Politik & Wirtschaft & Sport: Ein „Kindergarten“?

Wenn man das mit den Augen eines alten Mannes betrachtet, kann man diese Frage ganz objektiv mit JA beantworten: Alle Akteure in diesen Sparten sind deutlich jünger! - Wenn es aber darum geht, die Darstellung, Selbstdarstellung und das Handeln der dort umtriebigen Akteure zu beurteilen, dann kann zumindest ich – aus meiner ganz persönlichen Sicht, aufgrund meiner persönlich gemachten Erfahrungen – diese Frage auch mit JA beantworten. Überall – auf all’ diesen Gebieten, wird „geschauspielert“, werden Thesen verbreitet, die kaum noch hinterfragt werden. Sie werden akzeptiert, weil sie – scheinbar – von kompetenter Seite kommen. - Trotzdem – oder gerade deshalb - noch einmal die Frage:

Politik & Wirtschaft & Sport: Ein „Kindergarten“?

Mir ist das schon als Kind im Zweiten Weltkrieg aufgefallen. Da gab es Informationen aus dem „Propaganda-Ministerium“ (wie ehrlich!) in Berlin; da gab es solche, die von der BBC kamen oder auf abgeworfenen Flugblättern der Alliierten verbreitet wurden. Ich habe die abgleichen können mit der erlebten Realität – auch später, nach dem Krieg.

Wann war denn eigentlich Kriegsende? - Offiziell am 8. Mai 1945! - Und wann wurden von den USA die ersten – und bisher einzigen – Atombomben auf Japan abgeworfen? - Anfang August 1945! - War das militärisch notwendig? - Nein! - Japan hatte schon in 1944 versucht – mit Stalin als Vermittler – mit den USA zu einer Friedensvereinbarung zu kommen. Aber alle Forderungen der USA – bezogen auf die vorhandene Struktur in Japan – wollten die Japaner nicht alle erfüllen.

So kam es zum Atomwaffen-Einsatz! - Und zu um 300.000 Toten! - Aber das war nicht das Ende der politischen Strukturen in Japan. Den Kaiser gab es dort weiter. Wer jemals in Japan war, der weiß auch, welche Bedeutung dieser Mann weiter für die Japaner hatte. Zu dieser Zeit, als noch die Japaner lebten, die die Zeit des amerikanischen Atombombenabwurfs mitbekommen hatten, waren Amerikaner in Japan nicht gerade beliebt. Wer dort gut Englisch sprach, wurde „schief angesehen“.

Das ist heute – sozusagen – „ausgewachsen“. An solche Dinge denken nur noch alte Leute. Während z.B. in Deutschland Erinnerungen an Greueltaten wachgehalten werden, lässt man über Taten der „politischen Freunde“ gerne „Gras wachsen“.

  • Politik ist eben – wie meine Großmutter schon zu sagen pflegte – „ein schmutziges Geschäft“!

Aber auch in der Wirtschaft und im Sport sind die Auswirkungen der Politik spürbar. Wird z.B. gerne darüber gesprochen, welche dramatischen Auswirkungen die amerikanischen Subventionen für ihre eigene Baumwollwirtschaft in anderen Teilen der Welt haben, wo man eigentlich ausschließlich von Baumwollanbau leben muss?

Die Amerikaner interessiert das auch nicht.

  • Amerika first! - Da ist man gnadenlos egoistisch! - Anpassungen verlangt man nur von Anderen!

So ist das – mit Anpassungen an anderswo vorhandene andere Mentalitäten – auch auf anderen Gebieten. Menschen betrachten Vieh z.B. weniger als auch empfindende Kreaturen, die auch „denken, Ereignisse speichern und entsprechend reagieren können, sondern - als „Nutzvieh“.

Genau sind aber Menschen aus der Sicht von Politikern eigentlich nur Wähler und - „Stimm-Vieh“, auf deren Wünsche und Vorstellungen man – inzwischen! - die Wahlprogramme ausrichtet, um bei den großen Wahlen entsprechend gut abkassieren zu können.

  • Politiker sind heute immer weniger Idealisten!

Wenn man einmal komplizierte Überlegungen ziemlich vereinfacht, muss man zu der Erkenntnis gelangen, dass eigentlich in allen Bereichen unseres Lebens nur drei Dinge wirkliche Bedeutung haben:

  • Geld! - Macht! - Sex!

Mit diesen drei Einflussgrößen lassen sich sowohl intelligente, als auch dumme Menschen beeinflussen. Und das in all’ denen im Titel dieser Geschichte genannten Bereichen: Politik, Wirtschaft und Sport!

Ich habe mich zu dieser langen „Vorrede“, bzw. Erklärung entschlossen, weil ich – seit mehr als 5 Jahrzehnten als Journalist unterwegs – auch feststellen muss, dass sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten in ihrem Verhalten nicht verbessert hat. Sie ist insgesamt gebildeter geworden, aber – charakterlich/moralisch – nicht besser. Dabei wird sich jeder – darauf angesprochen – als nicht betroffen bezeichnen. Das gehört zur Selbstdarstellung.

Warum ich das alles erzähle: Weil ich im Juli 2022 eine Geschichte geschrieben habe, zu der mich ein einziger Leser angerufen hat, um mich zu fragen:

„Was sagt denn die Umweltministerin zu Ihrer Geschichte?“

Ich wusste es nicht, denn ich hatte sie nicht gefragt. Also habe ich versucht das nachzuholen, indem ich die Ministerin in ihrer Eigenschaft als Bundestagsabgeordnete persönlich – über ihr Berliner Büro – angesprochen habe. Ich habe ihr dazu die Internetadresse zu meiner Geschichte zukommen lassen, wie ich das jetzt noch einmal für meine aktuellen Leser tue, damit sie die Ausgangsbasis kennen. (Bitte HIER klicken!)

  • Ich habe nichts gehört! - Auch nach Erinnerungen nicht

Ich habe dann – bei mir – nach dem Fehler gesucht und ihn auch gefunden:

  • Ich hätte nicht die Person, sondern die Institution befragen sollen!

So habe ich dann das Bundesumweltministerium in Berlin angeschrieben. Und auch eine Antwort erhalten. Zufällig trafen dann ein paar – scheinbar unwichtige – Dinge zusammen:

  • 1. Der SPIEGEL informierte zum gleichen Thema – Uran – aktuell etwas Grundsätzliches.
  • 2. Ein Leser informierte mich darüber – unter Hinweis auf meine „alte“ Geschichte.
  • 3. Die Antwort des Sprechers aus dem Bundesumweltministerium.

Und es gab eine Reihe von passenden, bzw. unpassenden Geschehnissen in Brüssel und Berlin.

Kommen wir zunächst mal zur „SPIEGEL“-Geschichte. Ein Leser schickte mir nicht nur die Internetadresse zu (Bitte HIER klicken!), sondern schrieb dazu an Motor-KRITIK:

„...wenn die Motor-Kritik vor rund 6 Monaten gelesen hätten, wären sie vielleicht schon früher weniger blauäugig damit umgegangen .“

Der Antwort des Berliner Bundesumweltministeriums auf meine Anfrage konnte ich am 24. Februar 2023 entnehmen:

„Im Übrigen führt die Europäische Union rund 20 % des Urans aus der Russischen Föderation ein; weitere rund 20 % werden aus Kasachstan in die EU importiert.“

Kasachstan ist der Verbündete Russlands! - Die SPIEGEL-Geschichte ist übrigens vom 20. Februar 2023 und beruft sich auf Zusammenstellungen und Untersuchungen der

„Nachrichtenagentur »Bloomberg« und des Londoner Royal United Services Institute (RUSI)“.  

Hätte man – wie mein Leser beanstandet – „vor 6 Monaten“ schreiben sollen, dass man auf Anregung eines alten Mannes aus der Eifel…?

Um aber nun auch die Frage meines Lesers zu beantworten, was denn die Umweltministerin zu meiner Geschichte sagt: „Nichts!“ - Aber der Pressesprecher des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) schrieb dazu:

„Die Firmen NR Umwelt GmbH oder NR Holding GmbH sind bislang im Zusammenhang mit der Verbringung von radioaktiven Abfällen nach hiesiger Kenntnis nicht tätig. Die Firmen NR Umwelt GmbH oder NR Holding GmbH sind auch in den Listen zu den Eingängen von Anträgen nach der Atomrechtlichen Abfallverbringungsverordnung (AtAV) bzw. der Richtlinie 2006/117/Euratom in den letzten zehn Jahre nicht als Einführer, Ausführer, Durchführer oder Empfänger von radioaktiven Abfällen oder bestrahlten Brennelementen dokumentiert. In den vergangenen zehn Jahren finden sich auch keine Anträge nach AtAV für die Durchfuhr von radioaktiven Abfällen oder bestrahlten Brennelementen aus Frankreich in die Russische Föderation.“

Also muss man sich keine Sorgen machen? - Hatte meine „alte Geschichte“ keinen realen Hintergrund?

Wenn Frankreich nach wie vor auf Uran von Russland angewiesen ist:

  • Wer liefert dann die Brennstäbe?
  • Wer liefert das Uran dafür?
  • Wo bleibt der – früher oder später – anfallende Atommüll?

Es ist geographisch sehr schwer, z.B. von Frankreich nach Russland – oder umgekehrt – zu kommen, ohne Deutschland zu durchqueren. Zumal auch noch ein französischer Hersteller von Uran-Brennstäben seinen Sitz in Lingen an der Ems hat.

Dazu muss man wissen: Atomkraftwerke sind in Deutschland nicht gewollt, aber die Fertigung von für den Betrieb solcher Kraftwerke notwendigen Uran-Brennstäbe ist vom Gesetz in Deutschland nicht verboten!

Dabei komme ich – mal wieder – über Leser-Kontakte zu neuen Informationen. Uran wurde in 2022 nicht nur in Lkw durch Deutschland gefahren, sondern gerade noch vor Woche, in 2023  - mit Genehmigung des BMUV - per russischem (!) Schiff durch den Nord-Ostsee-Kanal dem Brennstäbe-Hersteller mit Firmensitz in Lingen (Deutschland) angeliefert. Ein direkt am Kanal wohnender Motor-KRITIK-Leser informierte, dass er aus seinem Fenster noch niemals eine so große Anzahl von Kriegsschiffen auf- und Militär-Hubschrauber über dem Kanal beobachten konnte.

  • Das war für mich in Kenntnis des aktuellen Geschehens keine Überraschung!

Eine Überraschung ist da schon, wenn die Herren Politiker in Berlin gerne vom Uran-Thema ablenken, indem sie mit dem Finger in Richtung Türkei, China oder Indien zeigen, wie es gerade unser Wirtschaftsminister, Robert Habeck, tat, wenn er anprangert, dass irgendwie die Wirtschafts-Sanktionen gegen Russland anderswo unterlaufen werden.

  • Von Uran spricht man nicht gerne, wenn man sich mit Sanktionen gegen Russland brüstet!

Frau von der Leyen, die mir „damals“ in Berlin dadurch auffiel, dass sie eine Staatssekretärin einstellte, die dann deutlich weniger verdiente, als sie vorher in einem Beratungsunternehmen ausgezahlt bekam, die nahm auch aktuell mal wieder den Mund sehr voll, wenn sie der Ukraine kurz vor dem Jahrestag des Beginns der Russland-/Ukraine-Auseinandersetzung versprach, den Kremel mit einem 10. Sanktions-Strafpaket „zu schlagen“.

  • Uran kommt in diesem „Strafpaket“ aber auch nicht vor!

So ist Politik eben. Stark öffentlichkeitsorientiert. Sehr effektvoll. - Man muss nur auf die Wortwahl achten! - Es ist doch beeindruckend, wenn Frau von der Leyen ihre Erklärung zum 10. Sanktionspaket so beginnt:

„Seit nunmehr fast einem Jahr gehen von Russlands Angriffskrieg Tod und Zerstörung aus. Diesen brutalen Krieg trägt Putin nicht nur auf dem Schlachtfeld aus, sondern nimmt rücksichtslos auch Zivilisten ins Visier. Dafür muss er als Aggressor zur Rechenschaft gezogen werden. Und so ziehen wir mit einem zehnten Sanktionspaket die Daumenschrauben fester.“

Die Dame ist eben so jung, dass sie den 2. Weltkrieg nicht erlebt hat, wo man auch „Zivilisten“.... - Sie kann sich nicht erinnern! - Es ist genauso beeindruckend, dass der Präsident der Ukraine, der kurz vor Kriegsbeginn noch von den Journalisten-Kollegen sehr kritisch in seiner Arbeit – und den daraus in seinem Land feststellbaren Folgen – gesehen wurde, sich inzwischen zu einem gefeierten Staatslenker entwickelt hat, weil dieser kleine Mann und guter Schauspieler nun einen großen Krieg führt.

Diese Sprüche vom nahen Endsieg, wie sie immer wieder zu vernehmen sind, habe ich schon vor Jahrzehnten gehört. Ich weiß auch nicht, wie man der Situation, die sich inzwischen fast krankhaft hochgeschaukelt hat, nun ohne miteinander zu sprechen, wieder „in Frieden“ beenden will. -. Es kommt offenbar immer nur auf den „Endsieg“ an. - Tote spielen keine Rolle! - Schließlich ist auch der Krieg „ein Geschäft“!

Niemand möchte wohl – wie damals der englische Premier-Minister des englischen Königreichs, Neville Chamberlain, (1937-1940 – irgendwann vorgeworfen bekommen, dass man mit einem „Verbrecher“ verhandelt habe. Chamberlain wurde „Appeasement-Politik“ vorgeworfen, weil er bis zuletzt versucht hatte, in Gesprächen mit Hitler einen Krieg – einen Weltkrieg! - zu verhindern.

„Appeasement-Politik“ ist lt. „Wikipedia“ „eine Politik der Zugeständnisse, der Zurückhaltung, der Beschwichtigung und des Entgegenkommens gegenüber Aggressionen zur Vermeidung eines Krieges“ – und negativ belegt!

Das muss man – wie Frau von der Leyen – mit klaren, „positiven“ Reden zu vermeiden suchen. Schließlich hat man eine klare politische Haltung darzustellen, für die man schließlich auch gut bezahlt wird.

Nach der letzten – zwangsweisen (!) – Erhöhung ihres Einkommens - weil vertragsgemäß die Höhe ihres Einkommens an die Inflation gekoppelt ist - verdient die EU-Präsidentin nach meinen Berechnungen (einschl. Sonderzulagen) mehr als 35.000 Euro im Monat.

  • Da kann man, selbst wenn man mehrsprachig ist, nicht jedes „Fremdwort“ kennen!

Uran gehört dazu! - Und wenn man es doch mal gehört haben sollte: Für einen guten Politiker gehört das Vergessen - im richtigen Moment - „zum Geschäft“!

MK/Wilhelm Hahne
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