die richtige Abrundung für eine Rennstrecke in der Eifel? - Hat man nicht immer von einer „Ganzjahres-Destination“ gesprochen? Sie sollten mal die Wintermonate in der Eifel verbringen. - Warum funktioniert die „Arena“ nicht, warum gibt es überwiegend „tote Läden“ auf dem „Boulevard? - Was funktioniert denn überhaupt von den neuen „Funktionsbauten“? - Was ist denn mit den Restaurants, den Gaststätten und dem Hotel in der „Grüne Hölle“? - Wie sinnvoll ist das Wärmekraftwerk? - Wie sinnvoll der Großbildschirm im „Boulevard“. - Alles Alleinstellungsmerkmale, die doch den Nürburgring aus der Masse des internationalen Angebots auf diesem Gebiet herausheben sollten. Dass sich für dieses Projekt, von dem Sie sich eine eigene Meinung gebildet haben, aber kein privater Investor finden ließ, sollte jeden normalen Menschen nachdenklich werden lassen. Und wie wollen Sie zu einer Meinungsbildung kommen, wenn Sie nicht bereit sind, auch mal diese oder jene andere, evtl. auch auch kontroverse Meinung aufzunehmen und zu verarbeiten? Ich muss mir da keinen Vorwurf machen, da ich vor Baubeginn hier am Nürburgring schon eine Meinung hatte und sie auch geäußert habe. Nachlesbar. Und sie wurde durch die Ereignisse und Abläufe bestätigt. - Leider! Beste Grüße aus der Eifel Wilhelm Hahne

Kompetenz...

Was Sie da schreiben, mag ja alles richtig sein. Hat aber weder mit der Baugenehmigung noch mit dem Gebäude an sich zu tun. Das ist ein Problem der Bewirtschaftung und Vermarktung. Bei einem Personalstamm von ca. 250 Mitarbeitern sollte man diesbe- züglich etwas mehr erwarten. Die technischen Voraussetzungen sind vorhanden.

Vermarktung

Lieber Herr Müller, Sie gehören offensichtlich zu den Managern, die glauben, jedes Problem der Bewirtschaftung und Vermarktung durch entsprechende Maßnahmen von Marketing und Vertrieb lösen zu können. - Das glaubt die deutsche Industrie auch. (Lesen Sie mal ab Seite 32 in "mm", Heft 1/2013) Sie würden auch eine Lösung finden, wenn jemand ein Feinschmecker-Restaurant mitten in die Sahara baut, 20 Köche und 40 Kellner und Serviceleute für das auf 150 - 200 Sitzplätze ausgelegte Restaurant einstellt und sich wundert, wenn ab und zu mal ein paar Kamele vorbeikommen. So ähnlich ist es am Nürburgring. Der "Personalstamm" von ca. 250 Mitarbeitern entstand als "Schutz"-Argument für die politische Fehlleistung der unpassenden Planung. Der in Gutachten und Buisinessplänen prognostizierte Personalbedarf war noch weit größer. Man braucht die Leute nicht. Auch nicht den anderen "baulichen Firlefanz". Dafür fehlen "kernige" Dinge, die der Nürburgring brauchen würde: Einen Nasshandlingskurs z.B. für die Industrie. Die "technischen Voraussetzungen" für ein Feinschmecker-Restaurant in der Wüste würden sich mit viel Geld auch schaffen lassen. - Leider ist das aber keine Voraussetzung für ein "Geschäft", sondern man hat - hier wie da - dann "auf Sand gebaut". Wer aber im Vorstand und Aufsichtsrat einer so arbeitenden Firma sitzt und mit Fehlinformationen der Öffentlichkeit "natürliche Sperren" durch falsche Versprechungen aus dem Weg räumt und dafür in der Politik "Assistenten" findet, den - bzw. die - sollte man der Öffentlichkeit nennen dürfen.Es ist der Versuch, das Unerklärliche zu erklären. Nichts anderes habe ich getan. Wenn ich in dem Fall der Einzige sein sollte, dann verdeutlicht das den Zustand unserer Gesellschaft genauso, wie die Aussage eines EInzelnen (z.B. gestern bei "Phoenix") zu Euro und Europa. - Es gibt in unserer Gesellschaft viele Argumente, etwas nicht zu sagen (was man denkt). - Aber für ein solches Verhalten gibt es keine Entschuldigung. - Weder im Fall des Euro, noch dem Problemfall Nürburgring. - Oder man hat das Denken eingestellt. Es muss - darf! - nicht immer "Mainstream" sein! Wie heißt es so schön: "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom." Herzliche Grüße Wilhelm Hahne

Vermarktung

Sehe ich ähnlich wie Sie. Aber ein Manager bin ich nun wirklich nicht. Nur: Wenn dieses Restaurant in der Wüste (Sie vergleichen die Eifel mit der Wüste?) in der vom Bauherrn gewünschten Größe und Ausführung hingestellt wurde, kann man das doch dem Gebäude nicht anlasten, wenn es sich nicht rechnet. Es gibt durchaus Spitzenrestaurants, die alles andere als verkehrsgünstig gelegen sind und trotzdem brummen. Klar ist das nicht einfach. Wenn Sie sich einen Sprinter zulegen und nachher feststellen, dass es ein Kangoo auch getan hätte, daqnn können Sie doch den Sprinter nicht als Monstrum verun- glimpfen. Oder auf dem TÜV herumhacken, weil der das Ding geprüft und abge- nommen hat. Sehen Sie: Es gibt schon noch Leute, die mit einem Sprinter Geld verdienen. Und es gibt auch Leute, die aus einem Restaurant was nie richtig lief, eine Goldgrube machen. Oder umgekehrt. So herum wird ein Schuh draus. Nur jetzt herumzujammern, wenn Politiker nicht ihre Fehler aus der Privatschatulle zählen - das ist wirklich kindisch. Ihr alle habt Beck gewählt und dem vertraut. Ihr wußtet von Anfang an, dass der für solche Summen nicht geradestehen kann, selbst wenn er wollte. Im Gegenzug bekommt ein Politiker - anders als ein Unternehmer - auch keine Rendite, wenn so ein Projekt besser läuft als gedacht. Wenn man so auf Nummer sicher gehen will, dann muß man solche Risiken über eine Versicherung oder gleichwertige Finanzprodukte absichern. Das kostet dann halt etwas. Hier wollte man sich das sparen oder hat nicht dran gedacht. Dann bitte nicht jammern, wenn es nicht geklappt hat. Meinetwegen könnt Ihr auch mich wählen. Ich unterschreibe auch, dass ich für alles persönlich hafte (und im Gegenzug auch an Gewinnen beteiligt werde). Ihr habt keine Vorstellung davon, was ich dann alles wegen Unwirtschaftlich- keit streichen würde. Oder was ich alles versilbern würde, damit meine Bilanz stimmt. Ungefähr so wie diese Nieten in Nadelstreifen, die eine Firma mit Gewalt für eine kurze Zeit auf Gewinnkurs bringen und nicht an die Zukunft denken. Oder glaubt Ihr ernsthaft, ich würde auch nur ein einziges Pissoir irgendwo bauen, wenn nicht mindestens 5 % Rendite dabei herausspringen? So in der Art würde es abgehen, wenn es nach Euch ginge. Ein Glück, dass wir noch nicht so weit sind. Und wie gesagt: Halb soviel Polemik würde auch reichen.

warum - deshalb !

Hallo Herr Hahne, die Argumente ihrer beiden Antworten teile ich vollkommen. Die rechtliche Bewertung von Harry Quiddelbacher trifft sicher ebenfalls zu - ist aber auch vollkommen uninteressant weil am Ring biegen sich die Politiker ihre Welt eh wie sie diese gerade brauchen. Ein Landrat Pföhler ist stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der NG. Die NG gehört zu 10 % dem Kreis. Ohne den Ring bliebe diesem Landrat (der gerne auf wichtig macht) nur die Eröffnung der Tage der offenen Bauernhöfe. Ich will sagen nur am Ring kommen diese Provinzpolitiker mit den A-Promis (oder die sich dafür halten) in Kontakt, Ecclestone, Schumachner, Boris Becker, Dienstreisen nach Monaco - das alles geht nur über den Nürburgring. Das wurde von Herrn Kafiz geschickt ausgespielt. Herrn Romes wurde in Adenau ein Bedienstetenhaus versprochen. Hier sollten die vielen neuen Angestellten wohnen die am Ring arbeiten und Kaufkraft nach Adenau bringen. Sie haben ja in ihrem letzten Artikel selbst beschrieben wie es mit Adenau bergab geht. Es war ein Strohlhalm der von Herrn Romes ergriffen wurde - auch deshalb weil von Mainz das Geld ja regelrecht aufgedrängt wurde. Es war ja kein halten mehr - Wintersportgebiete (Hohe Acht), Campingplätze (bei Wimbach), 5-Sterne Golfplätze und und und..Ähnlich muss es beim Goldrausch vor 100 Jahren am Klondike in Alaska zugegangen sein. Auch dort wurden nur wenige reich und Tausende starben. Nun stehen die Ruinen da und ich bin wirklich gespannt was daraus wird. Grosse Teil wird man ruckbauen - sprich abreissen müssen. Die 300 Millionen sind futsch. Ggf. kann man kleinere Teil unfunktionieren - was ich der Region wünsche. Zum Schluß: Es wird kein Politiker zur Veranwortung gezogen werden. In der Eifel nicht, in Berlin beim Flughafen nicht und in Hamburg der Philharmonie ebenfalls nicht. Das System sieht diese Bestrafung nicht vor. Finden Sie sich damit ab - auch wenn es völlig ungerecht ist. Alles andere schadet nur ihrer Gesundheit ! Frohes Fest !

Na endlich

hat es mal einer auf den Punkt gebracht. Aber nicht die 300 Mio. , sondern nur die Zinsen davon für ein Jahr, bis über diverse Steuern alles wieder im Steursäckel ist, sind "futsch" bzw. dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt. Die 300 Mio wurden ja schließlich nicht aus der EU ausgeführt. Der überwiegende Teil wurde sogar in den angrenzenden Bundesländern versteuert, wieder ausge- geben, erneut versteuert etc. Jeder Rheinland Pfälzer ist mit ca. 3,- Euro dabei, wenn man die Abbruchkosten noch hinzurechnet. Damit ist RLP erst mal satt. So schnell wird dort wohl nichts in der Größenordnung mehr angepackt. Über viele Jahre haben die Nürburgring Besucher aus den umliegenden Regionen Geld am Ring verkonsumiert. Und das fließt jetzt zum Teil wieder zurück dorthin wo die Leute offenbar mit Geld besser umgehen können. Das ist bei Geld eigentlich immer so. Wo bitte ist jetzt das Problem? Würden die Geschäfte am Ring brummen, würden die anderen Bundesländer zurecht jammern, weil dort Kaufkraft abgezogen würde. Wirtschaftlich betrachtet wird am Ring ja nichts produziert, sondern nur konsumiert. Vulgo: "futsch". Wenn es am Ring nicht ganz so läuft, wird dort eben weniger privates Geld verballert. Ist doch prima. Unter einer Strukturförderung stelle ich mir eher Investitionen in aussichtsreiche Zu- kunftstechnologieen vor. Alternative Energienutzung, Stammzellenforschung und sowas. Da kann man zumindest hoffen, dass damit mal Werte geschaffen werden.

das Problem ist..

Hallo Herr Müller, klar - das Geld nicht "futsch" - sondern nur wo anders :) Nur: Rheinland-Pfalz ist ein kleines und eigentlich armes Bundesland. Was die Internetversorung angeht haben wir "Dritte Welt" Niveau. In den Schulen fällt der Verputz von den Wänden und die Eltern der Schüler werden angeschrieben ob diese in Ihrer Freizeit nicht die Klassenräume streichen könnten. Die sanitären Anlagen in den Schulen sind 30 Jahre alt und einfach nur noch ekelig - die Schwimmbäder werden geschlossen so dass unsere Kinder kein Schulschwimmen mehr haben. Die Polizei wird wegen Geldmangel reduziert und bei der Neuverschuldung ist Rheinland-Pfalz gleich hinter den Stadtstaaten Nr. 1 in Deutschland. Diese Liste ließe sich beliebig fortführen. D.h. es gibt tausend wichtigere und sinnvollere Investitionen die aus dem Landeshaushalt bestritten werden müssten als einen Freizeitpark am Ring zu bauen oder Herrn Ecclestone Millionen an Starterfeldgebühr nachzuwerden (was mit Sicherheit nächstes Jahr wieder passieren wird). Klar - die Landesregierung wurde gewählt (wenn auch nicht mehrheitlich von den Eiflern). Nur was ist die Alternative ? Der Trog bleibt - nur die Schweine wechseln. Ob es jetzt pro Rheinland-Pfäler 3 oder 300 Euro sind - es müsste verboten sein für so einen Quatsch Steuergeld (Zwangsabgaben) einzusetzen. Aber was rege ich mich auf - es sind noch 3 Tage bis zum 21.12 - dann ist eh alles vorbei ;-)

Andere Probleme

Ich verstehe, was Sie meinen. Ich komme aus einem "reichen" Bundesland. Als ich zur Schule ging, war deren Zustand ähnlich und Internet war gar kein Thema. Damals hat man viel mehr Geld in Rüstung verpulvert, das hätte zudem noch ziemlich nach hinten losgehen können. Klar wird es bei jeder Ausgabe immer noch was wichtigeres geben. Nur manchmal muß man auch mal was riskieren. Aber halt mit Augenmaß. Alles, was nicht existen- ziell wichtig oder rentabel ist sein zu lassen, kann es auch nicht sein. Mag sein, dass die Eifeler bzw. die drei Familien im Umkreis von 5 km um den Ring den Beck nicht gewählt haben. Nur bezahlen die halt auch nicht den Löwenanteil der Steuern in NRW. Also: Klappe halten ist angesagt. Unsere Schule haben wir übrigens damals in Eigenregie renoviert. Anders wird die Sache am Ring auch nichts mehr werden. Ärmel hochkrempeln und selbst das Beste daraus machen statt rumzujammern. Gut dass, das Geld weg ist. Die Eifeler scheinen damit nicht klarzukommen, machen sich nur unglücklich damit. Geld ist nicht alles.

damals

Hallo Herr Müller, - Was meinen Sie mit damals: Nach den Krieg ? Wollen Sie das als Vergleich für Heute heranziehen. Na, dann nehmen wir mal das Rentenniveau von damals und heute - wären Sie noch mit damals zufrieden. - Riskieren in was nicht wichtig oder rentabel ist ? Aber doch bitte nicht mit Steuergeld - es sei denn es gibt dafür einen gesellschaftlichen Auftrag. Ich denke an Kultur oder Kunst - aber sicher nicht an Freizeitparks. - Um den Nürburgring gibt es mehr als drei Familien. Die Eifler wurden nie gefragt ob Sie diesen Park wollen und ich denke nicht mal Sie glauben das die Landesregierung altruistische Motive hatte. - Diese Leute bezahlen auch keine Steuern in NRW sondern wir befinden uns in Rheinland-Pfalz und noch dürfen wir unsere freie Meinung äußern - müssen also nicht "die Klappe halten" über unsinnige Entscheidungen der Landesfürsten. - "Gut das das Geld weg ist" es ist doch nicht weg - sagen Sie doch selbst - sondern nur wo anders ! z.B. Bei Herrn Richters Yacht in Mallorca oder bei Lindners oder bei Östereischen Baufirmen. Und jetzt zum Schluß: Die Eifler scheinen nicht klar zu kommen, sollen die Ärmel hochkrempeln ? und jetzt - wie konkret ? denken Sie an eine Revolution ? Die Büros besetzen, die Geschäftsführer gefangen nehmen sich von Mainz lossagen um die Republik ausrufen ? Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen ! Schönen Tag noch !

Ärmel hochkrempeln

Das Ding steht jetzt da und man wird damit klarkommen müssen. Bzw. versuchen, eine halbwegs tragbare Nutzung reinzubringen. Siehe Cargo Lifter Halle z. B. Dem Geld nachzuweinen oder Herrn Richter & Co. zu verteufeln, macht vielleicht Ihrem Gemüt etwas Luft, bringt uns aber nicht weiter. Die Dinge weiter so aufzubauschen geht eher nach hinten los. Wer nicht direkt von dem Thema betroffen ist, fühlt sich beim Thema Nürburgring zunehmend genervt. Und das ist ungefähr das Letzte, was so eine Einrichtung braucht. Der Begriff "Nürburgring" ist in weiten Teilen der Bevölkerung negativ besetzt - zum Teil sicher auch durch die zuweilen etwas einseitige Berichterstattung. Schon klar Sie wollen hier alle den Rest der Welt wachrütteln, damit irgendwer kommt und wieder alles gut ist. Das können Sie meiner Ansicht nach vergessen. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.

Rumpelstilzchen

Wäre es nicht interessant, über die IP-Adresse festzustellen, unter wievielen Pseudonymen hier bestimmte Gäste (noch bis 31.12.) schreiben, um sich u. a. selbst zu applaudieren?

IP-Adressen loggen

Nein, das wäre nicht interessant. Bei üblichen DSL Anschlüssen wechselt die IP täglich, ferner können Sie damit exakt garnichts anfangen, solange keine Straftat vorliegt. Maximal können Sie ungefähr ausloten aus welcher Region die Mitteilung kommt. Bei Funkverbindungen geht selbst das nicht. Ferner steht es weder Ihnen noch dem Seitenbetreiber zu, jemanden bloßzustellen der das offensichtlich nicht will. Überlesen Sie einfach Kommentare von Absendern, die Ihnen nicht genehm sind. Sie lesen ja sicher auch nicht jede Spam Mail.

Zu Rumpelstilchen ...

...haben wir tatsächlich eine Reaktion gelöscht. Das ist nur eine Korrektur von Entgleisungen. Wäre ich, Wilhelm Hahne, ausschließlich davon betroffen gewesen, hätte ich sie – lächelnd – hingenommen. Aber hier geht es um Personen, deren Art und Absicht ich nicht einschätzen kann. Ich möchte nicht durch Weggucken eine Meinungsäußerung vermeiden. - Aus meiner Sicht war die nun „gelöschte Meinung" überzogen. - Ich hoffe, meine Leser haben Verständnis für meine Reaktion. - Es ist keine Zensur, nur der Versuch, im Schutz des Internet – also praktisch anonym gemachte – nicht kontrollierbare Vorwürfe zurückzusetzen. - Auf Null. Wilhelm Hahne

Eine Reihe erstaunlicher Projekte...

wie beispielsweise ein Großflughafen Berlin, ein Stuttgarter Bahnhofsneubau, eine Elbphilharmonie Hamburg, ein Saarbrücker Autobahn-Tunnelprojekt "Stadtmitte am Fluss" und auch ein "Nürburgring 2009" zeichnen sich dadurch aus, dass man sie, schlicht gesagt, gar nicht braucht. Aber die Politik setzt sie durch! Im Vergleich dazu hat ein privatwirtschaftliches Münchener Sport-Unternehmen, welches vierzehntägig seine Sitz- und Stehplatzkapazitäten über Jahre immer ausverkauft hatte, in eigenen Grund und Boden investiert, um modern und unabhängig für die Zukunft aufgestellt zu sein. Aus gewachsenen Strukturen heraus... Dort werden dann auch Baupreise und Bauleistungen termingerecht eingehalten. Gibt es also einen signifikanten Unterschied zwischen privater exakter Planung, privatem Geld und genauer Kalkulation und zwischen Politikern, die von Ihrer eigenen Selbstdarstellung, gemeißelt in Betonprojekten, träumen? Ich meine, ja sehr wohl! Und genau an dieser Stelle liegen die Ursachen für überbordende Verschuldungsorgien in Kommunen, Land und Bund! Das fängt beim kleinsten überteuerten Kinderspielplatz in der Kommune an und hört beim Prestigeprojekt des Bundes noch lange nicht auf! Im Falle Nürburgring hätte ich mir im Laufe der letzten Dekaden automobilaffine Hersteller und Händler gewünscht, die rund um die Strecke kontinuierlich in Werkstätten, Kundencenter, Testcenter usw. investiert hätten. Ohne öffentliche Gelder! Dann hätte die heimische Hotellerie nachgezogen und die Bettenkapazitäten geschaffen. Das heimische Handwerk hätte ordentlich über die Jahre zu tun gehabt und am Ende hätte der Mainzer Finanzminister noch erkleckliche Steuern überwiesen bekommen?

der letzte Absatz Ihres Beitrags

enthält Problem und Ursache: das dort oben in der eisigen Ringregion genau soviel Wirtschaft angesiedelt ist, weder mehr noch weniger, hat seinen Grund in den korrektiven Mechanismen der Marktwirtschaft. Alles, was in den letzten Jahren dort gemeinwirtschaftlich, von den Behörden mit Steuergeldern errichtet worden ist, ist krank und befällt noch gesunde Bereiche, siehe BIKEWORLD und Hotelerie. Der Staat muss sich darauf beschränken, infrastrukturelle Anreize zu schaffen, also eine richtige Straßenanbindung des Nürburgrings, dazu Schiene, einen maßvollen, nahen Flugplatz sowie Parkplätze der Jetztzeit, die nicht den Gebrauch eines lächerlichen "SUVs" zur Bedingung machen. So einen unsozialen Mist wie Golfplätze kann man mal überdenken, wenn die Region schon funktioniert, erst mal brummt. Also: wenn dort außer Aston Martin und Manthey niemand ist, dann hat das seinen guten Grund.

Der Gewerbepark am Ring in Meuspath erlebt zurzeit ...

.. geradezu einen Bauboom, dort sind schon lange nicht mehr nur Aston-Martin, Manthey und Black Falcon, KW-Fahrwerke investiert dort genau so wie Hyundai, dieses Gewerbegebiet entwicklet sich eigenständig und unbahängig von Eifeldorf, Gastronomiomanie, Hotelerie und Gigantomanie. Die Kunden dort reisen noch mit dem eigenen oder gemieteten Fahrzeug an aber nicht mit dem Helicopter. Russische Magnaten oder Scheichs, die über die Budgets verfügen, mit einem 2-motorigen Helicopter auf dem Dach einens Hotels zu landen und dort eine Renstreckek oder Formel 1-Rennen zu besuchen, tun das doch viel lieber in südlichen Gefilden, dort wo auch noch ein Liegeplatz für die Yacht fussläufig zu erreichen ist. Und sie haben genug Geld, sich dort gleich noch eine Renstrecke bauen zu lassen. Was wollen/sollen die also in der Eifel? Die zwei Hütchenspieler von der Kö dort besuchen? Davon träumen viellicht die beiden Herren. In diesen Kriesen kennt man sie aber nicht mal, auch die Politiker, die sich gerne in ihrem vermeintlichen Schein sonnen, die kennt dort niemand. Wie kommt es denn, das gewisse Herren rund um die Welt diesem Zirkus hinterher reisen? Nur um ein wenig von diesem Glanz abzubekommen. Zu mehr als einem Linienflug nach London, um dort von einer Telefonzelle am Hyde Park um ein Gespräch mit Herrn Ecclestone zu betteln, welches dann nicht stattfindet wegen "Who the fuck is calling? Who wants to meet me? Mr. Lindner from the Nurburgring? Who the fuck is Mr. Lindner?" Und die Entrittskarte wurde mit Steuermitteln finanziert, "Mit Steuerzahler-Sponsoring zum Millionär" titelte das Handelsballt so treffend. Und der Schaden berägt weit mehr als nur die 330 Millionen, die EU-Kommisisin beziffert die Summe auf weit mehr als 524 Millionen und da bevor nochmals 254 Millionen an Landesmitteln in den Betrieb all dieser inhalts- und wertlosenen Ringesellschaften wie der MSR und CST geflossen sind. Die Bausumme von 80 Millionen ist in Gebau AG, einen Unternehmen der Lindner-Gruppe, und nicht in irgendein Unternehmen des Landes geflossen. Der Schaden geht nun bald in die Millirrdenhöhe, wer zahlt denn die Millionehonare der Insovenzverwalter, wer zahlt die Gehälter der 250 Mitarbeiter? Die Kosten laufen weiter und addieren sich Monat und Monat zu den schon über 800 Millionen, die entgegen aller Regelnezahlt bereits gezahlt wurden? Fordert die EU die 524 Millionen zurück, woher sollen die denn kommen? Die Immobilien bringen etwas mehr als 100 Millionen wenn privatisiert wird ) (was der Veruuntreung von Volkseigentum gleich kommen würde). Schlüpft Rheinland-Pfalz dann wie Griechenland unter einen Rettungschirm? Und was scherrt eine Baugenhemigung? Bei ahr im Verzug werden eienfach Tribünnen gesprengt, der Schutt weg geräumt und mit dem Bau begonnen, dafür braucht man weder eine Baugenehmigung noch die 80 Millionen, die irgendwelche Hütchenspieler ja bereit (aber niemals in der Lage) waren, zu investieren. 80 Millionne war nur der erste Einsatz, den die Landesregierung in diesem Spiel hat zahlem müssen.

Also schon 524.000.000 €...

So schnell geht das mit Zins- und Zinseszinsen, dem Unterhalt und den laufenden Betriebskosten. Letztendlich ist die in den letzten siebzehn Jahren unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Kurt Beck geleitete Landesregierung für den Startschuss in dieses "Zukunftsprojekt" verantwortlich. Wie schon einmal gesagt: Da wurden in Mainz weder die Eifeler Wetterbedingungen berücksichtigt noch der fehlende direkte Autobahn- und/oder Eisenbahnanschluss. Schon der deutsche Dichter und Dramatiker Friedrich von Schiller (1759-1805) wußte: "So gewiss die Sonne morgens wiederkehrt in ihrer Klarheit, so unausbleiblich kommt der Tag der Wahrheit."

und dann noch einmal 254 Millionen, die ....

... aus Rückstellungen im Landeshaushalt zur Rettung des Rings, zur Verzögerung der Insolvenz und Ausgleich der Verbindlichkeiten der der tief in den roten Zahlen steckenden Besitzgesellschaft mit Segen der grünen Wirtschaftsministeren geflossen sind, schon sind wir bei rund 800 Millionen. Jetzt noch die Beraterhonorare der Anwälte und Insolvenzverwalter hinzu, die laufenden Kosten der neu gegründeten Betreibsgesellschaft und wir nähern uns langsam der Milliardengrenze. Kommt dann noch eine Rückzahlungsforderung und Strafzahlung der EU hinzu, ist diese Grenze schnell gesprengt. Wie Rheinland-Pfalz das bezahlen möchte, steht noch in den Sternen, im Standard&Poors Rating wurde das Land bereits herabgestuft. schlüft man dann unter einen Rettungsschirm wie es Griechenland getan hat?

Rechtssystem

"Unser Rechtssystem kennt feine Unterschiede" - ein schönes Wortspiel! Ein weiterer schöner Begriff ist das Wort "Rechtswissenschaften". Zur Erklärung - eine Wissenschaft beruht auf Konstanten, Mathematik, Physik etc. Die Missachtung dieser Konstanten führt zum Scheitern, mit mehr oder weniger Schaden. Ein Jurist, ist ausser Gott, der einzige Mensch der bei der Addition von 3 + 3, 8 heraubekommt. Und ein Rechtssystem hilt ihm dabei, das man vor Gericht verliert, wenn man sagt das wäre falsch. Deshalb ist das Wort "Recht" nichts weiter als eine Ansammlung von Buchstaben, der man beliebige Bedeutungen zuordnen kann. Man benutzt dies, um empfundenes Unrecht, durchfürbar zu machen. Die aussergewöhnlichen Juristen, ich möchte mal Gandhi als Beispiel nennen, haben sich dadurch ausgezeichnet, das sie versucht haben, die Wahrheit zu sehen, unabhängig von dem, was in den Gesetzbüchern geschrieben steht. Diese Art gibt es bei uns leider nicht, und ich frage mich oft warum. Ein Freund meines Vaters, ein Richter am obersten Verfassungsgericht, hat es mal auf dem Punkt gebracht. Seine Worte waren "vor Gericht sind alle Hilfsarbeiter gleich".. frohe Weihnachten an alle die noch mit anderen fühlen können...

kein Maß mehr

"vor Gericht sind alle Hilfsarbeiter gleich" - ja das trittt es. Erst kommt das Fressen, dann die Moral (Bertolt Brecht) was Brecht für die Nachkriegszeit verständlich beschrieben hat - ist längst Kernbestandteil unserer Gesellschaft geworden. Man nennt es Raubtierkapitalismus - es zählt nur noch der eigene Profit und hier ist jedes Maß oder Selbstbeschränkung völlig verloren gegangen. Kann sich noch jemand daran erinnern das 10.000 Mark mal viel Geld waren ? Heute rechnen Manager nur noch in Millionen-Gehältern - selbst Invsolvenz-Verwalter bekommen Aufwändsentschädigungen für eine einzige Abwicklung die früher einer Lebensleistung entsprachen. Mit welcher Begründung ? - hier hilft ein Rechtssystem welches mit Gerechtigkeit nichts mehr zu tun hat. Wie schaffen es diese Menschen ihr eigenes Gewissen so abzustellen, dass sie in der Lage sind sich an Geld zu erfreuen welches sie legal "ergaunert" haben und das anderen Menschen oder ganzen Regionen Elend gebracht hat. Und ist man sowiel glücklicher wenn man statt 10 Millionen dann 15 Millionen auf dem Konto hat ? Ob diesen Herren nicht klar ist "das auch ihr letztes Hemd keine Taschen haben wird". "Je reicher einer ist, desto leichter ist es für ihn, ein Lump zu sein.Gilbert Keith Chesterton" Frohes Fest an alle !

Moral

Bevor Sie die Moralkeule schwingen erklären Sie bitte wie Sie es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, dass Sie - Kaffe aus Sklavenarbeit trinken - von Kindern genähte Klamotten tragen - Mit Ihrem Auto Giftgas in die Luft blasen - Ihren Elektronikschrott in der dritten Welt verbrennen lassen - billige Seefisch aus Raubbau und Eier aus dem Hühner KZ essen - in Daunen schlafen die lebenden Küken vom Leib gerissen wurden - Ihre Weihnachtsganz genießen, während anderswo Menschen verhungern - sich keinen Kopf machen, woher die x% Zinsen auf Ihr Erspartes kommen - undsoweiter Mag sein, dass einzelne Punkte auf Sie persönlich nicht zutreffen. Aber diese Erscheinungen können Sie kaum alle ausschalten und ich bezweifle, dass Sie sich darüber überhaupt ständig Gedanken machen. Sie und die Leute über die Sie sich da echauffieren kümmern sich zunächst mal um das Wohlergehen ihrer eigenen Familie. Dieses Raffen scheint im Menschen fest verdrahtet zu sein. Je mehr man auf die Seite schafft, desto sicherer kommt man über schwierige Zeiten. Das ist rein angstgesteuertes Denken und genau das Gegenteil von einem Raubtier. Ein Raubtier jagt und frißt nur soviel bis es satt ist. Es ist zuversichtlich, auch beim nächsten Hunger wieder in annehmbarer Zeit Beute zu machen und muß daher keine Vorräte anlegen. Ich jedenfalls könnte sehr gut schlafen, wenn auf meinem Konto sonstwieviele Millionen Steuergeld liegen - solange ich deswegen nicht in den Knast komme. Ich hätte dann auch eine andere Sicht auf die Dinge und könnte jedem erklären, warum ausgerechnet mir dieses Geld zusteht. Sie denken in die falsche Richtung. Man muß auf die zeigen, die sich so haben über den Tisch ziehen lassen. Wären diese beiden Herren nicht gekommen, hätte jemand anders den Reibach gemacht. Wer blöde ist, wird halt beschissen. War das jemals anders?

vorletzter Absatz

Lieber "Gast", Ihr volletzter Absatz: " Man muß auf die zeigen, die sich so haben über den Tisch ziehen lassen. Wären diese beiden Herren nicht gekommen, hätte jemand anders den Reibach gemacht." trifft den Nagel auf den Kopf! Ich mag die beiden Akteure oben am Ring bestimmt nicht, muss aber konstatieren, dass sie uns eins deutlich gezeigt haben: mit der Borniertheit von Politikern lassen sich trefflich Millionen scheffeln! Wie weit Selbstüberschätzung und Dummheit von Politikern geht, zeigt sich eben gerade an Projekten wie Nürburgring, Flughafen Berlin, Elbphilharmonie Hamburg etc. etc. Leider ohne persönliche Haftung der Verursacher und immer zum Schaden des Steuerzahlers. Und das aktuelle Verhalten der Grünen in RLP zeigt deutlich, wie Ideale, Ziele und Versprechungen zum eigenen Machterhalt verraten und verkauft werden.

Selbstüberschätzung

nun ist es auch so, dass bei den zuständigen öffentlichen Dienststellen oft nicht die Fachkompetenz vorliegt, solche Großprojekte sachgerecht zu steuern. Das ist auch nicht weiter tragisch, schließlich haben diese Leute eigentlich noch ganz andere Aufgaben, mit Großprojekten haben sie wenn überhaupt meißt nur einmal im Leben zu tun. Um diesem Mißstand abzuhelfen wird meiner Kenntnis nach in Betracht gezogen, durch den Bund eine zentrale Dienststelle für die Steuerung von Großprojekten einzurichten und dort auch die erforderliche Kompetenz ausfzubauen. Theoretisch klingt das schon mal nicht schlecht. Ob diese Weisen aus ihrem Elfen- beinturm heraus aber die Macht haben, ggf. auch Projekte zu kippen, halte ich für fraglich. Wenn dieses Kompetenzzentrum überhaupt realisiert wird. Im Fall Nürburgring ließ sich der Präsi ja nicht mal von der EU beeindrucken. Auch bei der letzten Loveparade hat man die Bedenkenträger einfach wegtreten lassen. Auch bei der Wende hatten etliche Experten vor den Gefahren einer zu schnellen Wiedervereinigung gewarnt und teilweise auch zurecht. Je größer das Projekt, desto mehr Bedenkenträger - auch durchaus fachlich begründet - finden sich ein. Nur irgendwie muß man auch vorankommen, ggf. auch mal etwas riskieren. Und ein Risiko fundiert abzuwägen, geht letztlich immer in Richtung Wahrsager. Infolge dessen ist die letztendliche Entscheidung doch wieder nur das Ergebnis der Kräfteverhältnisse zwischen Lobbyisten. Trotzdem erstaunlich, wie abenteuerlich man dort trotz Heerscharen von Beratern und Kontrolleuren mit Steuermillionen umgegangen wird. Nur wenn bei einer Dönerbude das Personalklo einen halben Qudratmeter zu klein ist, läuft die Staatsmacht zur Höchstform auf. Dieser allgemeine Kontroll- und Regelungswahn ist durchaus noch ausbaufähig.

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