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Dorint/Boulevard: Wir leben nicht in der Römerzeit!

Diesen Titel werden jene Leser nicht verstehen, die aus den unterschiedlichsten Gründen zur Zeit des „Nürburgring-Skandals“ – zu dem ich auch ein Buch geschrieben habe – diesen Informationsdienst, „Motor-KRITIK“, noch nicht lesen konnten. Sie waren vielleicht „damals“ noch zu jung, interessierten sich weder für Motorsport noch Nürburgring, hatten einfach andere Interessen. Warum sich für Hintergründe interessieren? - Warum sollte man sich bemühen, Informationen aus den verschiedensten Gründen miteinander zu verknüpfen?

Eigentlich eine Einstellung, mit der sich gut leben lässt. Inzwischen auch als Journalist. Eigentlich sollte man aber - zumindest in diesem Beruf - nicht nur über den Tellerrand, sondern auch über den Schreibtischrand hinaus blicken können. - Was dann aber schon mal Ärger macht!

Es gibt aber auch für viele Andere viele Gründe, jedem Ärger aus dem Weg zu gehen. Da geht man lieber auf „Schmusekurs“. Das kommt im Geschäftsleben immer gut an und „tut niemandem weh“!

Ich weiß nicht, mit welchem Kurs geschickte Geschäftsleute den Kauf des Nürburgrings realisierten. Manchmal war das ein Zick-Zack-Kurs, den die Interessenten gehen mussten, auch, um der EU und den Politikern zu gefallen. Schließlich ging es um ein scheinbares „Schnäppchen“!

So wurde der Kauf des Nürburgrings jedenfalls dargestellt. Er war es auch, wenn man dem offiziell genannten Kaufpreis gegenüber stellt, was man dafür alles erhalten konnte. Aber Einiges wurde nicht mit Zahlen erfasst, war auch „damals“ nicht wirklich „zu greifen“.

Aber hier in Motor-KRITIK wurde „damals“ schon darauf hingewiesen. Hier war zu lesen, dass sich in den vielen „Beck’schen Denkmal-Bauten“ auch die Anlagen zu Bau-Ruinen versteckten. Das wurde aber von denen, die mal schnell ein „Schnäppchen“ machen wollten auch darum übersehen, weil man zu schnellen Entscheidungen gezwungen wurde.

  • So kam es – aus heutiger Sicht – zu „Flüchtigkeitsfehlern“!

Weder von den Anbietern, die im Auftrag des Insolvenz-Sachwalters handelten, noch vom ursprünglichen Besitzer, der Landesregierung von Rheinland-Pfalz wurde darauf hingewiesen. Darum hatte jeder „qualifizierte“ Käufer auch das Recht auf eine „Due Diligence“ ("mit gebührender Sorgfalt" vorgenommener Prüfprozess), was ihn aber nicht schlauer machte. Er wurde zwar mit Zahlen, aber nicht immer mit Informationen zur Realität versorgt. So wurde so manche „Prüfung“ zu einer „reinen Farce“, weil schon der Zeitdruck eine wirklich umfassende Prüfung gar nicht zuließ!

So kommt es zu dem grotesken Schauspiel, das wir alle schon im Ansatz – aber ohne es wirklich zu begreifen – mit erlebt haben. Und heute stehen wir dann z.B. vor den Absperrungen eines Anbaus am „Dorint“-Hotel am Nürburgring, vor jenem Teil, der dann auch – schnell noch – gebaut werden musste, um den „Anschluss nicht zu verpassen“.

  • Stehen wir „Morgen“ vor den Absperrungen am „ring°boulevard“?

Bei Motor-KRITIK gab es zu den „Beck’schen Traumbauten“ am Nürburgring immer schon Hinweise und Fingerzeige. „Damals“ hat man sie gerne übersehen und sogar versucht, mich als Journalisten wie ein „kriminelles Element“ erscheinen zu lassen. - Tolle Idee, aber leider zu durchsichtig und – in meinem Fall wirkungslos! - Aber schon schmerzhaft „teuer“!

  • Selbst Kinder altern unter den Einflüssen der Realität oft schneller!

Die Realität wird sein, dass die aktuellen Absperrungen am „Dorint“-Hotel eigentlich nur ein Startsignal für das Sichtbarwerden von Baufehlern sind, wie sie aktuell scheinbar der Norm entsprechen. - Man denke nur an das Brücken-Desaster an Autobahnen.

  • Römerbrücken wurden z.B. in „grauer Vorzeit“ zwar nicht „normgerecht“, aber darum (?) perfekt gebaut!

Damit meine heutigen Leser nicht den Eindruck haben, dass hier nur „Bla-Bla“ geschwätzt wird, möchte ich – nur als Beispiel – auf eine meiner „alten Geschichten“ hinweisen. Sie ist aus dem Jahre 2014 und zeigt, dass man manchmal auch zurück und nicht nur „nach vorne blicken“ sollte. (Bitte HIER klicken!)

Ich persönlich bin nicht froh – auch als Journalist nicht – dass es aktuell zu solchen Vorfällen kommt, wie ich sie hier meinen Lesern vom „Dorint“-Hotel in Wort und Bild (!) vorstellen musste.

  • Dass diese Informationen bis gestern exklusiv waren, kann kein Zufall sein!

Die Ereignisse, die noch vor uns liegen – und die ich mal unter dem Begriff „Boulevard“ zusammen fassen möchte, werden irgendwann selbst die abgebrühtesten Beobachter schaudern lassen!

Nur Frau Malu Dreyer wird „nach vorne schauen und wahrscheinlich feststellen:

  • Das sind Fehler, die „vor meiner Zeit“ erfolgt sind!

Und sie wird – wenn das so wie von mir erwartet eintritt - zwar nicht ein mildes, aber dann wohl mehr ein „müdes Lächeln“ zeigen. - Müssen!

MK/Wilhelm Hahne
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Aktuell auf „facebook“: Interne Sprachregelung?

Die ersten Informationen zu dem Thema konnte man am 11. April hier bei Motor-KRITIK finden. Sie sind bis heute exklusiv geblieben; niemand sonst hatte informiert! - Wobei ich für meine Recherchen zu dem Thema auch schon fünf Tage gebraucht hatte. Eine entsprechende Anfrage von mir beim Bauamt/Presseabteilung in Ahrweiler ist bis heute unbeantwortet. - Aber nun ist man sich intern offensichtlich über eine Antwort auf die Frage klar geworden:

  • Wie sage ich es meinem Kinde?

Ich kann nun  – mit hoher Wahrscheinlichkeit – auch mit einer Antwort aus Richtung Ahrweiler, von der Presseabteilung, nach Rücksprache mit der zuständigen Fachabteilung rechnen, die auch als Bauaufsichtsbehörde eine gewisse Verantwortung trägt!

Schade ist, dass in der „Presse-Erklärung des „Dorint Am Nürburgring Hocheifel“ nur zu Punkt 1 etwas gesagt wird. - Wenn man aber nicht bis zwei zählen kann… - (Kleiner Scherz von mir!)

Hier ist nun die offizielle Darstellung der Ereignisse, wie sie auf Facebook ab heute zu lesen ist:

Dorint Am Nürburgring Hocheifel

"P R E S S E - E R K L Ä R U N G

Sanierung der Tiefgarage wird vorgezogen

1. Teilweise temporäre Schließung

Bei Vorarbeiten für die geplante Sanierung der Tiefgarage im Anbau des Dorint Hotels am Nürburgring/Hocheifel wurden vor Ostern überraschend Baumängel festgestellt.

Die beauftragten Planungsbüros haben daraufhin die Empfehlung ausgesprochen, den betroffenen Hoteltrakt mit insgesamt 59 Zimmer und dem Konferenz-Zentrum vorsorglich zu schließen und auch im Außenbereich Absperrmaßnahmen vorzunehmen. Die Kreisverwaltung Ahrweiler wurde als Bauaufsichtsbehörde in Kenntnis gesetzt.

Der Empfehlung folgend hat die Hotelleitung entschieden, den betroffenen Teil des Hotels sofort bis auf Weiteres zu sperren und die für das Osterwochenende gebuchten Zimmer bei den Gästen rechtmäßig zu stornieren. Sowohl für die Hotel am Nürburgring GmbH & Co. KG als Betreiber des Dorint Hotels als auch für die Dorint GmbH als Markenrechtsinhaber stehen die Sicherheit und das Wohl ihrer Gäste und Mitarbeiter selbst-verständlich an erster Stelle.

Daher wurden die neusten Erkenntnisse auch zum Anlass genommen, weitergehende Untersuchungen einzuleiten. Die sich daraus ergebenden Maßnahmen zur Sanierung der Tiefgarage werden umgehend ergriffen und die ohnehin eingeleitete Sanierung der Tiefgarage damit vorgezogen.

Die Hotel am Nürburgring GmbH & Co. KG ist bestrebt, die Sanierung der Tiefgarage und betroffenen Bereiche bis zum Jahresende abzuschließen.

Bis dahin wird die Hotel am Nürburgring GmbH & Co. KG den nicht von der Schließung betroffenen Teil des Hauses wie gewohnt betreiben."

Hier bei Motor-KRITIK war dieser Text Anlass, nachdenklich mal wieder ein wenig zurück zu blicken. Weil man diesen „Vorfall“ beim „Dorint“ in Nürburg auch noch ein wenig anders sehen kann, wenn man einen Zusammenhang mit den „Beck’schen Prachtbauten“ oben am Nürburgring herstellt.

  • Man muss ja nicht immer nur von der Achterbahn dort sprechen!

Dazu in den nächsten Tagen dann noch ein paar Zeilen, mit denen ich dann mal wieder „an alte Zeiten“ erinnern muss.

MK/Wilhelm Hahne
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Neuer Sperrbezirk? - „Dorint“ Nürburg gefährdet?

Wenn direkt vor den Osterfeiertagen hier bei Motor-KRITIK erste Informationen auflaufen, nach denen im Bereich des „Dortint“-Hotel am Nürburgring etwas „baufällig“ sein soll, was eine sofortige Absperrung erforderlich gemacht hätte, da habe ich das zunächst nur registriert. Es soll aber so auch keine Zufahrt über das „Alte Fahrerlager“ ins „Neue“ des Nürburgrings mehr möglich sein.

Nachdem man annehmen konnte, dass „da oben“ der „Car-Friday“-Stau mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgelöst war – am Ostermontag nämlich – habe ich mich dann auf den Weg gemacht, um einen ersten optischen Eindruck zu gewinnen. Meinen Lesern kann ich darum die dort angetroffene Situation in Wort und Bild so schildern:

Tatsächlich war sogar schon die direkte Zufahrt von der B 258 aus gesperrt, die auch direkt ins „Alte Fahrerlager“ des Nürburgrings führt. Der erste Blick machte auch klar, warum dieser „Hinweis“ angebracht war: Ein mit grüner Kunststoffplane blickdicht abgedeckter Bauzaun war schon vom „Durchfahrt-Verbot“-Schild her auszumachen.

Bei näherer Betrachtung wurde auch bestätigt, dass sogar der Durchgang für Fußgänger in „Alte Fahrerlager“ unmöglich ist. Ich habe dann mal – eigentlich nur um zu schauen, was dabei herum kommt – mit der Kamera einen Blick durch eine Lücke geworfen, die die Verspannung der Plane gelassen hatte.

Das hier schien aber wirklich kein „Oster-Spaß“ zu sein. Der Zugang zum „Conference-Center“ des „Dorint“-Hotels („Viel Raum für Ihr Event.“) ist durch die Absperrung – so muss man das empfinden – unmöglich geworden. Selbst der Zugang ganz links – über eine separate Treppe – die außerhalb der eigentlichen großflächigen Absperrung liegt, ist mit einem kleinen Stück Bauzaun speziell abgesichert.

  • Grund genug, sich ein paar Gedanken zu machen und „zur Sache“ zu recherchieren:

Danach hatten wohl Mitarbeiter des Hotels „mehr als nur ein Abblättern“ an tragenden Stützpfeilern entdeckt. Dann waren – sozusagen - „Probebohrungen“ vorgenommen worden, die in der Praxis zur sofortigen Absperrung – großzügig – um den Anbau führten, der erst einige Zeit später, nach dem Neubau des eigentlichen Hotels, als Erweiterung angefügt worden war, also noch relativ jung ist.

Am Dienstag nach Ostern, gab es dann mit allen Betroffenen – zu denen natürlich auch die zuständigen Bauämter gehörten – eine „Krisensitzung“. Auch mit Offiziellen der „Dorint“-Gruppe.

Darum habe ich noch am gleichen Tag den Leiter des Bauamtes der Verbandsgemeinde in Adenau angeschrieben und um eine offizielle Auskunft zur Situation am „Dorint“ gebeten.

  • Sobald die Antwort bei mir eingeht, werde ich meine Leser informieren.

Im Moment bleibt mir nur. die Situation so zu schildern – und mit Fotos zu dokumentieren - wie sie sich aktuell den Besuchern des „Dorint“-Hotel am Nürburgring bietet.

Bei meinen Recherchen bin ich auch darauf gestoßen, dass der russische Besitzer des Nürburgrings  offenbar Interesse am Kauf des „Dorint“-Hotels hat. - Das macht eine nüchterne Betrachtung der Ereignisse um das „Dorint“-Hotel nicht leichter!

So wurde offenbar – wohl auch relativ aktuell – den Mitarbeitern des „Dorint“ untersagt, weiter auf einem der offiziellen Nürburgring-Parkplätze (z.B. A 6) kostenlos zu parken. Man hat wohl auch für die vom „Dorint“-Hotel bisher belegten Parkplätze für die betriebseigenen Lieferwagen die Preise deutlich angehoben, so dass das „Dorint“ inzwischen zum Abstellen der betriebseigenen Fahrzeuge neu geschaffene Parkplätze auf der anderen Seite der B 258, im Gebiet ‚“Balkhausen“ nutzt.

Der russische Besitzer des Nürburgrings ist – nicht zufällig – auch der Besitzer des - oft nicht ganz korrekt – so benannten „Lindner“-Hotels, das auch zu den „Beck’schen Baublüten“ zu zählen ist und z.B. über einen Hubschrauber-Landeplatz auf dem Dach des Hotels verfügt, der – fast – genau so „sinnig“ ist, wie das Bauwerk „Nürburgring-Achterbahn“.

Wie sich die aktuelle Situation um das „Dorint“-Hotel weiter entwickelt, werden meine Leser ergänzend in den nächsten Tagen wieder auf diesen Motor-KRITIK-Seiten erfahren.

MK/Wilhelm Hahne

PS – weil nicht unwichtig: Der normale Hotelbetrieb des „Dorint“ am Nürburgring ist weiterhin problemlos möglich!

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Porsche: Ein Stück „Alte Schule“ fehlt für immer!

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller informierte, dass Harald Wagner, langjähriger Vertriebschef der Stuttgarter  für den deutschen Markt, am 20. März 2023 im Alter von 99 Jahren verstorben ist.  Das ist eine Meldung, die mich – und alle die ihn kannten – ein wenig traurig stimmt. Natürlich kommt irgendwann der Tag, der für jeden für uns das Ende bedeutet. Bei so Manchem nimmt man seinen Tod zur Kenntnis. - Es ist wie es ist! -

Bei dem Tod anderer ist man betroffen! - Wie auch in diesem Fall. - Harald Wagner war noch ein Manager der „Alten Schule“, ein Mann, auf dessen Wort man sich verlassen konnte, dessen Aussagen niemals eine Floskel waren, sondern immer seinen Gesprächspartner erreichten, weil er immer als Mensch zu einem Menschen sprach.

Irgendwie hatte man immer das Gefühl, dass Harald Wagner ein Stück Porsche war. Tatsächlich war er es auch: Er war Neffe von Ferry Porsche und hat sich um den deutschen Markt im Sinne „seiner Firma“ so bemüht, als wäre es seine eigene.

Er hat die Werksabholung in Stuttgart-Zuffenhausen eingeführt, gilt als „Erfinder“ des Typennamens „Targa“, war auch nach seiner aktiven Zeit an der „Verkäuferfront“ immer noch als Sonderbeauftragter des Porsche-Vorstandes unterwegs.

Ich erinnere mich, dass mich vor Jahren, bei einem Besuch in Stuttgart, ein jüngerer Porsche-Mitarbeiter fragte, ob ich ihm sagen könne, wer eigentlich dieser Herr Wagner – Harald Wagner – wäre. - Ich habe ihn wohl etwas erstaunt angeschaut, so dass er mir seine etwas – für mich – unverständliche Frage so erklärt hat:

„Der ist schon richtig alt, hat immer noch ein eigenes Büro hier, in dem er jeden Tag zu finden ist. Was ist das für ein Mann, der dem Vorstand so wichtig ist, dass der in seinem Alter immer noch hier arbeiten darf?“

Ich war wirklich erstaunt, dass mich das ein Porsche-Mitarbeiter fragte. Aber ich habe dann begriffen, dass die Differenz zwischen diesen beiden Porsche-Mitarbeitern nicht nach Jahren, auch nicht nach Generationen, sondern an einer unterschiedlichen Grundeinstellung festzumachen war.

Harald Wagner verkörperte noch die „Alte Schule“ eines Firmen-Mitarbeiters, in diesem Falle noch stärker, da zur Familie der Porsches auch eine familiäre Bindung bestand. So hatte Harald Wagner  zu den Kunden – auch den „Promi“-Kunden - der Firma eine andere Einstellung als ein „normaler“ Porsche-Mitarbeiter. Und wenn er später, als „Sonderbeauftragter“ des Porsche-Vorstandes z.B. auch „seine Firma“ bei Beerdigungen von verdienten Porsche-Händlern vertrat, war das für dessen Familien von anderer Wertigkeit, als wäre „Irgendwer“ aus gegebenem Anlass „pflichtbewusst“ mal eben vorbei gekommen. - Auch die Porsche Handels-Organisation war für Harald Wagner ein Stück Familie!

Harald Wagner wird von mir der „Alten Schule“ zugerechnet, weil er niemals – bei allem vorhandenen geschäftlichen Interessen – den Faktor Mensch aus dem Auge verloren hat. So war er für seine Verhandlungspartner nicht nur einfach ein „Firmenvertreter“, sondern ein Mensch, dessen Wort etwas galt, ein Mensch, auf den man sich verlassen konnte! - Er war für Porsche eine gute, weil unvergessliche Visitenkarte!

Nicht nur ein Porsche 911 ist heute eigentlich schon ein „Dinosaurier“, sondern auch dessen eigentliche, ursprüngliche Kundschaft stirbt langsam aus. Und mit ihnen die Porsche-Mitarbeiter, die dieses Fahrzeug einmal für Menschen mit einer besonderen Einstellung zum Automobil geschaffen haben.

Merken wir uns also den Todestag von Harald Wagner, den 20. März 2023, als den Tag, an dem spätestens das Ende einer Sportwagen-Epoche eingeläutet wurde. Es ist der Tag, an dem ein Mensch starb, der niemals für statistische Zahlen gearbeitet hat, sondern als Mensch für Menschen tätig war.

Die richtigen statistischen Zahlen ergaben sich praktisch als Abfallprodukt!

Ja! - Ich habe Harald Wagner nicht nur gekannt. - Ich mochte auch seine Art! - „Alte Schule“ eben!

Porsche ist um eine menschliche Persönlichkeit ärmer geworden! - Nicht alle werden das begreifen!

Wilhelm Hahne

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Vorhersage: Ab Samstag sieht man beim ADAC „Rot“!

Ich muss mich bei meinen Lesern entschuldigen, da ich sie am 19. März 2023 um 22:59 Uhr in meiner Geschichte zu NLS 1 in 2023 mit dem Titel „Erinnerungen an die Zukunft!“ informiert hatte, dass nach interner Planung am Nürburgring, u.a. die in der NLS-Serien-Ausschreibung 2023 die für die Fahrerkombi verpflichtend vorgeschriebene ADAC-Werbung durch die des AvD in 2024 ersetzt werden wird. - Eine Falsch-Information! - Zum möglichen Zeitpunkt gab es auf diesen Seiten „damals“ folgende Information:

„Die ‚roten Fleckerln‘ auf den Fahrer-Kombis werden so erst ab diesem Termin zu sehen sein!“

...nachdem ich vorher den 1. Januar 2024 erwähnt hatte.

Zu diesem Termin werden nämlich – und das waren und sind sie immer noch - exklusive Informationen für die Leser von Motor-KRITIK,  gravierende Änderungen in der Organisation der seit 1977 bestehenden Breitensportserie zu erwarten sein.

Nachdem die internen, bis dahin weitgehend „geheimen“ Pläne damit öffentlich geworden waren, hat man nun offensichtlich die neue Geschäftsführerin der VLN VV GmbH & Co. KG, Nürburg, Jaqueline Johann, angewiesen, die eigentlich erst für später vorgesehene Änderung per sofort umzusetzen.

  • Gemeint ist: Ganz sofort! - Hurtig, hurtig!

Die „Neue“ hat dann diese russische Anweisung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dem Renndirektor VLN (Race Director), Christian Vormann, weiter gereicht, der sich diese Umstellung von Gelb auf Rot von einem DMSB-Mitarbeiter, Mischa Eifert, Koordination Automobilsport, (ausgewiesen durch Stempel) genehmigen ließ.

So musste dann der eigentlich schon überlastete DMSB noch gestern  – am 30. März 2023 – zu dieser etwas überhastet vorgenommenen Änderung in der Serien-Ausschreibung eine Genehmigung erteilen, in der es heißt:

1.9.1 Technisches Reglement Part 2
Für den Fahreroverall gelten die folgenden Werbevorschriften:
wird 1.9.1 wie folgt geändert: – für alle Bewerber / Fahrer / Teilnehmer:
Aufnäher „AvD“-Logo, rot
Größe: Breite 10 cm x Höhe 10 cm
Position: im Brustbereich links, unterhalb des linken Schlüsselbeins“

Da diese Änderung für die NLS-Serie durch „Bulletin 4“ in der Serien-Ausschreibung 2023 erfolgte, wird sie auch ab sofort umgesetzt werden müssen; d.h. dass schon zu NLS 2 die „roten Fleckerl“ an den Fahrerkombis der Fahrzeuglenker für den AvD werben müssen.

Zu genaueren Bestimmungen ist es sicherlich aus Zeitmangel bisher nicht gekommen. Es gibt zur Zeit nämlich – ich habe vergeblich danach gesucht – keine genauen Ausführungsbestimmungen. Es fehlen Hinweise zu Garnqualität, Stich-Art und -Länge. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass das verwendete Annähgarn z.B. flammenhemmend ausgerüstet sein muss.

  • Wahrscheinlich fehlt da noch der entsprechende FIA-Beschluss!

Da mit einer Prüfung der Annähnähte sicherlich die derzeit eingesetzten Technischen Kommissare überfordert sein würden, sollte man vielleicht für die nächste Zukunft die Vorlage eines Gutachtens eines textiltechnischen Instituts fordern. Um die Vorlage bei der Abnahme vor den Rennen zu erleichtern, könnte man auch die Vorlage einer Kopie – entgegenkommend – auch dann zulassen, wenn die „Echtheit“ der Kopie von einem örtlichen Bürgermeister urkundlich bestätigt wird.

Damit könnte man dann sogar das DMSB-Verbot einer Höchstgeschwindigkeit von über 250 km/h – wie 2015 – auf der „Döttinger Höhe“ damals vorgeschrieben, noch toppen.

  • Übrigens: Ein gültiges Endergebnis für das NLS-Rennen # 1 am 18. März 2023 liegt auch heute, 13 Tage nach Rennende noch nicht vor. - Gut Ding will Weile haben!

Darum ist die superschnelle Umsetzung der verpflichtend vorgeschriebenen Werbung auf den Fahrer-Kombis von Gelb (ADAC) auf Rot (AvD) hier lobend zu erwähnen.

  • Es bewegt sich etwas im deutschen Motorsport!

Die Geheim-Formel ist – so könnte man annehmen: Christian – Michael – Jaqueline! - Aber Motor-KRITIK meint so „ganz unter uns“: Ohne Viktor geht gar nichts!

MK/Wilhelm Hahne

PS: NLS #2 findet übrigens am 1. April statt!

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Probe- und Einstelltage 2023: Wieder ein Fehlstart?

Natürlich war es Vielen schon klar, andere wollten sich überraschen lassen, aber jeder wusste eigentlich, dass dieser Termin - 10. - 12. März – vom Wetter in der Eifel bestimmt sein würde. Das wusste auch der Veranstalter, die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG. Man bot lt. Ausschreibung:

 

„NÜRBURGRING-TESTMÖGLICHKEITEN IM PROFESSIONELLEN UMFELD
Zugelassen sind alle Tourenwagen und GT-Fahrzeuge.
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Führerschein.“

Nein, der Veranstalter war nicht die VLN-/NLS-Organisation, wie so mancher Fan vermuten würde, sondern es waren tatsächlich – wie auch auf der VLN-Internetseite zu lesen:

„Probe- und Einstelltage der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG,
Freitag GP-Kurs-Kurzanbindung (12-17:30 Uhr),
Samstag NLS-Variante (9-16:30 Uhr) + Permit-Kurse
Sonntag NLS-Variante (8-16:30 Uhr)“

In Kenntnis der Wettervorhersage waren einige Teams, die genannt hatten, erst gar nicht angereist. Dafür waren andere schon am Donnerstag gekommen, weil diese Testtage von diesen Einsatz-Teams auch als Training für die gesamte Mannschaft angelegt war. Da muss bei den vor uns liegenden NLS-Läufen schließlich jeder Handgriff sitzen. Obwohl die Ausschreibung auch für die Saison 2023 nicht berücksichtigt, dass ein Erfolg bei Langstreckenrennen eine Mannschaftsleistung sein sollte, die die Leistung der Ingenieure und Monteure mit ins Endergebnis einbezieht.

  • Mit der Vorschrift von Mindeststandzeiten beweist der Veranstalter leider Unwissen!

Für Kenner des GP-Kurses war auch das Freitags-Angebot des Veranstalters unverständlich. Aber vielleicht ist man dort genau so erfahren, wie „Personen ab 18 Jahre mit Führerschein“.

Erfahrung scheint man allerdings in Sachen „Preisgestaltung“ zu haben. So mussten die Teams für den Einsatz eines Fahrzeuges auf der NLS-Variante am Samstag oder Sonntag 1.700 Euro pro Fahrzeug zahlen. Und der Preis für Super-Plus-Benzin wurde mit 2,709 Euro pro Liter (!) berechnet! - Und wer seine Box beheizt haben wollte, musste evtl. 1.000 Euro  zusätzlich zahlen. (Weil bei Anheizen einer Box weitere 5 Boxen mit beheizt werden!) - Wenn aber nun die 5 Nachbar-Boxen unbesetzt waren? -  

„Tut uns leid! - Das ist nun mal so geregelt.“

So hat man sich dann bei den betroffenen Teams „warm gezittert“!

Schon ein Blick aus dem Fenster am Samstagmorgen zeigte, dass NICHTS gehen würde. Am Sonntag belohnte dann das Wetter die Teams mit der Möglichkeit, viele Runden zu drehen. - Wie man bei den entsprechenden Fotos ahnen kann. - Leider überwiegend bei nasser Straße!

 

 

 

Die Vergleichsfotos zeigen sowohl den Unterschied am „Brünnchen“ und im Fahrerlager zwischen Samstag und Sonntag. - Von der Situation am Sonntag –  die Situation sowohl an, wie auf der Strecke - lasse ich unkommentiert eine Reihe von Fotos folgen:


 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Das soll es dann – hier in Motor-KRITIK - vom Auftakt der Motorsport-Saison am Nürburgring 2023 gewesen sein. - Ein Auftakt, der insgesamt nicht positiv stimmt!

 

 

Die erste Fortsetzung der motorsportlichen Aktivitäten – „nach Art des Hauses“ - erfolgt dann schon am nächsten Wochenende mit dem 1. NLS-Lauf, der 68. ADAC Westfalenfahrt ab 17. März. Das Rennen wird am Samstag, dem 18. März 2023 durchgeführt!

Zugelassen sind max. 210 Fahrzeuge!

MK/Wilhelm Hahne
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F1 2023: Zu viele Rennen, zu viel Marketing & Geld!

Am Sonntag gab es den ersten WM-Lauf der F1-Saison. Am gleichen Tag – vormittags – hatten meine Frau und ich ein paar Freunde zu einem gemeinsamen Frühstück eingeladen. Gelegenheit, auch über den Motorsport „unserer Zeit“ zu sprechen. Der unterscheidet sich heute nur noch unwesentlich von dem anderer Sportarten: Er wird vom Geld bestimmt! - Wo Geld, viel Geld eine Rolle spielt, ist die Industrie nicht weit und deren Marketing-Spezialisten haben zwar keine Fach-Kenntnisse, aber „wissen wie’s geht“! - Dabei werden dann auch Werbeeffekte in Geld umgerechnet. - Und so rechnet sich dann auch die Formel 1! - So lange die Zuschauer nicht merken, dass man eigentlich einer großen Inszenierung aufsitzt. - Unter FIA-Aufsicht!

  • Es wird Spannung zu erzeugen versucht, wo eigentlich – sportlich gesehen – Frust angesagt ist!

An diesem Sonntagmorgen – beim Frühstück – wurde dann an mich auch die Frage gestellt, ob ich denn jetzt wieder über die Formel 1 schreiben würde, wo doch Alonso… - Ich habe lächeln müssen, weil hier offensichtlich einem „alten Mann“ eine Frage gestellt wurde, die darauf hinaus lief, das wohl nun ein „alter Mann“ über einen „alten Rennfahrer“ gerne berichten würde.

Ich weiß – aus Erfahrung – welche Vorteile es hat, jung zu sein. Aber ich kenne auch die Vorteile – aus Erfahrung – die man durch das Erreichen eines hohen Alters hat. - Am Sonntagmorgen habe ich die Antwort, ob ich nun – in 2023 – wieder auf diesen Internetseiten über die Formel 1 des Jahres 2023 informieren würde, bis zum Abend – nach dem Studium der Ergebnisse – zurück stellen müssen.

  • Aktuelles Ergebnis: Ich kann auch in 2023 die Formel 1 nicht als den Sport empfinden, für den ich „früher“ einmal geschwärmt habe. (s. Titel zu dieser Geschichte.)

Vor einiger Zeit hatte ich meine Art der Information über die Formel 1 eingestellt, nachdem mir das Mercedes-Team Fragen zu der von mir immer wieder aufgezeigten Differenz zwischen schnellster Runde im Qualifying und der schnellsten Runde im Rennen nicht beantworten wollte.

  • Aus Marketinggründen nicht konnte?

Schauen wir mal auf den „kleinen Unterschied“, wie er sich nach dem ersten Formel 1-WM-Lauf gestern unter Aufsicht der FIA in Sachir (Bahrain) darstellte:

  • Der Sieger, Max Verstappen, fuhr die schnellste Rennrunde in  1‘36,236 min
  • Im Qualifying fuhr der gleiche Max Verstappen die Bestzeit in 1‘29,708 min
  • Das ist eine Differenz von 6,528 sec bei einer Rundenlänge von 5,412 Kilometer!

Um meinen Lesern einen Vergleich zu ermöglichen:

  • Bei einem NLS-Langstrecken-Rennen (!) müsste ein siegreicher GT3 dann um rd. 30 sec (!) in seiner schnellsten Rennrunde, gegenüber seiner besten Zeit im Zeittraining langsamer sein!

Jeder Rennbesucher würde über eine solche „sportliche“ Leistung einer Fahrer-/Automobil- Kombination lachen und die Art, das als eine „besondere Leistung“ zu verkaufen, als absolut lächerlich empfinden.

Bei der Formel 1 ist das anders. Die wird gut verkauft! - Wobei deren Nimbus langsam „blättert“! Man wird das in diesem Jahr auch bei den Zuschauerzahlen ablesen können. - Es gibt auch zu viele Rennen! - Auch die Zuschauer sind nicht dauerhaft so dumm, als dass sie sich von guten Marketingleuten – mit FIA-Unterstützung (!) - für hohe Eintrittspreise „hinters Licht führen“ ließen!

  • In 2023 haben sich z.B. auch erstmals (!) bis jetzt in Deutschland keine Fernsehsender finden lassen, die bereit wären, für eine hohe Millionen-Summe die Rechte für die „freie“ Überragung von wenigen F1-Rennen zu zahlen!

Was die fahrerische Leistung eines Fernando Alonso betrifft: Die überrascht zumindest mich nicht! - Man kann die auch nicht mit der eines Sebastian Vettel vergleichen. - Nicht nur ein 2023er Aston Martin ist nicht mit dem der Saison 2022 zu vergleichen!

Nur ein deutscher Fahrer (Hülkenberg) in der F1 – der „Königsklasse“ des Motorsports (?) -  macht übrigens auch auf „Baufehler“ in der deutschen Motorsport-“Pyramide“ aufmerksam!

MK/Wilhelm Hahne
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Das Automobil: Fortbewegungs- oder Anlage-Objekt?

Wenn man die neuesten Informationen aus dem VW-Konzern ernst nimmt, so folgt man auch dort schon bald dem allgemeinen Trend mit einer neuen (notwendigen?) Preiserhöhung. Das wird in der Politik gut ankommen, da diese Preiserhöhung nur die Automobile mit „Verbrenner“ betrifft. - Wer denkt dabei an den Normalverdiener, der gerne auch zur Arbeit mit einem Automobil, nicht mit dem Fahrrad fahren möchte. - Aber damit nähert man die Preise für „Verbrenner“ denen der E-Automobile an! Damit werden dann nicht nur die Boni der (schon) Spitzenverdiener höher, da werden sicherlich auch noch ein paar Euro für Parteispenden drin sein!

Ich kann mich noch gut an die Zeiten direkt nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern, wenn einem – zum Termin eines Schichtwechsels – evtl. hunderte von Fahrrädern entgegen kamen. Um 15 Kilometer zum Arbeitsplatz mit dem Fahrrad zurück zu legen, war normal. Da war dann die Aktentasche beim Herrenrad an die Mittelstange gehängt. Darin waren dann auch „Butterbrote“  oder der „Henkelmann“. Neben den anderen Dingen, die man so am Tag nutzen oder gebrauchen wollte. - Wer ging „damals“ mittags in ein Restaurant oder eine Gaststätte?

Dann kam die Zeit, wo man schon mit einem Motorrad fuhr. Oftmals waren das aber „Motorräder“, die mit einem 98ccm Sachs-Motor ausgerüstet wurden. Jede der vielen Fahrradfabriken um Bielefeld hatte so ein Modell im Programm.

Mit wachsendem Wohlstand fuhr man dann vielleicht Lloyd. Zunächst den „Pappkarton“, später den Lloyd LP 400 Ganzstahl. Es gab noch später dann z.B. den Fiat 500, für den man 2.990 DM zu zahlen hatte. Der hatte sogar ein Klappverdeck! - Die Sitze bestand zwar aus einem einfachen  Rohrahmen, zwischen den Gummibänder gespannt waren, bevor die Sitzauflage darüber kam. - Aber man saß wunderbar darauf! - Morgens mal eben vom Niederrhein nach Würzburg, dann nachmittags zurück. - Langstreckenfahrten – auch mit 13,5 PS (!) - waren keine Quälerei!

Immerhin hatten diese Fahrzeuge – auch der Lloyd – schon Öldruckbremsen! - Das erste Fahrzeug das ich nach dem Zweiten Weltkrieg fahren durfte, war übrigens ein 24 PS VW Standard. Der hatte noch Seilzugbremsen!

Was ich mit dieser Schilderung deutlich machen will: Ich habe die Entwicklung des Automobils ab Anfang der 50er Jahren persönlich „erfahren dürfen“. Nicht nur die technische, auch die preisliche Entwicklung.

Machen wir hier einfach einen Sprung in die Ende 60er/Anfang 70er Jahre. Da lebte das Motorrad als Freizeit- und Sport-Gerät – nach einem dramatischen Niedergang - wieder auf. Eine 750er Honda, eine Vierzylinder kostete unter 7.000 DM! Ich weiß auch, zu welchem Preis der deutsche Importeur dieses Motorrad in Japan – einschl. Transportkosten bis zum Hamburger Hafen – einkaufte (CIF-Preis).

Ich weiß auch, dass bei der Produktion eines Automobils die bedeutendsten Kosten für den Antriebsstrang anfallen. Bei einem Heckantrieb also Motor, Getriebe, Kardanwelle, Differential, Antriebswellen. Darum waren dann die so genannten Fronttriebler (wie MINI)  auch preiswerter zu produzieren.

Heute werden die Automobile durch Luxus-Ausstattungen – die eigentlich niemand braucht – dann richtig teuer. Diese Automobile werden aber auch weniger gegen Barzahlung gekauft, inzwischen auch kaum noch „finanziert“, sondern sie werden geleast!

Achten Sie einmal bei Automobilanzeigen darauf, ob man dort noch einen Kaufpreis genannt bekommt. Meistens sind es doch Leasingraten, damit die – eigentlich (inzwischen) zu hohen Preise – nicht so auffallen.

Anfang der 70er Jahre habe ich – zusammen mit einem meiner Brüder – Lamborghini in Deutschland verkauft. - Ja, wir waren der erste deutsche Lamborghini-Importeur! -  Ich habe diese „Luxus“-Sportwagen (mit Zwölfzylindermotor) auch persönlich kalkuliert. - Wir berechneten bei Lamborghini keine „Überführungskosten“ und die 1. Inspektion war kostenlos!

  • Ein Lamborghini Miura kostete „damals“ 69.875 DM
  • Ein Lamborghini Espada kostete 70.430 DM

Das war eine Zeit, in der ein Porsche 911 S nicht nur 1.020 Kilogramm wog, sondern mit seinem Sechszylinder-, 2,2 Liter-Boxermotor und 180 PS, dann etwas über 20.000 DM kostete!

Natürlich wurde "damals" auch weniger verdient als heute, aber die aktuelle Entwicklung der Preise – gerade für Automobile -. ist einfach krankhaft!

Ich möchte nur daran erinnern, dass uns mal von Politikern erzählt wurde, dass sich durch die Einführung des Euro die DM-Preise praktisch halbiert hätten. - Erinnern Sie sich?

Damals hat sich diese Ankündigung durch die vom Marketing wissenschaftlich begleitete Kalkulation schnell „normalisiert“. So schnell, wie jetzt, unter dem „Druck“ von Corona und dem neuen Krieg in Europa.

  • Niemand denkt sich inzwischen noch etwas dabei, wenn morgens an den Tankstellen das Super-Benzin pro Liter um 10 Cent teurer ist als am Abend!
  • Wer denkt noch darüber nach, wenn ihm vom Händler beim Autokauf sogenannte „Überführungskosten“ berechnet werden?
  • In den nächsten Wochen wird nun die Basisversion des VW Golf etwas über 31.000 Euro kosten! - Natürlich plus Überführungskosten!    

Vielleicht interessiert das heute dann niemanden mehr, wenn nur die Leasingraten entsprechend niedrig sind.

Bitte entschuldigen Sie, wenn ich Sie nachdenklich gemacht habe! - Eigentlich habe ich mich nur – aktuell nachlesbar -  erinnert!

MK/Wilhelm Hahne
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Fortsetzung Mercedes: „...mehr als schöne Worte!“

Nicht nur Motor-KRITIK ist in Stuttgart nicht gerade beliebt, auch die Bundesregierung hat sich mit einem Eingriff in die Geschäftspolitik der Daimler-Mercedes-Organisation bei deren Management in Stuttgart nicht gerade Freunde geschaffen. Die Bundesregierung hatte mit Li Shufu einen der großen chinesischen Mercedes-Aktionäre und Inhaber des zweitgrößten chinesischen Automobilhersteller, Geely, im Wirtschafts-Ministerium zu Gast und ein Staatssekretär ließ sich von ihm die Zusage geben, dass er seinen Aktienbesitz an dem Stuttgarter Automobilhersteller nicht weiter vergrößern würde. - Berlin empfindet: 9,7 Prozent sind – weil es ein Chinese ist - genug.

  • Li Shufu hat diese Zusage lächelnd mit mit leiser Stimme – für die er bekannt ist – gegeben.

In Berlin ist man darum beruhigt. - Man hat schließlich alles getan!

Li Shufu wird sich dadurch in seinen Plänen aber sicherlich kaum eingeengt fühlen. Er hat schließlich auf andere Art seine Bedeutung und Einfluss auf den deutschen Autohersteller inzwischen deutlich erhöht. - Aber das wird man in Berliner-Regierungskreisen nicht begreifen.

In Stuttgart war man froh, als Li Shufu ihnen die Last der Marke „Smart“ abnahm, um in China - zusammen mit Mercedes - die Marke, dann modern elektrifiziert wieder auferstehen zu lassen. Außerdem hat Daimler/Mercedes mit „Geely“, der chinesischen Auto-Konkurrenz (im Besitz von Li Shufu), einen Vertrag geschlossen, der den deutschen Vorzeige-Hersteller in naher Zukunft abhängig von der Lieferung aller in Stuttgart verbauten Zweiliter-Vierzylindermotoren macht, die dann aus China kommen.

Diese Motoren braucht Li Shufu auch für seine chinesische Firma, aber auch z.B für Volvo, dem schwedischen  Hersteller, die genauso wie Lotus (England) in seinem Besitz ist und so durch die größeren Produktionszahlen dieses Motors durch den Vertrag mit Mercedes, auch einen günstigeren Herstellungspreis für seine Firmen garantiert.

  • Außerdem hat Li Shufu über „smart“ auch Einfluss auf die Geschäftspolitik des deutschen Herstellers Daimler/Mercedes.

So sollen z.B. jetzt alle deutschen Mercedes-Händler einen speziellen Verkaufsraum für den demnächst anrollenden, in China hergestellten, viersitzigen Elektro-“smart“ bereit stellen. Natürlich zu Lasten der deutschen Mercedes-Händler ausgestattet, was im Hinblick auf die in Stuttgart angedachte zukünftig „kleine Vermittlungsprovision“ (s. Motor-KRITIK am 6. Februar 2023) die Händler „auf die Palme bringt“.

Der Mercedes-Händlervertrag sieht nämlich vor, dass vom Hersteller verlangte Um- und Ausbauten der Händlerbetriebe voll zu deren Lasten gehen. Natürlich erfolgt so ein Ausbau entsprechend der Anweisung aus Stuttgart. - Bezahlen dürfen den aber vertragsgemäß die Händler!

Die wollen sich nicht unbedingt darauf verlassen, was ihnen bisher nur mit Worten aber nicht schriftlich für die Zukunft angedeutet wurde. Im Grunde ist die deutsche Mercedes-Handelsorganisation auch schon dabei, sich – fast unauffällig – aufzulösen. Immer mehr Mercedes-Händler sind zu Mehrmarken-Händlern geworden. Sie haben es wegen der Stuttgarter Vertriebspolitik werden müssen. - Sagen sie.

Höhepunkt dieser Entwicklung wird sein, wenn demnächst einer der wirklich bedeutenden großen  Mercedes-Händler in Deutschland für den Import der chinesischen Automarke „BYD“ verantwortlich sein wird. Die unter diesem Namen in Deutschland bisher weitgehend unbekannte große chinesische Marke baut – wie auch inzwischen aktuell durchgeführt Crashtests beweisen – sehr sichere und gut ausgestattete Automobile zu einem vernünftigen – aber nicht zu einem Luxus-Preis!

Nach Meinung von Fachleuten ist „BYD“ längst zu einer globalen Großmacht im Automobilgeschäft geworden, hat sich zu einem „Tesla“-Jäger aufgeschwungen und ist in China selbst inzwischen der führende Anbieter von E-Automobilen. - „BYD“ ist demnächst – wie zu hören - dann auch in Deutschland lieferbar. - Wirklich über einen Importeur, den man bisher nur als Mercedes-Händler kannte?

  • Auf einer aktuellen Internetseite liest sich das allerdings ein wenig anders: Bitte HIER klicken!

Diese Entwicklung, hin zu einem immer größeren chinesischen Einfluss auf den deutschen Automobilmarkt, wurde schon vor Jahren vom jetzigen Vorstandsvorsitzenden des Stuttgarter Nobelherstellers eingeleitet, als er noch – in Vorbereitung auf seine jetzige Position – als Vertriebsvorstand einige der von ihm verkauften Werks-Niederlassungen, an Chinesen verkaufte.

Bei Daimler/Mercedes hat die Öffentlichkeit in den letzten Jahrzehnten schon viel „Ungereimtes“ in Sachen Geschäftspolitik erlebt. Eigentlich ging davon so einiges „daneben“. Dazu gehörte auch mal die zur damaligen Ausrichtung in Richtung Chrysler und USA scheinbar „passende“ Anweisung, Englisch zur konzerninternen „Amtssprache“ zu machen. - Das hat sich inzwischen wieder normalisiert, obwohl sich das „Schwäbisch“  zumindest in den Führungsetagen bisher nicht durchsetzen konnte.

Vielleicht werden demnächst chinesische Sprachkurse in Stuttgart angeboten werden müssen. Schließlich ist Chinesisch nach Englisch inzwischen auch die Sprache mit der zweitgrößten Verbreitung in der Welt.

MK/Wilhelm Hahne
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MK: „...mehr als schöne Worte!“ - Überflüssig?

Wer auf meine Internetseite – z.T. per Zufall – stößt, der blickt automatisch auf den großen Schriftzug „Motor-KRITIK“, übersieht dabei aber oft den Hinweis, der den Inhalt dieser Internetseite aber schon von ihrem ersten Tag an bestimmt: „...mehr als schöne Worte!“ - Das ist nicht nur so, weil der Inhalt von dem Wort „KRITIK“ bestimmt wird. - Was oft vergessen wird ist:

  • Kritik gibt es nicht nur in Form einer negativen, sondern auch einer positiven Darstellung!

Leider hat die Entwicklung über die Zeit dazu geführt, dass man alles Negative nicht mehr unbedingt in Zeitungen und Zeitschriften findet, soweit die dort vorgestellten und besprochenen Produkte für den Konsumenten – also Leser – gedacht sind. Der möchte zwar gerne gut informiert, aber auch angenehm unterhalten werden. - Da wird eine negative Kritik nicht unbedingt als „richtige“ Lektüre empfunden.

Motor-KRITIK füllt also – nur – eine Lücke. Und das nur auf dem – wie schon aus dem Titel deutlich werden sollte – Motor-Sektor. Beruflich habe ich mich von Beginn meiner journalistischen Laufbahn an eindeutig für diesen Sektor entschieden, weil ich mich hier – sozusagen als Vorbildung – auch „auf der anderen Seite des Schreibtisches“ bewegt habe und so über entsprechende Praxis-Erfahrung verfüge..

Nein, ich habe keine wissenschaftliche Ausbildung, habe niemals eine Journalistenschule besucht. Darum weiß ich auch mehr, als jene Kollegen, die Jahre mit dieser Art der Vorbildung verbracht haben. Ich habe lediglich das Leben in der Motor-Szene aufmerksam studiert! - Das aber intensiv! - Ich habe Automobile und Motorräder verkauft, Abteilungen in Kfz-Betrieben koordiniert, habe selbst mittelgroße Dispositionsabteilungen geleitet oder – erfolgreich – die Gebrauchtwagenabteilung eines großen Autohauses geführt. Ich war Verkaufsleiter, selber Automobil- und Motorrad-Händler und Automobil-Importeur, kenne also sowohl Händler- wie auch Importeurverträge und habe um 40 Jahre lang aktiv Motorsport betrieben.

Dass ich als Ressortleiter in „alten Zeiten“ auch den Motorrad-Teil einer nicht unbekannten Auto-Zeitung entwickelt und verantwortet habe, rundet eigentlich meine Ausbildung ab, die die Basis für meine aktuelle selbstständige Arbeit als Motor-Journalist ist.

  • Braucht man eigentlich einen Informationsdienst wie Motor-KRITIK?

Natürlich werde ich JA sagen, aber auch an einem folgenden aktuellen Beispiel versuchen deutlich zu machen, wo der Unterschied zwischen einem modernen, gebildeten „normalen“ Journalisten und einem „ungebildeten“ Motor-Journalisten liegt. - Schauen Sie bitte mal auf das folgende Foto der  Anzeige eines Autohauses:

Diese Anzeige ist am letzten Samstag in der von mir abonnierten Lokalzeitung erschienen. Viele habe sie gesehen und manche meiner Leser aus dieser Eifel-Region werden sich auch erinnern, die Anzeige vielleicht überblättert zu haben. - Ich habe sie nicht nur gesehen, sondern auch gelesen, so wie man „früher“ selbst Anzeigen gelesen hat: Genau! - Dabei bin ich auf eine Formulierung im „Kleingedruckten“ gestoßen, die ich auch als Foto – hier nun folgend, rot markiert – einstelle:

Auch dieser eigentlich präzise Hinweis wird für einen „normalen“ – gebildeten – Journalisten keine Anregung sein. Für mich, der nur das Leben speziell in der Motor-Szene studiert hat, schon. - Ich habe telefoniert. - Da ich auch wegen meines „lebensnahen“ Studiums über entsprechende Kontakte verfüge, kann ich so meine Leser darüber informieren, dass es z.Zt. „hinter den Kulissen“ der Mercedes-Handelsorganisation kräftig knirscht. Es geht um „echte“ und „falsche“ Agenturgeschäfte. Bei Mercedes war es nämlich bisher schon immer so, dass ein „falscher“ Agentur-Vertrag zwischen Handel und Mercedes den direkten Kontakt zum Käufer sicher stellte, aber der Händler trotzdem seine volle Provision erhielt.

Während bei anderen Automobilherstellern immer der Händler Vertragspartner des Käufers ist, war – und ist – es bei Mercedes immer der Hersteller. Bei irgendwelchen Kunden-Reklamationen wird Mercedes also nicht auf den zuständigen Vertragshändler verweisen, sondern direkt selber tätig werden.

  • Für meine kleine Recherche war das kleine Wort „Anbieter“ in der Anzeige der „Anstoß“!

So bin ich dann auch darauf gestoßen, dass Mercedes nun ein „echtes“ Agenturverhältnis zwischen sich und dem Händler einführen will. Das Verhältnis Kunde/Mercedes wird dabei unangetastet bleiben, aber der Händler - alle Mercedes-Händler - sollen nun nur noch eine „kleine Vermittlungsprovision“ erhalten.

  • Da gibt es also „hinter den Kulissen“ inzwischen einen kleinen Händler-Aufstand!

Während man in Stuttgart bereits ausgerechnet hat, was man mehr verdienen könnte, wenn man den Handel nur noch mit der Auslieferung und den Inspektionen beschäftigt, während man den Verkauf in möglichst großem Maße übers Internet selber gestaltet. Damit hat sich aber auch kein Autofachmann im  Vorstand, sondern einer mit Erfahrung im Flugzeugbau beschäftigt. Und weil die von ihm errechneten Zahlen aus Vorstandssicht – theoretisch – sehr positiv sind… -

Dass bei Mercedes inzwischen die Prospekte eingespart werden, das sollte sich herum gesprochen haben. Dass man in Stuttgart nur noch Luxus-Automobile zu Luxus-Preisen bauen will, sicherlich auch. Aber nun vergrault man nicht nur Kunden, sondern zukünftig vielleicht auch den Handel.

Den Handel wird man wohl in Zukunft nur noch mit vielen „Rückrufen“ beschäftigen können, denn davon gibt es auch in diesem Jahr sicherlich noch genug! - Aber ob das den Handel beruhigt?

Interessiert sich in Stuttgart überhaupt noch jemand dafür, wie der Kunde diese neue Entwicklung empfindet?

Wenn er – dank Motor-KRITIK - darauf hingewiesen wurde!

MK/Wilhelm Hahne
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