DSK: Dr. Ziegahn steht fest auf dem Trittbrett!

Wer nach einem Jahr Mitgliedschaft in einem Verein schon an dessen Spitze operiert, der war zielstrebig unterwegs. Wer dann schnell die Präsidentschaft übernimmt und diese Spitzenposition über viele Jahre verteidigt, der hat in diesem Verein sicherlich die Mitglieder richtig eingeschätzt.  Auch in 2019 wurde Dr. Ziegahn von der Mitgliederversammlung, die sich am Nürburgring zusammen fand, wieder zum Präsidenten des Deutschen Sportfahrer Kreises gewählt. Auch dieses Mal wurde - wie in den Jahren zuvor – versucht, ihn durch einen „besseren“ Kandidaten von der Spitze dieser europaweit größten Sportfahrer-Vereinigung zu verdrängen. - Fehlgeschlagen! - Auch in diesem Jahr wurde er von dankbaren Mitgliedern wieder gewählt. Dr. Ziegahn weiß was bei denen gut ankommt: Freies Fahren auf bekannten Rennstrecken. Und er bietet das mit „seinem“ Verein. In 2019 zwischen März und November gleich 18 Mal! Dabei sind so renommierte Rennstrecken wie Hockenheimring, Nürburgring, Zandvoort, Spa-Francorchamps. - In der Vergangenheit sind schon andere Kandidaten für die Präsidentschaft an diesem, an den eigentlichen Interessen der Mehrzahl der Mitglieder orientierten Angebot des DSK gescheitert. Dazu gehört auch, dass alle Mitglieder kostenlos jeden Monat z.B. die Zeitschrift „sportauto“ (auf Wunsch auch andere) für ihren Beitrag von 60 Euro pro Jahr kostenlos ins Haus geliefert bekommen. Dort findet sich  – wie jetzt gerade in Heft 4 – dann eine Kolumne des Präsidenten Dr. Ziegahn, mit der er sich – und den DSK - „gut verkauft“. - Gleichzeitig verhilft er so dem Motor-Presse-Verlag in Stuttgart zu einer Erhöhung von sonst zu kleinen Auflagen.

DSK: Dr. Ziegahn steht fest auf dem Trittbrett!

Im Terminumfeld der Mitgliederversammlung war auch dieses Jahr wieder „freies Fahren“ auf dem Nürburgring-Grand-Prix-Kurs angesagt. So reisten dann in diesem Jahr 281 wahlberechtigte DSK-Mitglieder an. - So schafft sich ein Präsident das richtige Umfeld für die Wahlen.

Geschickt! - Auch in Sachen Nürburgringverkauf war der Präsident des DSK immer zur richtigen Zeit mit den richtigen Sprüchen „auf dem Markt“. Wenn die Nürburgring-Fans gegen die Absichten der rheinland-pfälzischen Landesregierung (= Besitzer des Nürburgrings durch eine landeseigene GmbH) eine Demo nach Mainz organisierten, dann scheute sich ein Dr. Ziegahn nicht, auf eine Mitwirkung des DSK hinzuweisen.

Niemand hatte zwar davon etwas bemerkt. Aber auch schon zu anderen Zeiten wurde gesungen:

„...marschiert im Geist in unseren Reihen mit!“

Das alles ist mir durch den Kopf gegangen, als ich heute am Zeitschriftenstand nach interessanten Informationen in interessanten Zeitschriften suchte. Bei „sportauto“ bin ich fündig geworden und habe die Ausgabe Nr. 4/2019 dann auch gekauft. - Die Darstellung des Dr. Ziegahn auf Seite 92 des Heftes war es auch, die mich an die Art der Darstellung durch den DSK in den Jahren der „Nürburgring-Affäre“ erinnerte.

Dr. Ziegahn hat seine aktuelle Kolumne in „sportauto“ unter den Titel gestellt:

„Vom Racing zum SimRacing“

Er geht offenbar davon aus, dass mindestens die fast 13.000 Mitglieder des DSK auf dem gleichen Niveau denken und empfinden wie ihr Präsident. Und er macht den Lesern von „sportauto“ mit seiner Kolumne klar, wie sich der DSK in der Welt des Motorsports empfindet:

„Es ist nicht mehr die Frage, ob die Sportorganisationen oder der Deutsche Bundestag dies als Sport anerkennen, sondern wie wir auf diese Entwicklung reagieren.“

Nachdem er angedeutet hat, was ihn – und damit den DSK – an SimRacing wirklich interessiert…

„Die Dimension der Geschäftsmodelle erreicht atemberaubende Dimensionen“

...macht er sich und den DSK scheinbar zum Wegbereiter dieser „Sportart“ (?) indem er schreibt:

„Da wartet keiner mehr auf den ADAC oder DMSB. Partner aus der Wirtschaft und den Organisationen stellen Weichen für ein unglaubliches Geschäftsmodell, und die Kunden, die SimRacer, sind schon im Ring, ehe es die heutigen Akteure merken.“

Und er verspricht:

„Ohne den ‚normalen‘, tatsächlich ausgeübten Motorsport zu vernachlässigen, werden wir uns einer umweltfreundlichen und faszinierenden Disziplin zuwenden, die auch die Jugend im DSK stärken wird.“

Das ist „Kafi“ (Karl-Friedrich), mit einer Selbstdarstellung, wie wir ihn kennen.

Er vermittelt das Bild eines ahnungslosen, zerstreuten Professors, der aber sich – und seine Gedanken – sozusagen als den Mittelpunkt der Welt empfindet. - Mindestens der Motorsport-Welt. - Und demnächst auch des SimRacing. - Wo „Kafi“ ist, ist vorne! - Und hurtig voran schreitend ruft er uns zu:

„Gebt uns dazu gerne Rückmeldung.“

Gerne „Kafi“, gerne!

Ich besuche z.B. die auf dem SimRacing-Sektor unübersehbare ADAC SimRacing Expo schon seit Jahren am Nürburgring, habe mir die dort im „Boulevard“ durchgeführten „Rennen“ auf der dort befindlichen Riesen-Fernsehwand angeschaut, beobachte die Entwicklung dieses „Geschäftsmodells“ - das ist vielleicht die treffende Bezeichnung – sehr aufmerksam und habe für mich registriert, dass der ADAC da über seinen Regionalklub Mittelrhein schon seit 2013 „den Fuß in die Tür gestellt“ hat.

Unter anderem hat der ADAC inzwischen eine SimRacing-Trophy ausgeschrieben und -zig Vereine, in ADAC-Regionalklubs organisiert, sind inzwischen im ADAC Digital-Club unterwegs. Ich habe auch schon entsprechende Live-Übertragungen auf „Youtube“ verfolgen können. - Bei einem Glas Rotwein.

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Chief Science Officer (CSO) /Bereichsvorstand und Mitglied des Präsidiums des Karlsruher Institut für Technologie KIT, auch dem DMSB als „Kopf“ des „FA Umwelt“ sehr nahe stehend, hat offenbar nicht mit bekommen, dass dieser DMSB – Deutscher MotorSportBund – SimRacing schon im Herbst 2018 als „normalen Motorsport“ unter seine Fittiche genommen hat. Wie könnte der auch ein solch „unglaubliches Geschäftsmodell“ übersehen?

Der DMSB hatte bereits 2015 einem sehr erfolgreichen SimRacer mit einem DMSB-Nordschleifen-Permit seine besondere sportliche Qualifikation bescheinigt und ihn so angeregt, auf der Nürburgring-Nordschleife den Tod eines Zuschauers durch eigene Selbstüberschätzung im Bereich des Streckenabschnitts „Flugplatz“ auszulösen.

Aber der Herr „Chief Science Officer“ lebt wohl in seiner eigenen DSK-Welt. Was schert ihn ADAC oder DMSB?

Nun, im Frühjahr 2019 hat er schon mitbekommen, dass es das SimRacing gibt! - Und er stellt fest:

„Der DSK hat sich mit dieser Entwicklung auseinander gesetzt.“

Motor-KRITIK-Feststellung: Ein wenig spät, Chief Sience Officer!

Vielleicht sollte er in seiner Eigenschaft als Leiter des „FA Umwelt“ beim DMSB jetzt zunächst einmal mit dem „Fahren“ von kleinen Holz-Automobilen im Sandkasten beginnen, wie ich das schon als Vorreiter des SimRacing vor dem 2. Weltkrieg getan habe.

Alles Sport, Herr Doktor! - Nur ist das mit den Holz-Automobilen derzeit aktuell kein „unglaubliches Geschäftsmodell“! - Aber sehr umweltschonend!

Vielleicht kann der Herr Doktor den DMSB für einen „nachhaltigen“ motorlosen Sport im Sandkasten begeistern. - Sandkastenspiele müssten dem DMSB liegen!

Vielleicht – wenn es „modern“ sein muss - mit V8-Sound virtuell aus einem aktiven Sound-Booster!

Richtig digital! - Cool! - Geil!

MK/Wilhelm Hahne
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