28. Juni 2012: Lieber Leser!

Die Jahre, die hinter einem liegen, werden in der Erinnerung immer wieder von Ereignissen markiert. Irgendwann kann man die genaue Jahreszahl zwar nicht mehr nennen – und so wird sie dann „zum Jahr, als das Handgelenk bei einem Motorradunfall abriss“, oder „zum 24-Stunden-Rennen, an dem mein Vater starb“. Ereignisse können Jahreszahlen überlagern. Das Ende des Zweiten Weltkrieges z.B. das Jahr 1945. - Und aktuell?

28. Juni 2012: Lieber Leser!

Es sind auch nicht die Feiertage die regelmäßig wiederkehren, die im Gedächtnis hängen bleiben. Jedes Jahre gibt es z.B. einen 24. Dezember. Auch der wird z.B. von anderen Erlebnissen, die man selbst als Ereignisse empfunden hat, überlagert. „Weihnachten, als ich die Märklin-Eisenbahn geschenkt bekam.“

Dieses Jahr, das Jahr 2012,  wird mir als das Jahr in Erinnerung bleiben, an dem meine Internetseiten nicht mehr erreichbar waren. Da interessiert dann eigentlich weniger der Grund, sondern allein die Tatsache, dass man plötzlich begreift, dass es Situationen gibt, in denen man zunächst hilflos scheint.

Da helfen dann auch keine netten Worte, sondern nur klare Entscheidungen. Da muss man Unklares einfach zurück lassen. - So bin ich jetzt auf neuen Servern in der Eifel zu finden. Unter der alten Adresse, den bekannten E-mail-Aschriften. Für Sie, lieber Leser, ändert sich nichts.

Ich musste aber nicht nur Entscheidungen treffen, sondern dabei möglichst auch die richtigen. Und dazu die richtigen Typen zuordnen. Sie müssen passen. Nicht nur zu dem was sie machen, sondern auch zu denen, mit denen sie zusammen arbeiten müssen. Irgendwie, mit einem – für den Leser – dann stimmenden Gesamtergebnis. - Und das unter Zeitdruck. - Danke, Georg Horn (Koblenz) - und Christoph Theuring (Virneburg), der mich jetzt als Administrator seit 15 Jahren im Internet berät und begleitet. - Danke!

Geschafft? - Kann ich mich nun zurücklehnen?

Nein! - Ich bin wieder im Strudel des normalen Lebens. Und manches ist da dann liegen geblieben, muss aufgearbeitet werden. - Aber der Tag hat nur 24 Stunden.

Mich ärgert z.B., dass meine neue e-book-Seite, kaum dass sie mit ersten Angeboten realisiert war, dann dem Zugriff meiner Leser entzogen war.  So konnte das Echo in den ersten Tagen nur „Null“ sein. Dabei hatte ich mir solche Mühe gegeben. - Und danach habe ich dann versucht schnell die ersten Bestellungen zu erledigen. Über eine Internetadresse die ich überprüft habe. Sie funktionierte.

Nicht bemerken konnte ich dabei, dass sie da noch bei meinem alten Provider lag. Als ich sie dann zum Buchversand nutzte, da war sie dann dort abgeschaltet, aber noch nicht auf dem neuen Server funktionsfähig.

So gibt es noch diesen oder jenen „Trouble“, von dem man draußen wenig merkt.

Sollte ich etwa die Öffentlichkeit mit meinen persönlichen Differenzen zur „Eifel-Zeitung“ belasten? - In Kommentaren werde ich aufgefordert, mich zu dem „Kleinkrieg“ zu äußern. Das tue ich gerne: Es gibt ihn nicht. Unterschiedliche Auffassungen zum gleichen Thema wurden gerichtlich geklärt. Das Gericht war meiner Auffassung. - Soll ich das hochstilisieren?

Und wenn ich aktuell den Erzählungen einer wichtigen Person im Ringen um eine vernünftige Lösung am Nürburgring meine recherchierten Fakten zum gleichen Thema gegenüberstelle, so muss man das  – wenn man den Sinn nicht begreift – natürlich als „unlogisch“ empfinden. Aber ich erwarte von meinen Lesern auch, dass sie manchmal mitdenken. Schließlich bin ich nicht der Vordenker der Nation, sondern nur ein einfacher Journalist, der sich an Fakten orientiert. Der aber auch Märchenerzählern – z.B. denen auf dem Marktplatz von Marakesch – gerne lauscht.

Wenn Sie meine Berichterstattung in der Vergangenheit zu einzelnen Themen einmal Revue passieren lassen, dann habe ich meine Darstellung und auch Meinung bis heute dazu nicht ändern müssen. Ich habe z.B. zum Thema Nürburgring ab 2007 kontinuierlich berichtet. - Was müsste, sollte ich korrigieren?

Ich bedauere außerordentlich, dass die derzeitige Situation mich in allem Grundsätzlichen bestätigt. - Leider. - Und ich bedaure, dass es immer weniger Leute mit Rückgrat gibt, Leute die nicht nur eine Meinung haben, sondern sie auch öffentlich vertreten.

Schauen Sie doch mal nach Mainz, in Richtung unserer „Volksvertreter“ (von uns gewählt!), wie sie stumm unter dem Schreibtisch zu hocken scheinen, jede Meinungsäußerung vermeiden und ihr Verhalten dann mit „schwebendem Verfahren“ argumentieren. - Wenn man vorher ihre Entscheidungen – hin zum „Blödsinn“, der daraus wurde – kritisierte, dann hatten sie auch keine Argumente, nur vielleicht die „Sprechblase“:

Als Politiker muss man auch Visionen haben.

Und der Steuerzahler, Wähler, Bürger, steht für diesen „Blödsinn“ gerade, hat ihn leider sehr oft einfach hingenommen. Weil er sich vielleicht zu den Pragmatikern zählt. - Schließlich hätte doch sein können... - weil man doch unmöglich... - und irgendwie wird schon etwas Gutes für uns dabei heraus springen. - Und Nina Ruge nickt: „Alles wird gut!“

Die Mainzer Politiker dazu im Chor: Nun steht das mal da und nun muss man das auch mit Leben erfüllen. - Inzwischen macht das wirkliche „Leben“ - z.B. der Schimmel in der „Grüne Hölle“ - die Entscheidung leichter. Ich habe gerade noch vor Tagen einen Landespolitiker daran erinnert, was ich ihm in einem persönlichen Gespräch als mögliche Lösung der selbst geschaffenen Probleme (!) am Nürburgring vorgeschlagen hatte. Vor mehr als zwei Jahren!

Inzwischen steuern alle gemeinsam – sozusagen unausweichlich – dieser „Lösung“ entgegen. Wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen auf unterschiedlichen Wegen. Natürlich wird es die auch nicht kostenlos geben. Aber ich entnehme den Politiker-Aussagen, dass „Sparen“ auch dann so bezeichnet wird, wenn man die aktuell vorgesehene Schuldenaufnahme gegenüber der des Vorjahres verringert. Wir lernen also:

Auch Schuldenmachen kann Sparen sein.

Genauso kann dann ein „Abriss“ einen Neu-Beginn, -Anfang und Fortschritt darstellen. - Aber man muss Entscheidungen treffen! - Soweit mir bekannt wurde, ist damit erst im Oktober 2012 zu rechnen.

In der Politik scheint man Entscheidungen nicht treffen zu können. Man lässt sich entscheiden, indem man um einen Ausgleich bestrebt ist. Negativ-Salden versucht man positiv dazustellen. So wie man auch mit falschen Zahlen andere Entscheidungen zu untermauern versuchte. Oder sie von entsprechend bezahlten Instituten untermauern ließ. Weil – wie dann „kleine“ Politiker mit dem Finger auf „große“ Politiker zeigend zu erkären versuchen - „ ..,.das doch politisch gewollt war“.

„Nürburgring 2009“, das waren „mächtige“ Entscheidungen von in der Sache eigentlich  „Ohnmächtigen“. Ich höre noch Herrn Hendrik Hering am 26. März 2010 zur Qualität der gerade am Vortag offiziell abgeschlossenen Nürburgring-Pachtverträge sagen:

„Ich bin Jurist.“

Und einer der privaten Betreiber erklärt zum gleichen Zeitpunkt:

„Nun haben wir erst mal die Verträge geschlossen. - Und nun fangen wir an zu denken.“

Ein tolles Team aus Politik und Wirtschaft, das sich hier zur Abwicklung eines „Deals“ zusammengefunden hatte. (Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Das Ergebnis gibt’s auch im Spätherbst dieses Jahres.) Eigentlich ist das aktuelle Ergebnis aus einer Abfolge von Pleiten, Pech,  und Pannen klar, war unausweichlich und sollte auch keinen normal Denkenden überraschen. - Aber niemand der Verantwortlichen zieht einen Strich. - Man könnte ja Schaden nehmen.

Und genießt jetzt zunächst einmal die Sommerferien. - Kurt Beck macht das an der Mosel, beim Spazierengehen mit Hunden (weil die auf's Wort hören?). Julia Klöckner hat Tagträume in Italien bei (Lesen des Buches) „Ruhm am Nachmittag“. Eveline Lemke zieht es tatsächlich in die Eifel - zum Erkunden von „Traumschleifen“ (es sind wohl „Traumpfade“ gemeint). Roger Lewentz zieht es zum Genuss von „südländischer Lebensfreude“ nach Spanien. Hendrick Hering beschäftigt sich mit (den Büchern) „Schulden“ und „Der Hunderjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“.

Hoffen wir, dass wir bei Kurt Beck nicht so lange warten müssen.

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne

PS: ...und die nächste Geschichte ist dann wieder techniklastig. - Versprochen! - Für VW gibt’s dann u.a. auch einen kleinen Tipp zum Thema Steuerkettenschäden. Na ja, ein Hahn pickt schließlich auch im Sommer gerne Winterkorn. - Außerdem muss nun mal eine gedankliche Anregung erfolgen, dachten wir bei Motor-KRITIK, zumal die Fachpresse nur die Auswirkungen schildern kann und ein AutoBild-Leser in Heft 19 die Meinung vertrat: „Es ist kein Konstruktionsfehler, es sind Qualitätsprobleme beim Zulieferer in begrenztem Umfang.“ - Was mag dieser Leser wohl verdienen? - Ist er Techniker, wie der VW-Vorstandsvorsitzende? - Ich bin es nicht. - Sie sollten trotzdem die nächste Veröffentlichung auf diesen Internetseiten lesen! - Denn ich kenne jemanden der jemand kennt... - Ich bin nämlich nicht einfach Journalist. - Ich bin ein alter Journalist!

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7 Kommentare

Neue Geschichten

Die lese ich sicher Herr Hahne. Wie wäre es denn auch mal mit einer Geschichte von Ihnen zum Thema "Kältemittel R1234yf". Das ist doch sicher ein "Stoff" für Sie, da man immer nur die halbgaren Verlautbarungen des Verbandes der Automobilindustrie liest, der selbst vor nicht allzu langer Zeit noch strikt gegen dieses Mittel war. Ihre sachliche, fundierte Meinung dazu würde sicher nicht nur mich interessieren.

Kältemittel und VDA

Hallo, nicht nur manchmal - offenbar häufig - bin ich so früh, dass man nicht versteht, dass ich zu einem Thema aktuell nichts schreibe. Ich kopiere hier einfach mal eine Geschichte ein, die ich im November 2009 geschrieben habe und die man auch heute noch in meinen "Classics" nachlesen kann: "...denn dat Klima in Lima is prima." (Irgendwann im Karneval gehört) "Tipps und Tricks für bessere Luft": Was mir beim Lesen des Beitrags vom "Verkehrsexperten Christian Karn" auf den Internetseiten des SWR4 so auf- und eingefallen ist. - Auch, weil es bald in Kopenhagen eine Weltklimakonferenz gibt. Da treffen sich im Dezember in Kopenhagen (vom 7. - 18.) alle bedeutenden Staatschefs dieser Welt. Da reisen dann auch Minister, Beamte, Journalisten, Prostestierer und Gegenprostestierer mit an. Obwohl keiner dagegen sein kann. Ein neuer Klimavertrag soll das "Kyoto-Protokoll" von 1997 ersetzen. Aber man scheint die Hausaufgaben nicht gemacht zu haben, denn schon heute ist Beobachtern klar: Es wird wohl kein neues, verbindliches Abkommen geben. Die Interessenlage ist zu unterschiedlich. Arme Länder hätten gerne zur Unterstützung bei der Umsetzung der Klimaziele ein wenig Geld von den reichen Ländern. Die armen Länder sind die, bei denen die reichen Ländern in den nächsten Jahren mit rasend wachsenden Volkswirtschaften rechnen. Diese Entwicklung möchte vor allen Dingen die Automobilindustrie nutzen, weil dann dort auch der Bedarf an Automobilen sprunghaft steigen wird. Hofft man. Und erwartet, dass "die Anderen" aus eigenem Antrieb etwas tun. Man selbst tut das doch auch. Sagt man. Tatsache ist aber: Man verspricht zwar, beschließt, verwirft, kündigt an, verschiebt. - Da hat die EU z.B. beschlossen, dass die Klimaanlagen in Automobilen nach dem 1. Januar 2011 mit dem "natürlichen Klimamittel" CO2 befüllt werden müssen. Und alle haben zugestimmt. Zum Beispiel auch der Chef-Lobbyist der deutschen Automobilindustrie, den man als Präsidenten des VDA, des Verbandes der Automobilindustrie kennt: Mathias Wissmann. - Der ist "gelernter" Politiker. Und solchen Leuten sollte man - wie meine Großmutter immer empfahl - "nicht von hier bis da trauen". - Meine Großmutter hatte Recht. - Aber die Zusage des Herrn Wissmann stammt auch aus 2007. Da hatte der getönt, dass sich dann ab 2011 die deutsche Automobilindustrie auf diesem "ökologisch bedeutsamen Feld an die Weltspitze" setzen würde. Wie Politiker so reden. - Aber wie bei manchen Regierungen, so ist auch bei der Automobilindstrie keine Vorbereitung im Hinblick auf die lange geplante Änderung erfolgt. Es hätte die Entwicklung einer neuen Technik zur Verwendung des neuen Kältemittels erfolgen müssen. Die scheint aber so geheim zu sein, dass derzeit niemand sagen kann, ob die deshalb so geheim ist, weil sie nicht existent ist. Also kein CO2 ab 2011 in die Autoklimaanlagen? - Bestimmte Kreise favorisieren eine Entwicklung der US-Konzerne Dupont und Honeywell:; 1234yf. - "Saugefährlich", sagen Leute die etwas davon verstehen. - Aber bisher sind - soweit das feststellbar ist - keine Aufträge für Anlagen mit einem anderen Kältemittel als R134a (Treibhauspotential 1.300) erteilt. CO2 hat - damit verglichen - ein Treibhauspotential von 150. - Das - und noch mehr - muss man eigentlich wissen, wenn man über Sinn oder Unsinn von Klimaanlagen nachdenken möchte. Etwas mehr steht dann in der nachfolgenden Geschichte, die den gleichen Titel tragen soll wie die Geschichte, die der SWR4-Experte veröffentlichte: "Wenn die Klimaanlage müffelt" 09-11-16/05 - Diese o.g. Geschichte - auch auf den Internetseiten von SWR4 zu lesen - ist eine der typischen, modernen Geschichten. Die sollten möglichst kurz sein, damit man den Leser nicht überfordert. Bei den Rundfunksendern wurde die "Überforderungsgrenze" mit rd. 3 Minuten ermittelt. Kein Beitrag also länger. Nach Möglichkeit. Umfassende Informationen sind nicht gefragt. Ein Ratschlag muss kurz und bündig sein. Denn Leser und Hörer müssen ja auch nicht alles wissen. - Und bitte immer positiv enden. - Die Industrie liest und hört mit. Darum verzeichnen dann auch so "bunte Blätter" wie z.B. "Focus" derzeit so deutliche Auflageneinbrüche. Fakten, Fakten, Fakten? - Offensichtlich reicht das nicht. Der Leser mag nicht mehr die 08/15-Information. Nicht nur die Verpackung muss glaubwürdig sein, der Inhalt muss auch überzeugen. - Es gibt eben heute zu viele "schöne Geschichten". Da ist die Klimaanlagen-Geschichte bei SWR4 schon beinahe als "Glanzstück" zu bezeichnen. Immerhin steht etwas drin. Aber sie informiert den Leser (Hörer) nicht umfassend. - Aber lassen Sie mich meine Geschichte anders beginnen: Ich bin vor einigen Wochen - noch im Sommer - mit einem Testwagen auf der Autobahn unterwegs. Das Fahrzeug ist gerade "ausreichend" motorisiert. Neben mir, auf dem Beifahrersitz, sitzt ein alter Freund, der aufmerksam den Tachometer beobachtet. Die Strecke ist eben, mein Fuß durchgedrückt und die "Nadel" steht bei 160 km/h. "Reicht doch", sagt mein Freund. Und fragt noch einmal nach: "Du hast den Fuß ganz unten?" - Ich sage: "Ja, aber ich kann noch nachlegen." - Ich betätige Schalter und - tatsächlich, das Fahrzeug wird schneller. - "Was ist das?", fragt mein Freund. Meine Antwort: "Ich habe die Klimaanlage ausgeschaltet." Und ich zeige ihm dann, dass das Fahrzeug nach dem Wieder-Einschalten so reagiert, als hätte sich plötzlich auf der eigentlich ebenen Autobahn eine deutliche Steigung aufgetan. Mein Freund ist beeindruckt. Natürlich wusste er, dass eine Klimaanlage den Benzinverbrauch (auch den von Diesel) erhöht. Er kannte dazu unterschiedliche Angaben, hatte aber noch niemals den Unterschied zwischen EIN und AUS so eindrucksvoll wie gerade erlebt. Aber jeder Automobilverkäufer wird Ihnen, lieber Leser, bei einem Besuch in irgendeinem Verkaufssalon, irgendeiner Automobilfirma, erklären: "Ein Automobil ist heute ohne Klimaanlaage nicht mehr zu verkaufen. Wenn Sie also später einen Käufer für Ihr Fahrzeug finden wollen..." - An dieser Stelle muss ich dann den Verkäufer daran erinnern, dass ich eigentlich ein Automoboil für mich kaufen will. Nicht eins zum Verkaufen. Und in einigen Jahren, dann, wenn ich mein Auto verkaufen will, wird eine andere Situation sein. Selbst die, die nicht Motor-KRITIK gelesen, werden begriffen haben, dass man ein Automobil anders zu sehen hat, als man es noch - mehrheitlich - im Jahre 2009 betrachtete. Ich wundere mich manchmal, wie ich z.B. die Zeit ohne Klimaanlagen im Automobil überlebt habe. Anscheindend braucht die heute jeder. Und verlangt von anderen Klimaschutz. Oder redet von Klimaschutz - wie z.B. Herr Wissmann, der VDA-Präsident - aber dann nur "aus politischen Gründen". Denn eigentlich geht es ums Geldverdienen. Und jedes Zubehörteil, beim Neuwagen mitverkauft, stellt das "qualitative Wachstum" der Branche sicher. Darum möchte auch jeder Automobilhersteller als Premium-Hersteller empfunden werden. Soll ich jetzt noch vom Marketing und deren Denken und Handeln sprechen? Jedenfalls scheint es aber zu funktionieren. So ist auch eine Geschichte wie in SWR4 angebracht. Denn Klimaanlagen befinden sich heute praktisch in jedem Neuwagen. Ich hatte auch schon eine in einem meiner Privat-Automobile, weil sie in dem Ausstellungsfahrzeug eingebaut war, das mir gefiel und das ich mir - trotz der eingebauten Klimaanlage - dann gekauft habe. Die Klimaanlage war dann das einzige Teil an diesem Automobil, das mindestens einmal im Jahr einer Reparatur bedurfte. Sie war auch schon mal undicht. Zum Innenraum hin. Und dieses austretende Gas ist geruchlos. Und gesundheitsschädlich. Und ich habe lernen müssen, was auch der "Verkehrsexperte" von SWR4 empfiehlt: "Wichtig ist: die Klimaanlage regelmäßig laufen zu lassen." - Stimmt. Aber dann erhöht sich der Verbrauch, wird die Motorleistung gemindert, die Fahrleistungen verschlechtern sich. Natürlich ist das nicht spübar, wenn Sie sich mit einem 2 to-Fahrzeug unterwegs, im Bereich um 300 PS bewegen. Höchstens im Geldbeutel. - Aber das spielt dann auch keine Rolle. Natürlich ist man heute von Klimaanlagen umgeben. Warum? - Weil man Sie braucht? - Nein, weil einem eingeben wird, ohne sie nicht überleben zu können. Wir finden Sie in Hotels (die ich darum nicht besuche), in Flugzeugen (die ich deshalb meide), in öffentlichen Gebäuden (weil da nicht gerechnet wird). Ich persönlich liebe es, auf langen Reisen - z.B. im Januar auf einer Reise in den Süden - die Klimaübergänge zu erleben. Sie sind ein Teil des Reise-Erlebnisses. Versuchen Sie sich einmal das "Erleben" auf einer Reise von der Eifel - im Januar - z.B. an die Algarve (Portugal) vorzustellen. Mit dem Auto. - Und dann mit dem Flugzeug. - Reicht Ihr Vorstellungsvermögen? Mit dem Flugzeug: Sie steigen bei Minus 3 Grad in Köln ein, und werden - klimatisiert - in Faro wieder "ausgeladen", stehen dann in einer natürlichen Umgebung von 15 Grad Celsius - Plus! - Übergangslos, im Schutz einer Klimaanlage. Mit dem Auto - ohne Klimaanlage - sieht das anders aus: Sie fahren die erste Etappe bei Minus-Graden etwa bis Bourdeaux, sind dann am nächsten Abend in Sevilla, um gegen Mittag des dritten Tages an der Algarve einzutreffen. Soll ich Ihnen das Erlebnis des Grenzübertritts von Spanien nach Portugal im Detail schildern? - Natürlich haben Sie bei einer Reise mit dem Flugzeug Zeit gespart. Aber auf ein Erlebnis verzichtet. - Wenn Sie im Auto keine Klimaanlage haben. Der Verkehrsexperte des SWR4 berät richtig: Gerade jetzt im Herbst erzeugen viele Klimaanlagen so einen modrigen Geruch - änlich wie im Altbaukeller." Und er rät, eine Werkstatt aufzusuchen, weil die Ursache dafür Schmutz ist, "der sich im Laufe der Zeit in der Klimaanlage sammelt". Abhilfe lt. SWR4: ""...am besten in die Werkstatt fahren. Die Fachleute können die Klimaanlage desinfizieren". - Richtig! Vorher hat er von Bakterien und Pilzen gesprochen, die sich (am Verdampfer) bilden können. - Richtig. - Aber er schreibt - sagt - nicht, dass die verdammt gesundheitsschädlich sind. "Alleine in Deutschland ist die Zahl der Allergiker auf über 30 Millionen Mitbürger angestiegen, wovon allein circa 30% von einer Schimmelpilzallergie betroffen sind", hört man von Fachleuten. Klimatisiert Auto fahren, heißt unter gewissen Umständen auch, die Gesundheit gefährden. Wenn Sie die Reparaturkosten (oder Reinigungskosten) von Klimaanlagen in Automobilen minimieren wollen, dann müssen Sie sie ständig nutzen. Denn sie ausgeschaltet zu lassen bedeutet, für Defekte in der Werkstatt zahlen zu müssen. Und sie überwiegend eingeschaltet zu lassen bedeutet: erhöhten Benzinverbrauch, geminderte Fahrleistungen. Und das alles für einen Aufpreis bei der Anschaffung eines Automobils! Der "Verkehrsexperte" des SWR4 sagt richtig, das man die Klimaanlage überwiegend nutzen, sie aber "etwa fünf Minuten, bevor Sie mit dem Auto an Ihren Ziel sind" wieder ausschalten sollten. So, erklärt er, "sollte dann gar kein unangenehmer Geruch entstehen". Der von der Schimmelpilzbildung kommt. - Aber das sagt er leider nicht. - Denn die modernen Verbrauchertipps sollten stets - irgendwie - positiv enden. Auch mein Tipp ist positiv: verzichten Sie auf eine Kliaanlage im Automobil und Sie sparen Geld bei der Anschaffung, durch Vermeidung von Reparaturen, haben einen geringeren Verbrauch, bessere Fahrleistungen und - tun etwas für Ihre Gesundheit! MK/Wilhelm Hahne Entschuldigung, wenn ich diese lange Geschichte hier einkopiert habe. Aber so wird sie dann auch gelesen. Und Sie, lieber Leser, wissen dann auch, wie das Kältemittel schon 2009 von mir eingestuft wurde: Saugefährlich! Zufrieden? Herzliche Grüße Wilhelm Hahne

DANKE

Hallo Herr Hahne. Vielen Dank für die schnelle Antwort, da muss ich wohl mal meine Fähigkeiten, eine Suchfunktion zu nutzen, nochmal prüfen... ;-) Jedoch sind doch Klimanalagen meist Serie, so dass der Kunde inzwischen keine Wahl (mher) hat. Auf jeden Fall haben mich die Berichte zu dem Kältemittel, z.B. im Spiegel, sehr, sagen wir mal, irritiert. Dort wurde vom zum Teil schwerwiegenden Folgen für Unfallbeteiligte, auch für Ersthelfer und Rettungskräfte, gewarnt. Alles in allem scheint das neue Kältemittel eher eine neue Gefahr ins Auto zu bringen, die vermeidbar wäre, als einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Auf der einen Seite überbieten sich die Hersteller mit der Anzahl der Airbags und Assistenzsysteme und auf der anderen Seite wollen die dann ihre Kunden, die auf Grund der genannten Systeme den Unfall überlebt haben, mit Flussäure aus der Klimaanlage töten. Wie ich gelesen habe, kommt diese neue "Killerklimamittel" aus einer zentralen Fabrik aus China. Hier habe mal einen Link zu dem "Sicherheitsdatenblatt" des Herstellers des Mittels. Wenn man das liest, kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass das in einem Auto eingesetzt werden darf: http://www.motor-talk.de/forum/aktion/Attachment.html?attachmentId=695036 Selbst das Umwelt Bundes Amt findet das neue Mittel nicht gut: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4055.pdf Aber da haben dann wohl die beiden amerikanischen Hersteller ganze (Lobby)Arbeit geleistet...

Klima, ja bitte!

Lieber Herr Hahne, so sehr ich Ihre messerscharfen Analysen schätze -- hier will ich Ihnen dezidiert widersprechen, aber ohne auf die technische Ausgestaltung näher einzugehen. Mir fallen spontan mindestens drei Argumente ein pro Klimatisierung im Auto, aber die ersten drei genügen mir schon: - regionales (ich wohne in einem sehr warmen Teil Bayerns, 30 Grad oft über mehrere Monate) und allgemeines Klima (die Klimaveränderung ist einfach Tatsache), in dem man dann einfach 60 Grad im Auto ertragen soll? - ansteigendes Durchschnittsalter der Autofahrer mit abnehmender Belastbarkeit von Herz und Kreislauf, oft verbunden mit problenatischen Medikamenten, was am Ende auf gefährliche Konzentrationsmängel in der Hitze hinausläuft - die heutigen Fahrzeuge sind im Greenhouse-Bereich von der Aerodynamik diktiert, der erste hochgelobte Piech-Audi 100 war auch der Beginn der gnadenlosen Sonnenexposition von Autoinsassen zugunsten selten nutzbarer anderer Vorteile Man muss weder den einen noch den anderen Exzess auf diesem Gebiet gutheissen. Aus den 1970ern erinnere ich mich an einen Besuch in Kalifornien, wo meine Gastgeber ihren schwarzen (!) Riesen-Pontiac in der prallen Sonne erst mal im Leerlauf eine halbe Stunde tuckern liessen, bevor man zum Auto ging und losfuhr -- Standklimatisierung, sozusagen... Das erscheint mir aber kaum unsinniger als die undifferenzierte Generalablehnung der Klimatisierung. Wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte. Überlegter gezielter Einsatz der Kälteanlage (so hiess sie früher bei Porsche) ist für denkende Autobesitzer kein Problem, sondern ein grosser Komfort- UND Sicherheitsfaktor. Folgekosten haben, neben falscher Bedienung (Sie können doch auch schonend warmfahren, Öl und Benzin nachfüllen, sonst geht eben der Motor kaputt) nach meiner Meinung die Ursache wieder einmal bei beim Hersteller, denn bei vier Toyota und zwei Subaru hatte ich keine Schäden, keinen Kältemittelverlust oder Wirkungsverlust auch nach 10 Jahren und 250.000km. Bei Porsche dagegen darf ich regelmässig das gute R134a auffüllen lassen. Im alten VW-Bus T3 kann man es dank der steilen Scheiben gut aushalten ohne forcierte Kühlung, aber die Zeit dieser Autos ist einfach vorbei (ein VW-Topmanager hat mir im privaten Gepräch gesagt: so ein Auto wäre heute gar nicht mehr durch die Musterzulassung zu bekommen). Windkanalgeburten sind Trumpf. Aber gerade im Zusammenhang mit der Downsizing-Diskussion wäre anzumerken: ein grosser Saugmotor stemmt den Klimakompressor nebenbei mit. Mein Lexus-V8 nimmt 8,5 - 13 l/100km, selbst bei Dauervollgas sind die 20 Liter nicht zu überschreiten, was die ausgequetschten Turbozwerge schon schaffen, vom bereits erwähnten Cayenne (66 l/100km bei Vmax) ganz abzusehen. Das Thema Lebensdauer ist da noch gar einbezogen, im täglichen Leben genügen fast immer 2000/min für die Grenzen der deutschen StVO.

Hallo zusammen,

Hallo zusammen, wo ist denn Axel.J.Zahn?? Urlaub??:-)

Klima

Also habe in meinem BMW 116i 1,6l 122ps ohne Turbo auch eine Klimaanlage. Ganz einfach weils sie Gratis gab. Habe den Wagen nun einige Jahre und bald 100 000km, wenn die Klima in der zeit 20 Stunden gelaufen ist dann Würde ich mich wundern. Auch alle anderen Autos konnte ich bisher mit ausgeschalteter Klima fahren. Klar wenn das auto stunden in der Prallen sonne stand ist es angenehmt mal kurz runter zu kühlen, aber mehr auch nicht. Dafür mehr gewicht mehr wartung usw wäre es mir wohl nicht mehr wert. Und viele Autos gibts im ausland immer noch ohne klima, warum bei uns nicht? Im Zuge von ElektroAutos oder Spritsparen wird man bald Sowieso Gewichtsparen müssen. Und das wird erstmal über Luxus gehen. Also wird eine Klima verschwinden genauso wie sitze die sich elektrisch verstellen und mit eigenen kompressoren die seiten wangen aufblasen usw. Bin mal gespannt wie es weiter geht im Fahrzeugbau. Aber wäre froh wenn man wieder zu einfacheren und Leichteren fahrzeugen zurück kehren würde.

Bitte nie aufhören!

Sehr geehrter "Berichterstatter", bleiben Sie dran und ziehen Sie weitere Höllrnkämpfer hinzu. Die Pest muß weichen und UNSER Ring frei werden. Manchmal ist die Eifel doch hilflos...= keiner hilft. Wir sind nicht weit weg, wir sind mittendrin! Salut

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