Am 22. Juni 2010 hat die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen acht Personen „ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue und Betruges von Amts wegen förmlich eingeleitet“. Wie man der Erstmitteilung (2050 Js 37425/10 vom 30.06.2010) entnehmen kann. Wird jetzt nur gegen Deubel Anklage erhoben? - Es folgt hier die „amtliche Antwort“ auf diese Frage, aber ich veröffentliche auch Material aus kurzzeitig „frei zugänglichen Quellen“, damit Sie sich als Bürger und Steuerzahler ein Bild von der Arbeit des (damaligen) Untersuchungsausschusses und dem „regen Treiben“ im Umfeld von „Nürburgring 2009“ ein Bild machen können.

Deubel: Zentrale Figur am „Ring“?

Nein, die Staatsanwaltschaft Koblenz erhebt nicht nur Anklage gegen den Ex-Finanzminister, sondern auch gegen „den früheren Hauptgeschäftsführer und zwei weitere Mitarbeiter der weitgehend landeseigenen Nürburgring GmbH sowie gegen einen früheren Geschäftsführer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz GmbH (ISB GmbH) und einen Geschäftsführer der Rheinland-Pfälzischen Gesellschaft für Immobilien und Projektmanagement GmbH (RIM GmbH)“.

Soweit das Zitat aus dem ersten Absatz der staatsanwaltschaftlichen Erklärung.

Im drittletzten Absatz ist dann zu lesen: „Das Ermittlungsverfahren gegen den Düsseldorfer Kaufmann wegen Verdachts der Untreue durch die zweckwidrige Verwendung der von der RIM gewährten Darlehen wurde abgetrennt. In diesem Verfahren dauern die Ermittlungen an.“

Das wird nicht das Letzte gewesen sein, dass wir – in Sachen „Nürburgring 2009“ von diesem Düsseldorfer Kaufmann hören.

Aber man fragt sich: Was soll das alles? - Natürlich ist es notwendig, dass man die „alten Sachen“ aufarbeitet. Aber auf immer mehr Unverständnis stößt, wenn aktuelle – und richtige - Aktionen, nicht mit der notwendigen Konsequenz umgesetzt werden.

Ich hatte im Fall der Kündigung der jetzigen Betreibergesellschaft durch den Verpächter, die Nürburgring GmbH, schon direkt nach der offiziellen Kündigung von einem „Stolperschritt in die richtige Richtung“ gesprochen. Es ist leider bisher bei diesem „Stolpern“ geblieben.

Die Betreiber weigern sich die Kündigung anzuerkennen. Man spricht von jahrelangem Rechtsstreit. Ich wüsste nicht warum. - Jetzt muss die Räumungsklage folgen und – fertig!

Nach dieser rechtmäßigen Kündigung missbrauchen die Noch-Betreiber wider die Rechtssituation das Markenrecht der Nürburgring GmbH. Warum darf die Nürburgring Automotive GmbH z.B. die Internetseiten des Nürburgrings weiter pflegen?

Mainz hat mit der Kündigung ein Rauchzeichen gesetzt: Sehet her! - Wir machen etwas! - Aber der Rauch ist inzwischen schon vom Winde verweht. Die Anklage von Deubel ist ebenfalls nur ein Rauchzeichen. - Warum wurde das Verfahren gegen einen der Pächter der Nürburgring-Anlagen abgetrennt? - Hatten die Aufsichtsräte der Nürburgring GmbH keine Verantwortung?

Und warum ist der „Düsseldorfer“ noch nicht dran? Weil er ein „Partner“ von wichtigen Politikern in Mainz ist/war?

Es gibt viele „Partner“ im Falle „Nürburgring 2009“. Es gibt viele, die dieses Projekt hochgejubelt haben. Andere haben sich mit begeisterndem Beifallklatschen versucht in die richtige Position zu bringen. Um auch mal zu den „Partnern“ zu gehören?

Meine lieben Kollegen werden wieder „jaulen“ (weil sie mich nicht für einen Journalisten halten), wenn ich heute mehr als 50 Seiten, die mal der (inzwischen stillschweigend eingestellte) Untersuchungsausschuss erhalten hat, nun meinen Lesern als pdf-Datei präsentiere. Das nur, weil ich zu faul bin, alles das abzuschreiben und widerzukäuen, was den Untersuchungsausschuss leider nicht zu Schreikrämpfen gebracht hat. - Alles normal?

Schauen Sie doch mal, was Dr. Wolfgang Wilke, einer der „Bremer Stadtmusikanten“, an Berater-Honorar kassierte. Oder auf welcher Ebene der jetzt auch angeklagte Leiter Controlling im Organigramm der Nürburgring GmbH angesiedelt war.

Sie werden vielleicht (?) an mein Buch erinnert, dass auch mit dem „Versuch Bike World“ begann, wenn Sie einen Blick auf die Darlehensverbindlichkeiten werfen.

Oder wie wär's mal mit einem Blick auf die „Zwischenfinanzierung der Investitionen Nürburgring 2009 aus dem Liquiditäspool des Landes Rheinland-Pfalz (ohne Zinsen)?

Wenn Sie das Wort „Annuitäten“ bisher nicht kannten: Schau'n Sie bitte bei Googl nach. Sie brauchen jetzt das Wissen, um eine Tabelle vom „Zahlungsstrom“ richtig zu begreifen.

Und wenn Sie die „Erträge“ im Falle der 80 oder 95 Mio.-Bar-Einlage interessiert: Sie finden die entsprechende Auflistung der Controlling-Abteilung der Nürburgring GmbH in nachfolgender pdf-Datei.

Meine Leser hätten sicherslich auch gerne die Aufwandsentschädigung eines Monats, die die Firma IPC „damals“ (im Jahre 2008) pro Monat erhalten hat pro Jahr auf dem Konto. - Schauen Sie sich mal die Tabellen genau an.

Weil die Zahlungen der RIM an Mediinvest, Düsseldorf in kommenden gerichtlichen Auseinandersetzungen eine Rolle spielen werden: Sie sind am Ende dieser Geschichte in der pdf-Datei nachzulesen.

Wussten Sie z.B., dass eine „Stellungnahme der Landesbank Rheinland-Pfalz zur Wirtschaftlichkeit des Projekts inklusive einer indikativen Finanzierungsindikation“ 27.965,-- Euro kosten kann? -

Und schauen Sie sich mal in Ruhe die „Beratungshonorare, Gutachten, Stellungnahmen und entsprechende Dienstleistungen zur Realisierung des Projektes Nürburgring 2009“ an. Kennen Sie die „Schreier“ auf den Kirmessen des Landes? - „Mitmachen! - Mitgewinnen! - Jedes Los ein Treffer!“

Kurt Beck war der Veranstalter!

Na ja; da mussten natürlich schon mal „Darlehensverbindlichkeiten“ entstehen. - Aber das kriegen wir schon wieder hin!

Bei den Persönlichkeiten! - Schauen Sie mal in die Liste der „Gremienmitglieder der Nürburgring GmbH seit 1980“. - Natürlich sind das vertrauliche Informationen. Aber bei den paar Lesern, die meine Seiten in Relation zu 82 Mio. Bundesbürgern darstellen, ist das wohl kein Problem. Zumal ich diese Infos aus „öffentlich zugänglichen Quellen“ habe.

Da ist quasi eine Übersicht der Geschäftsführer und Abteilungsleiter ohne Belang. Oder sollen wir uns darüber streiten, ob eine „Übersicht Geschäftsführer Tochterfirmen“ wichtig ist?

Schauen Sie mal in Ruhe in die Seiten, die auch dem Untersuchungsausschuss im Jahr 2009 zur Verfügung standen. Und überlegen Sie mal, was er daraus gemacht hat.

Ich wollte Sie noch mal eindringlich auf Geschehnisse in der Vergangenheit hinweisen, damit Sie die aktuellen Geschehnisse begreifen.

Nur mit der Erfahrung aus den Geschehnissen der Vergangenheit kann man die Zukunft bestimmen. - Meine ich.

Darum habe ich ein Buch geschrieben, kümmere mich um die aktuellen Ereignisse, vergesse dabei nicht die „alten Geschichten“. - Und ich möchte Sie einbinden. - Nicht nur, damit Sie mich verstehen, sondern auch qualifiziert Ihr Unverständnis über die aktuellen Abläufe artikulieren können. - Weil Sie sie kennen!

Ich versuche, eine betroffene Öffentlichkeit – Bürger und Steuerzahler des Landes Rheinland-Pfalz und damit Gesellschafter der Nürburgring GmbH - einzubinden, Verständnis und Unverständnis zu wecken.

MK/Wilhelm Hahne