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Eine ungeschickte Formulierung ist oft „anregender“ als ein aufwendiges Rechercheergebnis. Da schrieb der „Trierische Volksfreund“ in diesen Tagen: „Seit einigen Tagen hat der russische Unternehmer Viktor Charitonin das Sagen an der Eifeler Rennstrecke, nun verlieren SPD-Spitzenpolitiker ihre Ämter, weil sie in das Desaster verwickelt sind.“ - Gibt es da einen Zusammenhang? - Da stutzt man zunächst, bis man begreift, dass es sich wohl tatsächlich nur um eine nachlässige Formulierung handelt. Die SPD hat nicht wegen des Verkaufs der Capricorn-Anteile an die Russen eine „Umschichtung“ vorgenommen, sondern... - Aber das steht bereits in einer anderen Geschichte. - Dann erreichte Motor-KRITIK aktuell die E-mail einer Leserin. (Name der Redaktion bekannt!) Die macht darauf aufmerksam, dass... - Und hier haben wir dann noch einmal nachrecherchiert und sind auf Details gestoßen, die nachdenklich machen. - Denn die Zukunft am Nürburgring hat längst begonnen. Es gehört dazu nur ein kleiner Klick auf den zweiten Teil des Titels – und Sie sind mitten in der...
Gegenwart! - www.nuerburgring.ru -
In dem – dann zu sehenden - kleinen russischen Video-Filmchen ist nicht gerade Herbst. Und es gibt ein komplettes Angebot von Leihfahrzeugen um Befahren des Nürburgrings. Gibt es evtl. irgendein Eifeler „Schlitzohr“, das längst Kontakte nach Russland hatte? - Grund genug, noch einmal an den Nürburgring zu fahren um zu sehen, ob optisch irgendetwas auszumachen ist.
Die Leserin von Motor-KRITIK sagt „Ja“, weil sie über ein Firmenschild gestolpert war, das für sie – trotz guter Bildung – nicht lesbar blieb. Kyrillische Buchstaben sind eben ein wenig anders. - Motor-KRITIK hat das Firmenschild – und auch noch ein anderes – mal für seine Leser im Bild festgehalten:
Damit will Motor-Kritik nicht schrecken, sondern aufzeigen, welch große internationale Bedeutung dem Nürburgring heute schon zukommt, ohne dass man nach dem Kauf der Capricorn-Anteile einen Herrn Charitonin schon hier in der Eifel gesehen hätte.
Und man erhält auch – wenn man sich einmal intensiv mit dem russischen Angebot beschäftigt – neue Geschenkideen z.B. für Weihnachten:
Beim „Trierischen Volksfreund“ ist man der Meinung, dass Robertino Wild am 11. März 2014 den Kaufzuschlag von den „Insolvenzverwaltern“ - wie man schreibt – erhalten hat. Tatsächlich war das aber wohl der Gläubigerausschuss, der von Seiten der Insolvenz-Sachwalter für den Zuschlag an das Bieterteam Capricorn/GetSpeed bzw. Wild/Heinemann verantwortlich gemacht wird.
Während jetzt sicherlich Mitglieder des Gläubigerausschusses den Finger heben um zu verdeutlichen, dass man gar keine Zeit zum Überprüfen der Solvenz des auf dem Tablett servierten Bieters gehabt hat und sich hier auf die Aussagen z.B. des Vertreters der KPMG und der Insolvenz-Sachwalter verlassen musste. - Auf der ersten Sitzung des Gläubigerausschusses nach dem Verkauf – jetzt am 10. November – wird es sicherlich eine Menge Spaß geben. - Natürlich vertraulich und geheim!
Denn wie Motor-KRITIK schon „damals“ im März recherchieren konnte, war schon zu diesem Zeitpunkt die Situation der GmbH's rings um Robertino Wild – also damit auch seine persönliche – nicht gerade rosig.
Schon damals wurde von ihm mit einem Erlös aus seinem Zweidrittel-Anteil von um 800.000 Euro gerechnet, den er nun auch – wenn meine Recherchen stimmen, die ich leider nicht gegenrecherchieren kann, – erhalten hat. - Fast!
Stutzig macht auch, dass Insolvenz-Sachwalter wie auch -Geschäftsführer den vorher beim Verkauf genutzten Berater, KPMG, Frankfurt, nun im praktisch 2. Teil des großen Zauber-Kunststückes „Nürburgringverkauf“, durch die renomierte Agentur Weil Gotshal & Manges (auch Frankfurt) ersetzt haben. - Ohne die Öffentlichkeit zu informieren. - Wer zahlt?
Das erinnert so an die „Vorgehensweise“ eines routinierten Fuchs, der seine Spuren mit Wedeln des Schwanzes verwischt.
Die heutigen Träger der NR Holding GmbH, Düsseldorf, die international – um nicht zu sagen, russisch bestimmt sind – haben als ihre Berater die RA-Kanzlei Göddicke, Siegburg, direkt angesprochen, eine Kanzlei die eigentlich schwerpunktmäßig für die Interessenwahrung geschädigter Kapitalanleger bekannt ist. Aus dieser Kanzlei hat dann der Anwalt Marc Gericke die Übertragung der Geschäftsanteile – rechtlich beratend und korrigierend – begleitet.
Die vorherige Prüfung der geschäftlichen Situation der – immer noch – insolventen Nürburgring GmbH (auch) im virtuellen Datenraum – die „Legal Due Diligence“ - wurde von den Käufern – wie man hört unter Einschaltung der KPMG – vorgenommen.
Erklärung des Begriffs „Legal Due Dilligence“:
„Die Legal Due Dilligence ist auf die Prüfung der Chancen und Risiken der rechtlichen Innen- und Aussenbeziehungen bspw. in den Bereichen Gesellschafts-, Vertrags-, Arbeits- und Kartellrecht gerichtet. Darüber hinaus werden anhängige oder drohende Rechtsstreitigkeiten analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Ausarbeitung des Unternehmenskaufvertrages sowie die Prüfung der darin gemachten Angaben, insbesondere des Garantiekatalogs.“
Das alles hört sich nicht so an, als habe man die notwendigen Aktionen innerhalb von wenigen Tagen durchgeführt und Motor-KRITIK erscheint es unwahrscheinlich, dass von dieser Transaktion die eigentlichen Besitzer der Nürburgring GmbH, die Regierungsmannschaft in Mainz, keine Kenntnis hatte.
Ich kann in diesem Fall – nach meinen Recherchen – nur für mich als Person sprechen:
Ich, Wilhelm Hahne, fühle mich als EU-Bürger, als Deutscher, als Rheinland-Pfälzer, als Wähler und Steuerzahler verschaukelt!
Da sind die Lokal-Politiker vorsichtiger, wie man dem „Trierischen Volksfreund“ entnehmen kann. Danach fragen sich z.B. die Bürgermeister aus dem Kelberger Land (normalerweise Nürburgring-begünstigt):
„Ist der Ring für ihn (Anmerkung: gemeint ist Viktor Charitonin) ein Wirtschaftsbetrieb oder Hobby?“
Motor-KRITIK meint: Deutsche Konzerne sparen Steuern mit einem trickreichen Firmen-Netzwerk in Luxemburg; vielleicht kann man mit einer einfacheren Firmenhülle unter anderem Namen auch in Deutschland sparen. - Wenn man Russe ist. - Vielleicht ist das noch interessanter, als zwei Holding-Konstrukte auf Zypern zu haben.
Der Bürgermeister von Kelberg, Karl Häfner, hat zwar Sorgen, aber tröstet sich:
„Leider haben wir keinen Einfluss auf die wechselnden Käufer und Investoren am Ring.“
Sein Kollege, der Verbandsbürgermeister von Adenau, Guido Nusius, schwenkt geradezu die „Weiße Fahne“, wenn er sagt:
„Es muss jetzt endlich Ruhe einkehren!“
Dieser Ausspruch ist so bedeutend wie vor Wochen die Aufforderung der Ministerpräsidentin, Malu Dreyer, an Capricorn als Käufer des Nürburgrings - mit vom Insolvenz-Sachwalter geprüfter Solvenz - sie sollten aber nun bitte auch mal zahlen.
Tolle Politiker! - Tolle Reden. - Aber auch tolle Handlungen. - Nicht nur bei der EU-Behörde in Brüssel!
Gudio Nisius kündigt – natürlich mit einstimmiger Zustimmung des Verbandsgemeinderates – die Mitgliedschaft bei „JA zum Nürburgring“. Frau Dreyer betätigt sich als „PR-Tante“ für Capricorn und GetSpeed. - Und Beide haben – so wie sie vorgeben – keine Ahnung von dem Schelmenstück, das uns hier am Nürburgring vorgespielt wird. - Wenn das wirklich so ist, sollten sie eigentlich andere Aufgaben übernehmen.
War Frau Dreyer vielleicht doch schon mit der russischen Vorhut (Wild/Heinemann) im Januar 2014 in Mainz verabredet? - Eveline Lemke ließ auf die Frage nach einem Kontakt im Januar durch Motor-KRITIK erklären:
„Wir kennen Capricorn.“
Immerhin! - Motor-KRITIK würde das so für sich nicht in Anspruch nehmen, hat sich aber schon im Januar über seine damals – nach Recherchen - gesammelten Eindrücke klar geäußert, eine eigene Meinung gehabt, die allerdings damals wenig Akzeptanz fand. - Wie schon hier zu lesen war.
Heute ist das vielleicht anders. Denn inzwischen war es auch in Zeitungen zu lesen, die sonst niemand ernst nimmt. - Dann muss es ja stimmen!
Jedenfalls scheinen wir bei Motor-KRITIK etwas falsch verstanden zu haben, wenn wegen der Putin'schen Taktik die USA, die EU und auch Frau Merkel von „Handels-Sanktionen“ sprachen. Man hat wohl „Handels-Aktionen“ gemeint, die jetzt von einem – natürlich von der Politik unbeeinflussten – Dream-Team in idealer Weise umgesetzt wurden. - Umständlich und teuer!
Übrigens: Die oben gezeigte Internet-Seite, die russischen Touristen zur Heimat werden soll, können Sie auch direkt über www.nürburgring.de, die offizielle Internet-Seite der Nürburgring-Betriebsgesellschaft mbH und der capricorn NÜRBURGRING GmbH erreichen.
Allerdings ist das etwas umständlich. Nutzen Sie lieber die Motor-KRITIK-Empfehlung, wenn Sie schon mal vor dem 11. im 11. um 11 Uhr 11 Spaß haben wollen.
Ich habe leider im Moment kein sauberes Taschentuch. - Sonst würde ich – sonst würden wir alle bei Motor-KRITIK – weinen!
Спокойной ночи! - (Gute Nacht!)