DMSB + Racing + Geld: Worüber man nicht spricht!

Reden wir also vom Renn-“Geschäft“! - Stand früher mal der Spaß am Beherrschen eines Automobils im Vordergrund, das entspannte Zusammensein mit Gleichgesinnten, denkt man heute primär darüber nach, wie man mit diesem Spaß, den man evtl. dann Anderen vermittelt, so richtig Geld verdienen kann. So wie ein Theaterkritiker kein guter Schauspieler sein muss, so sind diese Ausbilder u.U. nicht auch unbedingt gute Rennfahrer. Aber sie kennen die Sportgesetze, kennen die die sie machen, verhalten sich pragmatisch und – sind „im Geschäft“. - Der eine schlechter, der andere besser. Das ist auch abhängig davon, wie gut die Kontakte – oder noch besser: Abhängigkeiten – sind, die man geschaffen hat.  - Die folgende Geschichte ist eigentlich eine Fortsetzungsgeschichte der letzten, die unter dem Titel „DMSB: Kennzeichen D sorgt am Nürburgring für Ärger!“, auf diesen Internetseiten erschienen ist. - Diese Geschichte hat nämlich eine Fortsetzung, die nur deshalb heute schon erscheinen kann, weil ich auf meine Bitte nach Informationen, die auch von meinen Lesern umgehend erhalten habe. - Danke! - Hier ist in der Folge also schon heute zu lesen – weil ein Journalist auch am Sonntag Journalist ist - wie sich die Geschichte um den Erhalt einer nun in 2019 in einigen Serien notwendigen Internationalen Lizenz Stufe D weiter entwickelte.

DMSB + Racing + Geld: Worüber man nicht spricht!

Im modernen Motorsport findet man oft „Hand-in-Hand-Konzepte“. So ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Motorsport-Club unter der gleichen Adresse residiert wie eine Event-Agentur. Es ist auch normal, dass schon mal eine Frau das Sagen hat, die Richtung bestimmt. - So kann man einen steigenden Frauenanteil registrieren!

Das auch z.B. bei der Serie, für die der DMSB es für richtig befunden hat, für die Saison 2019 die Fahrer nur mit einer Internationalen Lizenz Stufe D starten zu lassen. Da war es dann für Verantwortliche normal, dass man den Termin zur Erlangung einer solchen Lizenz mit dem einer Test- und Einstellfahrt am Nürburgring zusammen legte.

Über das Ergebnis hat Motor-KRITIK in der letzten Geschichte berichtet. Der vom Veranstalter als Instruktor ausgeguckte Lizenznehmer des DMSB konnte eigentlich im Rahmen dieser Veranstaltung nicht erfüllen, was a) die Intention der Veranstalter war und b) nach den Regularien des DMSB den Ablauf des Lehrgangs bestimmen musste.

Da war fast zwanghaft vorgegeben, dass hier – wie bereits geschrieben – der „Observer“ des DMSB eingegriffen hat. - Der Lehrgang war damit „geplatzt“. - Und nun? - Der erste Lauf zu dieser Rennserie soll immerhin schon am nächsten Wochenende in Hockenheim stattfinden!

Also wurde nicht nur blitzschnell ein dem DMSB genehmer neuer Instruktor aus dem Hut gezaubert, sondern auch ein neuer Termin: An diesem Wochenende im Emsland.

Und wer trägt die Kosten? - Da muss man dann zwischen Lehrgangskosten und Zeit- und Reisekosten unterscheiden. Eine Rückzahlung der Lehrgangskosten für den „geplatzten“ Lehrgang wurde vom zuvor beauftragten Instruktor abgelehnt. Die Lehrgangsteilnehmer lehnten es daher ab, für einen neuen Lehrgang noch einmal zu zahlen. Also ist davon auszugehen, dass der Veranstalter der Rennserie hier dann – natürlich zu einem Sonderpreis – sozusagen in Vorlage treten muss.

Auch da hat man dann praktisch „Schaum vor dem Mund“! - Aber auch die zwanghaft zu dem neuen Lehrgang verurteilten Fahrer „schäumen“, weil sie nun an diesem Wochenende hoch ins Emsland müssen, nach Meppen. Das liegt für solche die aus Süddeutchland anreisen müssen, noch einmal rd. 320 Kilometer weiter nördlicher als der Nürburgring.

Dort gibt es den „Race-Park Meppen“, der seit 2016 besteht und von einem holländischen Investor auf dem Gelände eines ehemaligen RWE-Kraftwerks realisiert wurde, das im Jahre 2000 still gelegt wurde. 2004 hat er das Gelände gekauft und einen „Fun-Park“ und dann den „Race-Park“ bauen lassen.

Die „Rennstrecke“ ist insgesamt 2.150 Meter lang und hat 15 Kurven. Nach meiner Kenntnis ist die Strecke nicht DMSB-abgenommen. (Ein Leser macht mich gerade - 19:30 Uhr - darauf aufmerksam, dass aber der "Fun-Park" lt. DMSB-Übersicht in deren Unterlagen als "abgenommen" geführt wird.) Aber der Lehrgang zu einer Internationalen Lizenz Stufe D kann nur auf einer solchen Strecke abgenommen werden. - Vielleicht zählt da nun der Teil am Nürburgring, der beim vorherigen Instruktor zum sofortigen Lizenzverlust führte. - Oder der DMSB hat den "Fun-Park" mit dem "Race-Park" durcheinander gebracht.

Im "Fun-Park" gibt's übrigens - das zur Information des DMSB - zu Ostern einen Oster-Brunch. - Kinder zahlen die Hälfte!

Vielleicht rückt der vorherige Instruktor auch deshalb nicht die von ihm vereinnahmte Lehrgangsgebühr heraus. - Weil eigentlich, je länger man in der Sache recherchiert, die Dinge immer unübersicherlicher werden.

Darum wird Anfang der Woche noch eine weitere Geschichte zu dem Thema erscheinen müssen, weil es dazu weiter laufend Informationen gibt, die ich zunächst noch einmal sichten und ordnen muss. - Darum erst mal zum heutigen Tage weitere Informationen:

Die Teilnahme muss auch mit einem Fahrzeug aus der jeweiligen Rennserie erfolgen. Nur in Ausnahmefällen kann ein vergleichbares Fahrzeug zugelassen werden. Was eigentlich bedeutet, dass die lizenzwilligen Fahrer noch mal mit ihren Einsatzfahrzeugen auf dem Hänger – oder im Transporter – nun ins Emsland mussten.

Es gibt dort aber auch im „Race-Park“ ein vorgeschriebenes Lautstärke-Limit, das auf 95 dB(A) begrenzt ist!

  • Eigentlich passt hier gar nichts zusammen, ist eigentlich ein unvorstellbarer Wirrwarr!

Und der Herr DMSB-Präsident (ehrenamtlich) äußert sich heute fachmännisch zur Zukunft von Mick Schumacher demnächst in der Formel 1 und betont, dass er Mick in der Formel 2 als Formel-2-Rennkommissar genau beobachten wird.

  • Wann wird dieser Hans-Joachim Stuck eigentlich mal seiner Hauptaufgabe als Präsident des DMSB nach kommen?

Ein Kulturwissenschaftler meinte aktuell im „Deutschlandfunk“, dass an diesen Sportverbänden nichts Gemeinnütziges mehr sei, dass sie vielmehr Konzernen ähnelten und die Verbandsstrukturen hin zur Oligarchie tendieren.

Man sollte einmal darüber nachdenken und aus diesen nach m.M. richtigen Aussagen dann auch in der Praxis Konsequenzen ziehen! - Auch beim DMSB!

Im hier geschilderten Fall muss aber zunächst mal die Frage gestellt werden:

  • Haben die Fahrer, die am 31. März am Nürburgring ein Stück eines vom DMSB nicht anerkannten Lehrgangs zum Erwerb einer Lizenz erleben durften, nun heute, am 7. April 2019 in Meppen den vom DMSB genehmigten „Rest“ auf einer nicht vom DMSB abgenommenen Strecke dann wirklich erworben? - Es ist eben wohl alles "Fun"!

Was im deutschen Motorsport im Moment von den Aktiven – aber von der Öffentlichkeit – so hingenommen wird, ist erstaunlich. - Und alle verhalten sich pragmatisch, ducken sich und schweigen!

Eine Bedingung des DMSB ist jedenfalls beim heutigen Lehrgang in Meppen erfüllt:

  • Der Veranstalter der Rennserie muss dem Lehrgang zustimmen!

Hat er! - Mit „Schaum vor‘m Mund“!

MK/Wilhelm Hahne
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