Nürburgring „Touristenfahrten“: Beeindruckend toll!

Am letzten Sonntag habe ich auch mal als Tourist den Parkplatz „Brünnchen“ an der Nürburgring-Nordschleife besucht. Er war wirklich „rappelvoll“! Mein Auto hat am äußeren Rand aber noch einen Parkplatz gefunden – weil der gerade frei geworden war. - Toll!

Der Parkplatz war – so mein Eindruck – „international“ besetzt. Es gab viele Kennzeichen mit ausländischem Kennzeichen. Es wurde holländisch, englisch, aber auch polnisch gesprochen. Das Wetter war hochsommerlich, die Stimmung war entsprechend gut. - Toll!

Auf der Rennstrecke – pardon, auf der „mautpflichtigen Privatstraße“ - auf der die amtlichen StVO-Vorschrift gilt, herrschte sozusagen „dichter Verkehr“. Für die Besucher gab es jede Menge zu sehen.  - Toll!

  • Erstaunlicherweise hat die Polizei von diesem „Touristenfahrer“-Wochenende – weder Samstag, noch Sonntag – irgendwelche Unfälle vermeldet. - Wirklich erstaunlich toll!

      
Es kam  – wie ich im Bild festhalten konnte – zwar ein Abschleppfahrzeug vorbei, das eigentlich auf dieser Strecke lt. der offiziellen Fahrordnung nicht zu sehen sein sollte, weil es dort heißt, das Lastkraftwagen (Lkw)...

...“mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 2,8 t“

...die Strecke nicht befahren dürfen. Deshalb muss ich davon ausgehen, dass dieses Fahrzeug aufgrund eines „dienstlichem Auftrags“ unterwegs war. Der wird nur erteilt, wenn er notwendig ist, weil ein Fahrzeug auf der Strecke verunfallt oder liegen geblieben ist. - Warum auch immer. - Toll!

Auch in „youtube“-Videos, solchen von diesem 3. Juli 2022, auf denen das Leben und Treiben auf der Nordschleife (ein Stück davon!) festgehalten wurde, ist ein Abschleppwagen zu sehen, weil das Filmen von Abschleppwagen während der „Touristenfahrten“ offenbar noch nicht mit einem „Hausverbot“ bestraft wird. Hier gibt es also für die russische Oberaufsicht noch „Verbesserungs“-Möglichkeiten. - Das mit dem Vermeiden von öffentlicher Darstellung von Unfällen durch Unfallvideos und -Fotos scheint inzwischen zu funktionieren, nachdem speziell für „Touristenfahrten“ „Lizenzen“ (unter Auflagen!) an ausgesuchte Filmer und Fotografen vergeben werden! - Toll!

Die Rennstrecke wurde zum Preis von 30 Euro pro Runde an diesem Sonntag wirklich sehr gut frequentiert, so dass ich nach einer kleinen „Hochrechnung“ schon fast Bedenken hatte, ob da Grenzen, die das Streckenabnahmeprotokoll eigentlich setzt, nicht schon überschritten würde. - Toll!

Aber bei diesen „Touristenfahrten“ ist man – anders als bei Rennen - meistens nicht viele Runden hintereinander unterwegs, so dass nach einer Runde wieder für neue Fahrzeuge Platz ist. Es gibt bei den „Touristenfahrten“ eben einen fließenden Zu- und Abgang. - Wenn’s richtig fließt: Ein gutes Geschäft! - Ich würde diesen Sonntag als den verdienstmäßig bisher besten in diesem Jahr einschätzen. - Das ist natürlich auf die „Touristenfahrten“ bezogen! - Toll!

Nicht nur Männer, Frauen und Kinder waren als Zuschauer an der Strecke unterwegs. Auch große und kleine Hunde, die natürlich an der Leine geführt wurden. - Wer nun nach der Idee sucht, durch die die Zuschauer durch das Einfügen von Gittern bei den „Touristenfahrten“ zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft gemacht  werden, der sollte weiter voraus denken:

Schon am kommenden Wochenende läuft das NLS-6h-Rennen über die Nordschleife. Da hat man dann schon mal die Gitter aufgestellt, die die nicht zahlenden Zuschauer von den zahlenden Zuschauern trennen sollen. Dann wird – natürlich? - aber auch wieder für alle Fahrzeuge eine wohlfeile Parkplatzgebühr erhoben! - Toll?

Für den Zuschauer kann die Nürburgring-Nordschleife manchmal verwirrender sein, als für die „Touristenfahrer“, vor allen Dingen dann, wenn man die Realität ein wenig durch die Optik einer Kamera etwas verzerrt erlebt. Die Fahrer haben damit keine Probleme und genießen die schnelle Fahrt sowohl in kleinen Stadtautomobilen, als auch in schnellen Cabrios. - Alle finden ihren Weg, zumal ihnen durch hohe Zäune – wie im Zoo – der Weg gewiesen wird. Das funktioniert einfacher als eine Navi-App auf dem Handy! - Toll!

Aber auch das Zuschauen hat an diesem Sonntag Freude gemacht! Es war überall an der Strecke kostenlos! Das nächste – das vor uns liegende – Wochenende wird da – gerade für die Zuschauer – anstrengender, nervenaufreibender und nicht ganz so billig sein.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte!

Und – ganz zufällig - bin ich dann noch beim Schreiben dieser Geschichte auf eine neue tolle Idee der „Macher“ am Ring gestoßen: Weil man ganz pfiffig bei dem 6h-Rennen, das am kommenden Samstag um 12 Uhr beginnt, die Siegerehrung schon – „ca./approx“ - auf 17:30 Uhr – lt. vom DMSB genehmigter Ausschreibung (!) - vorgezogen hat!

So spart man Zeit! - Und der Sportdirektor der NLS hätte auch in diesem Falle recht, wenn er dazu sagen würde:

„Das hat die Welt noch nicht gesehen!“

Toll!

MK/Wilhelm Hahne

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