Motorsport: Demo- oder auto-kratisch beherrscht?

Wenn man sich abends Gedanken über die aktuelle Entwicklung – auch der Kosten (!) - im Motorsport macht, darüber einschläft, nachts aufwacht, um festzustellen, dass man davon geträumt hat, wie Katzen Mäuse fangen, dann ist man schon verunsichert. - Danach bin ich wieder eingeschlafen um mich am Morgen, nach dem Aufwachen, daran zu erinnern, dass ich wieder von „Katz- und Maus-Spielen“ geträumt hatte. Da habe ich mich dann fragen müssen:

  • Gibt es vielleicht zwischen diesen Themen eine Verbindung, die ich noch nicht begriffen habe?

Was Demokratie ist, das brauche ich nicht zu erklären. Auto-Kratie mit Motorsport in Verbindung zu bringen, ist schon der ersten Silbe dieses Wortes wegen ganz einfach. Aber selbst wenn man den Bindestrich weg lässt und sich der eigentlichen Bedeutung dieses Begriffes zuwendet, wird einem die Nähe dieses Begriffs zum Motorsport immer deutlicher.

  • Autokratie  ist eine durch den alleinigen Machtträger aus eigener Vollkommenheit selbst legitimierte Herrschaft!

Es ist kein Zufall, wenn ich dabei an den DMSB e.V., den Deutschen Motor Sport Bund denke, der z.B. selbstherrlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Nürburgring-Nordschelife (250 km/h!) und eine spezielle „Nordśchleifen-Lizenz“ einführte, der Veranstalter-Ausschreibungen genehmigt, in denen – zwangsweise (!) - die Nutzung einer bestimmten Reifenmarke vorgeschrieben wird, und, und, und. - Und es gibt auch niemals dazu Sicherheitsbedenken!

Ich erinnere mich dabei auch an das letzte Gerichts-Urteil, das mir in Verbindung mit dem DMSB e.V. bekannt wurde:

  • Das OLG Düsseldorf, der 20. Zivilsenat, stellte in seinem Urteil vom 2. Juni 2022 fest, dass weder dem DMSB e.V., noch (vorher) der ONS GmbH jemals „als beliehene Unternehmer tätig geworden (sind), denn ihnen sind keine hoheitlichen Befugnisse übertragen worden“

(Das Urteil wurde in seiner Gesamtheit auf diesen Internet-Seiten schon veröffentlicht und kann in der vorgeschriebenen „geschwärzten“ Form in seiner Gesamtheit hier nachgelesen werden!)

Die Entwicklung des Motorsport in Deutschland wurde aber wesentlich durch den DMSB e.V., und seine autokratischen (!) Anordnungen in den Jahren seines Bestehens beeinflusst. Wobei der DMSB sicherlich auch von anderen „Kräften“ jeweils in bestimmte Richtungen beeinflusst wurde. Eine „BoP“ (Balance of Performance“) war nicht unbedingt eine „Erfindung“ des DMSB und auch die Idee, bestimmte Reifenmarken für bestimmte Serien vorzuschreiben, wurde lediglich durch den DMSB e.V. „genehmigungstechnisch“ gedeckt.

  • Ich möchte aber hier feststellen, dass nach meinem persönlichen Eindruck der Motorsport in Deutschland nicht demokratisch geführt, sondern autokratisch „beeinflusst“ wird!

Natürlich hat sich auch die Einstellung der Zuschauer über die letzten Generationen zum Motorsport, beeinflusst durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen, gewandelt. Wie ich beobachten konnte, sahen sich so die Veranstalter – je nach Auffassungsgabe – veranlasst, die vorhandenen Veranstaltungskonzepte jeweils anzupassen. Das ist nicht immer so intelligent gelungen, wie es von mir z.B. für den letzten Truck Grand-Prix auf dem Nürburgring empfunden werden konnte.

Andere „Lösungen“, die z.T. noch vor uns liegen, wie z.B. ein 12-Stunden-Rennen am Nürburgring, dass in zwei 6-Stunden-Rennen durchgeführt wird, kann von mir von seiner sportlichen Anlage her dagegen nicht ernst genommen werden. - Von der Kostenseite her dagegen sehr!

Andere mögen da anderer Ansicht sein! - Da die Veranstaltung erst im September auf dem (Nürburgring-)Programm steht, kann natürlich eine abschließende Bewertung aufgrund der realen Abläufe und Zuschauerzahlen erst später vorgenommen werden. - (Auch die Wertung der noch im Nachhinein vorgenommenen „Preisanpassungen“!)

  • Aber es ist durchaus an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob der Motorsport in Deutschland eher demokratisch oder autokratisch beherrscht wird.

Wobei – und das ist Insidern sicherlich klar – der DMSB e.V. nur als „Aushängeschild“ für andere „Herrscher“ (hinter den Kulissen) be- oder genutzt wird.

Dabei bleibt, durch die entsprechenden Organisationsformen, offiziell natürlich „die Form gewahrt“.

Sollten andere – kenntnisreiche – Beobachter der Motorsport-Szene anderer Meinung sein, so werde ich Ihnen auf diesen Seiten gerne genügend Platz zur Darstellung ihrer Meinung einräumen!

Jeder hat in einer Demokratie das Recht, sich auf seine persönliche Art lächerlich zu machen! - Bei Motor-KRITIK ist das selbst Autokraten erlaubt!

MK/Wilhelm Hahne

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