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Toter am Nürburgring: „Super-GAU“ im Kerngeschäft!

Für den Besitzer, bzw. seine Pächterfirma am Nürburgring, bedeuten die „Touristenfahrten“ das Kerngeschäft. Da nimmt man dann jeden Euro mit. Am Montag, dem 4. Oktober war man zwar mit einer Track-Day-Veranstaltung bis 17 Uhr auf GP-Kurs und Nordschleife ausgebucht, aber weil viele „Touristenfahrer“ schon vor der Nordschleifen-Einfahrt „mit den Hufen scharrten“, hat man dann noch mal um 17:30 Uhr die Pforten für „Touristenfahrten“ geöffnet.

Nun sind die aktuellen „Touristenfahrten“ nicht mit denen von vor Jahrzehnten zu vergleichen. Heute ist  der Altersdurchschnitt der Fahrer bedeutend jünger, deren Ausrüstung – oft auch der Automobile – anders als die der „Touristenfahrer“ z.B. in den 70ern. - Auch da war ich mit meinen Testobjekten – Automobilen und Motorrädern – mitten dabei. Auch die Industrie testete damals im „Touristenverkehr“. - Kein Problem! - Heute wäre das nicht mehr möglich!

Seit vielen Jahren fahre ich nicht mehr über die Nürburgring-Nordschleife, weil es mir bei den „Touristenfahrten“ zu gefährlich geworden ist. Aus „Touristenfahrten“ sind inzwischen „Terroristenfahrten“ geworden. So werden sie von der einheimischen Bevölkerung nicht nur benannt, sondern auch als solche empfunden. - Sie werden auch vom Veranstalter in einer „modernen Art“ beworben:

„Der Nürburgring, die Grüne Hölle. Erlebe die legendäre Kultstrecke aus Deinem eigenen Visier. Hautnah.“

Visier? - Besteht etwa Helmpflicht? - Nein! - Man ist aber bei dem „Touristenfahrten“ aktuell oft entsprechend ausgestattet unterwegs. Während sich in früheren Jahren „Sportfahrer“ vor ihren schnelleren Runden erst einmal „warm fuhren“, ist man jetzt sofort „flat“ unterwegs. Die Rundenpreise sind auch heute deutlich höher. Da möchte man schon von den ersten Metern an etwas von seinen Euro haben! - Gib Gas – Ich will Spaß!

Damals in den 80ern nur der Titel eines deutschen Spielfilms, wird das heute am Nürburgring in die  Realität umgesetzt. Das führt zu Unfällen, die eigentlich vermeidbar wären! - Man verlangt selbst von routinierten Berufs-Rennfahrern vor dem Befahren der Nürburgring-Nordschleife heute eine besondere Ausbildung, weil es sich – angeblich – um eine besonders schwierige Rennstrecke handelt. Fahranfänger dürfen die bei den „Touristenfahrer“ ohne jede Anleitung befahren.

  • An einem Montag genügt es, dafür - Runde für Runde - 25 Euro zu zahlen!

Während der „Touristenfahrten“ gilt die Straßenverkehrsordnung. Sagt der Veranstalter. Aber das Verhalten der Touristenfahrer wird nicht überwacht. Auch die Polizei kommt nur, wenn sie gerufen wird. Von Seiten der Politik wird dieses Thema ga-a-a-anz vorsichtig behandelt. Schließlich ist man froh, dass man das Thema Nürburgring – irgendwie – „vom Hals hat“. - So wird Vieles „unter der Decke gehalten“!

Nun hat es gestern aber bei den „Touristenfahrten“ nicht nur Leitplankenschäden und bei den Automobilen verbogenes Blech gegeben, sondern auch einen Toten und eine Reihe von Verletzten. Bei einem Massen-Crash, offenbar ausgelöst durch einen Betriebsmittelverlust. Normalerweise wird so etwas unauffällig abgehandelt mit: „Unfall bei Posten 125.“

Mir war die Schwere des Unfalls klar, als ein Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene durch’s Dorf in Richtung Nürburgring über die B 258 fuhr und später dann mit den gleichen optischen und akustischen Signalen in Richtung Mayen (Krankenhaus) zurück fuhr. - Und man hörte einen Hubschrauber. - Sonst gab es keine Informationen, weil zur gleichen Zeit zufällig im Internet Chaos herrschte. - Das war erst um 1:26 Uhr – also am 5. Oktober - behoben.

Um 20:48 Uhr – am 4. Oktober -  wurde aber schon die Polizei-Meldung zum Unfall unter „Blaulicht“, einem Presseportal, das einem Unternehmen der „dpa“ zugerechnet werden muss, veröffentlicht. Die Meldung kam nicht von der Polizei-Inspektion Adenau oder der Polizei-Direktion Mayen, sondern direkt vom Polizeipräsidium Koblenz. Und praktisch alle danach erschienenen Presseinformationen, auch die erste - erschienen um 22.20 Uhr auf den Internetseiten von „Die Rheinpfalz“ - hatten eine entsprechende „dpa“-Meldung als Basis.

Ich habe heute am Vormittag die Staatsanwaltschaft am Nürburgring wahrgenommen, habe den Polizeihubschrauber registriert, der die Unfallstelle von oben fotografisch festgehalten hat, habe gehört, dass nun ein Gutachter eingeschaltet ist und weiß darum, dass ich ab sofort keine Detail-Informationen mehr zum Unfall erhalte – da ein „schwebendes Verfahren!

  • Seit 12 Uhr – heute Mittag – ist die Nordschleife aber wieder zum Befahren frei gegeben! 

Damit meine Leser, die mich bei dieser Berichterstattung sehr unterstützt haben, auch von mir – von Motor-KRITIK – eine Information erhalten, die sie sonst nirgendwo finden können, füge ich hier zum Abschluss dieser Geschichte ein Stück Ausschnitt-Foto ein, das einen Eindruck von dem vermittelt, was man gar nicht mit Worten schildern kann.

Wie es dazu kommen konnte, werden wir wahrscheinlich nie „ungeschminkt“ erfahren. Weil es wahrscheinlich nicht erwünscht ist! - Und Lehren wird man aus diesem schrecklichen Unfall wohl auch kaum ziehen. - Aber man wird sicherlich viele „schöne Worte“ finden!

Der Rubel muss schließlich rollen!

MK/Wilhelm Hahne
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Jochen Mass wurde 75: Hat er alles richtig gemacht?

Wer auf mehr als 28.000 Tage seines Lebens zurück blicken kann, hat in seinem Leben offensichtlich kaum etwas falsch gemacht. Diese „Bewertung“ kann vor allen Dingen dann getroffen werden, wenn das Geburtstagskind den wichtigen „mittleren Teil“ seine Lebens als Rennfahrer verbracht hat und heute in einer schönen Gegend Frankreichs wohnt. Das war in jener Zeit, als er beruflich diesen Sport ausübte – wie man so schön sagt – „saugefährlich“. Jochen Mass hat in der damaligen Zeit einige seiner Freunde mit zu Grabe tragen müssen!

  • Es war eine andere Zeit im Motorsport, in der sich auch Menschen zu einer anderen Art Persönlichkeit entwickeln konnten, als das heute der Fall ist.    

Jochen war einer jener Fahrer, der um seine Grenzen wusste, aber auch die der Physik respektierte, deren Grenzen sich nun mal nicht verschieben lassen. Ich kannte ihn aus der Anfangszeit im Motorsport, als er noch mit einem Alfa Romeo bei Berg- und Flugplatzrennen unterwegs war. Ab und an sind wir die gleichen Rennen gefahren. Jochen war eigentlich – aus meiner Sicht – ein ganz normaler Motorsport-Fan, der Spaß daran hatte, die Grenzen dieses Sports abzutasten und zu erfahren. - Ein sehr talentierter Fan!

Jochen ist dann mit Glück – und den richtigen Sponsoren – in der Formel 1 gelandet, hat aber auch da niemals „F1-Allüren“ an den Tag gelegt. - Jochen ist immer Jochen geblieben! - Ein Mensch, der nicht nur Spaß am Motorsport hatte, sondern dann auch – fast zufällig – sein Geld damit verdiente.

Eigentlich hatte er mal Seemann – und da natürlich Kapitän – werden wollen. So war es sicherlich „normal“, dass er – als es ihm wirtschaftlich gut ging – auch eine eigene Segel-Yacht hatte. Er hat den Motorsport immer als „die schönste Nebensache der Welt“ empfunden und ihr den Anteil in seinem Leben zugestanden, der ihr auch zu kam.

Ich bin später als Journalist mit ihm zusammen getroffen. Wir haben uns offen ausgetauscht. Ich habe meine Meinung zu Fahrern und Funktionären – oder Automobilen und Menschen – die wir beide kannten, überprüfen können. Wir haben unsere Meinungen geäußert, argumentiert und abgeglichen. Das wäre heute mit „modernen Rennfahrern“ nicht mehr möglich!

Die sind – überwiegend – vom Marketing bestimmt, haben eigentlich keine eigene Meinung - bzw. äußern sie nicht öffentlich – sind „Aushängeschilder“ von Teams, Firmen und Sponsoren.

Natürlich hat auch Jochen Mass schon mal Kompromisse machen müssen, aber im direkten Kontakt – so von Mensch zu Mensch – ist er immer der Jochen geblieben, wie ich ihn mal kennen gelernt hatte. Und wenn ein Journalist – den er gut kannte (!) - eine gute Idee hatte, dann hat er die mit umgesetzt. - So ist das Foto, stehend auf der Sitzbank seiner Kawasaki entstanden. Oder die Foto-Sequenz, bei der er sich in eine Deutschland-Fahne wickelt. - Eine Idee – wie das Kawa-Foto – des Fotografen Wolfgang Drehsen!

Als ich für ein Motor-Magazin gedanklich auf der Suche nach einer etwas ausgefallenen Geschichte war, habe ich ihn gefragt, ob er mir seine AC Cobra mal leihen könne, damit ich den Lesern dieses Magazins mal davon ein paar Eindrücke vermitteln könne, weil man die sonst nur mit dem Kauf eines solchen Ausnahme-Automobils gewinnen kann. - Er hat mir dann „seine Cobra“ mal für eine Woche überlassen.

Ich erinnere mich auch , dass er mal morgens zu Testfahrten mit Porsche am Nürburgring zu spät erschien. Jacky Ickx und er waren die Fahrer. Im Plan stand, dass er in der ersten Phase zum Einsatz kam. Aber er war an diesem Morgen spät dran, kam im letzten Moment mit seiner Kawasaki vom Hotel angebraust. Ickx hatte schon im Porsche Platz genommen. Jochen wollte aber seinen Teil der Arbeit – wie vorgesehen – erfüllen. Da ist Jacky wieder ausgesteigen, Jochen hat mir den Zündschlüssel seiner Kawa mit den Worten in die Hand gedrückt, „...wenn mal was ist“ und ist in seine erste Nordschleifenrunde gestartet.

Wir hatten uns Wochen zuvor mal darüber unterhalten, dass man am Nürburgring niemals die erste Runde schnell fahren sollte. Jochen war meiner Meinung, dass man – wenn man sicher und schnell die Nordschleife umrunden möchte - das erst in der dritten Runde tun solle.

In diesem Fall – das Porsche-Team baute noch den Funkmast auf – kam Jochen aus seiner ersten Runde nicht „pünktlich“ zurück. - Ich hatte meine Stoppuhr mitlaufen lassen. Da habe ich das Porsche-Team kurz informiert, mich auf Jochens Kawa geschwungen und habe ihn dann in der „Bergwerk-Kurve“ gefunden.

Er stand – unverletzt - inmitten der „Schrottteile“ seines Porsche-Sportwagens, den er hier in der „Bergwerk“-Kurve zerlegt hatte. In seiner ersten Runde! - Wir haben dann auf das Porsche-Team gewartet, dass einige Minuten nach mir am Unfallort eintraf. Jochen hat dann gesagt:

„Aber ich fahre die Kawa zurück! - Du kannst hinten drauf Platz nehmen!“

Ich kann nicht sagen, dass ich mich wohl gefühlt habe, obwohl ich Jochen kannte. Schließlich hatte er gerade vorher auch vergessen, worüber wir Wochen vorher noch gesprochen hatten.

Aber wenn ich nun heute – einen Tag nach seinem 75. Geburtstag – das Leben von Jochen Mass noch mal so Revue passieren lasse, dann sind mir primär nicht seine vielen Erfolge präsent, sondern mehr jene Momente, an denen es „noch mal gut gegangen ist“. Das waren schon einige.

Aber Jochen hat wohl in seinem Leben – so weit das möglich war – alles richtig gemacht!

Lieber Jochen! - Nachträglich herzlichen Glückwunsch zu deinem 75. Geburtstag!

Wilhelm Hahne

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Nur Betriebsräte? - VW immer ein besonderer Fall!

In Braunschweig wurden gerade in einem Prozess zwei Personal-Verantwortliche des VW-Konzerns freigesprochen, die nach Vorwürfen der Staatsanwaltschaft den Betriebsräten zu hohe Gehälter (einschl. Boni) zugestanden haben sollten.

  • Dumme Frage: Wofür erhalten Betriebsräte Boni?

Der Vorwurf der Staatsanwälte wurde u.a. damit begründet, dass mit einer „Überzahlung“ der VW-Konzern 5 Millionen € weniger verdient und damit auch weniger Steuern gezahlt hätte. - Toll!

  • Wie hoch sind nun nach dem Freispruch die Kosten – zu Lasten der Staatskasse?

Natürlich wurden die Betriebsräte „großzügig“ für ihre Leistungen (auch mal weg zu gucken?) entlohnt.

  • Das war bei VW doch schon immer so. - Erinnert sich niemand der „Rotlicht-Affäre“?

Die Zeit mag alle Wunden heilen, aber nicht die Situation, wie sie sich nach dem 2. Weltkrieg in Wolfsburg entwickelt hatte. Die ersten internen Spannungen entstanden nach den ersten Aufbaujahren, als die, die mit harter Arbeit – aber ohne akademische (Kriegs-)Ausbildung - dann mit einer neuen Schicht von Akademikern die ersten „Differenzen“ austrugen.

Die einen hatten „geschuftet“ und wussten, wie hart das Leben sein kann und wie „der Hase läuft“; hatten „die Drecksarbeit“ geleistet; die anderen waren „gebildet“ und hatten sonst keine Ahnung – da ohne jede Berufserfahrung. Die erhielten aber aufgrund ihrer besseren Ausbildung gleich die besseren Positionen!

Überhaupt kam es dann in der Nachkriegszeit zu einer Umorganisation in der Automobilindustrie insgesamt. Es wurden neue „Zwischenschichten“ im Management eingezogen, weil man doch den „gebildeten Nachwuchs“ nicht auf der „unteren Ebene“ einordnen konnte!

  • In Japan standen zu dieser Zeit Akademiker mit Doktortitel hinten auf den Müllwagen! - Es gab weltweit geradezu eine „Akademiker-Flut!

Die „untere Ebene“ hatte durch harte Arbeit in der Realität aber erst die Voraussetzungen für den folgenden Erfolg geschaffen! - So habe ich damals z.B. Mitarbeitern geraten die neu bei VW in eine leitende Position „von außen“ einstiegen – und die mich um meine Meinung gebeten hatten – immer „mit dem Rücken zur Wand“ über die Gänge in der Verwaltung in Wolfsburg zu gehen, damit sie nicht „von hinten abgestochen wurden“.

So habe ich das wörtlich erklärt! Man hat sich daran gehalten!- Und mir ist auch später diese  persönliche Einschätzung der „Stimmung“ in Wolfsburg „als richtig“ bestätigt worden!

Später ist mir mal bei der Vorstellung eines neuen VW-Modells im Ausland ein mir unbekannter VW-Mitarbeiter  aufgefallen, der kenntnisreich die teuersten Getränke – auf Kosten von VW – bestellte. Ich konnte ermitteln, dass es sich um einen Betriebsrat handelte, den man deswegen eingeladen hatte (und scheinbar „ungebremst“ Zusatzkosten verursachen ließ!), damit er – wie ich hörte -  „kein Theater machte“, wenn die der Presse zur Verfügung gestellten Testwagen „über Nacht“ wieder für die nächste Gruppe fertig gemacht werden mussten.

  • Solche Arbeitszeiten waren eben gewerkschaftlich nicht vorgesehen!

Aber so wurden dann von Seiten des Betriebsrats erst keine Einwände geäußert! - So einfach wurden bei VW Probleme unkonventionell beseitigt!

Wenn man also durch solche – und ähnliche Beispiele weiß – „wie das Leben in Wolfsburg spielte“ (und spielt?), dann betrachtet man das gerade in Braunschweig vorgeführte „Schauspiel“ mit anderen Augen!

Aber der Öffentlichkeit wurde vorgeführt, dass man „alles getan hat“! - Ohne Rücksicht auf Kosten!

Und im „Diesel-Skandal“ reiht sich der Honorar-Professor Martin Winterkorn inzwischen würdevoll in die Reihe von erkrankten anderen „Spitzenleuten“ ein, zu denen auch Kurt Beck und Dr. Jürgen Pföhler zu zählen sind. - Kurzfristig und schwer erkrankt!

Gute Besserung! - Bevor im Fall Winterkorn z.B. der Anklagepunkt „bandenmäßiger Betrug“ gerichtlich geklärt wird.

Oder nicht? - Oder doch?

MK/Wilhelm Hahne
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Sonntags nie! - Gilt nicht bei „Touristenfahrten“!

Die Nürburgring 1927 GmbH & Co., KG weiß das. Die Polizei sieht nichts, hört nichts, weiß nichts. Das war auch wieder am letzten Sonntag so. Auf der Nürburgring-Nordschleife gab es – wie meistens am Sonntag – viel Schrott! - Menschen kamen offensichtlich nicht zu schaden. Sonst hätte man die Polizei informieren müssen. - Müsste nicht auch bei Personenschäden die Staatsanwaltschaft tätig werden?

„Werde eins mit jeder Kurve und Gerade – und dem Mythos Nürburgring“, empfiehlt der Veranstalter. Das scheinen die „Touristenfahrer“ z.T. falsch zu verstehen. Sie werden nur „eins“ mit den Leitplanken einer einzelnen Kurve oder Geraden. Obwohl die Polizei die Nordschleife als eine Straße des öffentlichen Verkehrs – bei den „Touristenfahrten“ - empfindet, ist sie mit Informationen zu Unfällen auf dieser „öffentlichen Straße“ sehr sparsam.

Es kann auch sein, dass sie da auf Empfehlung ihrer vorgesetzten Behörde handelt. Denn nicht nur die Polizei, sondern auch die Staatsanwaltschaften, sind Weisungsempfänger! Und da die Landesregierung wohl jede Art von negativer Berichterstattung seit der Insolvenz ihrer landeseigenen Gesellschaft nicht sehr schätzt, werden viele interessante – der aktuellen – Informationen zu diesem Thema, wie eine geheime Verschlusssache behandelt.

  • Alle Weisungs-Empfänger verhalten sich entsprechend!

Wie natürlich auch die Landesregierung! - Obwohl sie weiß, dass der Nürburgring-Skandal  durch den letzten Entscheid eines EU-Gerichtshofs wieder „auf kleiner Flamme“ weiter kocht. Auch die Insolvenz in Eigenverwaltung (!) ist übrigens bisher genau so wenig abgeschlossen, wie der Verkauf des Nürburgrings nach der letzten Gerichtsentscheidung.

Wenn man einmal versucht – was schwierig ist – die Unfälle am letzten Sonntag während der „Touristenfahrten“ mit den Informationen dazu durch die Polizei abzugleichen, wird man stutzig.

Auch heute, am Mittwoch, nach einem „ereignisreichen“ Ablauf der „Touristenfahrten’“ am letzten Sonntag, gibt es keinerlei Informationen durch die Polizei dazu. Dabei war die Polizei-Direktion Mayen durchaus fleißig, hat – auch zu dem bewussten Wochenende – schon eine Reihe von Informationen veröffentlicht, aber keine zum Thema Nürburgring und „Touristenfahrten“.

Es war wohl am Sonntag am Nürburgring aus Sicht der Polizei „nichts los“! - Am Freitag hatte man in Nürburg einen schwarzen Porsche Turbo gestohlen, aber sonst… - Es gab wohl nichts, was die Öffentlichkeit zu interessieren hätte.

Dabei knallte es nach Motor-KRITIK-Beobachtungen am Sonntag schon gleich nach der Öffnung der Strecke am „Schwedenkreuz“. Die Strecke war danach lange geschlossen. Es gab dann nach der Öffnung schnell weitere Unfälle, die eine weitere Streckenschließung nach sich zogen. Es waren auch Betriebsmittel im Spiel. So ging das dann weiter. Insgesamt müsste es am Sonntag um 10 Unfälle gegeben haben.

Aber das ist wohl alles am Nürburgring zu einem Stück Normalität geworden. Für die GmbH & Co. KG als Veranstalter, für die Polizei, das Abschlepp-Unternehmen, die Firma, die die Leitplanken wieder ersetzen muss.

Wie man sich bei einem Unfall bei den „Touristenfahrten“ verhalten soll? - Der Veranstalter beantwortet diese Frage so:

„Auf keinen Fall wenden oder rückwärts fahren! Nach einem Unfall ist die Weiterfahrt verboten.
Richtig ist: Das Fahrzeug sicher am Fahrbahnrand abstellen, das Warndreieck aufstellen und nachfolgende Teilnehmer warnen, ohne sich selbst hierbei in Gefahr zu bringen.
Den Unfall unter der Notrufnummer 0800 0302 112 melden. Hierbei ist die genaue Angabe wichtig, was, wo, mit wie vielen Verletzten geschehen ist.“

Motor-KRITIK-Hinweis: An den ersten Tagen der Woche ist übrigens ein Unfall um 5 Euro billiger als am Wochenende! Das Befahren der Nordschleife (eine Runde) kostet dann nur 25 statt 30 Euro!

MK/Wilhelm Hahne
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Am Nürburgring sind die Egoismen nicht abgestellt!

Wenn man sich auf „youtube“ den Film zum 7. NLS-Lauf 2021 ansieht, dann gibt es dort auch eine Passage, in der die „Hauptdarsteller“ der NLS ihren Auftritt haben. Ralph-Gerald Schlüter und Christian Stephani überreichen dem 1. Kreisbeigeordneten aus Adenau einen Scheck über 75.000 Euro für die Hochwasser-Geschädigten an der Ahr. Und man redet darüber, wie sehr alle Teams und Fahrer – von dieser Katastrophe beeindruckt, ihrer Solidarität mit den Geschädigten, durch großzügige Sach- und Geldspenden umgehend Ausdruck verliehen haben.

So konnten die Herren Schlüter und Stephani dann auch diesen Scheck über 75.000 Euro überreichen, mit dem die Spender, die neun veranstaltenden Vereine, die das sportliche Rückgrat der NLS (ehemals VLN) bilden, auch ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen.

Die Verantwortlichen der „Über-Organisationen“ konnten sich so bei der Übergabe selbst „auf die Schulter klopfen“. Sie, die auch vertraglich eng mit der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG verbandelt sind, konnten so gegenüber der Öffentlichkeit ein wenig davon ablenken, dass von der Nürburgring-Organisation – außer „schönen Worten – bisher in Sachen Spenden wenig passiert ist:

  • Man hat für das Sortieren von Sachspenden Räume zur Verfügung gestellt, den Hilfsorganisationen auch rd. 60.000 qm Fläche als Ausgangsbasis für die Hilfsorganisationen.  Aber das wurde – oder wird – auch von der ADD bezahlt, wie ich hier bei Motor-KRITIK nachweisen konnte.

Insgesamt setzen die „neuen Herren“ – nun mit einem neuen Geschäftsführer – ihren Weg der „wunderbaren Geldvermehrung“ aber fort. Das Superbenzin, dass die Motorsportler an den Säulen des Rennstrecken-Vermieters zahlen müssen, kostet im Moment z.B. 2,419  Euro! - Das wirkt natürlich „nachhaltig“!

Wie ich bei Motor-KRITIK nachweisen konnte, werden auch die Zuschauer unter dem Deckmantel von Corona zur Kasse gebeten. Es gibt auch immer noch z.B. im Angebot des Nürburgring-Verpächters als Teil der NLS-/VLN-Organisation die Darstellung:

„NLS-Fanclub - In ist, wer drin ist. Der NLS-Fanclub bietet Dir die einmalige Gelegenheit, die NLS noch intensiver zu erleben.“

Und man stellt die Vorteile für ein Mitglied dieses Fanclubs so dar:

„Gold - 199 € pro Jahr
Jahresticket inklusive Parkschein auf allen Außenparkplätzen - Mitgliedsausweis mit Foto -  10% Rabatt auf alle Fanshop-Artikel -  Fanclub-Korso über die Nordschleife - NLS-Guide kostenfrei - Exklusives Gewinnspiel einmal im Jahr - Vorkaufsrecht bei limitierten Tickets -  Exklusives Meet & Greet mit NLS-Piloten.“

So ist im September 2021 immer noch zu lesen! - Und dann fragen Sie mal jemand, der schon 2020 „Gold“-Mitglied war, was er wirklich für 199 Euro erhalten hat!

Ein aktuelles Beispiel. Streckensprecher Olli Martini konnte dieses Angebot nur machen, weil ihm ein alter „VLN-Kämpe“ angeboten hatte, an einem Freitagnachmittag, bei Einstellfahrten, die von der VLN-Organisation veranstaltet wird, fünf Fans mit seinem ehemaligen Einsatz-Porsche mitzunehmen, wenn die mindestens 500 Euro spenden würden. Er selbst wolle davon keinen Cent! Olli Martini hatte die Organisation übernommen und dem Porsche-Besitzer nun aktuell mitgeteilt, dass die Zahlung aller fünf Bieter eingegangen sei. Darauf hat der alte „VLN-Kämpe“ angeboten, doch 4 Leute jetzt beim kommenden 8. NLS-Lauf und den 5. beim 9. Lauf einen Eindruck von einer Runde Nordschleife mit seinem Porsche zu verschaffen.

Er hatte Olli Martini gebeten, in diesem Fall den Veranstalter der Einstellfahrten zu veranlassen, nicht die Spendensumme um irgendwelche Nenngeldforderungen zu mindern. Immerhin geht es um eine Spende für die bei der Ahr-Katastrophe Geschädigten!

Olli Martini hat den Porsche-Besitzer aktuell informieren müssen, dass von verantwortlicher Seite erklärt worden wäre:

Da könne ja jeder kommen! - Der Spender der „Taxifahrten“ mit dem Renn-Porsche müsse ein Nenngeld von 670 Euro entrichten und für jeden der „Spender“  und „Co-Piloten“ dann 30 Euro, also insgesamt 790 Euro beim 8. und 700 Euro beim 9. Lauf.

Wenn irgendwelche Kameras laufen, lobt man einen nicht mehr vorhandenen Egoismus der Mitmenschen, weil die an die Ahr-Geschädigten denken. Wenn man aber selbst in der Sache „Ahr-Hochwasser“ gefordert ist – und wenn auch nur mit einer kleinen positiven Entscheidung – dann ist man selbst ein „Super-Egoist“!

Da könnte ja jeder kommen! - Ein guter Spruch! - Ich habe den Eindruck, dass die Verantwortlichen der VLN/NLS stark von der Leistung des Landrats Dr. Pföhler geprägt sind: Man delegiert auch die Hilfeleistungen!

Die Frage ist: Wie lange wird noch „jeder“ kommen?

MK/Wilhelm Hahne
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ADAC-6 h-Ruhr-Pokal-Rennen: Im Stil der neuen Zeit!

Nun mit ROWE-Hubschrauber und den wenigsten Startern (135), so lange es diese Veranstaltung gibt. - Unter Corona-Bedingungen! - Das ließ das „unauffällige“ Abkassieren auf Zuschauerplätzen zu, die sonst frei zugänglich sind. Und man konnte die Preise fürs Parken erhöhen! - Schließlich gab es ein Vierstunden-Rennen mit zwei Stunden Zugabe! - Der Veranstalter formulierte das in seiner Ankündigung natürlich netter:

„Mit dem ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen steht der Saisonhöhepunkt im Kalender. Und der bietet bekanntlich traditionell zwei Stunden Bonusmaterial.“

Die Tage werden damit zwar nicht länger, aber die Parkplatzpreise (pro Tag) steigen!

Hier sieht man – am Parkplatz „Brünnchen“ fotografiert – was auch auf dem Parkplatz an der anderen Seite der B 412 lesen kann. Dort ist aber auch zu lesen (s. 2. Foto), dass man dort für 35 Euro am Tag campen kann. Dort sind dann auch tatsächlich die Wohnmobile abgestellt.

  • Was sagen wohl die Herren Fischer am Campingplatz in Müllenbach (Camping am Nürburgring GmbH) zu diesem Alleingang?

Vor Jahren hatte man noch versucht ein Camping auf dem großen „Brünnchen“-Parkplatz zu unterbinden, ließ die Polizei anfahren. Jetzt – unter dem neuen Nürburgring-Besitzer – ist plötzlich das Campen „auf der anderen Straßenseite“ erlaubt!

Auffallend, dass alle Seitenstreifen an der B 412 frei waren. Dafür waren alle kostenlosen Parkplätze in Rennstrecken-Nähe zugeparkt. Aber man durfte sich an diesen Streckenabschnitten nur mit einem „Tribünen-Ticket“ der Rennstrecke nähern.

Das war im Vorfeld selbst einem Olli Martini, der sonst eigentlich – als Streckensprecher dazu verpflichtet - jeden Blödsinn mit macht, dann auch zu viel. Man konnte, von ihm veröffentlicht bei „Facebook“ lesen:

Von ihm, der sich bei dem eigentlich dazu gehörenden Foto als „Radfahrer“ (wie passend!) präsentierte, wurde den Besuchern „das Wandern“ empfohlen! - Weil das Wandern am Nürburgring nicht nur „des Müllers Lust“ ist, sondern auch nicht verboten werden kann!

Das Rennen verlief so, wie dank „BoP“ möglich. Manthey, inzwischen mit 51 Prozent klar unter Kontrolle des Stuttgarter Herstellers, feierte im 25. Jahr seines Bestehens einen weiteren Gesamtsieg mit „Grello“, #911. - Insgesamt 6 Porsche waren unter den ersten zehn Fahrzeugen des Gesamtklassements! - Von den 135 Startern erreichten 99 in Wertung das Ziel.

BMW kam mit seinen „Junioren“ und dem „alten“ M6 GT3 auf Platz zwei. Ein Grund für Beifall. - Von mir persönlich erhält der Leiter BMW M Motorsport, Mike Krack, ein liebes Lächeln für seine Art von gelungenem Marketing-Statement. (Bei „gt-place.com“ nachzulesen.) Er machte Aussagen zur „erfolgreichen Rennpremiere“ des neuen BMW M4 GT3. Mit 8:02 min fuhr der im Rennen auch eine richtig schnelle Runde. (Als „GPX“ gemeldet!) Aber rollte dann „zufällig“ an der Einfahrt zur Boxengasse ohne Benzin aus! - Toll gemacht! - Zu lesen ist bei „gt-place.com“:

„Aufgrund einer geplanten Tankleerfahrt rollte das Fahrzeug in den Schlussminuten auf Platz zehn liegend ohne Benzin am Eingang der Boxengasse aus.“

Und das, nachdem er um 17:31 Uhr seinen „finalen Boxenstopp“ (und Tankstopp!) durchgeführt hatte. Das reichte dann wohl nur bis 18:09 Uhr! (Wer sich im Motorsport ein wenig auskennt, der ahnt, was da passiert sein könnte!)

Klar und deutlich wurde auch im Ausdruck des Rennergebnisses – als Warnung vor Nachahmern? - festgehalten, dass zwei Fahrer disqualifiziert wurden. Ihnen wurde auch das „DMSB-Permit Nürburgring“ entzogen. Sie hatten Flaggenzeichen nicht beachtet und die vorgeschriebene Geschwindigkeit („Code 60“?) um 67 bzw. 95 km/h überschritten.

Dass auch in diesem Rennen – mal wieder! - in einer „Code 60“-Zone ein Auffahrunfall  (#66 ./. #5) notiert werden musste, ist eigentlich “normal“ und wird hier nur der Ordnung halber erwähnt.

Es war ein richtig schöner, sonniger Renn-Samstag! Ganz im Stil der neuen Zeit! Die folgenden Fotos sollen meinen Lesern dann auch den richtigen Eindruck vermitteln:

 
 
 
 
 

 

 

 
 
 
MK/Wilhelm Hahne
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NLS: Keine „Beste nationale Breitensportserie“?

Es ist lange her, das im Archiv der VLN/NLS etwas über eine Auszeichnung als „Beste nationale Breitensportserie“ zu lesen war. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, dazu in den Archiven der VLN eine neue Notiz zu finden. - Was auch eigentlich korrekt wäre! - Schon bei der letzten hier in Motor-KRITIK zur Kenntnis gelangten Ehrung durch die Zeitschrift „sport auto“ in Stuttgart, 2019, hatte die VLN-Serie ihre Eindeutigkeit als „Breitensportserie“ verloren. „Damals“ war auf den VLN-Internetseiten zu lesen:

„‘Ich bedanke mich im Namen der gesamten VLN für diese tolle Auszeichnung. Die Freude ist groß. Der Preis ist etwas Besonderes, weil er von den Lesern vergeben wird. Die VLN kommt also bei den Motorsport-Fans nach wie vor gut an. Das bestärkt uns in unserer täglichen Arbeit und unserem Bestreben, die Attraktivität unserer Rennserie weiter zu steigern’, sagte Busch, nachdem er den Award aus den Händen von sport auto Chefredakteur Marcus Schurig und DSK-Schatzmeister Reinhard Michel in Empfang genommen hatte.“

Damals war die VLN-Serie noch mehr eine VLN-Serie. Inzwischen ist sie nicht nur zur NLS geworden, sondern hat auch endgültig ihre Bedeutung als „Breitensportserie“ verloren! Was auch an einer anderen Aufgabenstellung liegen kann, der sich die aktuell Verantwortlichen wohl ausgesetzt sehen!

Wobei sich der Motorsport der letzten Jahre insgesamt fehlentwickelt hat. Er wird eindeutig vom Geld bestimmt, hat heute immer weniger mit Sport zu tun. Er ist in die von der Industrie geführten Hände von „Gleichmachern“ gefallen, folgt mit seinen Regeln – wie z. B. BoP, Track-Limits, Mindeststandzeiten u.a. - mehr den Marketing-Interessen der Firmen. - Und lässt sich so auch besser  ergebnisorientiert steuern!

Wie die letzten Ereignisse auch in der – neuen – DTM zeigen, wohl etwas zu sehr. Inzwischen ist in  Motorsportkreisen die Bezeichnung „Werksfahrer“ auch ein Beweis dafür, dass ein solcher Mann – oder Frau – besonders leidensfähig ist. - Weil zumindest das Geld stimmt?

Grund darüber nachzudenken besteht aktuell, weil gerade wieder mal das traditionsreiche 6-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife – und zwar am vor uns liegenden Wochenende – durchgeführt wird. Seit gestern werden 143 Starter vermeldet. - Natürlich werden keine 143 Starter das Rennen aufnehmen! Trotzdem werden es noch niemals in den letzten 10 Jahren weniger gewesen sein als jetzt, im Jahre 2021, nachdem sich die VLN zur NLS entwickelt hat.

  • Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre nahmen 166 Starter das Rennen auf. Die höchste Starterzahl gab es 2013 mit 198 Startern!

Ein wohlmeinendes Medium versucht sich aktuell mit einer Erklärung so:

„Einige Teams in der SP9 fehlen beim 6h-Rennen da am Samstag und Sonntag das ADAC GT Masters auf dem Lausitzring gastiert.“

Eigentlich eine Bestätigung dafür, dass man den Anspruch, eine „Breitensportserie“ zu sein, längst verloren hat. Ein Teil der „Profis“ sind an diesem Wochenende eben dummerweise auf dem Lausitzring. Die GT3 ist eigentlich die Serie, die den Charakter der VLN-Serie verändert hat, die nun richtigerweise auch mit NLS eine andere Bezeichnung trägt und eine vom Geld bestimmte Motorsportserie wie viele andere auch geworden ist, bei denen man das Rennergebnis erst Tage nach Überfahren der Ziellinie erfährt. - Vielleicht durfte der – der gewonnen hat – gar nicht gewinnen!

Die VLN – jetzt NLS -  hat an „Profil“ verloren! Vielleicht auch, weil die neuen Verantwortlichen im Grunde keine Beziehung zum „Breitensport“ haben, sondern eine solche Rennveranstaltung eindeutig „geschäftlich sehen“ müssen.

Für mich – als ständiger Beobachter der Serie – der ich auch über lange Jahre Teil dieser Serie war, ist das keine Überraschung. - Schon im Jahre 2019 – im März - war auf diesen Internetseiten zu lesen:

„Motorsport in Deutschland: Von nun an geht's bergab!“

Die Entwicklung danach – im Motorsport und am Nürburgring – hat meine Einschätzung bestätigt. - Leider! - Und der DMSB e.V. hilft dabei!

Beim traditionellen „6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen“ am 11. September 2021 auf dem Nürburgring werden darum auch nun weniger als 140 Starter zu zählen sein!

MK/Wilhelm Hahne
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Denkanstoß: Ausgelöst durch Ursula von der Leyen!

Ausgangsbasis war: Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Landrat Dr. Jürgen Pföhler eingeleitet, um zu untersuchen, ob durch sein Versagen – und evtl. das eines seiner Mitarbeiter – die Bevölkerung an der Ahr in seinem Landkreis zu spät vor dem Ahr-Hochwasser gewarnt wurde. - Vielleicht war der Landrat auch einfach nur durch ein Abendessen abgelenkt. - Schließlich hatte er die ihm gesetzlich auferlegte Verantwortung delegiert! - Schriftlich! - Bitte nicht vergessen: Er ist Jurist!

In Folge der öffentlichen Anschuldigungen ist Dr. Pföhler (CDU) erkrankt.  - Sein SPD-Vorbild könnte Kurt Beck sein. - Dr. Pföhler ist seit dem 11. August 2021 krankgeschrieben. Aktuell hat er nun einen Antrag bei der zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) eingereicht, ihm eine dauerhafte Dienstunfähigkeit zu bescheinigen. Dann würde er sein Amt ohne Verlust der Pension aufgeben können und – so hofft er - in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. - So wäre dann seine Position frei für einen demokratisch gewählten Nachfolger. (Wer denkt denn da an Horst Gies?)

  • Wie man hören und lesen kann: Die Sache befindet sich bei der ADD in Bearbeitung!

Nun zum Denkanstoß: Von der Staatsanwaltschaft hört man zur Zeit noch nichts. Sie ermittelt noch. Wobei ich gerade gestern durch eine EU-Information zu diesem Thema dann diesen Denkanstoß erhielt. Da lese ich u.a. in einer aktuellen Information der EU aus Brüssel:

„Weil Polen die jüngsten Urteile zur Unabhängigkeit polnischer Richterinnen und Richter nicht umgesetzt hat, hat die EU-Kommission heute (Dienstag) beim Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) die Verhängung finanzieller Sanktionen gegen das Land beantragt. Konkret geht es um die Disziplinarkammer des Obersten Gerichtshofs Polens, die ihre Maßnahmen gegen Richter immer noch nicht vollständig eingestellt hat. Außerdem hat die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen eingeleitet, weil das Land dem EuGH-Urteil vom 15. Juli 2021 (Anmerkung MK: Rechtssache C-791/19) nicht in vollem Umfang nachgekommen ist, in dem festgestellt wurde, dass das polnische Disziplinarrecht gegen Richter nicht mit dem EU-Recht vereinbar ist. ‚Die Justizsysteme in der Europäischen Union müssen unabhängig und fair sein. Die Rechte der Bürgerinnen und Bürger der EU müssen in gleicher Weise gewährleistet werden, unabhängig davon, wo sie in der Europäischen Union leben‘, so Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.“

Das erinnert mich an ein Urteil des EuGH vom 27. Mai 2019, das unter dem Aktenzeichen C-508/18 zu finden ist und in dem deutlich gemacht wird, warum eine deutsche Staatsanwaltschaft keinen „Europäischen Haftbefehl“ ausstellen darf! - In dem Urteil wird als Grund aufgeführt:

§ 146 des deutschen GVG (Gerichtsverfassungsgesetzes), in dem heißt es:
„Die Beamten der Staatsanwaltschaft haben den dienstlichen Anweisungen ihres Vorgesetzten nachzukommen.“
Dazu wird in § 147 GVG bestimmt:
„Das Recht der Aufsicht und Leitung steht zu:
    1. dem Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz hinsichtlich des Generalbundesanwalts und der Bundesanwälte;
    2. der Landesjustizverwaltung hinsichtlich aller staatsanwaltschaftlichen Beamten des betreffenden Landes;
    3. dem ersten Beamten der Staatsanwaltschaft bei den Oberlandesgerichten und den Landgerichten hinsichtlich aller Beamten der Staatsanwaltschaft ihres Bezirks.“

In der Bundesrepublik gebe es "keine hinreichende Gewähr für Unabhängigkeit gegenüber der Exekutive", urteilte der Europäische Gerichtshof in Luxemburg!

Daran konnte sich Frau von der Leyen jetzt natürlich nicht erinnern, da sie erst zum 1. Dezember 2019 in Brüssel ihre Arbeit aufnahm! - Allerdings zeigte sie schon vorher in der Berater-Affäre des Verteidigungs-Ministeriums Erinnerungs-Schwächen!

Was mir sonst in Verbindung mit dem Antrag des Dr. Pföhler bei der ADD noch ein- und auffällt:

Als ich vor Jahr und Tag – aus meiner Sicht – den berechtigten Versuch unternahm, gegen eben diesen Landrat Dr. Jürgen Pföhler eine Dienstaufsichtsbeschwerde einzureichen, da wurde die von der ADD – da nicht zuständig! - wieder an mich zurück gesendet. Zuständig, so teilte man mir mit, sei in diesem Fall der Erste Kreisbeigeordnete, Horst Gies, (CDU und auch MdL), der dann auch – der bisherige Landrat (auch CDU) und er verstehen sich gut - meine Beschwerde ablehnte.

Das ist jener Mann, der z.Zt. den kranken Herrn Landrat Dr. Pföhler vertritt und unserer Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel, das vom Hochwasser der Ahr hinterlassene Chaos zeigt und in einer „Zukunftskonferenz“ so eindrucksvolle Sätze formuliert, wie:

„Jetzt ist es erforderlich, kluge Ideen und klare Vorstellungen für die Zukunft gemeinsam zu entwickeln.“

Der „Denkanstoß“ der mich gestern erreichte, kann so vielleicht auch ein Denkanstoß für meine Leser sein – dachte ich mir - und vielleicht mit dazu beitragen, dass man auch das versteht, was in der Folge auf diesem Gebiet noch so alles passieren wird.

So sind meine Leser auch nicht auf die KI angewiesen, die inzwischen auch die Journalisten erreicht hat, die sich als „Zukunftsoptimisten“ empfinden!

Natürlich geht es bei Motor-KRITIK noch natürlich zu! - Sozusagen einfach frugal!

MK/Wilhelm Hahne
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Braucht man die aktuellen Komfort-Ausstattungen?

Gemeint sind die in Automobilen. Ich habe mich in meiner Zeit als Automobilverkäufer schon oft gefragt, warum es Menschen gibt, die ihre Automobile besser ausgestattet haben wollen als ihre Wohnungen. - Wo verbringt man wohl mehr Zeit in seinem Leben?

Ich habe Ende der 50er Jahre Autokäufer erlebt, die sich in die Basisausstattung eines Automobils – „nackter“ ging es eigentlich nicht – dann das teuerste Becker-Radio der damaligen Zeit bestellten. Da ich ihre Wohnung kennen gelernt hatte wusste ich, dass dort ein alter „Volksempfänger“ seinen Dienst tat.

Das hat sich inzwischen geändert. Komfort in einem Automobil ist heute etwas anderes, ist oft richtig unter dem Stichwort „Electronic“ einzuordnen. Natürlich mit „c“ geschrieben. Elektronik scheint heute in einem Automobil das Wichtigste zu sein, weil sich die auch sehr gut unter dem Stichwort „Sicherheit“ verkaufen lässt.

Wer möchte heute noch ohne ABS, ESP, ASR, HDC, BAS, ACC, AEBS, LKA, LDW, ISA, Speed Limiter, Überholassistenten, Berganfahrhilfe und Multikollisionsbremse unterwegs sein?

Das ist doch Komfort! - Und optimierte Sicherheit! - Als Sicherheits-Systeme bekommen die Hersteller das alles leicht unters Volk gebracht, was eigentlich primär mehr dem „qualitativen Wachstum“, sprich der eigenen Gewinn-Optimierung dient.

Natürlich liegt da heute auch ein Doppelkupplungs-Getriebe voll im Trend! Bei VW ist man gerade dabei, das handgeschaltete Getriebe abzuschaffen. Ein DKG, DSG oder DCT ist eben um Millisekunden schneller – und in der Reparatur bedeutend teurer.

  • Wer denkt beim Kauf noch darüber nach, ob so ein Kauf auch sinnvoll ist?

Dabei gibt es durchaus noch sinnlosere Elektronik-Lösungen im Automobil. Zum Beispiel ein auf elektronischer Basis realisierter Allrad-Antrieb! - Wer denkt heute noch darüber nach?

Mein Kollege Emil Nefzer schrieb vor Kurzem im SPIEGEL:

„Denn anders, als es Autoindustrie, PS-Influencer und Motorpresse propagieren, braucht Fahrspaß keine Sechs- oder Achtzylinder, keine Doppelkupplungsgetriebe und adaptiven Fahrwerke, keinen Sportmodus und schon gar keine klangoptimierten Abgasanlagen.“

Und:

„Je weniger Zylinder, Zubehör, Elektronik und Co., desto besser spürt man die Straße, die Kräfte, die auf den Wagen wirken – und auch sich selbst. Das vollständige Rezept für den maximalen Fahrspaß lautet also ganz simpel: Gutes Wetter, kurvige Landstraße und ein Wagen mit wenig Leistung sowie einem Schaltgetriebe.“

Recht hat er! - Genauso wie Susanne Beyer, die aktuell beim SPIEGEL als ihre Meinung veröffentlicht hat:

„Komfort ist für mich beim Autofahren eine zu vernachlässigende Kategorie. Ich möchte mich gebraucht fühlen. Und zwar umfassend, nicht nur am Lenkrad, sondern auch am Schalthebel. Ich möchte mit einem Wagen eine ähnliche Form von Symbiose eingehen wie ich es mir bei dem Vorläufermodell des Automobils, dem Pferd, vorstelle.“

Wie sinnvoll der aktuelle technische Fortschritt sich in der Spitzenversion eines Automobils darstellen kann, wurde uns gerade am letzten Wochenende in Francorchamps am Beispiel der modernen Formel 1-Fahrzeuge vorgeführt:

  • Sie sind bei Regen unfahrbar geworden! - Technik im Motorsport war „früher“ einmal der Vorläufer für die Technik im Serien-Automobil!

Zum Glück ist die moderne Formel 1 heute nicht mehr Technik-Vorläufer, sondern ein Stück Marketing, das inzwischen durch eine unsinnige Aerodynamik und Motoren, die man – je nach Einsatz – „auf und zu macht“, selbst als Rennfahrzeuge nicht mehr sinnvoll ist,  sondern eines besonderen Reglements bedarf, damit man den Zuschauer überhaupt noch Überholvorgänge darstellen kann! - Eine tolle Entwicklung!

Aus Sicherheitsgründen muss man deswegen bei Regen nun Rennen hinter dem Safety-Car austragen! - Und man lässt die Zuschauer im Regen stehen. - Wie sinnbildlich, wenn man an die Entwicklung der Serienfahrzeuge denkt! - Dort sind es deren Käufer!

  • Ist die Formel 1 doch Vorläufer für die Entwicklung der Serien-Automobile?

Eigentlich alles ein Grund beim nächsten Autokauf einmal über die Sinnhaftigkeit von Komfort und „Sicherheitseinrichtungen“ im Automobil nachzudenken!

MK/Wilhelm Hahne
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Nürburgring-Geschäftsführung nun „Paas“-genau?

Der Eine, Mirco Markfort, verabschiedet sich am Nachmittag des 18. August 2021 mit einem „Vielen Dank und auf Wiedersehen“ per e-Mail, bedankt sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und informiert seine bisherigen Geschäftspartner:

„Ihnen, als Partner des Nürburgrings, möchte ich mitteilen, dass der Findungsprozess für eine neue Geschäftsführung bereits läuft.
Um den Übergang für Sie fließend zu gestalten, hat unser Jurist und Leiter der Rechts- und Personalabteilung, Herr Carsten Paas, ab sofort die Geschäftsführung übernommen.“

Und die Presseabteilung der Nürburgring 19227 GmbH & Co. KG informiert am gleichen Tag:

„Carsten Paas übernimmt ab sofort die Geschäftsführung der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG. Mit der Ernennung setzt die Betreibergesellschaft des Nürburgrings auf eine erfahrene Führungskraft. Der 49-jährige Justiziar der Gesellschaft ist seit mehr als 20 Jahren an der Rennstrecke tätig und leitete zuletzt die Abteilung Recht und Personal.
Er wird die Geschicke des Unternehmens für die nächste Zeit verantworten. Gleichzeitig läuft der Findungsprozess für eine neue Geschäftsführung.“

Da kann die aufmerksame Journaille gar nicht anders, als schnell im Internet und am nächsten Tag Schwarz-auf-Weiß ihre Leser zu informieren. Jeder auf seine Art, aber – was die künftige Arbeit des Herrn Markfort betrifft – immer noch der Art, dass der „eine neue Herausforderung sucht“. - Wie offiziell vorgegeben. Das evtl. auch mit dem Zusatz – wie z.B. in der „Rhein-Zeitung“ heute zu lesen:

„Welche und wann ist noch nicht offiziell bekannt.“

Da lächeln dann Motor-KRITIK-Leser, weil sie schon am Vortag „offiziell“ informiert wurden. Motor-KRITIK-Recherchen haben es ermöglicht. - Anderswo schreibt man lieber Pressemitteilungen ab, um nicht anzuecken.

Zum „Neuen“ gäbe es auch eine Menge zu schreiben. Wer – wie „offiziell“ informiert wurde - „seit mehr als 20 Jahren an der Rennstrecke tätig ist“, der wurde schon von Dr. Kafitz als Assistent der Geschäftsleitung vorgestellt, hat den Herren Richter und Lindner gedient, für sie und ihre Firma Gerichtstermine wahrgenommen – aber auch schon mal mit Kai Richter in der „Grüne Hölle“ zu einem Arbeitsessen zusammen gesessen.

Carsten Paas hat allen Besitzern gedient und würde sicherlich von allen in einem Zwischenzeugnis lesen können – wenn es denn eins gäbe:

  • Sie haben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit gearbeitet.

Nun, als Interims-Geschäftsführer einer Firma unter russischer Oberleitung, wird er es schwerer haben. Von ihm werden keine visionären Ansätze erwartet, sondern harte Tagesarbeit. Da wird keine Zeit sein für ein genussvolles Wildbretessen mit einem guten Schluck „Rothschild“, wie er es schon mal „auf Kosten des Hauses“ bei einem seiner vorherigen Chefs genießen konnte. Er übernimmt nun die Ergebnisverantwortung für seine Arbeit, kann die auch nicht delegieren – wie der Auch-Jurist – Dr. Jürgen Pföhler!

Er kennt aber sicherlich den alten Nürburgring-GmbH-Vertrag in dem als „Gegenstand des Unternehmens“ zu lesen war:

„Förderung des Kraftfahrzeugwesens und des Motorsports mit dem Ziel, zur Verkehrsertüchtigung der Fahrer, technischen Verbesserung der Fahrzeuge und damit zur Sicherheit auf den öffentlichen Straßen beizutragen. Zugleich soll durch den Betrieb der Rennstrecken 'Nürburgring' und ihrer Einrichtungen der Fremdenverkehr im Eifelraum gefördert werden. Die Gesellschaft verwaltet die Rennstrecken sowie ihre sonstigen Anlagen und Liegenschaften."

Während da im Handelsregistereintrag zur „capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH der Herren Dr. Heinemann und Robertino Wild (dort mit „Dr.“ eingetragen) zu lesen war:

„das Halten und der Betrieb von Freizeiteinrichtungen im Rennsportbereich.“

In diese Firma war der neue Besitzer aus juristischen Gründen „eingestiegen“. - Mal sehen, wie nun ein Carsten Paas mit seiner mehr als 20jährigen Nürburgring-Erfahrung mit den unterschiedlichen Besitzern des Nürburgrings – und denen, die es gerne werden wollten – das alles verarbeitet.

Wenn in der aktuellen Pressemitteilung dieser Firma steht, dass er nun deren Geschicke verantwortet, so bedeutet das aber in der Praxis sicherlich nicht, dass nun er die Richtlinien der Geschäftspolitik bestimmen kann!

Lassen wir uns überraschen!

MK/Wilhelm Hahne
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