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Nürburgring-Parkgebühren: Passend? - Unpassend?

Immer wieder gibt es hier  bei Motor-KRITIK Beschwerden von Nürburgring-Besuchern, die das Thema „Parkgebühren“ betreffen. Mal sind welche fällig, mal sind auf bestimmten Parkplätzen die Schilder, die auf die Parkgebühren hinweisen, „umgedreht“. - Dann ist das Parken kostenlos!

  • Da gibt es dann keine Beanstandungen!

Grundsätzlich wird von allen „Beschwerdeführern“ zum Thema Parkgebühren aber deren Höhe beanstandet, die mit 10 € als eindeutig zu hoch empfunden wird, zumal dafür auch kaum etwas anderes angeboten wird, als ein Parkplatz auf unbefestigtem Boden.

  • Man parkt auf „einem Stück Acker“, wie ein Leser schrieb.

Es gibt eigentlich auch keine Bewachung, keine Garantie dafür, dass man nach Stunden als Zuschauer sein Auto auch noch vorfindet. Es gibt auch keinerlei Versicherungen. - Man zahlt nur! - Und das als Besucher einer Veranstaltung, für die man auch schon zahlen musste! - Ohne ein Parkplatzangebot hätte man diese Veranstaltung evtl. gar nicht besucht! - Man sollte aber nicht vergessen:

  • Ein Veranstalter hat evtl. nur die Rennstrecke, nicht deren Umfeld angemietet angemietet. Die Parkplätze verbleiben im Eigentum und Nutzung (auch als Pächter) beim Besitzer der Rennstrecke!

Eine Anregung zu dieser Geschichte gab es dadurch, dass ich durch eine Leser-Zuschrift auf einen neuen, scheinbaren „Höhepunkt“ zum Thema Parkgebühren am Nürburgring aufmerksam gemacht wurde. Da gab es gerade bei einer Veranstaltung – jetzt im Oktober - zu einer Situation, die von meinem Leser so dargestellt wurde:

Er besucht schon viele Jahre den Nürburgring als Teilnehmer an „Touristenfahrten“. Andere Veranstaltungen hatte er schon Jahre am Nürburgring nicht mehr besucht. Als ihn nun eine Veranstaltung im Oktober interessierte, hat er sich vorher gründlich auf der Nürburgring-Internetseite informiert. Auch zu möglichen Parkgebühren. Dazu hat er dann, in Verbindung mit der Veranstaltung (German TimeAttack Masters), auf der Nürburgring-Internetseite eine Information gefunden, die er mir als Screenshot mit gesendet hat.

Das ist lt. Information meines Lesers an Motor-KRITIK das, was er zum Thema Parkgebühren dort in Verbindung mit dieser Veranstaltung gefunden hat. Nach entsprechender Anreise zu der Rennveranstaltung musste er aber feststellen, dass er auf den genannten Parkplätzen 10€ Parkgebühren zahlen musste. - Das hat diesen Leser empört. Er schrieb mir dazu:

...“aber erst zu sagen, das ist kostenlos und dann, nachdem die Besucher zum Teil mehre hundert Kilometer angefahren sind, doch Parkgebühren zu verlangen, so was grenzt an Wegelagerei.“

Ich konnte – und kann – das leider nicht (mehr) kontrollieren, da sich die Einträge auf den Nürburgring-Internetseiten inzwischen verändert haben, wie mir auch mein Leser auf mein Vorhalten bestätigen musste.

Da das aber nicht der erste Hinweis auf die „zu hohen“ Parkgebühren am Nürburgring sind, möchte ich meine Leser mit dieser Geschichte dazu anregen, mir doch einmal nicht nur ihre Erfahrungen zu diesem Thema mitzuteilen, sondern auch klar ihre Meinung dazu zu äußern.

Den neuen Nürburgring-Besitzer dazu zu befragen, ist leider überflüssig, da der zu mir – und Motor-KRITIK – keinerlei Kontakt pflegt. Ein Leser-Echo würde mich aber evtl. noch mal zu einer Ergänzung dieser Geschichte veranlassen!

Vielleicht kommt man am Nürburgring aber auch aufgrund eigener Erfahrung, gerade m Hinblick auf die nächste Motorsport-Saison, zu einer realistischen Bewertung der Bedeutung eines Parkplatzes für die Besucher einer Nürburgring-Veranstaltung.

Und dessen Auswirkung auf die Besucher-Frequenz!

MK/Wilhelm Hahne
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Am Wochenende „ennsert“ es mal wieder in Passau!

Passau ist nicht nur eine „Drei-Flüsse-Stadt“, weil dort Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, ist nicht nur eine kreisfreie, sondern auch eine „lebenswerte“ Universitätsstadt unweit der Grenzen zu  Österreich und der Tschechei. Das hat man bei der FIA, der internationalen Motorsport-“Behörde“ in Paris sicherlich nicht gewusst, als man den ADAC in München mit der Durchführung eines Rallye-Weltmeisterschaftslaufes beauftragte.

Man wird gewusst haben, dass man den Sport-Präsidenten des ADAC, der gleichzeitig Präsident des DMSB ist, damit gut beschäftigt, wird aber kaum begriffen haben, warum der ADAC aus diesem bedeutenden Auftrag dann eine „Rallye Zentraleuropa 2023“ machte.

Der ADAC hat diese Rallye von seiner Streckenführung her nämlich ab morgen, Donnerstag, 26. Oktober 2023 nicht einfach um Passau herum, als eine Rallye durch Niederbayern angelegt, sondern lässt die wesentlichen Wertungsprüfungen auf dieser Rallye in Tschechien und Österreich austragen.

Der Start findet zwar – praktisch in einer „Zeremonie“ – in Prag statt und schon die ersten zwei Wertungsprüfungen werden in Tschechien ausgetragen, aber:

  • Der „Servicepark“ – und damit Dreh- und Angelpunkt dieser Rallye, wo man jeweils abends parkt und morgens wieder startet, ist immer Passau, die „kreisfreie Stadt“ in Niederbayern.

Nein, man wird diese Rallye nicht im Internet -„Veranstaltungskalender“ der Stadt Passau finden. Zu viel „Anregung“ würde im Fall der „Rallye Zentraleuropa 2023“ nur schaden. Schon im Vorfeld hatte die Rallye im Stadtrat für Aufregung gesorgt, als es aus den Reihen der „Grünen“ lautstarke Proteste gab.

Aber dem Stadtrat insgesamt war die vom ADAC nach Passau geplante Rallye, die insgesamt – auch wegen der zu erwartenden vielen Besucher – ein Zusatzgeschäft bedeutet – wichtiger!

Das Passau zum Dreh- und Angelpunkt dieser Rallye wurde, ist nicht der FIA, nicht dem ADAC, sondern eher dessen Sportpräsidenten zu verdanken, der nicht nur in Passau geboren wurde – damit praktisch „ein Kind der Stadt Passau“ ist – sondern in der Universitätsstadt Passau auch Jura studiert hat.

  • Dr. Gerd Ennser, der ADAC-Sportpräsident, ist ein echter Niederbayer!

Dr. Ennser hat sein ganzes Arbeitsleben in Bayern verbracht. Er war nach den Staatsprüfungen, die man als Jurist abzulegen hat, zunächst Syndikusanwalt bei einem großen bayerischen Automobilhersteller, trat dann in die bayerische Justiz ein und arbeitete – auch in Passau – zunächst als Staatsanwalt und Richter am Landgericht. Er wurde dann Gruppenleiter bei der Passauer Staatsanwaltschaft. Den Rest seines normalen Arbeitslebens hat er in leitenden Positionen bei den Amtsgerichten in Viechtach, einem kleinen bayerischen Luftkurort und Freyung, der Kreisstadt des Landkreises Feyung-Grafenau verbracht, die nicht nur – natürlich – auch in Niederbayern liegt, sondern auch im so genannten „Dreiländereck Bayerischer Wald“, nahe der Grenze zu Tschechien und Österreich.

Wer wird sich da noch wundern, wenn der ADAC den Auftrag der FIA, die man als „Fédération Internationale de l’Automobile“ mit Sitz in Paris kennt, nun rund um das niederbayerische Passau durchgeführt wird? Da ist Dr. Ennser, der aktuelle ADAC-Sportpräsident wirklich zu Hause, dort hat er alle wichtigen Kontakte zu den für die Genehmigungsverfahren zur Durchführung einer Rallye wichtigen Persönlichkeiten.

Es ist dann auch kaum verwunderlich, wenn dann alle Versuche von „Grünen“-Politikern und anderen Gruppierungen, die sich selber den „Umweltschützern“ zurechnen, irgendwo im Behörden-Aus versanden. - Dachte ich!

Aber nach Abstimmung mit den Ordnungsämtern sowohl der Stadt, wie auch dem Landratsamt des Kreises Passau kann ich vermelden, dass bis heute - zum 25. Oktober 2023, 9:15 Uhr - keine Protestaktionen von Umweltschützern angemeldet worden sind. Nach Auskunft der Pressestelle der Stadt Passau müsste eine Anmeldung eigentlich 24 Stunden vorher erfolgt sein.

Man schließt aber nicht aus, dass trotzdem – vielleicht – „Spontan-Aktionen“ stattfinden. In diesem Fall weiß man natürlich noch nicht, wie man die behandeln wird. - Kinderüberraschung?

Ich persönlich hatte den Eindruck, dass auch hier Dr. Ennser z.Zt. alles fest im Griff hat.

  • Die FIA hatte die „richtige“ Organisation, die Organisation den „richtigen Mann“, der „richtige Mann“ den „richtigen Ort“ zur Durchführung des einzigen Rallye-WM-Laufs in Deutschland ausgewählt! - Die dann aber mehr durch Tschechien und Österreich führt!

Nicht erst ab Morgen „ennsert“ es wieder in Passau. Der Sohn der Stadt macht sich um deren internationale „Außenwerbung“ verdient!

Wie hatte Dr. Ennser im Jahre 2021 bei seiner Einführung als ADAC-Sportpräsident doch so richtig gesagt:

„Motorsport, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein schließen sich nicht aus. Und der ADAC kann mit überzeugenden Konzepten und guten Strategien eine Vorreiterrolle übernehmen.“

MK/Wilhelm Hahne
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Verfehlt? - „Wat du anpäckst, dat musst du nehmen!“

Ja! - Das wäre nicht FIA-gerecht! - Oder nicht immer. - Das Zitat im Titel ist Ruhrgebiets-“Släng“ am Frühstückstisch in den 30er Jahren. Inzwischen sind wir fast hundert Jahre weiter. Das ist eine Zahl mit zwei Nullen! - Zu wenig? - Jedenfalls für eine Organisation, die gerne mehr „Nullen“ mag.

Aktuell ist die FIA dabei neue Zeichen zu setzen. Das ist gerade in der Formel 1 passiert. Die FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) ist eben eine international tätige Sport-Organisation, die auch die Regeln bestimmt, nach denen in der Formel 1 gespielt wird. - Da geht es aber nicht immer nur  sportlich zu!

Als Max Verstappen mal im „Parc fermé“ den Heckflügel des Mercedes F1 seines Konkurrenten Lewis Hamilton mit der Hand berührte, da musste er nicht gleich den ganzen Wagen nehmen, sondern nur eine Strafe von 50.000 Dollar zahlen. - So gnädig wird es in Zukunft dann wohl nicht mehr zugehen.

  • Die FIA hat gerade beschlossen, dass man die Strafe dem aktuellen Preis-Niveau der Formel 1 anpassen muss.

Lewis Hamilton hatte z.B. beim Rennen in Katar zu Fuß (!) die Rennstrecke – abseits jedweder „Zebrastreifen“ – überquert. Dafür hat er an die FIA 50.000 Dollar zahlen müssen, weil das Überqueren eine Gefahr herauf beschworen hat, wenn – hätte, Kette, Fahrradkette – jemand gekommen wäre, der dann eventuell… - Bei der FIA hat man es sich nicht auszudenken vermocht. - Darum „nur“ 50.000 Dollar Strafe!

  • Aber gerade an diesen Beispielen ist wohl den FIA-Oberen, auf denen eine schwere Verantwortung lastet, dann klar geworden, dass es so nicht weiter gehen kann.

Konnten die Helfeshelfer der FIA bisher schon Geldstrafen bis zu einer Höhe von 250.000 Dollar (oder doch Euro?) verhängen, so können sie in Zukunft dann Geldstrafen bis mit zu 1 Million – das ist eine 1 mit sechs Nullen – aussprechen. Das wird von der FIA als dem Niveau der Formel 1 angepasst empfunden.

  • Es passt – wegen der vielen Nullen – sicherlich auch besser zum Niveau der FIA!

Das ist eine Weltorganisation, die z.B. Beschlüsse, Verordnungen, sportgesetzliche Bestimmungen  ihrer nationalen Vertretungen dann nicht ernst nimmt, wenn sie ihre Interessen gefährden.

So hat man z.B. die Vorschrift des DMSB, dass man die Nürburgring-Nordschleife im Rennen (!) nur mit einer entsprechenden Genehmigung dieser Behörde befahren darf, der eine gnadenlos interessante Ausbildung vorausgegangen ist, als eine „nationale Spezialität“ dann nicht zur Kenntnis genommen, als auf der Nürburgring Nordschleife eine FIA-Veranstaltung – ein WM-Lauf - von überregionaler Bedeutung durchgeführt wurde.

Die Formel 1-.Fahrer (z.Zt. in den USA) fragen sich nun, in welchem Fall in Zukunft wohl so eine Millionen-Strafe der FIA verhängt wird. Die Formel 1 ist die Rennserie eines Privat-Veranstalters, der mit dieser Rennserie Millionen scheffelt. Da möchte die FIA – dafür sollte man Verständnis haben – dann  nicht abseits stehen.

  • Nur übersieht die FIA dabei, dass z.B. nicht alle F1-Fahrer Einkommens-Millionäre sind!

Millionen-Strafen gegen Fahrer in einer Motorsport-Serie zu verhängen, wird so zu einer ganz besonderen Art der Förderung von Talenten, die gerade in der „Königsklasse“ des Motorsports angekommen sind und sich – darum – auch noch in einer Lernphase befinden.

Die FIA sieht das anders, sondern bezieht die „dramatische“ Anhebung der möglichen Strafgelder darauf, dass sich dieser Formel 1-Sport ja auch finanziell stark entwickelt habe. So betrachtet handelt es sich dann nur um eine „ starke Anpassung“.

  • Die Meinung der Formel 1-Fahrer dazu ist, dass hier wohl etwas außer Kontrolle geraten ist!

Aber das ist in der Formel 1 wohl „serienmäßig“ so. Formel 1-Teams geben evtl. mehr Geld aus als sie dürfen. Oder Formel 1-Fahrer überfahren einfach die Streckenbegrenzung, verspritzen sinnlos teuren Champagner! - Limits werden einfach überschritten. - Man fährt zwar schon nachts, übersieht dabei aber vielleicht, dass nur „nur über den Wolken die Freiheit grenzenlos ist“!

Man fährt sonst aber gerne Rennen „unterhalb der Limits“. Um z.B. Reifen zu sparen, weil Reifen wechseln Zeit kostet. Man muss evtl. auch Treibstoff sparen, weil ein Nachtanken verboten ist. - Nachdenken ist aber nicht verboten!

Aber das wird in Zukunft vielleicht alles anders! Neue Millionen-Strafen zeigen die Entwicklung der Formel 1 in eine neue Richtung an. - Vielleicht wird aber auch alles im Motorsport insgesamt  anders? - Wie sich auch in unserem Rechtssystem einiges geändert hat! - Man kann sich „frei kaufen“!

In jedem Fall wird aber die FIA auch in Zukunft beim Kassieren z.B. einer Millionenstrafe kein Bargeld annehmen!

Es gibt in dieser „Sport-Behörde“ sicherlich kaum jemanden, der zum Geldzählen so viel Zeit hätte. Man muss sich schließlich um die Einführung neuer Grenzwerte bemühen!

MK/Wilhelm Hahne
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Liegt die Wahrheit zwischen Presse-Info und RAPEX?

Als Journalist erhält man Pressemitteilungen. Sie informieren über neueste Entwicklungen. In meinem Fall: Mehrheitlich über solche in der Automobilindustrie. Nun gibt es genügend Verlage, in denen solche „Hinweise“ zum Anlass für entsprechende Geschichten in den dazu passenden Publikationen genommen werden. Die meisten davon könnte man sich eigentlich sparen. Aber nach Überprüfung der Texte – und evtl. Übersetzung durch KI (Künstliche Intelligenz) und eine*n Redakteur*in - erreichen sie im Internet dann oft sogar sehr schnell ihre Leserschaft. Bei Druckerzeugnissen etwas später.

Jeder Abdruck - oder Wiederholung im Internet - wird durch die „betroffenen“ Firmen als Erfolg gewertet. Der verantwortliche Chefredakteur – oder der Verlag – erhält Pluspunkte! Er hilft schließlich mit, das in der Presse-Information erwähnte oder vorgestellte Produkt, dem Verbraucher näher zu bringen. - Kritikfrei!

Ich musste heute morgen – nach dem Frühstück – daran denken, als ich durch die e-Mails scrollte, die mich bis dahin schon erreicht hatten. Es waren auch welche von gestern dabei, da ich da einige Zeit unterwegs war und die noch nicht „abgerufen“ hatte.

Da informiert ein Premium-Hersteller z.B. darüber, dass ihm seine Umstellung im Vertriebssystem, hin zu einem „echten Agentur-System“ wohl perfekt zu gelingen scheint. Und schon ab… -

Ein anderer „Premium“-Hersteller arbeitet auch daran. Da gibt es wohl Schwierigkeiten. Aber da bin ich sicher: Man wird sich durchsetzen. Weil es auch - theoretisch (!) - zu einem besseren Ergebnis führen wird.

  • Das ist richtig! - Nur vergisst man bei heutigen Entscheidungen bei der Industrie immer häufiger „den Faktor Mensch“!

Die angedachten – theoretisch richtigen – Entscheidungen werden in der Praxis nicht funktionieren, weil sie nicht nur durch Menschen umgesetzt, sondern auch von Menschen angenommen werden müssen. Das Ergebnis wird dann z.B. in diesem Fall in der Praxis für eine „Verschiebung“ im Vertriebs- und Verkaufssystem sorgen, die dann in ihren Auswirkungen aber nicht zu dem angedachten – und theoretisch guten – Ergebnis führen wird.

Manche Strategien der modernen Firmenlenker sind – aus meiner Sicht – so „weltfremd“, wie es die an sich gute Grundidee eines Karl Marx war, die aber – weil sie von Menschen umgesetzt werden muss – nicht zum angedachten Ziel geführt hat.

  • Im Mittelpunkt aller Überlegungen hin zu neuen Strategien sollte immer der Mensch stehen!

Als alter Mensch habe ich es lächelnd akzeptiert, wenn mir durch eine junge Dame, die Leiterin einer Testwagenabteilung eines „Premium“-Herstellers,  die „Zuteilung“ eines Testwagens – nach Überprüfung durch Lesen einiger meiner „alten Geschichten“ - mit dem Hinweis abgelehnt wurde:

„Nach einer gemeinsamen Überlegung im Team sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass Sie nicht so recht zu uns passen!“

Die Dame hat recht! - Nur wusste ich bis dahin nicht, dass das inzwischen für eine Testwagenabteilung ein Grund ist, den Testwagen-Wunsch eines in der Branche seit Jahrzehnten tätigen Journalisten abzulehnen.

Heute Morgen habe ich daran denken müssen, weil ich dann im Internet zufällig fand, dass es bei dem von mir angefragten Modell - wieder mal! -  ziemlich aktuell zu einer Rückrufaktion gekommen ist. Dieser Premium-Automobilhersteller hatte schon 2022 in Sachen „Rückrufe“ eine Führungsposition!

Ich stelle fest, dass sich einiges verändert! - In den Systemen! - Nur der Mensch bleibt eigentlich noch in seinem Verhalten, dank seiner ursprünglichen Instinkte der Gleiche. - Obwohl man kräftig an seiner „Verdummung“ arbeitet!

Übrigens nicht nur bei Premium-Herstellern, sondern auch in der Politik. - Aber das ist wohl „der Stil der neuen Zeit!“ - Da werden selbst „Naturgesetze“ negiert, wenn sie einem kaufmännischen Erfolg im Wege stehen!

Man mag mir – und meiner Publikation Motor-KRITIK – verzeihen, wenn ich an diesem „Wettbewerb“ nicht teilnehme! - Es gibt eben Dinge, die grundsätzlich im Leben auf dieser Welt immer gleich bleiben.

Leider lässt sich das wohl nur „mit Abstand“ beurteilen, was nichts anderes bedeutet als: Man muss alt sein und Erfahrung auf möglichst nicht nur einem Gebiet haben.

Da müssen „junge“ Konzernlenker und die sie oft umgebenen „JA-Sager“, dann eben ihre Erfahrungen selber machen!

Ein kleines Kind würde dazu – mit seinem noch unverfälschten Instinkt - dann wahrscheinlich eine Bemerkung der Art machen, wie:

„Das kostet aber teuer!“

MK/Wilhelm Hahne

PS: Wenn Sie „RAPEX“ (Rapid Exchange of Information System) noch nicht kennen sollten. Bei „Wikipedia“ finden Sie dazu auch eine Erläuterung.

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Burkard Bovensiepen: Ein „Feinschmecker“ ist tot!

Ich kannte „Alpina“ schon lange, als ich Burkard Bovensiepen zum ersten Mal traf. Er stand – als Person - mit seinem „Alpina“ vor „Haus A“ am Nürburgring. „Alpina“ – die Marke - die war für mich in meinen jungen Jahren zunächst mal mit „Schreibmaschinen“ verbunden gewesen. Dann hatte ich Burkard Bovensiepen einige Jahre als Teamchef erlebt, dessen von ihm getunte und eingesetzten BMW unter guten Rennfahrern von Helmut Kelleners bis Niki Lauda schon mal die BMW-Werkswagen schlugen. Dann waren BMW zu ganz besonderen – veredelten - BMW geworden, die auch z.B. vom Entwicklungsvorstand der BMW AG, Dr. Wolfgang Reitzle sehr geschätzt wurden. „Alpina“ machte normale Serien-BMW offenbar zu den „besonderen Automobilen“.

Und nun, vor „Haus A“ am Nürburgring, öffnete Burkard Bovensiepen den Kofferraum seines „Alpina“-BMW, holte eine Flasche guten italienischen Wein heraus, die er mir schenkte und gab mir gleichzeitig eine Preisliste, der ich dann entnehmen konnte, dass Burkhard Bovensiepen tatsächlich ein Feinschmecker war.

Die von ihm perfektionierten BMW waren nicht einfach mit „Alpina“ benannt, sie waren die Produkte des beim Kraftfahrtbundesamt registrierten Automobilherstellers „Alpina“, einer Firma, die von Burkard Bovensiepen 1965 gegründet wurde. Ich gehörte dann zu seinen  Kunden, die den von ihm importierten, guten italienischen Wein kauften, weil sie sich auf seinen Geschmack verlassen konnten. - Edle Automobile und besondere Weine waren „sein Ding“!

  • Für den Weinverkauf gibt es inzwischen eine eigene Firma.

Ich erinnere mich noch gut, dass ich bei ihm - aus der von ihm überreichten Weinliste - dann unter anderem „Ferrari“ bestellte, einen sehr guten italienischen Sekt („Brut“) einer Kellerei, die mit dem Slogan wirbt:

„Seit 1902 ist Ferrari das italienische Prosit per excellenz!“

Davon hat dann eine Flasche u.a. Dieter Glemser erhalten, nachdem ich eine Wette gegen ihn verloren hatte.

Später habe ich dann auch „Andy“, seinen Sohn Andreas Bovensiepen kennen lernen können, weil der – damals BMW-Mitarbeiter – mit anderen BMW-Kollegen den BMW-Diesel-Renntourenwagen in Spa beim 24h-Rennen fahren sollte, den ich initiert und dessen Sporteinsatz durchgesetzt hatte.

Es hat mir leid getan, aber ich habe den Start des gesamten BMW-Mitarbeiter-Teams in Spa verhindern müssen. Auch den von „Andy“! - Ich konnte in diesem Fall nicht differenzieren, weil ich „meinen BMW-Diesel“ als Gesamtsieger eines 24h-Rennens erleben wollte. - Aber der siegte dann erst später, beim 24h-Rennen am Nürburgring.

Andreas hat dann lange nicht mehr mit mir gesprochen, bis dass ich – lange Zeit später – mit ihm am Nürburgring, ein klärendes Gespräch führen konnte. Andreas hatte inzwischen die Firma seines Vaters – zusammen mit seinem Bruder Florian – übernommen und weiter geführt. - Ganz im Sinne seines Vaters!

Die Herstellung von „Alpina“-BMW endete dann 2022, als Andreas die Namensrechte an BMW verkaufte, die damit aber wohl wenig anfangen konnten. BMW hat sich zwar ein neues Markenzeichen schützen lassen, aber irgendwie fehlt wohl der Druck eines Burkard Bovensiepen. - Auch vielleicht der eines Dr. Wolfgang Reitzle! (s. Korrektur am Ende dieser Geschichte!)

Aber der Weinhandel lebt weiter! - Wie auch meine Erinnerung an einen jovialen Firmenlenker, der – wie ich versucht habe zu verdeutlichen – ein „Feinschmecker“ im besten Sinne war. Ich hätte ohne ihn niemals einen „Ferrari“ kennen gelernt, den man wirklich mit Genuss trinken konnte. Und er gab BMW-Automobilen den Feinschliff, auf den ein Dr. Wolfgang Reitzle in der Großserienfertigung aus Kostengründen verzichten musste. - Später als Chef einer „Premium-Group“ von Ford, hat Reitzle sogar versucht, „Alpina“ zu kaufen!

Burkard Bovensiepen hatte seine Söhne auf die Übernahme seiner Firma „Alpina“ gut vorbereitet. Sein Sohn Andreas, den wir als „Andy“ kannten, war in seinen jungen Jahren ein sehr guter Rennfahrer, einer der wusste, wie man die Technik eines Automobil als Fahrer optimal nutzen konnte. Er wusste bei den BMW’s um die Bedeutung jeder Schraube. Das war seinem Vater wichtig!

Burkard Bovensiepen war eben ein Mann, ein Motorsport-Fan, ein Unternehmer, ein Familienvater, der allem zunächst eine Basis gab, bevor er sich um die Feinarbeit bemühte. Er war – wie gerne würde ich hier „er ist…“ schreiben – ein „Feinschmecker“ im besten Sinne! Und nicht nur bei Automobilen. Nicht ohne Grund gehörten die besten Restaurants in Deutschland zu seinen Weinkunden. - Er verkaufte nur die besten der italienischen Weine.

Es war dann auch kein Zufall, dass die Weine eines Dr. Wolfgang Reitzle, der auch ein Weingut in der Toskana besitzt, dazu gehörten. Auch die habe ich von Burkard Bovensiepen erhalten.

Nein, ich habe niemals einen „Alpina“ gefahren, aber ich habe Weine und Sekt genossen, die von „Alpina“ importiert wurden. Da wusste ich dann um die Perfektion, mit der Burkard Bovensiepen auch „seine“ Automobile fertigte.

Mit Burkard Bovensiepen ist – schon am 12. Oktober - ein Mann gestorben, der für eine besondere Art des Fortschritts stand. Er stand für den Fortschritt durch Perfektion! Nicht nur auf einem Gebiet. Er war ein Genießer, der anderen auf den unterschiedlichsten Gebieten Genuss bereitete.

Ich habe – leider keinen „Ferrari“ mehr im Keller. Aber ich werde im Gedenken an ihn – und schon mit ein wenig Wehmut – ein Glas guten italienischen Weins auf den Schock trinken, den der Tod eines Mannes bei mir auslöste, der drei Jahre jünger war als ich.

Danke, Burkard Bovensiepen, für „Alpina“ und „Ferrari“!

Wilhelm Hahne

Korrektur: BMW kann erst ab 2025 "Alpina" bauen. Bis Ende 2024 werden "Alpina" noch in Buchloe gefertigt. - So ist das vertragsgemäß geregelt. - Entschuldigung wegen der "unrichtigen Info" oben!

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Nürburgring-Termine: Die allgemeine Verunsicherung!

Auf der Nürburgring-Internetseite wurden gestern (Freitag, der 13.!) für die (O-Ton) „Fans und Teams des beliebten Langstreckensports auf der legendären Nordschleife“ die Renntermine für die Saison 2024 veröffentlicht. Man schreibt u.a.:

„Die mehrstündigen Rennen des Langstrecken-Motorsports sind seit jeher Teil der Nürburgring-DNA. Viele PS Enthusiasten tragen sich deshalb die Termine lange im Voraus in den Kalender ein, richten ihre Urlaubs- und Freizeitplanung danach aus.“

Das ist gut gemacht und wird so dargestellt, dass man am Nürburgring auf einen „endgültigen“(!) Gerichtsentscheid in jedem Fall reagieren kann.

Bei „facebook“ wird aktuell jedoch die allgemeine Verunsicherung spürbar. Dort wird die Frage gestellt, ob das nun die Termine für „NLS“ oder „NES“ sind. Und man überlegt, von wem man wohl dazu eine Auskunft erhalten könnte.

  • Motor-KRITIK sagt: Im Moment von niemandem! - Weil eine Berufungsverhandlung vor dem OLG noch aussteht. Es gibt derzeit keinen „Sieger“ in der (dummen?) Auseinandersetzung zwischen dem russischen Nürburgring-Besitzer und der VLN Sport GmbH & Co. KG, die – derzeit – von Mike Jäger als Geschäftsführer geleitet wird.

Von dort kommen nur „Sprüche“; auf der „anderen Seite“ verhält man sich so, dass man – gleich wie ein künftiger Gerichtsentscheid auch ausfällt – keinen Fehler gemacht hat! - Man hat in jedem Fall rechtzeitig die „Langstreckentermine“ veröffentlicht.

Ein Gerichtstermin für das – vielleicht (?) - abschließende Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht, lässt aber noch auf sich warten! Eine Terminfestsetzung für das Verfahren ist bis jetzt noch nicht erfolgt! - Man wird den Gerichtstermin frühestens im November 2023 kennen!

Mit dieser Feststellung wird aber auch das zeitliche Dilemma deutlich, in dem sich der Langstreckensport am Nürburgring befindet.

  • Die Termine für die Saison 2023 liegen zwar fest, aber von wo gibt es eine verbindliche Ausschreibung für die Langstreckenserie der Saison 2024, an der sich die Teams – vorbereitend – orientieren könnten?

Von Seiten der VLN möchte man – wenn ich das richtig verstanden habe – der „anderen Seite“ keine Vorlage liefern, weil man eigentlich selber unsicher ist, wie sich die Situation entwickeln wird. - Obwohl man sich siegessicher gibt!

Auch der AvD – auf der „anderen Seite“ - ist eigentlich in einer Lauer-Position, hat derzeit nichts – wirklich gar nichts (!) getan, um eine Langstreckenserie auf der Nürburgring-Nordschleife ausrichten zu können. Man hat nur auf der Präsidiumssitzung des DMSB im September die Meinung geäußert, dass man schon damit rechnen würde, eine AvD-Langstreckenversion auf dem Nürburgring in 2024 durchführen zu können, wobei man dann auch mit der Unterstützung der ADAC-Klubs rechnet.

  • Motor-KRITIK hatte darüber als einziges Medium informiert! (Wen es interessiert: Bitte HIER „mit der Maus“ klicken!)

Die Teilnehmer an der Präsidiums-Sitzung des DMSB hatten eine „Verschwiegenheits-Verpflichtung“ unterschreiben müssen, die ihnen bei einer Geldstrafe von 5.000 Euro verbot… - Man hatte aber nicht mit „Brieftauben“ gerechnet! - Vorbei!

Motor-KRITIK möchte - jetzt und hier – auch klar feststellen:

    • Mit der Veröffentlichung von Terminen für Langstreckenrennen in der Saison 2024 ist es nicht getan!

Es wird zunächst einmal auf die Entscheidung des OLG in dem gerichtlich noch nicht abgeschlossenen Kartellverfahren (!) ankommen, wobei ein Gerichtsentscheid dort – vielleicht – nicht das Ende aller Streitigkeiten bedeuten muss. - Und wie bereits gesagt: Selbst der Termin für die Verhandlung ist derzeit noch nicht einmal festgelegt!

  • Wie – und wann – es weiter geht, wird man vielleicht zuerst auf diesen Internetseiten von Motor-KRITIK erfahren können! - Hier findet man „mehr als schöne Worte“! - Dem Leser werden immer „Fakten, Hintergründe, Meinungen“ serviert!

Motor-KRITIK bleibt jedenfalls „weiter am Ball“!

Was auf den Nürburgring-Internetseiten derzeit zu lesen ist, ist eigentlich nur „Geschwafel“, wie sich aus den in dieser Geschichte dargestellten Fakten ergibt! - Leseprobe aus der Nürburgring-Darstellung gefällig?

„Von März bis Oktober haben die Betreiber des Nürburgrings hier die Termine berücksichtigt und dabei vorrauschauend mit den jeweiligen Saisonhighlights geplant. So kann für eine Langstreckenserie nach dem Saisonauftakt am 23. März 2024 auch ein 12-Stunden-Rennen oder ein Double-Header (13. - 15.09.2024) stattfinden. An diesem Termin ist neben dem sonst üblichen Renn-Samstag auch der Sonntag bereits reserviert. Das Saisonfinale ist für den 12. Oktober vorgesehen.“

Das ist alles so richtig und ernst zu nehmen, wie man in dieser Nürburgring-Info auch das Wort „vorausschauend“ schreibt.

MK/Wilhelm Hahne
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VLN/NLS 9 in 2023: Auf, auf, zum letzten Gefecht?

Gestern hat die VLN-/NLS-Organisation nicht nur die Nennungen für NLS 9, dem letzten Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie in diesem Jahr, gezählt und veröffentlicht, sondern diese Starterzahlen auf ihrer Internetseite auch mit dem bemerkenswerten Satz beworben:

 „Mehr als 120 Rennfahrzeuge – vom seriennahen Tourenwagen bis hin zum ausgewachsenen Supersportler – werden das 4h-Rennen in Angriff nehmen.“

Wer sich ein wenig für die NLS und deren realistische Durchführung interessiert, weiß nicht nur seit dieser Saison, dass bei einer solchen Darstellung deutlich mehr als 130 Rennfahrzeuge genannt sein müssten.

Wer sich wirklich für die NLS interessiert, kann aber am gleichen Tag – gestern - auf der gleichen Internetseite (um 10:16 Uhr eingestellt) erfahren, dass 124 Rennfahrzeuge für den letzten NLS-Lauf am 7. Oktober, den 47. PAGID Racing DMV Münsterlandpokal, genannt haben.

Um 12:58 wird eine „vorläufige Korrektur“ vorgenommen, was den Leser ein wenig verwirrt. Denn im „Kopf“ dieser „Korrektur“ sind nach wie vor 124 Starter ausgewiesen. - Welche Korrektur hat es wo gegeben?

Um 21:40 Uhr wird dann auch eine Aufteilung in drei Startergruppen veröffentlicht. Addiert man diese Zahlen, werden einem 123 Starter genannt. - Was denn nun?

Und der DMSB hat in der Ausschreibung zu diesem Rennen NLS 9 drei Startergruppen mit insgesamt 210 Teilnehmern genehmigt!

Nun die Motor-KRITIK-Vorhersage:

  • Es werden weniger als 120 Rennfahrzeuge am 7. Oktober 2023 in der Startaufstellung stehen!

Natürlich lässt eine Aussage über die Quantität niemals eine Aussage über die Qualität zu. So ist man dann auch in der offiziellen Vorankündigung für dieses Rennen bemüht, die besondere Qualität des – wahrscheinlichen – Starterfeldes zu unterstreichen und verspricht ein „großartiges Saisonfinale“.

Nirgendwo, auch nicht in der zu diesem Rennen veröffentlichten Ausschreibungs-Ergänzung, wird erwähnt, was sonst so manchen Starter in den zurück liegenden Jahren auch zu einer Nennung bewegte: Der mögliche Gewinn eines Münsterländer Schinkens, wenn man denn einen Klassensieg einfahren konnte.

Einige der Starter werden dieses Mal sicherlich – wie Kalli Hufstadt es einst gerne formulierte – um die „Goldene Ananas“ fahren. Andere starten zu diesem Rennen, um die Voraussetzungen zum Besitz von DMSB-Permit Nordschleife der Stufe A zu erlangen.

Das erinnert mich – zufällig – an die Formulierung, die man so – oder ähnlich – schon mal in Romanen findet und die auch an dieser Stelle gerne von mir verwendet wird:

„Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig.“

Auch Timo Glock macht eine tiefe Verbeugung vor dem DMSB, der 2015 eine Permit für „richtige Rennfahrer“ eingeführt hat, die auf der Nürburgring-Nordschleife Rennen fahren wollen. Ohne dazu eine Berechtigung zu haben! - Wie ich in einer gutachterlichen Bewertung lesen konnte, die ich auch schon vor Jahren auf diesen Seiten veröffentlicht habe.

Aber nicht nur der DMSB verdient an dieser Einführung einer „Zusatzgenehmigung“ für eine Rennstrecke, die gerne als „Grüne Hölle“ bezeichnet wird, die sie schon lange nicht mehr ist.

Heute muss man auch nicht mehr Rennfahrer sein, um die Nürburgring-Nordschleife schnell zu umrunden. Man kauft sich einen GT3, lässt sich vom Verkäufer erklären, dass der z.B. im Abschnitt „Schwedenkreuz“ dank seiner Entwicklung im Windkanal einen Abtrieb von mehr als 800 Kilogramm entwickelt und dass man damit – risikolos! - dann mit um 210 km/h „ums Eck“ fahren kann. - Natürlich kann man sich auch bei einem Team „einmieten“, das einen GT3 besitzt!

  • Motor-KRITIK-Anmerkung: 1977 hatte ein Golf Gti an dieser Stelle einen Auftrieb (!) an der Hinterachse von 40 Kilogramm!

Aber das war zu einer Zeit, als man in der Opel-Werbung lesen konnte:

„Opel Manta - ‚Wer sagt denn, daß ein besonderes Auto besonders kostspielig sein muß?‘“

 Moderne Rennfahrer träumen heute von noch mehr PS, noch besserer Aerodynamik und mehr KI. - „Geld spielt keine Rolex!“ - Talent auch nicht mehr?

  • Die NLS-Veranstalter träumen wahrscheinlich auch. - Von mehr Startern!

Trotzdem sei den Fans ein Besuch dieses 9. NLS-Laufs 2023 empfohlen. - Es ist in jedem Fall der letzte in dieser Saison! Und wie es in 2024 weiter geht, ist - leider - immer noch ungewiss!

Laut Wettervorhersage, soll es auch ein schöner, sonniger Tag werden! - Ausflugswetter!

Auf, auf, zum letzten Gefecht!

MK/Wilhelm Hahne
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Nicht das Gleiche: Motor-KRITIK ist keine Zeitung!

Es gibt wichtige Leute, die ihre Bedeutung damit unterstreichen, dass sie die Bedeutung von Motor-KRITIK mit einer kleinen Handbewegung abtun. Ich möchte denen auch nicht widersprechen! -

  • Jeder hat das Recht, sich auf seine Art in Szene zu setzen!

Eins altes – deutsches – Sprichwort sagt allerdings:

„Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.“

Man sollte zwar nicht jedes Sprichwort ernst nehmen, weil manche auch „über die Zeit“ ein wenig an „Wert“ verloren haben, aber: Meine vielen Leser haben das Recht, jeder nach seiner persönlichen Einstellung, sich – hier oder da - eine eigene Meinung zu bilden. Dazu versuche ich mit Motor-KRITIK Fakten zu liefern! - Ich gebe keine Meinung vor; ich versuche eigentlich nur, zu einer Meinungsbildung anzuregen! - Dafür liefere ich „das Material“.

  • Allerdings kann ich dabei nicht unbedingt immer mit meiner persönlichen Meinung „hinter dem Berg bleiben“.

Nun brauchen meine Leser zu ihrer Meinungsbildung sicherlich noch ein paar andere Fakten, als nur die zu den reinen Fachthemen der Motor-Szene. Das sind z.B. die, die Zusatzinformationen zu meinen Internetseiten liefern, die in einem kleinen Dorf mit um 350 Einwohnern in der Eifel entstehen.

  • Wenn das denn für eine Einordnung von Bedeutung sein sollte!

Um einmal ein paar aktuelle Zahlen, bezogen auf den September ds. Jrs. (9/2023) zu nennen, der in diesen Tagen zu Ende geht:

  • Zum Monatsende werden alleine in diesem Monat diese Motor-KRITIK-Seiten rd. 90.000 mal aufgerufen worden sein.
  • Die Besucher werden – jetzt im September - in über 200.000 Seiten gelesen haben! - Denn das ist eine der Stärken meiner Internetseiten: Meine Leser sind nicht nur an aktuellen Ereignissen interessiert, sondern auch daran, „wie es dazu kommen konnte“!
  • Meine „alten Geschichten“ sind darum wohl oftmals von „bleibendem Wert“!

Nicht  nur der Leserzahl wegen, die bis heute damit verbunden ist, möchte ich meinen Lesern nachfolgend einmal die Möglichkeit bieten, direkt zu einer Geschichte durchzuklicken, die von meinen Lesern bis heute rd. 11.000 mal aufgerufen wurde. Sie stammt aus April 2015 und trägt den Titel:

„GT3 und die Nürburgring-Nordschleife“

Dieses Thema war damals wie heute – gerade in Verbindung mit einer „Breitensport-Serie“ -  interessant. (Und erinnert „so nebenbei“ an Mike Frison!) Es ist eigentlich eine meiner weniger gelesen „alten Geschichten“. Die Meistgelesene, aus dem Jahre 2012, wurde inzwischen über 130.000 mal aufgerufen!

Man sollte auch bei der aktuellen Diskussion um die VLN-Serie, das Thema „GT 3“ nicht aus dem Auge verlieren. - Dachte ich! - Meine Leser erreichen die dazu passende „alte“ (!) Geschichte mit einem Klick HIER!

Das war’s dann für heute! - Und für den Monat September 2023.

MK/Wilhelm Hahne
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FIA 107-Prozent-Regel: Anwendung – nach Belieben!

Wann diese Regel sinnvoll ist, entscheiden die Sportbehörden. Man wendet sie seit Jahrzehnten in der Formel 1 mal an, mal nicht. Sie wurde in den zurück liegenden Jahren der Formel 1 dann angewendet, wenn zwischen den Spitzenteams und denen, die ein „pralles“ Starterfeld mit darstellen halfen, aber leider in den möglichen Rundenzeiten deutlich langsamer waren. Das hätte zu häufigen Überrundungen geführt.

  • Ein solches Sicherheitsrisiko wollte man damit vermeiden!

Mitte der 90er Jahre war es soweit. Die FIA behielt es sich vor, Fahrer-/Fahrzeug-Kombinationen evtl. doch noch zuzulassen, obwohl sie mehr als um 7 Prozent langsamer als die Schnellsten der Kategorie waren, wenn im Zeittraining (Qualifying) besondere Umstände aufgetreten waren, die bessere Zeiten nicht zuließen.

Dann hat man diese Regel wieder ganz abgeschafft, aber schließlich ab 2011 wieder eingeführt. Aktuell schien sie keine Rolle mehr zu spielen, aber jetzt z.B. beim aktuellen Japan-Grand-Prix kam sie wieder mal ins Gespräch, weil ein Williams in seiner ersten schnellen Runde schon im 1. Qualifying durch Unfall ausfiel und darum im gesamten weiteren Qualifying nicht antreten konnte.

Am Ende war dieses Fahrzeug, gefahren vom Amerikaner Logan Sargeant, ganz ohne Rundenzeit im Qualifying, hatte so zum Rennen  eigentlich keine Startgenehmigung.

  • Die 107-Prozent-Zeit wäre – bezogen auf die Bestzeit im 1. Qualifying – exakt 1:36,169 min gewesen.

Es gab auch noch weitere Punkte, in der das Williams-Team gegen Bestimmungen des Sportgesetzes verstoßen hat, die in Verbindung mit der Wiederinstandsetzung verbunden waren und die dann zu einer entsprechenden – zusätzlichen - Bestrafung des Teams führte.

So musste Sargeant mit seinem Williams zum Rennen nicht nur aus der Boxengasse nachstarten, sondern es wurde zusätzlich noch eine 10 sec-Zeitstrafe verhängt.

  • Mit einer Sondergenehmigung durfte das Fahrzeug allerdings doch starten, obwohl es die Bedingungen der 107-Prozent-Regel nicht erfüllt hatte!

So hatte die FIA übrigens auch schon mehrheitlich bei entsprechenden anderen Fällen in den letzten Jahren verfahren.

Warum ich so einen Fall überhaupt erwähne ist, dass dann im am Sonntag durchgeführten Rennen nur drei Formel 1-Renner in ihrer schnellsten Rennrunde die 107-Prozent-Klausel aus dem Qualifying erfüllten. - Das ist zwar nur theoretisch interessant, da nirgendwo vorgeschrieben ist, um wie viel langsamer man in einem Rennen als im Zeittraining sein darf.

  • Nur der Sieger Verstappen/Red Bull und seine Podiums-Kollegen Noris/McLaren und Hamilton/Mercedes waren in ihren schnellsten Rennrunden schneller als 1:36,169 min. Alle anderen Fahrzeuge waren z.T. deutlich langsamer! (Qualifying-Vorgabe: 1:29,878 min)

Da alle Formel 1-Renner aktuell in den aktuellen Rennen immer mehr als deutlich langsamer fahren als im Qualifying, fällt das den Rennbesuchern kaum auf. Wenn der Red Bull-Kollege von Max Verstappen, Sergio Perez,  in diesem Rennen – das er durch Ausfall (2x) beendete – seine schnellste Runde mit 1:39,704 drehte und Bottas/Alfa Romeo es sogar schaffte mit 2:02,755 min klar über zwei Minuten zu bleiben, sollte man schon nachdenklich werden! - Eine Runde „Suzuka“ ist 5,807 km lang!

Zumal es dafür bis heute offiziell keine Erklärung gibt!

  • Es gibt auch keine andere Motorsportveranstaltung auf der Welt, wo man im Rennen gegenüber den Zeiten im Zeittraining so deutlich langsamer ist, als in der aktuellen Formel 1.

So ist es dann auch kein Wunder, dass auf „alten“ Rennstrecken, die von Formel 1-Rennern schon seit vielen Jahren befahren werden, die Rundenrekorde dann auch schon sehr alt sein können.

  • Die „langsamen“ Rennrunden-Zeiten (gegenüber denen im Qualifying) werden nämlich erst von den auch gewichtsmäßig „schwereren“ Formel 1-Rennern der Neuzeit gefahren!

Ich habe in unterschiedlichen Geschichten auf diesen Internetseiten zwar schon mehrfach darauf hingewiesen, aber es scheint niemanden zu interessieren, dass eine heutige Formel 1-Veranstaltung eigentlich weniger eine Sport-, sondern mehr eine Marketing-Veranstaltung ist.

Sport-Veranstaltungen scheinen heute nur dann noch eine Bedeutung zu haben, wenn für ihre Durchführung hohe Millionen-Summen erforderlich sind. Ein sportlicher Wert wird heute nicht mehr hinterfragt.

MK/Wilhelm Hahne
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„JOTA 4860 ‚La Jota di Hahne‘“ – Nur ein Buch?

Vielleicht ist es so. In diesem Fall ist es ein wenig anders. In diesem Fall hat mich ein Buch erreicht! - Das bezieht sich nicht darauf, dass es mich postalisch erreicht hat. Da habe ich es erhalten. - In diesem Fall hat mich das Buch „erreicht“, weil die ganze Art dieses Buches etwas von der Stimmung wider spiegelt, die alle jene Menschen miteinander verbindet, die von anderen wegen ihrer besonderen Einstellung zu etwas Besonderem, als „ein wenig verrückt“ empfunden werden.

Erst vor Wochen habe ich auf diesen Seiten über ein Buch geschrieben, an das ich besondere Erwartungen hatte. Die wurden dann – leider – nicht unbedingt erfüllt. Es war ein Buch über Lamborghini-Automobile, in dem ich geblättert und gelesen habe. Ich mag die Lamborghini-Automobile der Vergangenheit. Es war eine besondere „Rasse“ von Sportwagen, so wie ein „Araber“ auch kein normales Pferd ist, besonders, wenn es vielleicht in der „Spanischen Hofreitschule“ in Wien vorgeführt wird.

Am „langen Zügel“ eines Pferde-Verstehers – beim „Longieren“ - begreift man auch die Sonderklasse eines solchen Pferdes, wenn man kein Pferdefreund ist. So ist bei mir ein Buch angekommen, das – obwohl darin nur über ein einziges Automobil informiert wird, die ganze Rasse einer bestimmten Automobilmarke spürbar wird.

Die „Rasse“ des Buches wird in vielen Details deutlich. In der Titelgestaltung, an der Art des Einbandes. Dass man dem Buch zum Schutz einen „Schuber“ mitgegeben hat, der in der ursprünglichen Farbe dieses Lamborghini JOTA gestaltet ist: Schwarz! - Leinen!

Damals sollte dieses tiefe Schwarz die ganze Trauer meines Bruder Hubert zum Ausdruck bringen, die er empfand, als die Produktion des Lamborghini Miura in St. Agatha eingestellt wurde. Und er ließ ihn sich so ausstatten, wie er ihn gerne gehabt hätte. Es wurde so ein Miura, der heute noch der Einzige auf der Welt ist, der über einen 110 l-Tank verfügt. Es ist sicherlich auch der Leichteste, der je gebaut wurde. - Ein JOTA  „di Hahne“!

Im Laufe seines Autolebens – inzwischen sind das rd. 50 Jahre (!) - hat er viel von der Welt gesehen. Inzwischen ist er auch – wie ich so nebenbei bei meiner ersten Lamborghini-Buch-Besprechung erwähnte – in der Schweiz zwar nicht unbedingt zur Ruhe, aber in die richtigen Hände gekommen. Dem neuen Besitzer hat es nicht genügt, viele Informationen, Fotos und Dokumente zum Fahrzeug und seinen ursprünglichen Besitzer zu sammeln, sondern er hat mit einem Teil davon, auch ein Buch gestaltet, das in seiner Art – in Details – so „perfekt“ ist, wie es sonst nur ein Lamborghini JOTA sein kann.

    • So ein Buch und so ein Lamborghini JOTA wollen nicht perfekt sein!

„Der Letzte Mohikaner“ – wie ich 1973 einmal für die Zeitschrift „KICKER“ schrieb - ist kein perfektes Automobil, wollte es auch niemals sein. Es ergänzt aber die Unperfektion eines Menschen in vielen Details, macht deshalb in gewisser Weise diesen Menschen zu einem „Abhängigen“.

Ich war schon überrascht, als mir gestern durch „FedEx“ das Buch auf den Tisch gelegt wurde, vom dem ich zwar wusste, dass an ihm gearbeitet wurde, aber ich hatte keine Vorstellung davon, welche Vision der neue Besitzer des JOTA meines Bruders davon hatte. Ich habe, wie ich lesen konnte, das 222. Buch von 300 erhalten.

  • Nein, dieses Buch wird nicht käuflich zu erwerben sein!

Es wurde von einem „Verrückten“ für „Verrückte“ feinfühlig entwickelt, für solche, die zu einem solchen Automobil eine besondere Beziehung haben. Dass ich als dazu gehörig empfunden wurde, ehrt mich. Es ist aber schon deshalb – fast – normal, weil dieser JOTA einmal das Automobil meines Bruders Hubert war, der es speziell für sich bauen und ausstatten ließ.

Mein Bruder ist seit 2019 tot. Mit diesem Buch werden auch wieder Erinnerungen wach. Es sind nicht immer nur gute Erinnerungen! - Aber es war mein Bruder!

Ich habe meinen Bruder damals verstanden, als er sich „seinen“ JOTA ausrüsten, ausstatten ließ. Ich habe auch aktuell den Besitzwunsch des neuen Besitzers dieses einmaligen JOTA verstanden, der mit einem sehr einfühlsam gestalteten Buch wohl auch „die Normalen“ um ein wenig Verständnis für seine Sicht der Dinge bittet.

  • Auch dieses Beispiel erinnert daran: Es gibt eigentlich nichts Schlimmeres als „normale Menschen“!

Mein Dank geht in die Schweiz! - Mich hat „das Buch erreicht“!

Ein wenig verrückt sein hilft eben immer!

MK/Wilhelm Hahne
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