Gespeichert von wh am
„Mann, ist der dick, Mann!“ - „Und dann noch die große Schnauze!“ - Mehr ist mir dazu nicht eingefallen, als ich die bayerische Neuschöpfung zum ersten Mal auf einem Foto wahrgenommen habe. Aber dann war ich beruhigt! Die neue Mercedes S-Klasse ist um 69 Millimeter (!) länger. - Aber wer ist höher? - Mit welchen Produkt erreicht man schon die gleiche Höhe? - Vom Gewicht wollen wir nicht sprechen! - Aber 750 PS Leistung und 1.000 Nm maximales Drehmoment sollten reichen, einen vollen Einkaufskorb von diesem SUV nach Hause in die Küche oder auch eine Aktentasche ins Büro transportiert zu bekommen. Wo – natürlich – ein reservierter Firmenparkplatz wartet! - Innen wird auch genügend Platz sein, um ein Kind in den Kindergarten zu bringen. - Dabei taugt bei mir die Frage auf: Für welche Art von Transportleistung wird ein solches Automobil eigentlich wirklich gebraucht? - Eine solche Neuschöpfung hätte keine Daseinsberechtigung, wenn sie nur zum Denken anregen würde. - Also muss man sich doch – vielleicht – die Grundsatzfrage stellen:
BMW XM-SUV-Dinosaurier: Von Menschen für Menschen?
Meine Leser wissen, dass ich mich seit einigen Tagen mit Heft Nr. 26 des Jahres 2021 von „auto motor und sport“ beschäftige. Da bin ich dann schon mal auf Seite 8 & 9 ein wenig hängen geblieben, habe den Kopf geschüttelt und – weiter geblättert. - Ein paar Mal bin ich vor dem Umblättern von Seite 9 auf 10 auch am letzten Satz auf Seite 9 hängen geblieben, wo zu lesen ist:
„Das Design sei ‚ein extravagantes Statement‘, sagt BMW-Gestalter Domagoj Dukec.“
Dabei habe ich gedacht:
„De-Sign oder Nicht-Sein, dass ist hier die Frage!“
Natürlich sollte man sich aber schon der Frage stellen, habe ich weiter gedacht und mir beim Weiterblättern vorgenommen, meinen Lesern mal meinen ganz persönlichen optischen Eindruck zu schildern. - Aber sollte ich den Informationen von „auto motor und sport“ überhaupt trauen?
So bin ich im Internet auf einer offiziellen BMW-Internetseite gelandet, wo mir zunächst mit Worten klar gemacht wurde, dass man bei „auto motor und sport“ wohl auf der richtigen Spur war. Ich konnte im Internet lesen:
„Mit dem BMW Concept XM präsentiert BMW M ein maximal neues Fahrzeugkonzept:
Kompromisslose M High Performance
Expressives Design
Extrovertierter Luxus
Elektrifiziert
Exklusiv BMW M“
Auf der gleichen Internet-Seite habe ich dann ein Video - tonlos . genossen, wo dem „Seher“ offenbar deutlich gemacht wird, was mit Leuten passiert, die sich länger mit so einem „maximalen Fahrzeugkonzept“ beschäftigen.
BMW macht aber solche Auto-Dinosaurier immer menschlicher. Wie aktuell auf der CES in Las Vegas gezeigt wird, werden bei BMW in Zukunft ähnliche Groß-SUV’s wohl auch die Farbe wechseln können. Richtig menschlich! - Ist man bei BMW in München auf dem richtigen Weg?
Ich habe schon nach dem Lesen des „Intro“ in „auto motor und sport“ die Farbe gewechselt und war aber beruhigt, nachdem ich gelesen hatte, dass BMW die zwei Stellen beim „XM“ da richtig markiert hat, wo man sich – ist man Mensch – an den Kopf packt.
Ich weiß nicht was Eberhard von Kuenheim zu einem solch „kuehnen Entwurf“ gesagt hätte, aber ich weiß, dass einer seiner führenden Mitarbeiter der „ersten großen BMW-Entwicklungsrunde“ beim Anblick des XM wahrscheinlich ausgerufen hätte:
„Da kann man sich doch nur an den Sack packen!“
Ein Wolfgang Reitzle wäre in einer solchen Situation wahrscheinlich ganz gelassen und pragmatisch zum Heck des Fahrzeuges geschritten, hätte die Heckklappe geöffnet und bewundernd festgestellt:
„Da passen tatsächlich zwei Golf-Bags bequem hinein.“
Aber mit einem Reitzle an der Spitze des BMW-Konzerns wäre ein solch „maximal neues Fahrzeugkonzept“ auch nicht bei „auto motor und sport“, sondern im Papierkorb gelandet. - Natürlich hätte er sich beim Designer für die „interessante Fingerübung“ bedankt!
Weil es in Deutschland noch Menschen geben soll, die das Heft Nr. 26 des Jahres 2021 von „auto motor und sport“ nicht kennen, habe ich drei – wie ich hoffe - informative Fotos von BMW-Werkfotos des chinesisch wirkenden „BMW-Drachen“ gemacht. Eins davon zeigt die „ams“-Doppelseite:
Mich haben die Widersprüche beeindruckt, die mir beim Betrachten deutlich wurden. Moderne Designer scheinen nicht zu wissen, dass alle von ihnen vorgesehenen tiefen Einprägungen in Karosseriebleche die Werkzeugkosten deutlich erhöhen und dass diese Werkzeuge nach Erreichen einer gewissen Stückzahl wieder gegen neue (teure!) Tiefzieh-Werkzeuge ausgetauscht werden müssen.
Auf der anderen Seite scheint man gelernt zu haben, dass Blech billiger ist als Glas. Darum hat man die Fensterpartie schmal gehalten, sie aber dann mit einem großzügigen dunklen Rahmen versehen, die dieser Fensterpartie dann die optische Anmutung gibt, die man eigentlich erwarten sollte.
Der neue Geschäftsführer der BMW M GmbH, der diesen Entwurf verantwortet, ist jedenfalls davon überzeugt:
„Damit interpretieren wir das Segment der High-Performance-Automobile völlig neu.“
Wer möchte ihm da widersprechen?
Der helle Wahnsinn ist aber, dass dieser Luxus-SUV Ende 2022 in Spartan-burg (USA) wirklich gefertigt werden soll.
Amerika ist eben das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! – Für BMW! - Oder muss man da eher an China denken?
MK/Wilhelm Hahne
PS-Geistesblitz aus der Eifel: Um eine optimale und nachhaltige Nutzung des vorhandenen Kofferraums sicher zu stellen, sollte man „Louis Vuitton“ mit der Entwicklung eines exklusiven Koffersatzes aus voll recykelbaren Naturstoffen beauftragen. Das würde auch den wahrscheinlichen Preis für den SUV relativieren. - Der Markt gibt’s her! - ??? -