(3) Verlegene Verleger?

Zum Thema „Nürburgring 2009“ habe ich eine „Erinnerungsreihe“ konzipiert, die ab sofort in regel- oder unregelmäßigen Abständen in einer Zeitung erscheinen könnte. Regional, aber auch überregional. Gegen Honorar natürlich. Ich habe es vor gut einer Woche einem Verleger so komplett – mit Anhängen der ersten zwei Kolumnen – angeboten, dass keinerlei Rückfragen notwendig waren. Es kam auch keine Rückfrage. Deutlicher: Es kam auch keine Antwort. - Kann es sein, dass man mit klaren Aussagen, für „aufgeklärte Leser“ gedacht, heute einen „modernen“ Verleger verschrecken kann?

(3) Verlegene Verleger?

So werde ich jetzt hier auf Motor-KRITIK die geplanten Kolumnen zum Thema „Nürburgring 2009“ für meine Leser veröffentlichen. Damit Sie noch einmal vor der „großen Entscheidung“ des Gläubigerausschusses an wichtige Details bei der Umsetzung der von juristischen Beratern empfohlenen Pläne der Landesregierung von Rheinland-Pfalz (Rot/Grün) erinnert werden. Da haben dann auch die Insolvenz-Sachwalter großen Anteil. Die verkaufen sich gut, kaschieren geschickt kleine und größere Fehler, machen „ihr Ding“:

„RING“- K(R)AMPF

Beispiel heute: Fristverlängerung

Schon vor Wochen übte sich der Sprecher
der Insolvenz-Sachwalter, Pietro Nuvoloni,
in „viel reden und nichts sagen“, wenn er von
Journalisten auf die jetzt Mitte September
abgelaufende Frist für eine unverbindliche
Angebotsabgabe für Interessenten am Kauf
des Nürburgrings angesprochen wurde. Inzwi-
schen haben die Insolvenz-Sachwalter die
Frist offiziell bis Ende September verlängert.
Begründung der Insolvenz-Sachwalter im O-
Ton: Man wolle niemanden aussperren. - Rei-
chen „um 200“ Interessenten nicht, müssen es
„über 200“ sein? - Papperlapapp! - Den
meisten dieser „Interessenten“ wird es nur um
den Erhalt der betriebs-wirtschaftlichen Daten
gehen. Wann hat man sonst so eine Gelegen-
heit, die so einfach zu erhalten? Die „Interes-
senten“ denken nicht an einen Kauf, sie wollen
die Daten. - Da liegt dann auch der Hund be-
graben. - Zum Ende der angekündigten Frist,
Mitte September, hätte man den möglichen
Investoren – wie versprochen - die betriebswirt-
schaftlichen Eckdaten der insolventen Nürburgring
GmbH und ihrer Tochter-firmen zur Verfügung
stellen müssen, damit die „Interessenten“ eine
Übersicht erlangen können. Mit deren Zusammen-
stellung (Aufbereitung?) ist man aber bei der
Nürburgring GmbH, bzw. deren Nachfolge-“Tochter“
(NBG), nicht fertig geworden. Die Fristverschiebung
ist also die Folge einer Fehleinschätzung und der
Beweis von Unvermögen des derzeit aktiven Manage-
ments am Nürburgring. So greift man zu Ausflüchten,
die eigentlich realitätsfern sind. Es werden Erinne-
rungen an „Vorbildern“ wach, an deren „Schön-“ und
Ausreden. Da ist dann die Fest-stellung naheliegend:
Es hat sich nichts geändert. Man argumentiert, wie
auch zu Kafitz-Zeiten, dessen Zeit im österreichischen
„Spielberg“ inzwischen auch abgelaufen ist, „nach Bedarf“.
Der Ring-K(r)ampf geht weiter.

Hier noch – sozusagen als „Nachtrag“ – warum die betriebswirtschaftlichen Daten der Nürburgring GmbH und ihrer Tochterfirmen so wichtig sind. Im Angebot der KPMG (Frankfurt) ist zum „Wert“ der dort gemachten „Prospektangaben“ zu lesen:

„KPMG hat die Richtigkeit der in diesem Teaser enthaltenen Informationen nicht überprüft. Weder die Verkäufer noch der gerichtlich bestellte Sachwalter noch KPMG, noch die Vorstände oder Mitglieder der jeweiligen Geschäftsführungen, Partner, Angestellte oder Beauftragte von Verkäufern, KPMG oder mit diesen verbundenen Gesellschaften oder juristische Personen geben ausdrückliche oder stillschweigende Zusicherungen oder Gewährleistungen im Hinblick auf die Korrektheit, Angemessenheit oder Vollständigkeit der in diesem Teaser enthaltenen Informationen ab.“

Und ganz zum Ende des KPMG-Verkaufsprospekts für den Nürburgring findet man dann folgende „Warnung“:

„Unter keinen Umständen darf der Interessent oder seine Vorstände, Angestellten, Beauftragten oder Berater mit der Geschäftsführung, den Angestellten, Kunden, Beauftragten oder Lieferanten des Nürburgrings Kontakt aufnehmen, es sei denn, die Kontaktaufnahme wurde zuvor ausdrücklich und schriftlich von KPMG gestattet.“

Das ist doch korrekt. - Oder? - Man soll das schlucken, was einem von den Insolvenz- Sachwaltern und deren Helfeshelfern zum Fraas vorgesetzt wird? Und darum... (s. „Ring“-.K(r)ampf) – Wobei den möglichen Interessenten nicht verwehrt ist, mein Buch zum Nürburgring-Skandal zu kaufen oder direkt Kontakt zu mir aufzunehmen. - Soweit gehen die KPMG- „Spielregeln“ dann doch nicht. - Journalisten ist eine Recherche wohl noch erlaubt.

In Wikipedia ist dazu eine Defination von Micheal Haller zu lesen:

„Das Recherchieren ist im engeren Sinne ein Verfahren zur Beschaffung und Beurteilung von Aussagen, die ohne dieses Verfahren nicht preisgegeben, also nicht publik würden. Im weiteren Sinne ist es ein Verfahren zur adäquaten Abbildung realer, d.h. sinnlich wahrgenommener Wirklichkeit mit den Mitteln der Sprache.“

Darum kann man dann hier auf Motor-KRITIK z.B. auch lesen:

Wie (wenig) genau man es mit Formulierungen nimmt, ist auch festzustellen, wenn man die Angaben in den im Bundesanzeiger veröffentlichten Bilanzen mit denen in der von der KPMG möglichen Interessenten übersandten „Vertraulichkeitsvereinbarung“ vergleicht. Nach der befinden sich die dort aufgeführten Firmen (Nürburgring GmbH, Motorsport Resort Nürburgring GmbH, Congress- und Motorsport Hotel Nürburgring GmbH) alle seit dem 1. November 2012 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Im Bundesanzeiger ist in der zuletzt veröffentlichten Bilanz der Motorsport Resort Nürburgring GmbH dagegen nur von einem „Insolvenzverfahren“ die Rede, während in den Bilanzen der anderen betroffenen Firmen von „Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung“ die Rede ist. Die Formulierungen verantwortet jeweils durch seine Unterschrift Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt.

Soviel zu der Zuverlässigkeit von Angaben sowohl der KPMG als auch der Insolvenz-Sachwalter.

(Anmerkung: Eine unausgefüllte Muster- „Vertraulichkeitsvereinbarung“ finden Sie als pdf-Datei im Anhang; die jeweiligen Bilanzen der insolventen Firmen im überwiegenden Landesbesitz unter www.bundesanzeiger.de , wenn Sie in der Suchmaske „Nürburgring“ eingegeben haben.)

Zur Erinnerung. - Auch Verleger sollten hier mitlesen, damit sie begreifen, dass man mit Agentur- Meldungen nicht das Interesse der Leser wecken und erhalten kann.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Und glauben Sie bitte auch nicht alles, was Sie z.B. auf „youtube“ hören. Die dort angekündigte Bürgerversammlung, veranstaltet von „Ja zum Nürburgring am 11. Oktober, wird es nicht geben. - Den wirklichen Grund für eine Fristverlängerung für mögliche Interessenten am Kauf des Nürburgrings haben Sie auf diesen Seiten gerade gelesen. - Der „Ring“-K(r)ampf geht weiter! - Nur scheint das Vielen inzwischen egal zu sein, da sie nur auf einen möglich werdenden persönlichen Vorteil fixiert sind.

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