Bravissimo Dottore! - Tutto bene! - Tutto perfetto!

Was macht ein Motor-Journalist eigentlich in der Karwoche? - Das ist im christlichen Abendland eine Trauerwoche. Da schweigen am Karfreitag sogar die Kirchenglocken. Am Nürburgring ist dann „Car-Friday“, da sind dann – wie immer – die Klappen der „Klappen-Auspuffanlagen“ - serienmäßig verbaut (!) - an so manchen Sportwagen voll geöffnet, wenn’s z.B. mit Karacho, „flat“, durch die „Tiergartensenke“ auf der Nordschleife geht. Und ich muss daran denken, dass sich eigentlich „keine Schneeflocke in einer Lawine verantwortlich fühlt“. „Car-Friday“ ist darum – sagt eine Nürburgring-“Schneeflocke“ – keine Veranstaltung des Nürburgrings. - Nachdem ich 2013 schon über diesen Tag  - und seine Auswüchse – am Nürburgring berichtet habe, habe ich dann 2014 auch den Namen des Marketing-Chefs am Nürburgring genannt, der stolz darauf war, zu diesem Tag eine Massenbewegung hin zur Eifel initiert zu haben: Stephan Cimbal, Teil der zum Zeitpunkt des Starts zur „Nürburgring-Affäre“ gerade „zufällig“ am Nürburgring eingefallenen Gruppe der „Bremer Stadtmusikanten“. - Ich bin also – weil ich die Abläufe seit einem Jahrzehnt kenne, nur am „Gründonnerstag“ dieses Jahres noch mal „eine Runde“ im Umfeld des Nürburgrings gefahren“: B 412, B 257, B 258 und habe über die „50 km/h-Schilder“ auf der B 412 gelächelt. Danach war ich – wie man so schön sagt – im „Homeoffice“ und habe die „modernen“ Möglichkeiten des Internets genutzt, die ich dann mit Erlebnissen und gesammelten Erfahrungen  angereichert habe. - Herausgekommen ist dabei eine fast „österliche Geschichte“, der ich dann auch einen gut in die Zeit – aber auch sonst – passenden Titel in italienischer Sprache gegeben habe:

Bravissimo Dottore! - Tutto bene! - Tutto perfetto!

Zu den Oster-Feiertagen war ich zufällig auch auf einer Internetseite unterwegs, die ich nutze, um mir schon mal GmbH-Bilanzen anzuschauen. Man bekommt dann schon einen ersten Eindruck, wie es um eine Firma bestellt ist. Da ich nun schon auf diesen Seiten unterwegs war – und „österlich  Zeit“ hatte - habe ich mich daran erinnert, dass es doch interessant wäre, mal auf die „aktuellen“ Bilanzen der Firmen eines mittelständischen Unternehmers zu schauen, der „damals“ ausgezogen war, den Nürburgring zu kaufen!

Ich erinnere mich noch gerne seiner großen Pläne, die auch dazu führten, dass der Kauf durch diesen Interessenten von der EU abgesegnet wurden. Und Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz ging für ihn und mit ihm – samt Presse-Anhang – auf Promotion-Tour.

Damals, Ende April 2014,  habe ich die Dame dann auf dem Nürburgring im „ring°boulevard“ erlebt. Sie war offensichtlich froh, den „Fall Nürburgring“ für die Landesregierung abschließen zu können. So legte sie, wenn sie den Namen des Unternehmers erwähnte, auch immer noch einen „Dr.-Titel“ zu.

Die Staatskanzlei antwortete mir damals auf meine Nachfrage, dass das ein wohl ein kleines Versehen, quasi Versprecher gewesen seien. - Sicherlich würde ich aber doch auch schon mal Fehler machen. - Sehr gut erklärt!

Den Käufer des Nürburgrings habe ich dann auch in der „Graf Ulrich-Halle“ von Nürburg erlebt, wo er den herbei geeilten Nürburgring-Fans eine Menge versprach und seine Versprechungen mit dem Hinweis unterstrich:

  • Man könne ihn geteert und gefedert aus dem Dorf jagen, wenn er seine Versprechungen nicht einhalten würde.

Es gibt davon Video-Aufzeichnungen! - Aber niemand musste ihn jagen! - Er hat einfach schon die zweite Rate des vereinbarten Kaufpreises für den Nürburgring nicht gezahlt. Und war „aus dem Schneider“, nachdem der dem nervös gewordenen Insolvenz-Sachwalter als Sicherheit eine Kunstsammlung übereignet hatte.

Da diese Kunstsammlung – angeblich (!) - auch eine Rolle bei der Finanzierung durch eine bekannte deutsche Bank war, die es – so wurde es der Gläubigerversammlung „eingehämmert“ - angeblich geben sollte, wurde von der Staatsanwaltschaft Koblenz ein Untersuchungsverfahren eingeleitet. - Zwei Mal die gleiche Kunstsammlung als Sicherheit übereignen, das geht nämlich gar nicht!

Als sich dabei – wohl der Realität entsprechend – dann herausstellte, dass die Bank-Finanzierung niemals bestanden hatte, hat man das Verfahren – ganz still – eingestellt. Denn nun galt die Kunstsammlung als nur einmal übereignet! - Dem Insolvenz-Sachwalter des Nürburgrings nämlich,  als Sicherheit für die nicht gezahlte Rate.

  • Aber der hatte in der Eile nicht überprüft, ob diese Kunstsammlung überhaupt im Eigentum des Nürburgring-Käufers war! - Und welchen Wert die wirklich hatte!

Sie war nicht im Besitz des Schuldners und hatte auch nicht den Wert, der auch nur in etwa der ausstehenden Rate entsprach! - Wie später Düsseldorfer Gerichte feststellten und schließlich in einer abschließenden Vergleichsverhandlung deren Wert auf 1,5 Millionen Euro festsetzten. Zu zahlen vom Ex-Nürburgring-Käufer an den wirklichen Besitzer in zwei Raten, von denen die erste Rate nun Anfang April 2023 fällig war. - Ich habe „wichtige“ Verhandlungen in Düsseldorf persönlich erlebt! - Und nun?

Dazu passt ein Satz mit X! - Aber das habe ich alles erst recherchiert, nachdem ich im Internet festgestellt hatte, was derzeit in 2020er Bilanzen zu lesen ist. - Es sind schon tolle Verbindlichkeiten, die sechs von dem Düsseldorfer mittelständischen Unternehmer geführten inländische Firmen per 31. Dezember 2020 (= letzte veröffentlichte Bilanzen) in Addition aufweisen. - Ein richtiges „Sondervermögen“!

Oder: Reichlich! - Und darum wundere ich mich auch über die Nichtzahlung der ersten Rate des ersten Nürburgringkäufers für eine Kunstsammlung jetzt Anfang April 2023 überhaupt nicht! - Darum wundere ich mich eigentlich über überhaupt nichts mehr.

  • Es ist interessant, für was eine Kunstsammlung alles genutzt/benutzt werden kann. Selbst wenn sie einem nicht gehört!

Der „damals“ trickreich in die – speziell geschaffene – dann vorhandene Firmenstruktur des mittelständischen Unternehmers – der nicht zahlen konnte – eingeschleuste russische Unternehmer, der heute als „King am Ring“ empfunden wird, hat eigentlich wenig von dem Konzept umgesetzt, das „damals“ als Voraussetzung für eine Zustimmung zum Verkauf durch die EU-Behörden in Brüssel empfunden wurde.

  • Aber so hat man versucht den Schein zu wahren, dass es sich nicht um den Zweitverkauf des Nürburgrings handeln würde. Die RLP-Landesregierung wollte Probleme vermeiden!

Wie das mit der „Kunstsammlung“ nun weitergeht, soll hier nicht Thema sein. Thema dieser Geschichte ist nur die Erinnerung an alte Zeiten, die bei mir beim Cruisen durch relativ neue  Bilanzen des „alten“ Nürburgring-Käufers wieder aufblühte.

Es scheint eine Geschichte ohne Ende zu sein, denn offenbar ist doch alles OK! - Malu Dreyer hat auch aktuell mit dem Flughafen Hahn genug „am Hals“. Die Insolvenz einer landeseigenen Nürburgring GmbH – samt Satelliten – hat sie längst vergessen! - Und Kurt Beck? - Auch vergessen! - Nur durch die Nürburgring Insolvenz geschädigte Unternehmer greifen aktuell noch da in eine leere Tasche, wo keine Zahlungen aus der Insolvenzmasse erfolgt sind!

  • Man muss nach vorne schauen! - Bravo, bravissimo Dottore! - Tutto bene! - Tutto perfetto!

Man scheint darauf zu hoffen, dass die „KI“ – auf die man derzeit überall schwört – nicht so gut ist, wie die natürliche Intelligenz – und das Gedächtnis (!) – bei denen, die das Wunder des Nürburgring-Verkaufs in allen Details staunend miterlebt haben. - Und auch die Weiterentwicklung!

Aus „elefantös“ wurde längst mehrfach „skandalös“! - Da ist auch die aktuelle Situation – zumindest für mich – keine Überraschung!

Weder die in Düsseldorf, noch die am Nürburgring!

Nicht nur zu Karfreitag! - Wo selbst die Glocken schweigen!

MK/Wilhelm Hahne
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