Nürburgring-Parkraumbewirtschaftung: Pilotprojekt!

Nicht alle Parkplätze am Nürburgring befinden sich im Besitz der Nürburgring Holding GmbH, sondern sind evtl. auch von der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG gepachtet. Dadurch entstehen Kosten, die man wohl gerne minimieren möchte. Das wohl selbst auf die Gefahr hin, dass Rennveranstalter dadurch Zuschauer verlieren, weil die dann durch die zusätzlichen Kosten für einen Rennbesuch abgeschreckt werden. Aber der Nürburgring verspricht sich vielleicht auch Zusatz-Einnahmen durch ein Parkraumbewirtschaftungs-System, bei dem der Besitzer – oder Pächter - offiziell dann nicht mehr verantwortlich zeichnet, aber schon von den Einnahmen profitiert. Man denke nur an das Zuschauerpotential bei den „Touristenfahrten“, zu denen sicherlich kaum jemand als Fußgänger „anreist“. - Und es gibt bisher auch sonst noch bisher viele „kostenfreie“ Parkplätze! - Es tritt auch ein „Spar-Effekt“ dadurch ein, das weniger Personal beschäftigt werden muss. So dienen inzwischen drei Parkflächen am Nürburgring inzwischen als „Versuchs-Parkflächen“. - Oder um es anders zu formulieren. - Es gibt wieder etwas Neues am Nürburgring:

Nürburgring-Parkraumbewirtschaftung: Pilotprojekt!

Am Nürburgring macht inzwischen eine russisch beherrschte Besitzer-GmbH den bisher erfolgreich verlaufenen Versuch, den Betrieb einer Rennstrecke zu einem „guten Geschäft“ zu machen. - Mit Erfolg!

  • Das „Geschäft“ liegt in der Hand der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft der Besitzer GmbH, die wiederum von einer Verwaltungs GmbH geführt wird, die die Jahresgewinne an die Besitzer-GmbH abführt.

Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hatte mit einem skandalös angelegten Ausbau des Nürburgrings eine „Bauchlandung“ – eine Insolvenz in Eigenverwaltung – mit ihrer „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ hingelegt, die bis heute noch nicht abgeschlossen ist!

Um das „damals“ von der Landesregierung überwachte, überwiegend defizitäre Geschäft in ein profitables zu verwandeln, wurde vom neuen Besitzer bisher an vielen Stellrädern erfolgreich gedreht. Die bilanzierten Gewinnzahlen verbessern sich inzwischen von Jahr zu Jahr. 

  • Im Jahre 2023 verbesserte sich der bilanzmäßig ausgewiesene Gewinn z.B. auf rd. 5,9 Millionen Euro und war damit um mehr als 25 Prozent höher als im Jahre 2022. (Für 2024 ist noch keine Bilanz veröffentlicht.)

Der steigende Gewinn ist insofern bemerkenswert, als sich das wirtschaftliche Wachstum in dieser Zeit in der Bundesrepublik ins Gegenteil verkehrte. Es zeigt Minus-Zeichen!

Der Ort Nürburg ist durch die nach ihre benannte Rennstrecke, besonders mit dem Teil „Nordschleife“ inzwischen zu einem bemerkenswert erfolg- auch -reichen Eifeldorf geworden.

  • Es werden bei der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG ungefähr so viel Mitarbeiter beschäftigt, wie das Dorf Nürburg Einwohner hat: Etwas über 180!

Die Gemeinde arbeitet auch gut mit der Firmenleitung zusammen. So hat denn auch der Nürburgring-Pächter zunächst mal mit der Gemeinde Nürburg ein Pilot-Projekt gestartet, mit dem die Vor- und Nachteile eines neuen Parkwirtschaftsgeschäfts abgeklopft werden sollen.

Auf den Nürburgring-Internetseiten wird der interessierte Nutzer so informiert:

„NEUES PARKSYSTEM AUF DEN PARKPLÄTZEN A1, A2 UND D8

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nürburg wurde auf den Parkplätzen A1 , A2 und D8 ein neues Parksystem eingeführt . Alle Informationen zu den dauerhaft geöffneten Parkplätzen, der Kennzeichenerkennung und dem Bezahlvorgang finden Sie hier auf der Landingpage.“

Durch „Landingpage“ ein wenig verunsichert, bin ich zunächst auch falsch umher geirrt. Man braucht nur ein wenig herunter zu scrollen, um zu lesen:

„Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dauerhaft geöffnete Parkplätze
  • Automatische Kennzeichenerkennung bei der Einfahrt
  • Bezahlung der Parkgebühren vor der Ausfahrt – per App oder am Kassenautomaten (zu finden an der A1 und A2)
  • Pauschaler Tagessatz von 10,00 € brutto ( gemäß Nürburgring-Tarif )
  • Zahlung auch bis 24 Stunden nach Ausfahrt möglich
  • Die Zahlung erfolgt über  EasyPark *
  • Mehrere Ein- und Ausfahrten pro Tag erlaubt
  • Bei Nichtzahlung der Parkgebühren wird eine Vertragsstrafe fällig, zuzüglich einer Bearbeitungsgebühr und der Restgebühr. Mehr Informationen hier .

* Damit alles reibungslos läuft, empfehlen wir den Download der App.“

Die Bürgermeisterin des Ortes Nürburg hat mir bestätigt, dass dieses Pilotprojekt der Nürburgring-Pächterfirma in Zusammenarbeit – also mit Genehmigung – der Gemeinde Nürburg als Grundstücksbesitzerin erfolgt ist.

Aber aller Anfang ist schwer! - Vor allen Dingen für die Parkplatz-Nutzer!

Nun gibt es dann also zunächst mal zwei Parksysteme am Nürburgring. Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG erklärt das den Fahrzeugbesitzern, die einen Parkplatz suchen auf den Hinweisschildern an der B 258 so:

„Lieber Besucher/innen,

aufgrund verschiedener Parksysteme haben die beim
Nürburgring erworbenen Parktickets auf den Parkplätzen
A1, A2 und D8 keine Gültigkeit. Sollten Sie Fragen zu
Parkvorgängen oder dem Parksystem von von Avantpark
haben, können Sie dies unter folgendem Link tun:

https://service.avantpark.de/PaymentRequest

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und wünschen Ihnen
einen angenehmen Aufenthalt am Nürburgring.“

Das ist schon ein wenig weltfremd! - Wenn man sich in die Lage eines anreisenden Autolenkers versetzt, der die Einfahrt eines dieser an der B 258 gelegenen Parkplätze erreicht: Was soll der tun? - Stehen bleiben, das Schild lesen, sein Handy heraus holen, die Seite aufrufen, da die Erklärungen lesen und… - Das dauert!

  • Aber so ist das eben bei „Pilotprojekten“: Man sammelt zunächst Erfahrungen! Weil da auch wohl die KI bisher versagt!

Aber sonst sind an den „Pilotprojekt“-Parkplätzen wirklich viele Schilder – unübersehbar - aufgestellt. Natürlich auch die Kameras, die dieses System erst möglich machen.

Das ist eine Folge von Fotos, die ich unkommentiert lasse. Der Parkplatz D8 ist übrigens der auf der Innenseite der „Sabine Schmitz“-Kurve. Ein Nürburgring-Besucher aus Hamburg schreibt mir als Kommentar zu der Veränderung von „frei“ zu nun „gebührenpflichtig“:

„Es war (bisher) immer eine angenehme Möglichkeit ‚mal eben‘ zu schauen.“

Als Fan der Nordschleife schaut man bei Rennen oder „Touristenfahrten“ eben mal dort, mal da. - Das wäre/ist nun vorbei!

  • Schau’n mer mal, ob das „Pilotprojekt“ erfolgreich ist?

Motor-KRITIK wollte seine Leser nur – sozusagen „vorzeitig“ – informieren!

Mein Dank geht an alle, die mir zu dieser Geschichte zugearbeitet haben!

MK/Wilhelm Hahne
Durchschnitt: 5 (bei 49 Bewertungen)

Kategorie: 

"Anstoß" für Leser – nicht nur für Abonnement-Interessierte!

 

Lieber Leser,

 

Motor-KRITIK ist vollkommen werbefrei, aber – darum – auch ein wenig abhängig von seinen Lesern. - Oder anders: Von Einnahmen. - Ausgaben haben ich genug! - Und nicht alle Leser mögen sich gleich für ein Abo entscheiden. - Obwohl: Volltanken ist evtl. teurer!
 

Wenn Sie ab und an mal auf diesen Seiten vorbei schauen und Ihnen die hier gebotene "alte Art" von Journalismus gefällt, dann machen sie doch einfach ihre Zustimmung durch eine kleine Spende deutlich. - Auch kleine Beträge können – per Saldo – eine große Hilfe und Unterstützung sein!
 

Auch wenn Sie Abonnent werden wollen - finden Sie HIER meine Kontendaten! 

 

Danke!