2019-06

24h-Rennen: Reden wir mal über „Randerscheinungen“!

Das 24h-Rennen ist in einer Zeit entstanden, in der man für den wachsenden Amateur-Motorsport die Angebots-Palette „nach oben“ erweitern wollte. Dann geriet dieses Angebot in eine Phase, in der  man ohne ein Werksfahrer-Aufgebot die Zuschauer nicht mehr hinter dem Ofen hervor locken konnte. Außerdem wurde der Motorsport nicht nur – für reine Amateure – viel zu teuer, sondern wurde auch – von anderen Amateuren - „überreglementiert“. Zur Spannungserhöhung – bzw. um eine spürbare Spannung zu schaffen – kamen die „BoP“, Mindest-Standzeiten und anderer „Blödsinn“ (wie das DMSB-Nordschleifen-Permit) hinzu, der nichts mit dem „Sport“ zu tun hat, um den es eigentlich mal an „der Basis“ ging, ihn auch nicht positiv beeinflusst hat. Jetzt galt es, den Interessen der Werke und Werksfahrer zu entsprechen. Beim 24h-Rennen ging das so weit, dass man 2018 sogar ein Safety-Car einsetzte, um aus einem Langstrecken-Rennen eine Kurzzeit-Satire zu machen. (2019 war dann ein Safety-Car ausdrücklich nicht mehr geplant!) - Natürlich müssen nun alle Beteiligten im Arbeitsbereich der Boxen mit flammensicherer Kleidung und Helm ausgestattet sein. „Ohne“ wurde ein Teamchef mit 500 Euro vom DMSB bestraft! - Natürlich nicht die Mitarbeiterinnen von NITRO, weil ein Helmtragen denen wohl die Frisur kaputt gemacht haben würde. - Immerhin sind noch keine „Arbeitsschuhe“ mit Stahlkappen-Einlage Vorschrift! Voraussetzung zur Teilnahme ist auch kein normaler Menschenverstand oder ein normales, menschliches Verhalten. - Dann würden ja auch die Voraussetzungen zum Abkassieren für den DMSB entfallen. - Motor-KRITIK möchte aber in diesem Zusammenhang nicht nur auf diese,  sondern auch andere – Details und Geschehnisse im Umfeld des diesjährigen Großereignisses in der Eifel hinweisen.

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Nürburgring-Urteil des EuGH: „Ich habe fertig!“

Am 19. Juni 2019 hat der Europäische Gerichtshof in Luxemburg das Urteil in einem Verfahren gesprochen, in dem der Verein „Ja zum Nürburgring“ gegen die Europäische Kommission geklagt hatte. Da fallen einem dann schon die „berühmten Worte“ des Herrn Trapattoni ein. Wie auch: „Die waren schwach wie eine Flasche leer.“ - Aber zurück von der Fuß- zur Kopf-Arbeit: „Ja zum Nürburgring“ wurde stark vom ADAC unterstützt. Dessen Vorsitzender, Otto Flimm, hatte sich im Nachhinein über die Abläufe beim Verkauf des Nürburgrings nicht nur gewundert, sondern fand sie auch „beklagenswert“. Man ist mit seinem Eindruck vor den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg gezogen. Das Urteil das nun – sozusagen auf Europa-Ebene – gesprochen wurde ist „bewundernswert“. Auf insgesamt 30 Seiten meiner Kopie, die im Wesentlichen der Urteilsbegründung dienen, wird dem Leser verdeutlicht, dass der Verein eigentlich zu Vielem gar nicht berechtigt war. Natürlich kann man die Europäische Kommission in Brüssel verklagen, aber man sollte es besser lassen. Denn der ADAC – nicht „Ja zu Nürburgring e.V“ - wird das Ergebnis insgesamt einen größeren Betrag gekostet haben, um nun zu erfahren: „Die  Klage wird abgewiesen. Der Ja zum Nürburgring e.V. trägt seine eigenen Kosten sowie die Kosten der Europäischen Kommission.“ - Weil es eindrucksvoll ist, die Begründung zu diesem Teil des Urteils zu lesen, finden Motor-KRITIK-Leser eine Kopie des gesamten Urteils im Anhang zu dieser Geschichte. - Ich, weil juristisch nicht vorgebildet, verstehe da so Einiges nicht. - Aber vielleicht weiß ich auch zu viel. Man muss vielleicht Jura studiert haben, um 1 + 1 nicht mehr zusammen zählen zu können. - Für meine Person muss ich feststellen:

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24h-Rennen: NITRO-Niveau – „Cobra 11“ ist besser!

Es ist beeindruckend, wie eindrucksvoll die „Hausordnung“ des DMSB beim 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife Wirkung zeigte. Jemand der auch die Lizenz zur Ausbildung von DMSB-Nordschleifen-Aspiranten hat, machte den Wert dieser Ausbildung durch seinen persönlichen Einsatz im Bereich „Brünnchen“ deutlich.

Die eindrucksvollsten Unfälle – für den TV-Sender NITRO - kamen überhaupt durch das Spezial-DMSB-Reglement für die Nordschleife zustande. Christian Menzel, als Fahrer beim Rennen dabei,  kritisierte noch vor Ort das DMSB-Nordschleifen-Permit deutlich als absolut unwirksam. Er sagte gegenüber "motorsport-total.com":

"Der Sinn des Permits war doch, die Leute besser vorzubereiten. Aber hier haben wir Fahrer, die diese Plastikkarte haben, aber völlig überfordert sind."

Aber auch andere „Regeln“ sorgten für eine Menge Unmut bei denen, die unter Einsatz von viel Geld am Geschäft von Nürburgring 1927 GmbH & Co KG und ADAC Nordrhein beteiligt waren. Es wird sicherlich nach dem Rennen zu der einen oder anderen Entscheidung noch Diskussionen geben. - Natürlich „hinter den Kulissen“. - Es gibt schließlich Anlässe genug.

Interessant war der Verlauf des Rennen sicherlich für Frank-Steffen Walliser, der auch als Besucher – einer von 230.000 (hihihi!) - dem Rennen beiwohnte. Er wird das Ergebnis sicherlich als Porsche-Manager mit der Baureihen-Verantwortung für die Modellreihen 911 und 718 nüchterner beurteilen, als das die Masse der Besucher getan hat.

Obwohl nur Stunden vor dem 24h-Rennen noch einmal durch eine „nachgebesserte BoP“ eingebremst, konnte Porsche mit seinem überarbeiteten GT3 vom Typ 911 zeigen, dass er zumindest auf der Nordschleife des Nürburgring immer noch siegfähig ist. - Wenn er nicht durch das Reglement – ob nun zu recht oder nicht – eingebremst wird.

Im VW-Konzern dürfte man zufrieden sein, da ein Audi R8 LMS, von „Phoenix“ in Meuspath eingesetzt, mit Rundenvorsprung vor einem Porsche 911 GT3 den Gesamtsieg davon trug.

„Mit Integration der GT-Straßenfahrzeuge in die Baureihe 911 und 718 können wir den für unsere kompromisslosen Straßensportwagen erforderlichen Besonderheiten deutlich früher Rechnung tragen als bisher.“

Das hat Frank-Steffen Walliser Anfang 2019 gesagt, als er die Baureihenverantwortung für die Modellreihen 911 & 718 übernahm. Bei der gerade durchgeführten Modell-Ergänzung beim Typ 718 - mit dem Serien-Modell GT4 - hat er gezeigt, dass er ein Gefühl dafür hat, was für Porsche – und den Verkauf - wichtig ist: Ein Sechszylinder-Motor!

  • Er ist übrigens nicht für die Kalkulation verantwortlich!

So ist es auch keine Überraschung, dass er mit einem 718 GT4-Coupe – es gibt ihn auch als Spyder – zum 24h-Rennen am Nürburgring angereist war. Mit der Weiterentwicklung des GT3 – gerade fahrwerkmäßig – ist er auf einem guten Weg. Aber er wird nicht daran vorbei kommen, in naher Zukunft auch beim Serienmodell 911 mindestens Motor und Getriebe eine andere Richtung zu geben.

Was mir noch als Besonderheit aufgefallen ist: BMW nutzte die Möglichkeiten einer 360-Grad-Kamera, um die Arbeit der Boxenmannschaft zu überwachen. Was leider nicht zu einem erwähnbaren Erfolg dieser Marke beitrug.

Beeindruckend für mich war auch die Tatsache, dass der Boxenstopp für die siegfähigen Fahrzeuge zwar in der Länge „zwangsweise“ vorgegeben war, so dass in dieser Zeit sogar vordere Bremsscheiben gewechselt werden konnten, aber dass die Fahrzeuge beim Betanken nicht mit den Rädern den Boden berühren mussten. - Eine besondere Art von „Sicherheitsvorgabe“ wenn man einmal das sonstige „Sicherheits-Alibi-Getue“ betrachtet.

Und nächstes Jahr freut sich dann NITRO auf ein noch effektvolleres Rennen. Denn auch bei „Cobra 11“ werden die Action-Szenen zunehmen. - Der Zuschauer – am Handy mit harten „Games“ verwöhnt – verlangt danach.

„Ludi publici!“

MK/Wilhelm Hahne
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Vom „DMSB-Hausrecht“ voll getroffen: David Perel

Meine Leser haben reklamiert, dass in der letzten Motor-KRITIK-Geschichte nicht „Ross & Reiter“ für das Urteil eines Frankfurter Richters genannt worden wären. Das ist deshalb nicht geschehen, weil eigentlich dieses in einer Gerichtsverhandlung bekannt gewordene – bisher unbekannte – Hausrecht des DMSB, nicht einen Einzelnen betrifft, sondern von grundsätzlicher Bedeutung ist.

Erstaunlich ist, dass erst jetzt – nach Jahren (!) - so einer breiteren Öffentlichkeit verdeutlicht wird, dass der DMSB sich mit seiner Verfügung, dass nur der auf der Nürburgring-Nordschleife Rennen fahren darf, der im Besitz eines DMSB-Nordschleifen-Permit ist, sich auf eine gefährliche Gratwanderung begeben hat. Bisher hatte der DMSB deshalb keine „Balanceprobleme“, weil diese Verfügung eines e.V. von (fast) allen, die davon betroffen waren, demutsvoll akzeptiert wurde.

Man hat die geforderten Ausbildungskosten und Gebühren hingenommen, weil man sich von dieser „Organisation“ abhängig fühlte, weil – so wird überzogen argumentiert – ohne den DMSB in Deutschland kein Motorsport möglich wäre. Man fühlte sich durch dieses „Monopol“ - wie es empfunden wird – eingeschüchtert, wollte die evtl. Rache eines kleinen e.V. vermeiden. Die vom DMSB beauftragten Ausbilder haben gerne kassiert, nachdem der DMSB auch bei ihnen kassiert hatte und nun jährlich die anfallenden Gebühren bei den Fahrern abgreift.

Der englische Rennfahrer, David Perel, fühlte sich deshalb von der DMSB-Verfügung, ihn als Fahrer nicht zum 24h-Rennen zuzulassen besonders betroffen, da ihm eigentlich zu der vom DMSB vorgeschriebenen Basis eigentlich nur wenige Rennrunden auf der Nordschleife fehlten. - Er ist auf vielen Rennstrecken der Welt zu hause und versteht nicht, was eigentlich auch unverständlich ist. - So hat er geklagt. Und verloren. - ??? - Weil das DMSB-Nordschleifen-Permit plötzlich zum „DMSB-Hausrecht“ zählt. - Das keiner kennt!

Weil nicht jeder den englischen Rennfahrer David Perel kennen muss, füge ich hier einmal seine Erfolge in 2018 ein, wie ich sie von seiner Internetseite kopiert habe:

„Full List of Achievements
    • Upgraded from Bronze to Silver FIA Driver Ranking
    • Pole Position – Spa Francorchamps – GT Open Championship
    • New Spa Francorchamps Lap Record for GT3 cars
    • 4th – Budapest Pro-Am – GT Open Race 1
    • 1st – Spa 24 Hours Pro-Am Category – Blancpain Endurance Series
    • Pole Position – Suzuka 10 Hours – Intercontinental GT Championship
    • 2nd – Suzuka 10 Hours Pro-Am Category – Intercontinental GT Championship
    • 2nd – Silverstone Pro-Am – GT Open Race 2
    • 1st – Nurburgring Pro-Am – Blancpain Sprint Series Race 2“

Die FIA hatte diesen Fahrer also gerade 2018 vom „Bronze“-Status in den „Silber“-Status als Rennfahrer erhoben und der DMSB möchte ihm – gegen eine „kleine Schutzgebühr“ - das Rennen fahren auf der Nürburgring-Nordschleife beibringen. Weil er deren „Bedingungen“, willkürlich festgelegt, um wenige Rennrunden nicht erfüllt hatte!

Der Teameigner der Start-Nummer 22 (ein Ferrari) hatte ihn anderen guten Fahrern vorgezogen, weil David Perel über eine große Rennerfahrung mit Ferrari GT3-Fahrzeugen verfügt. Wie man den ersten Trainingsergebnissen entnehmen kann, fährt an seiner Stelle nun Dontje Indy, ein niederländischer Rennfahrer, der aber bisher primär mit Mercedes GT3-Fahrzeugen Rennerfahrung sammeln konnte.

Gleich wie das Rennen für die Start-Nummer 22 endet: Diese DMSB-“Hausrecht“-Satire ist nach dem 1. Akt sicherlich nicht zu Ende, weil dafür auch kein Beifall zu erwarten ist. Nachdem der DMSB im 1. Akt die Richtung vorgegeben hatte, darf man auf die sicher zu erwartende Fortsetzung gespannt sein. - Der DMSB hat sich mit seiner Art der Ablehnung eines ausländischen Spitzenfahrers sicherlich keinen Gefallen getan. - Zumal er – dazu habe ich eine gutachterliche Bewertung mit klarer Aussage bereits veröffentlicht – keinerlei Berechtigung besitzt, ein solches „Permit“ zwingend vorzuschreiben!

MK/Wilhelm Hahne
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Es gelten die Regularien der Hausordnung des DMSB!

Wo man die nachlesen kann? - Nun, sie sind noch nicht geschrieben. Sie sind darum auch unbekannt. Aber auch ein kleiner e.V. hat das Recht darauf, eine eigene Hausordnung zu haben. - Soweit das den DMSB betrifft, ist die – wie gesagt - bisher unbekannt. Sie existierte bisher wohl nur in den Köpfen der DMSB-Verantwortlichen. D.h., die Hausordnung ihres Vereins ruhte in deren Köpfen. - Weil in der Ruhe die Kraft liegt?

Aber nun hat ein Frankfurter Richter dem DMSB in einer Verhandlung am 19. Juni 2019 nahe gelegt, diese mit Überzeugung vorgetragene Hausordnung auch transparent zu machen und z.B. schnellstens schriftlich zu fixieren.

Nun kann eine Hausordnung eigentlich nur von einem Eigentümer vorgegeben werden. In diesem Fall geht es aber um das DMSB-Nordschleifen-Permit, das wohl – so habe ich das verstanden – Teil der DMSB-Hausordnung ist. - Die niemand kennt!

Da gibt es tatsächlich Leute die glauben, der DMSB wäre der nationale Vertreter der international anerkannten FIA, der Fédération Internationale de l'Automobile, der darauf achten soll, dass die Regeln des internationalen Sportgesetzes eingehalten werden.   - Tatsächlich ist es aber wohl nur  ein regional (national) tätiger e.V. mit einer Frankfurter Hausordnung.

Das 24h-Rennen, das an diesem Wochenende ausgetragen wird also wohl nach der „Hausordnung“ des DMSB durchgeführt. Man kann in der Ausschreibung des veranstaltenden ADAC-Klubs lesen:

1.3 DMSB Genehmigung
Die Veranstaltung wurde vom DMSB unter der Reg.-Nr.
1/19 am 16.11.2018 genehmigt.
1.4 Zugelassene Starterzahlen
Training:
170 Fahrzeuge
Rennen:
3 Startgruppen mit max. à 70
Fahrzeuge jedoch max. 170 Fahrzeuge
2. Status der Veranstaltung
National A/NEAFP

Es ist demnach eine „nationale Veranstaltung mit ausländischer Beteiligung“. Nach der „Hausordnung“ des DMSB benötigt man aber auf der Nürburgring-Nordschleife dessen besondere Genehmigung zum Befahren dieser Rennstrecke. Dafür gibt es zwar keinen Grund, denn jeder Touristenfahrer kann diese Rennstrecke mit jeder Art von Kraftfahrzeug – so schnell wie er will -  befahren, wenn er im Besitz eines deutschen oder ausländischen Führerscheins ist.

Aber wenn der DMSB ein Rennen auf der Nordschleife „zulässt“, weil er dazu von der FIA berechtigt wurde, dann gilt auch gleichzeitig „deutsches Hausrecht“. Das kann für einen ausländischen Teilnehmer – trotz Rennerfahrung auf der Nordschleife - dann im Extrem bedeuten: Ausländer raus!

Die FIA, deren Internationales Sportgesetz (ISG) durch den DMSB in seiner Umsetzung national überwacht werden soll, kümmert sich übrigens einen Teufel um das Hausrecht dieses eingetragenen Vereins in Frankfurt! - Beim im Umfeld des 24h-Rennens durchgeführten FIA-WTCR-Lauf ist ein DMSB-Nordschleifen-Permit nicht vorgeschrieben! - Wobei auch das ISG übrigens nach deutschem Rechtsverständnis kein Gesetz im formellen Sinn ist, da es nicht von einem Hoheitsträger erlassen wurde.

Vom DMSB wird gerade beim jetzt stattfindenden 24h-Rennen vorgeführt, dass man schon zwischen „international“ und „national“ wegen der dann geltenden „Hausordnung“ eines Provinz-Vereins unterscheiden muss.

Motor-KRITIK wird nach angemessener Frist nach dem 24h-Rennen noch einmal das Thema aufgreifen. Ich möchte nämlich gleichzeitig die „DMSB-Hausordnung“ vorstellen, deren schriftliche Fixierung und Transparentmachung von einem Frankfurter Richter dem e.V. am 19. Juni 2019 empfohlen wurde. - So lange müssen sich meine Leser gedulden.

Ich halte diesen Termin deshalb hier fest, um meinen Lesern die Möglichkeit zu geben, die Weiterentwicklung bei diesem „DMSB-Trauerspiel“ auch später einmal zeitlich werten zu können.

MK/Wilhelm Hahne
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Problemfall Nordschleife: Oder nicht oder doch?

„73 Kurven, 25,378 Kilometer – die Nordschleife des Nürburgrings ist die größte Herausforderung im Leben eines Rennfahrers“, ist in einer „motorsport“-Beilage zu „Auto Bild“ aus Anlass des 24h-Rennens auf der Nürburgring-Nordschleife zu lesen.

René Rast erklärt darin z.B. zum Streckenabschnitt „Flugplatz“:

„Früher gab es dort eine Kuppe, auf der das Auto abgehoben hat. Inzwischen ist die Kuppe abgetragen worden.“

Das bedeutet natürlich, dass dieser Streckenabschnitt schneller geworden ist. Der DMSB hatte darin offenbar einen „Sicherheitsaspekt“ gesehen. Denn auch deren Präsident, Hans-Joachim Stuck, sagte zu diesem Thema der „motorsport-total.com“ anlässlich der Ennstal-Classic 2018:

"Rennwagen wie die der GT3-Kategorie sind nicht mehr zum Springen geeignet. Deshalb haben wir einige Stellen wie den Flugplatz entschärft und wenn wir die Rundenzeiten um die acht Minuten halten, ist das auch okay"

DMSB-Sicherheits-Motto: Strecke schneller, Rennfahrzeuge langsamer!  Zu den inzwischen so weiter „entschärften“ Stellen gehört auch der Streckenabschnitt „Schwedenkreuz“. In „facebook“ war vor kurzer Zeit von einem mir unbekannten Fahrer zu lesen, dass er anlässlich eines AMG-Testtages erstmals in einem GT3 gesessen wäre und dass er – nachweisbar durch die elektronische Aufzeichnung -     

  • ...das „Schwedenkreuz“ mit einer Geschwindigkeit von 246 km/h durchfahren hätte!

Das ist glaubhaft, da inzwischen ein GT3 – wie durch VLN-Ergebnisse beweisbar – von jedem „Gentleman-Driver“ schnell bewegt werden kann. René Rast, ein Profi, sagt zu diesem Streckenabschnitt und unterstreicht damit das obige Zitat:

„Mit 260 km/h durch diese Linkskurve zu fahren, ist ein echtes Abenteuer. Im Qualifying am Schwedenkreuz stehen zu lassen, heißt, wirklich einiges zu riskieren.“

Der DMSB-Präsident, Hans-Joachim Stuck, bewertete zum Zeitpunkt der Ennstal-Classic (Juli 2018), wo er im Auftrag des VW-Konzerns mit einem Porsche 356 Carrera GT, Baujahr 1961, am Start (83. im Ziel) war, aber die im Juni 2018 durchgeführten Rekordfahrten des VW-Konzerns auf der Nordschleife schon kritisch:

„Auf dem Nürburgring hatte ich Sicherheitsbedenken. Ich bin froh, dass es vorbei ist und nichts passiert ist".

Das hinderte ihn aber nicht daran, bei einem weiteren Rekordversuch des VW-Konzerns mit einem E-Prototypen die Zielflagge zu schwingen, weil er dazu wohl – sicherlich auch im Auftrag es VW-Konzerns – verpflichtet war. - Außerdem kann man, wenn man im „Mainstream“ mitschwimmen will, nichts gegen den Rekordversuch eines E-Automobils auf der Nordschleife haben.

Am Wochenende toben nun wieder die Teilnehmer des 24h-Rennens über die Nordschleife. Eine gefährliche Mischung von „ziemlich langsam“ bis „richtig schnell“ und manche der Spitzenfahrer fürchten die Überrundungen. Zu solchen Situationen meint z.B. ein Sheldon van der Linde:

„Den Verkehr zu managen, ist der beängstigende Teil für mich.“

Nur Mut! - Der DMSB und deren Präsident werden sich je nach Situation passend äußern. Nach ihren „Sicherheitsentscheidungen“ der letzten Jahre an der Nordschleife werden sie von Fachleuten  aber wohl kaum ernst genommen werden. - Oder nicht oder doch?

Aber diesem „Sportverein“ (e.V.) ist wohl zunächst wichtig, mit ihren Sicherheits-Phrasen bei einer breiten Öffentlichkeit gut anzukommen. Man darf auch nicht übersehen:

  • Für die Automobilhersteller ist der Motorsport primär eine Marketing-Plattform!

Und nicht vergessen: Wer bezahlt, bestimmt die Musik! - Der DMSB-Präsident tanzt dazu!

MK/Wilhelm Hahne
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Vettel 2018: „Ich habe es vermasselt!“ - Wirklich?

In 2019 – in Kanada – war Sebastian Vettel uneinsichtig und hatte eine bemitleidenswerten Auftritt am Ende des Formel 1-Grand-Prix in Montreal. Beim „Großen Preis von Deutschland“ in Hockenheim 2018 war das Ende des Rennens für ihn zwar auch bemitleidenswert, aber da hatte Vettel eine klare Meinung zu seinem „Pech“, die hier im Titel noch einmal – als seine persönliche Einschätzung – zu seinem Abflug ins Kiesbett wiederholt wurde.

Es ist kein Geheimnis, dass ich persönlich Sebastian Vettel nicht für eine wirklich perfekte Rennfahrer-Persönlichkeit halte, aber ich bemühe mich, alle Geschehnisse – nicht nur in der Formel 1 – noch einmal zu hinterfragen, um zu einer gerechten Einschätzung und Bewertung zu finden.

So hat mich das Geschehen 2018 in Hockenheim – nicht nur weil es überraschend war – immer noch beschäftigt. Ich habe mir viele Video-Schnipsel – und die immer wieder - zu dem „Abflug“ von Sebastian Vettel in der „Sachskurve“ des Motodroms von Hockenheim in den letzten Monaten angesehen. Natürlich kann er – er bremste ganz außen an – einen Fehler gemacht haben. Aber eigentlich war seine“Linie“  – bei leichtem Regen und feuchter Strecke – richtig gewählt. Es war nicht die „Ideallinie“ die er fahren wollte, er hatte eine „Regenlinie“ im Auge, die weiter oberhalb der Ideallinie liegt – und bei Regen eigentlich die sicherere Kurvendurchfahrtslinie sein sollte.

Aber da blockierten dann die Räder der Hinterachse beim Anbremsen am oberen Streckenrand, so dass Sebastian Vettel vermutete, er habe „10 Meter zu spät gebremst“. Sebastian Vettel damals:

„Ich habe es vermasselt. - Es war mein Fehler!“

Ich bin mir da heute nicht mehr so sicher, dass das wirklich ein Fehler von Sebastian Vettel war. Was nicht nur ich – sondern auch die Kollegen – bei diesem Fall nicht bedacht hatten:

  • Der DMSB erkennt seit 2016 den „Driftsport“ nicht nur als eine Motorsport-Art an, sondern man findet im „DMSB-Driftsport-Reglement“ die Formulierung:   

„Pro-Drift-Wettbewerbe sollten auf Rennstrecken mit Sicherheitszonen stattfinden.“

Zu solchen Rennstrecken gehört nicht nur der Nürburgring, sondern auch der Hockenheimring. - Wahrscheinlich auch weitere Rennstrecken.

So sah es z.B. nach einer Drift-Veranstaltung vor Jahren auf dem Nürburgring-Grand-Prix-Kurs aus. Natürlich wird man versuchen die optischen Spuren nach einem Rennen zu beseitigen, aber für mich, der auch jahrzehntelang als Motorradfahrer unterwegs war ist klar, dass darunter der „Grip“ der Strecke leidet.

So werden nicht nur „unerklärliche“ Motorradunfälle – gerade bei feuchter Strecke – z.B. in der „Dunlop“-Kehre des Nürburgring Grand-Prix-Kurs verständlich, sondern so findet – vielleicht – auch der Vettel-Unfall 2018 in Hockenheim eine mögliche Erklärung.

Wir alle kennen die scheinbar bedeutenden Entscheidungen des DMSB für mehr Sicherheit, die sich für den Fachmann z.T. als „dumme Alibi-Entscheidungen“ darstellen und einfach nur vom Geld bestimmt werden. So sind z.B. eine Reihe von „Sicherheitsmaßnahmen“ am Nürburgring – wie u.a. auch das DMSB-Nordschleifen-Permit primär von „geschäftlichen Motiven“ bestimmt und eine reine „Augenwischerei‘“!

Ich habe die offiziellen Informationen des DMSB, sowohl das 2019er DMSB-Reglement Driftsport als auch die 2019er DMSB-Ausschreibung zum DMSB-Drift-Cup als pdf-Dateien in den Anhang zu dieser Geschichte eingefügt und möchte meine Leser bitten, mir doch – nachdem sie nun einen Eindruck von den möglichen negativen Auswirkungen der DMSB-Entscheidung erhalten haben – ihre persönlichen Eindrücke und Details nach dem Besuch einer solchen „DMSB-Drift-Cup“-Veranstaltung zu schildern.

MK/Wilhelm Hahne
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Im Motorsport sollte der Mensch Mittelpunkt sein!

Über den Vorfall beim Formel 1-Rennen in Kanada, bei dem Sebastian Vettel und Lewis Hamilton die Akteure waren, ist die Fachwelt geteilter Meinung. „Alte“, erfahrene Rennfahrer, wie z.B. Nigel Mansel, beurteilen die Situation anders als ein „alter Neuer“, Nico Rosberg. - Rosberg weiß aus Erfahrung, dass der Formel 1-Sport heute nicht mehr der von „damals“ ist. Nicht nur in dieser Serie haben sich im Motorsport die Akzente verschoben. Verschoben wurden sie von der Industrie und die Sportbehörden wurden ihre Gehilfen. - Was wären die Sport-Funktionäre auch ohne die Industrie? - So wurden Reglemente geschaffen, die man – wenn es denn nötig ist – im Interesse der Industrie nutzen kann. - Motor-KRITIK möchte hier nicht auch noch eine Meinung zu dem Vorfall in Kanada äußern, sondern ihn nur zum Anlass nehmen einmal darzustellen, was sich nicht zum Vorteil des Motorsports verändert hat. - Wenn man ihn denn als Sport ernst nehmen soll! - Als Marketing-Instrument ist er heute (fast) perfekt ausgerichtet, um im richtigen Moment an den geschaffenen Stellschrauben durch ein überzogenes Reglement drehen zu können. - Selbst die aus heutiger Sicht überzeugendste Art des Rundstrecken-Motorsports, die MotoGP, ist davon bedroht, zum Spielball von Industrie-Interessen zu werden. Was diesen Motorrad-Spitzensport von vielen anderen Motorsportarten unterscheidet ist: Hier steht – für den Zuschauer und Fernsehbetrachter – der Mensch noch im Mittelpunkt. - An diesem Beispiel – und anderen – möchte Motor-KRITIK deutlich machen, was eigentlich andere Sportarten so interessant macht und was im Motorsport verloren gegangen ist:

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"Um Power zu feelen, brauche ich Trouble!"

Zu meiner letzten Geschichte war die aktuelle Ausgabe des Medienmagazin „journalist“ die Anregung gewesen. An diesem Pfingstwochenende habe ich nicht nur weiter darin geblättert, sondern auch gelesen. Da beklagen sich nicht nur Journalisten, dass sie wie Menschen „zweiter Klasse“ behandelt werden, sondern es werden auch Beispiele erwähnt, wie heute in den modernen Redaktionen gearbeitet wird. „Schon in den Themenkonferenzen wurde oft festgelegt, was in einem Artikel stehen sollte“, klagt da jemand. Oder freie Journalisten beschweren sich darüber, dass ihre den Redaktionen eingereichten Texte „maßgeblich verändert“ wurden. - Ich habe in der Vergangenheit erlebt, dass Interviews von Kollegen, die sie den Interviewten zum Gegenlesen einreichten, auch deutlich verändert zurück erhielten. Es wurden nicht nur gegebene Antworten korrigiert, sondern gleich ganze Fragen plus Antworten gestrichen. - Ich selbst mache seit Jahrzehnten keine Interviews mehr, weil ich durch die inzwischen wie selbstverständlich vorgenommenen „Kontrollmaßnahmen“ der Interviewten den Eindruck habe, dass die z.T. zum Zeitpunkt des Interviews nicht wussten was sie sagten. - Aber ich hatte zu diesem Thema auch ein anderes „eindrucksvolles“ Erlebnis: Ich sitze vor Jahrzehnten bei einem Chefredakteur in seinem Chef-Büro, als ein Redakteur „dringend stört“. Ein Interview sei ausgefallen, der Drucktermin fürs Heft wäre aber in zwei Tagen und man habe nun drei leere Seiten im Heft. - Der Chefredakteur überlegt kurz und fragt dann, ob es im Archiv gute Fotos von einer relativ unbekannten Schlagersängerin gibt. - Gibt es! - „Nun“, sagt er, „dann machen Sie mit der ein Interview.“ - Der Redakteur: „Aber ich weiß nicht wo die sich zur Zeit befindet und in der Kürze der Zeit...“ - Der Chefredakteur unterbricht ihn: „Sie sollen doch auch das Interview komplett schreiben. - Jetzt!“ - Der Redakteur stutzt: „Aber wenn die Dame nun...“ - Der Chefredakteur unterbricht: „Das gibt keinen Ärger. Die wird froh sein, wenn überhaupt etwas über sie geschrieben wird!“ - Da bin dann auch ich sprachlos! - Ich habe in Erinnerung an diesen Vorfall einmal 1998 ein Interview mit einem Vorstandsvorsitzenden komplett selber geschrieben, das aber dann dem zuständigen Pressechef vorgelegt und es mit dem Schriftwechsel veröffentlicht. - Heute, nach der Erinnerung im aktuellen  „journalist“, dass das Durcheinander zu dem Thema immer noch sehr groß ist, möchte ich mit der nochmaligen Veröffentlichung meiner „alten Stilübung“ daran erinnern, dass heute Interviews nicht unbedingt das sind, was der Leser eigentlich erwartet: Eine Momentaufnahme des Interviewten, die seine Meinung und Persönlichkeit spiegelt! - Wobei in „meinem Fall“ noch interessant ist, dass ich  „damals“ als mein Thema beim  erfundenen Interview den „smart“ gewählt hatte. - Von Anfang an ein Problemfall, der sich aktuell nun zum Elektro-Wunderauto entwickeln soll. - Wie er eigentlich ursprünglich auch mal angedacht war. - Nachstehend die möglichen Fragen und Antworten zu diesem Thema im Jahre 1998. Ein fiktives Gespräch in einem virtuellen Umfeld. Niemals geführt, aber heute noch ausdrucksstark, weil es so nebenbei an die damalige Situation in einem deutschen Automobilkonzern erinnert. - Da passt selbst der alte Titel:

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7. Juni 2019: Lieber Leser!

Das wirklich Schöne im Leben ist: Man lernt jeden Tag hinzu! - Unabhängig vom Alter! - Eigentlich hatte ich mit um 35 – 40 Jahren schon geglaubt, alles erlebt zu haben, aber ich muss per heute feststellen: Es gibt keinen Zeitpunkt im Leben, an dem man alles weiß, alles begriffen hat. - Da bin ich heute (!) mit meiner Erkenntnis sicherlich vielen meiner Kollegen (und Leser) ein Stück voraus. - Nicht nur weil ich – rein von der Anzahl der Lebensjahre – älter bin, sondern weil ich das schon lange begriffen habe. - Es gab einen Zeitpunkt in meinem Leben – ich habe ihn erwähnt – an dem ich mich souverän fühlte: Wer hätte in meinem Beruf mehr Erfahrung haben können als ich? - Das hat sich gewandelt! - Mir ist bewusst geworden, dass ich täglich - Tag für Tag (!) - hinzu lerne. Das macht das Leben so spannend. - Auch für einen alten Mann.  - Ich war „damals“ auch „gläubiger“ als heute! - Mir ist nach vielen Berufsjahren als Journalist klar geworden, wie man heute „Pressefreiheit“ dargestellt bekommt. Indem man sie einfach „passend“ definiert! - Mir ist aber klar, dass eine breite Öffentlichkeit eigentlich aktuell ständig  „veralbert wird“. - Um es vorsichtig zu umschreiben. - Dabei weiß auch ich – immer noch - nicht alles! - Auf der Suche nach der Wahrheit ist mir klar geworden, dass ich kaum eine Basis dafür dort finden werde, wo man sie eigentlich erwarten sollte: Bei den Pressestellen, Kommunikationsabteilungen. - Darum haben meine Geschichten auch meist eine andere Ausgangsbasis für ihr Entstehen, weil ich mich nicht  nur als Journalist verstehe, sondern – zumindest in der Praxis – versuche, nicht zum Transporteur von offiziellen Sprachregelungen und internen Absprachen zu werden. Dabei hilft mir nicht nur meine Berufs-, sondern auch meine Lebenserfahrung. - Auf vielen Gebieten! - Aber auch, dass ich mich auf eine relativ kleines Gebiet spezialisiert habe. Da habe ich dann schon vor anderen einen Vorsprung, der aber dadurch noch größer wird, weil ich über die Zeit auch die „Anpassung“ mit bekommen habe – sowohl auf der einen, wie der anderen Seite – die heute die „Informationspolitik“ nicht nur einzelner Hersteller, sondern die unserer ganzen Gesellschaft bestimmt. - Eigentlich müsste im Titel zu dieser Geschichte etwas von „Pressefreiheit“ stehen, aber ich möchte nur eine kleine Elite von Lesern daran erinnern, dass es auch in unseren Landen in der Praxis das nicht mehr das gibt, was plakativ gerne für unser Land in Anspruch genommen wird: Pressefreiheit. - Darum heute einfach – so ganz „unter uns“ - als Titel zu dem genannten Basisthema:

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