IST-Zustand: „Grüne Hölle“ mit Schimmelpilz

Als vor knapp 14 Tagen der Auch-Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Gerd Weisel, einer Kollegin der „Rhein-Zeitung“ sachliche Auskünfte zum Pilzbefall in Häusern der „Grüne Hölle“ gab, aber dann vorgab keine Details zu kennen, da nahm ich mir vor, mit einer weiteren Geschichte zu diesem Thema noch etwas zu warten, aber die Zeit schon zu Recherchen zu nutzen. - Ladies first! - Aber von dieser Seite kam nichts. - So habe ich eine offizielle Anfrage in der Sache  erst gestern gestartet. Ich wollte keine „schlafenden Hunde wecken“, bevor ich meine aktuellen Recherchen abgeschlossen hatte. Nun, die Antwort der verantwortlichen Kreisbehörde wird auf sich warten lassen. Das hat System. Zumal ich dort nicht als Journalist empfunden werde. (Das hat auch System.) Zum ersten Mal hatte ich in dieser Sache im April 2011 berichtet. (motor-kritik.de/node/47) Die damals geschilderte Situation hat sich verschärft. - Das müssten eigentlich auch amtliche Lebensmittelkontrolleure so feststellen und im Interesse der Öffentlichkeit zumindest eine Warnung aussprechen. - Meine ich. - Aktuell muss ich darum vermelden:

IST-Zustand: „Grüne Hölle“ mit Schimmelpilz

Der erste, damals von mir geschilderte Fall, betraf das Steakhaus "El Chueco". Das wurde praktisch entkernt, ist wieder in Betrieb genommen; aber wer mit Schimmel im dort aufgetretenen Umfang Erfahrungen gemacht hat, der weiß, dass die Beseitigung des Schimmels auch zu einem Kampf gegen Windmühlenflügel werden kann.

Dabei war der Ort, auf dem heute die „Grüne Hölle“ steht, früher nicht nur ein angenehmer Ort für einen ruhigen Spaziergang, sondern kundige Nürburger fanden hier auch die Steinpilze, die sie jeweils zu den Mahlzeiten ihren Gästen frisch servieren konnten.

An diesem Platz standen früher richtige Bäume, überwiegend Buchen und Eichen. Wenn man weiß dass Steinpilze, der Mykorrhiza-Gattung zuzurechnen sind, die mit bestimmten Pflanzen – insbesonderen Bäumen – eine Partnerschaft eingehen, dann war den erfahrenen Pilzsammlern klar, dass sie genau hier suchen mussten.

Steinpilze mögen es zwar feucht, aber nicht nass. Sie fühlten sich auf dem hier vorhandenen feuchten Grund, mitten unter Buchen und Eichen richtig wohl. Zur Freude der Pilzsammler.

Dann kam BMW mit der Idee, ihr eigentlich erfolgloses Formel 1-Engagement mit so einer Art F1-Zirkus auf einem Nebenkriegsschauplatz aufzuwerten. Genaue Bezeichnung: „BMW-Sauber F1-Pitlane-Park“. Die eigentliche Rennstrecke sollte nicht fern sein. So verfiel man dann auf jene Stelle, auf der heute die „Grüne Hölle“ Platz genommen hat. Da wurden dann – natürlich mit amtlicher Genehmigung – Bäume (aber nur wenige) gefällt, der Boden verdichtet und mit einem guten Belag versehen. Alles teuer, aber auch – aus Marketingsicht – wirkungsvoll.

So fand dann die Nürburgring GmbH für die zuletzt umgesetzten Pläne einen eigentlich gut vorbereiteten Platz vor. Der weiter notwendige „Kahlschlag“ fiel da fast kaum noch auf. Natürlich hatte BMW schon für die dort vernichtete Natur eine Ersatzfläche ausweisen, einen Ausgleichsbetrag zahlen müssen. Und machte das auch. - Im Naturschutzgebiet im Umfeld des „Schwedenkreuz“ (Kein Scherz.) - So ist das in Rheinland-Pfalz.

Als dann die Pläne für die Bebauung entstanden, da war zunächst daran gedacht, dort das „Eifel-Dorf“ (oder Motorsportdorf) hinzubauen, das nun als „Lindner Feriendorf“ in Drees steht. Kai Richter (als Berater!) war für die jetzt geschaffene Lösung und er setzte sich damit gegen einen damals vorhandenen Gegenspieler (GmbH-Marketingchef Andreas Bruckner) durch. Der stolperte sogar über seine Pläne so stark,  dass er seine gute Position aufgeben musste. Er baut inzwischen einen Zoo in fernen Landen. - Und schildert seinen unwissenden Auftragebern seine berufliche Vergangenheit und Gegenwart in der wundersamen englischen Übersetzung so:

Andreas Bruckner
Owner at German Leisure & Sport Consultancy
United Arab Emirates
Leisure, Travel & Tourism

Owner at Leisure & Sports Consultancy

Owner at Andreas Bruckner Consulting
Director at Racetrack Nuerburgring
Director at Space Center

Und so steht nun die „Grüne Hölle“ aufgrund der eindringlichen (und teuren!) Beratung eines Kai Richter dort, wo früher Steinpilze wuchsen und heute der Schimmel wuchert.

Hier ein Foto vom Flächennutzungsplan, der – wie Sie lesen können – zwischen 2001 und 2007 damals seine 15. Änderung erfuhr. Es ist darauf auch noch eine Bebauung mit „Motorsportdorf“ ausgewiesen.

 

Heute blickt man dann aus der „Grüne Hölle“ auf das, was sich inzwischen – zumindest baulich – ein wenig sperrig dann „nürburgring“ nennt. - Ganz groß klein geschrieben.

 

Der Schimmelpilz in Häusern, erst recht in Gasthäusern oder Restaurants, ist kein angenehmer Geselle. Schimmelpilze in Fußböden, an Wänden oder Decken oder auch - versteckt – hinter Einbaumöbeln sind sehr häufig der Auslöser einer Atemwegerkrankung. Oder wenn Sie infektanfällig sind, sich Ermüdungserscheinungen zeigen, dann kann der Grund dafür sein, dass Sie sich zu lange in einem Umfeld aufgehalten haben, in dem der Schimmelpilz wuchert.

Ich zeige Ihnen mal Aufnahmen, die ich „damals“ (2011) zu meiner o.e. Geschichte nicht veröffentlicht habe

 

 

 

 

 

 

Wenn wir mal die Fotos von „damals“ nur so durchgehen, so fällt mir dazu auch ein, dass es ein Märchen ist, dass „trockene Pilze“ (nicht sichtbar, keine Feuchte = keine Pilze) keine Gesundheitsgefahr bedeuten. Wirkliche Experten wissen das anders. - Aber nun zu den Fotos aus 2011, wo Feuchtigkeit schon eine bedeutende Rolle spielte und z.B. die Mitarbeiter der Firma, die hier eine „Beseitigung“ vornahmen, die Räume nur mit Schutzkleidung betraten. Nürburgring-Mitarbeitern war ein Betreten nicht erlaubt.

Das Umfeld im Steakhouse  zeigt das Foto 1 der Serie. Foto 2 zeigt eine Steakhouse-Ecke links vom Durchgang zum „Brauhaus“. Foto 3 zeigt die Ecke zur Straßenseite. Foto 4 sagt etwas über den Pilzbefall der Wand aus, dort wo der Weinkühlschrank stand. Foto 5 zeigt, wie es auf der Rückseite der Weinkühlschränke aussah. Foto 6 zeigt eine Stelle, die nach der „Renovierung“ dann zur Garderobe umgebaut wurde.

Ich möchte hier nicht auf die Argumentation eingehen, die damals von der Nürburgring GmbH ihren Versicherern vorgetragen wurde, auch nicht eingehen auf die Gutachten der Leute, die zwar den Auftrag für ein Gutachten angenommen haben, aber nicht den Auftrag zur Beseitigung des Schimmels.

Jedes Ende kann ein neuer Anfang sein, muss man sich bei bestimmten Gelegenheit schon mal selbst trösten. Bei dem gezeigten Beispiel war das Ende ein neuer Anfang.

Nur, dass er sich jetzt auf andere Häuser des Dorfes ausgebreitet hat. - Wie sagte doch Gerd Weisel, der zweite Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, meiner Kollegin bei der Befragung durch sie in Koblenz so schön:

„Da geht es um Wasserschäden … wir sind dabei das durch einen Gutachter aufzuarbeiten … Gewährleistung … Mängelgewährleistung … da sind auch Versicherer mit im Spiel … Ansprüche gegenüber dem damals verantwortlichen Generalunternehmer … Geisler & Trimmel … in dieser Sache in engem Schulterschluss mit der NAG … da gesundheitsrechtliche Bestimmungen einzuhalten sind … weil die Mitarbeiter...“

So habe ich das in Koblenz mitgeschrieben. Details hat der NG-GF Gerd Weisel nicht genannt, dabei hätte er eigentlich wissen müssen... - Na ja!

Ich weiß nicht, wie die neuen Herrn des Rings, die Herren Jörg Lindner und Kai Richter zählen, aber die sprachen zuletzt auf einer Pressekonferenz von 2.300 Baumängeln. In der „Grüne Hölle“ gibt es dann schon einige davon durch den Schimmelpilz. Der hat nicht nur – wie oben gezeigt – das Steakhouse befallen, sondern auch größere Vorratsräume (Kühlräume), zum Beispiel im „Eifel-Stadl“, dass so zum Kernproblem für die Versorgung auch anderer Gaststätten und Restaurants im Bereich der „Grüne Hölle“ wird.

Im Umfeld zweier Großveranstaltungen konnte man argumentieren, dass eine erhöhte Vorratshaltung besondere Maßnahmen erforderte. Da habe ich -  am Tag nach den notierten Aussagen des Herrn Weisel – z.B. fotografiert, dass ein Kühlwagen..

 

...der zu einem Imbiss-Anhänger gehört, der dann vor dem Steakhouse aufgebaut war...

 

...und dort genutzt wurde. Für den Nebenbetrieb, eine andere Lokalität, war dann (von der B 258 her sichtbar) ein Kühlcontainer platziert:

 

Diese „vordergründigen“ Maßnahmen, die auch logisch erklärt werden konnten, sind jetzt nach „Rock am Ring“ weggefallen. Da mir bekannt ist, wie sich die Schimmel-Situation im „Eifel-Stadl“ darstellt, wo einzelne Räume – wie Herr Weisel es formulierte - „aus gesundheitsrechtlichen Gründen“ nicht mehr betreten werden dürfen, habe ich mal die „neue Lösung“, eine solche mit Kühlcontainern, an der schlecht einsehbaren Rückwand der Gebäude (in Richtung Welcherath) gestern (5. Juni 2012) fotografiert:

 

 

Hier kann man sicherlich nicht mehr argumentieren, dass man sich auf die Sylvesterparty 2012/2013 vorbereitet. - Der Schimmelpilz erzwingt eine Auslagerung!

Wenn Sie es gerne noch detailierter hätten:

 

 

 

 

 

Wenn man – per Zufall – von da, wo man eine bessere Sicht zu haben glaubt auf die oben gezeigte Container-Reihe blickt, so blickt man nur auf einen, der die anderen verdeckt:

 

Klar, dass ich - bei dem was ich feststellen und recherchieren konnte - mich gefragt habe: Was machen die Aufsichts-, die Gesundheitsbehörden? Hier ist das Veterinäramt, bzw. sind die Lebensmittel-Kontrolleure der Kreisverwaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler zuständig. Bei einem Anruf gestern, nachdem ich mich als Journalist vorgestellt hatte, sagte mir ein Herr Fischer, dass er mir zu dem Problem keine Auskunft geben könne und hat mich an die Presseabteilung der Kreisverwaltung, Herrn Kempenich, verwiesen.

Ich kenne dessen Einstellung zu meiner Person und habe es für richtig empfunden, diesem Herrn ein paar Fragen schriftlich, per E-mail, zu stellen. Das ist gestern um 9:12 Uhr an ihn abgegangen. Bis zur Veröffentlichung dieser Geschichte gab es keine Antwort.

Damit Sie meine Fragen an die für evtl. notwendige Maßnahmen verantwortliche Kreisverwaltung kennen, kopiere ich sie hier ein:

a) Wieviel Lokale sind vom Schimmelbefall betroffen?
b) Welche Maßnahmen wurden durch Ihr Amt zum Schutz der Gäste eingeleitet?
c) Lässt sich ein Schimmelbefall nach Ansicht Ihrer Kontrolleure jemals definitiv beseitigen?
d) Mit welchen Maßnahmen?
e) Wie lange wird Ihr Amt die gegenwärtige Situation noch akzeptieren?

In Deutschland erkanken übrigens um 48.000 Menschen durch den unerwünschten Kontakt mit dem Schimmelpilz, der evtl. oft unbemerkt erfolgte. Um 9.000 Menschen sterben daran. - Das habe ich Internet-Informationen entnommen.

Es ist also Zeit etwas zu tun. Für die Aufsichtsbehörden. (Wenn man mir schon nicht antwortet.)

Auf wen warten wohl die beiden Engelchen?

 

 

MK/Wilhelm Hahne

PS: Sie kennen meine Feststellung und Meinung: Nero hat Selbstmord begangen. - Kurt Beck sollte einfach zurücktreten.
 

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4 Kommentare

Warum reagieren die Ordnungsbehörden nicht?

Wir haben (und in unseren Reihen befinden sich Bausachverständige für Wasser- und Gebäudeschäden sowie deren Sanierung) das zuständige Ordnungs- und Gesundheitsamt mehrfach auf diese gesundheitsbedenklichen Misstände aufmerksam gemacht, haben dort angerufen, Fotos gemailt usw... und sind am Telefon mit "Wir kümmern uns darum" abgespeist worden, auf Emails wird in keinster Weise reagiert. Wieder ein Beweis dafür, das man als verantwortungsbewusster und engagierter Bürger im Königreich von Kurt Beck, Grünland-Filz, keinerlei Möglichkeiten hat, eine Reaktion auf solche Missstände zu bewirken. :-(

Demokraten

Leute, die am höchsten stehn, müßten auch am weitsten sehn. Wenn's in solcher Wolkensphäre nur nicht oft so neblig wäre! (Ludwig Fulda)

Schimmelpizbefall / Schimmelpilzsanierung

Da ein Gaststättenbetreiber nie den gesundheitlichen Zustand der Gäste einschätzen kann, hat er dafür Sorge zu tragen, daß von seinem Lokal grundsätzlich keine Gesundheitsgefährdung für diese ausgeht! Daher ist es grob fahrlässig diesen Betrieb bei nachgewiesenem mikrobiellem Befall für die Öffentlichkeit nicht zu schließen! Für solche Fälle hat der Gastwirt eine Betriebsunterbrechungsversicherung. Mit dieser Versicherung werden seine " Verluste durch die schadenbedingte Schließung " aufgefangen. Selbstverständlich muß der Schaden auch in dieser Ausfallzeit durch Fachkräfte für Schimmelpilzsanierung fachgerecht behoben werden! Durch das Auslagern der Lebensmittel ändert sich nichts an der Situation. Im Gegenteil, bei jedem Kontakt eines Mitarbeiters aus der Gaststätte mit den Lebensmitteln , können diese auch in der Kühlbox kontaminiert werden. Um dann durch die kontaminierte Gaststätte in die kontaminierte Küche transportiert zu werden. Irrwitziger geht es nicht mehr!

ist eine Sanierung diser maroden Bausubstanz möglich ...

... oder kommt der Abriisdem Steuerzahlr weniger teuer zu stehen? Wer haftet für den Schaden? Der Architekt? Wohl eher nicht. Der Bauträger, die östereichische Gebau, ein Unternehmen der Lindner-Gruppe? Oder der Betreiber wegen einer nicht sachmässen Nutzung, nicht ausreichender Heizung oder Belüftung oder weil er die Mängel nicht oder nicht rechtzeitig angezeigt hat? Aber das wären dann ja auch wieder die Herren Lindner und Richter, oder? Diesmal scheine sie ja wirklich Dreck am Stecken zu haben, oder? ;-)

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