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Ja, ich war auf der IAA 2019! - Und ich frage mich, was diese Ausstellung eigentlich noch soll. 2011 hatte ich hier in meiner Berichterstattung zur IAA die Ausstellung als „Zukunfts-Museum“ empfunden. 2013 sagte Matthias Wissmann, damals noch Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) zu dieser IAA, die von VDA ausgerichtet wird: „Nirgendwo sonst gibt es mehr Weltpremieren, mehr Hersteller, mehr Zulieferer, mehr Innovation. Deshalb ist es 'Die automobilste Show der Welt', wie es der IAA Claim ja passgenau ausdrückt.“ - 2015 stellte ich hier in Motor-KRITIK die Frage: „Lohnt sich ein Besuch der IAA 2015?“ und erklärte weiter: Da die Automobilindustrie aus dem Kindergartenalter heraus ist, verfährt man nach dem Motto: ‘Wir zeigen dir die Welt, wie wir sie gerne hätten.“ - Jetzt in 2019 haben wir einen neuen VDA-Präsidenten (seit Januar 2018), Bernhard Mattes, der zur Eröffnung der IAA sagte: „Das Auto hat eine beeindruckende Vergangenheit und sichert Wohlstand in der Zukunft! Lassen wir diese Chancen nicht ungenutzt!“ - Danach stellte er dann sein Amt als VDA-Präsident zum Jahresende 2019 zur Verfügung, indem er es zu diesem Termin niederlegt, „um sich neuen Aufgaben zuzuwenden“. - Und die IAA 2021? - Eine mögliche Antwort gebe ich aus meiner Sicht am Ende dieser Geschichte. - Nach meiner gedanklichen „Wanderung“ durch die Höhen und Tiefen der IAA vergangener Jahre, hatte ich in diesem Jahr bei der realen Begehung den Eindruck, dass diese Ausstellung inzwischen zu einem „Traumpfad“ geworden ist, den man dann – als Wanderer zwischen den automobilen Welten – auch entsprechend nutzen sollte.
Traumpfad IAA: Jeder träumt seinen eigenen Traum!
In diesem Jahr gibt es weniger Aussteller denn je! - Nur die Automobilhersteller sind hier in jedem Fall vertreten, die auch als Mitglieder des VDA „ihren Verein“ nicht hängen lassen können. - Mit wenigen „ausländischen“ Ausnahmen. - Aber man hat die angemieteten Ausstellungsflächen auf ein Minimum beschränkt. - Man wendet trotzdem viele, viele Millionen auf, manchmal nicht zu sehr um die Automobile in den Vordergrund zu stellen, sondern um das Umfeld so darzustellen, dass wir uns als Besucher alle wohlfühlen. - Wie hätten Sie‘s denn gerne?
Nachdem die „Traumpfade“ in Deutschland in der Touristik eine gewisse Bedeutung erlangt haben, würde ich empfehlen, die diesjährige IAA – wenn man einen Besuch ins Auge gefasst hat – auch so zu nutzen. - Man sollte sich auch entsprechend kleiden. Denn diesen Traumpfad begeht man besser ohne Wanderschuhe!
Empfehlenswert ist nach meiner Erfahrung in diesem Jahr eine leichte, lässige Kleidung und dazu weiße Tennisschuhe, die man aber auch zu dunklen Anzügen und Krawatte tragen kann. Die werden auch vielfach auf der IAA vom Standpersonal bevorzugt. - Die weißen Tennisschuhe!
Wie in allen Jahren zuvor ist für einen Journalisten zur IAA die erste Anlaufstation das „Parkhaus Rebstock“. Wie immer war ich morgens vor 10 Uhr da. Zum ersten Male – und ich besuche diese Automobilausstellung schon seit Jahrzehnten – ist es mir passiert, dass selbst auf den letzten paar hundert Metern vor der Einfahrt kein Stau war.. Ich konnte durchrollen und – welch‘ Erstaunen – ich konnte in Parkdeck 1 parken. - In den anderen Jahren wurde ich „hoch hinaus“, in die obersten Parkdecks geschickt. - Weniger Aussteller, keine Komplettübersicht über die automobile Weltproduktion. - 'Die automobilste Show der Welt' war gestern.
Aber ich hatte mich eigentlich auch schon auf einen geruhsamen Wandertag eingestellt. Auf der letzten IAA hatte ich noch 16 Kilometer zu Fuß zurücklegen müssen. - Würden dieses Mal weniger Kilometer reichen um alles zu sehen?
Bei meiner Ankunft in Halle 11, musste ich zunächst die Halle durchschreiten, die früher einmal von BMW alleine bestückt wurde. Heute teilt man sie sich nicht nur mit der Firma Bovensiepen, durch „Alpina“-Automobile bekannt und als richtiger Automobilhersteller in Flensburg registriert, sondern z.B. auch mit Kia, Jaguar und Hyundai, wo ich dann – weil es sich so zufällig ergab – einer Pressekonferenz beiwohnte.
Was mir dort auffiel war, dass das alleinige Thema dort die Sonderversion, die noch sportlichere Ausrichtung eines bekannten sportlichen Fahrzeugs war, erfuhr, dass nur 500 von 600 gefertigten Fahrzeuge dieser Sonderserie nach Deutschland kommen – die dann pro Stück 43.000 Euro kosten.
Durch‘s Programm führte hier der „Executive Vice President and Head of Hyundai Motor Group‘s Product Division“, Thomas Schemera, früher mal im Vertrieb bei BMW zu finden, der seine Sonderstellung innerhalb seiner Group durch sein Schuhwerk betonte, das – wie ich später feststellen musste – schon farblich deutlich über dem Niveau normaler Tennisschuhe der vielen normalen Träger auf der IAA lag.
Von einem neuen Hyundai i10, der ab Frühjahr 2020 – auch als kleiner Dreizylinder-Benziner – wahrscheinlich zu einem Basispreis um 10.000 Euro lieferbar wird, wurde nicht gesprochen. Aber er war, wie das Foto hier zeigt, in Frankfurt zu sehen. Ganz im Stil unserer schnell Fachpresse könnte ich eigentlich jetzt vermelden:
„Ich stand schon daneben!“
Bei Opel – auch in Halle 11 – habe ich mir dann mal den neuen „Corsa-e“ erklären lassen. Und das so gut, dass ich den Eindruck hatte, dass das kein Opel-Mitarbeiter sein konnte. - Ich hatte recht! - Der junge Mann war Maschinenbau-Student und in Richtung Elektromotoren orientiert. Aus seiner Erklärung habe ich mitgenommen, dass beim E-Synchronmotor des „Corsa-e“ der Läufer mit Magneten dauererregt ist. - Wer wäre da nicht gerne Mitläufer!
Dabei fällt mir ein, dass ich ja eigentlich aus meiner Erfahrung an einem der Pressetage der IAA schöpfend, meinen Lesern sozusagen „richtungsweisend“ den idealen Weg und das richtige Verhalten zur Erschließung des „Traumpfades IAA“ aufzeigen wollte:
Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit! - Ich habe an diesem Tag 7,52 Kilometer zurück gelegt und alles Wesentliche gesehen. - Aber nicht alles begriffen! - Und das während eines Aufenthalts „vor Ort“ von rd. 8 Stunden. Nach meinen digitalen Aufzeichnungen war ich davon aber nur 2 Stunden und 28 Minuten wirklich aktiv unterwegs. Die andere Zeit habe ich stehend oder sitzend an Ständen oder in Hallen verbracht. Exakt gezählt bin ich dabei 11.067 Schritte, aber mit unterschiedlichen Schrittweiten und Tempi gegangen und habe dabei total 208 kcal verbrannt.
Gegen Mittag war ich mit zwei Kollegen an einem Würstchenstand verabredet, an dem wir uns schon in den Vorjahren mal getroffen hatten. Wir mussten dann doch zu einem Stand daneben wechseln, weil wir eigentlich alle drei eine heiße Mettwurst in Brötchen mit Senf favorisierten. Dazu dann ein „Stilles Wasser“. - Es gab sogar kostenlos Servietten dazu. - Die Preise hatten „Sterne-Niveau“.
Aber dann kam die Überraschung, als wir in die Wurst bissen: Die war innen praktisch kalt. Versuchsweise mal ins andere Ende gebissen: Kalt! - Wir haben uns – lächelnd – entschlossen zu reklamieren. Und dann die Überraschung:
„Bitte essen Sie nicht weiter. Geben Sie die angebissene Wurst zurück, Sie erhalten drei Neue! - Und die dann richtig heiß. - Entschuldigung! - Das durfte nicht passieren!
Das war der einzige Moment an diesem IAA-Besuchstag, wo ich wirklich überrascht war! - Wir bekamen auch neue Brötchen und neuen Senf! Und das „Stille Wasser“ hatte auch keinen Kork-Geschmack! (Kunststoffverschluss)
Aber zurück zur „Route“, die ich meinen Leser für eine Wanderung über das Messegelände vorschlagen wollte:
Wenn Sie sich in Halle 11 wirklich umgesehen haben, von der 4er-Nieren-Version entweder angestoßen oder abgestoßen waren, dann sollten Sie in einem Zug hinunter zum „Forum“ wandeln, das Sie nach Durchwandern der vorgelagerten Halle 2 erreichen.
Dort kommen Sie zu einem Durchgang über dem geschrieben steht:
„Willkommen in der Zukunft der Mobilität.“
Das sollten Sie ernst nehmen. Das ist ein Mercedes-Versprechen! - Es ist dort sehr viel Platz vorhanden. Das Licht und Bilder wechseln ständig. Man ist von „Grün“ umgeben. Und als Mittelpunkt dieser „unteren Ebene“ im „Forum“ steht dann ein neuer „Smart“, den es zukünftig nur noch als E-Version geben wird. - Verbrenner sind „out“. - Wirklich? - Ich habe mir eine „Höhenwanderung“ über die Treppen, vorbei an vielen verwirrenden Symbolen der Autowelt von gestern, heute, morgen und übermorgen verkniffen. - So wie von mir erlebt, ist das „Forum“ ein guter Ort zum Meditieren!
Diese Fotoreihe soll nur einen kleinen Eindruck vermitteln. Ruhen Sie also hier einmal aus, verharren hier ein wenig in der Zukunft der Mobilität. - Nehmen Sie sich Zeit! - Bevor Sie sich wieder nach draußen begeben, um – wenn Sie sich ein wenig schräg links halten – dann die Halle 3 zu erreichen, wo der VW-Konzern all‘ seine Pkw-Marken herzeigt.
Hier gibt es wirklich viel zu sehen. Man begreift hier, dass das Denken und Handeln in der deutschen Automobilindustrie eigentlich nicht zu begreifen ist. Auf der einen Seite baut man mächtige, viel zu große und schwere SUV‘s – weil der Kunde sie will – sagt man - und man stellt noch schwerere Automobile mit E-Antrieb vor, die der Kunde auch trotz angebotener Fördergelder nicht haben möchte, weil eigentlich das Gesamtkonzept nicht stimmt. - Oder besser: Vielleicht bis heute noch nicht als stimmig dem Verbraucher nahe gebracht werden kann. - Zu erschwinglichen Preisen!
Und wenn schon Elektro-.Automobile, so beschleunigen die ihren Inhalt dann von Null bis 100 km/h in 2,6 sec! - Aber man spricht dann nicht von einem E-.Automobil, sondern von „Turbo S“, der aber wohl auch kaum als Magermodell – Entschuldigung! - Basismodell für 182.000 Euro verkauft werden wird. Vernünftig, „im Stil der neuen Zeit“ ausgestattet, kostet so etwas dann um 240.000 Euro. - Knapp kalkuliert! - Da kommt man schon ins Grübeln!
Nehmen Sie vielleicht vernünftigerweise zur Wanderung über die IAA Ihre Wanderstöcke mit, die Sie in solchen Momenten dann als Stütze nutzen können. Denn so mancher Eindruck in dieser Halle ist einfach umwerfend!
Wenn Sie dann gemächlich zur Halle 4 hinüber wandern, werden Sie – fast – nur noch auf Automobile treffen, die heute nicht mehr auf Aldi-Parkplätzen herum stehen. Ich habe dort ein Karman-Ghia Cabrio gesehen, wie ich es einmal – neben meinem Porsche-Dienstwagen – als „Karman-Sonderverkäufer“ als zweites Dienstfahrzeug genutzt habe. Damals war so ein Automobil zu einem vierstelligen D-Mark-Preis nur schwer an den Mann zu bringen. Darum gab es dafür – auf Druck des Herstellers - „Sonderverkäufer“. Heute kostet so ein Auto einen höheren fünfstelligen Euro-Betrag. - Ohne ABS, ESP, Klimaanlage, Navigationssystem, LED-Licht, Rückfahrkamera, und, und, und. - Sind wir damals wirklich damit gefahren?
Nun ja, damals gab es auch noch keine EU mit mehr als 3.000 Lobbyisten allein in Brüssel, die z.B. auch um Mehreinnahmen der Automobilindustrie durch zwangsweise Mehrausstattung bemüht sind! - Die natürlich nur der Sicherheit dienen soll. Nur zufällig wird über das so erreichte „qualitative Wachstum“ dann auch der Gewinn des Herstellers verbessert.
Es ist interessant, sich bei dieser Gelegenheit noch einmal zurück zu erinnern, was damals an „Transportkosten“ berechnet wurde. „Damals“ bestellte der Händler den Transporteur noch selber, kalkulierte auch die Transportkosten. Das ist vorbei! Heute verdient der Hersteller auch an den Transportkosten! In Halle 3 bei Porsche z.B. verlangt man heute für eine Selbstabholung des neuen E-Sportwagen in Leipzig – einschl. einer Werksbesichtigung – so viel, dass man sich dafür die Grundausstattung eines „Influencers“ kaufen könnte. - Ich finde das irre! - 1750 Euro sind viel Geld!
Auf der Hinfahrt zur IAA hatte ich schon darüber nachgedacht, welche Entwicklung der Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen durch die Einführung von „just in time“ genommen hat, wo sich die Teilelager der Firmen praktisch immer auf der Autobahn befinden. Und was da alles – aus meiner Sicht völlig unsinnig – hin und her gekarrt wird. Trotzdem finden wir in den Supermarkt-Regalen z.B. Nordsee-Krabben nur mit einem Komplettpreis ausgezeichnet. Die Transportkosten von der Nordsee nach Marokko zum „Pulen“ und wieder zurück in den deutschen Supermarkt werden nicht separat berechnet!
Leasing-Firmen zahlen nach meinen Recherchen übrigens auch keine „Überführungskosten“ bei Automobilen, die sie in größeren Stückzahlen kaufen!
Das sind solche Gedanken, zu denen man Zeit hat, während man gemütlich zu Halle 8 hinüber schlendert. Dort findet man auch chinesische Aussteller. Bis dort scheint sich herum gesprochen zu haben, dass die Deutschen große, mächtige Fahrzeuge lieben, bzw. als den richtigen Rahmen für ihre Persönlichkeit empfinden.
Und man bietet sie an, wobei chinesische Schriftzeichen am Stand die Exklusivität dieser Automobile unterstreichen. Während anderswo darauf verwiesen wird, dass dieses oder jenes Automobil, in dieser oder jener Sparte einen Rekord auf der Nürburgring-Nordschleife hält, habe ich bei den Chinesen einen Hinweis darauf vermisst, dass nur ihre Fahrzeuge einen Crashtest an der „Chinesischen Mauer“ erlebt haben könnten. - Wenn man denn wollte.
Aber im Moment sind Nürburgring-Rekorde „in“. Der nächste wird wohl von Tesla kommen, die hier auf der IAA auch nicht vertreten sind, aber schon im letzten Jahr „Rennversionen“ ihres E-Fahrzeugs auf der Rennstrecke „Paul Ricard“ einem Test unterzogen haben. - Wo sich übrigens noch Temperaturprobleme zeigten, die man aber inzwischen beseitigt hat.
Noch in diesem Monat will man den gerade von Porsche aufgestellten Rekord für E-Limousinen auf der Nürburgring-Nordschleife knacken. - Fahrer wird übrigens nicht – wie kolportiert – der einfache Weltmeister Nico Rosberg sein, sondern der Rennfahrer und Nordschleifen-Spezialist Thomas Mutsch aus Bitburg. - Heute, am Sonntag, werden mit dem vorgesehenen Rekordfahrzeug noch Bremsversuche auf dem Flughafen Mendig unternommen, weil auf der Nordschleife die Bremsen des Tesla bestenfalls zwei Runden halten – wenn, ja wenn man dort nicht zu schnell fährt. - E-Power ist eben nicht alles!
Zu „Temperaturproblemen“ fällt mir dann noch ein, dass mir beim Opel Corsa-e in Halle 11 aufgefallen war, welchen Aufwand man dort in Sachen Kühlung – bzw. „Klimamanagement“ - dort getrieben hat. Man braucht den dort vorhandenen großen Wasserkühler in der Front – wie beim Verbrenner – auch beim E-Motor wirklich. Die Batterie ist übrigens zusätzlich mit einem Schutzschalter versehen, wenn mal ein Freak beim Einbau von „Boostern“ für seine Super-Radioanlage zufällig beim Verschrauben im Fahrzeugboden die Batterie anbohren würde. - Bei Opel kennt man seine „Pappenheimer“!
Eigentlich könnte man so einen IAA-Rundgang zum Anlass nehmen, über sinnige und unsinnige Entwicklungen auf dem Automobilsektor zu schreiben. Aber dazu findet sich sicherlich immer noch irgendwann Gelegenheit. Was mich auf der IAA unter den ganzen E-Neuheiten am meisten beeindruckt hat, war der Honda E. Wegen seiner Schlichtheit und der Unaufgeregtheit, mit der er dem Publikum nahe gebracht wird. Eigentlich ein richtiges E-Auto, konsequent – auch in den Details – modern. Rückspiegel gibt’s nicht mehr, dafür kleine Kameras, die links und rechts im Armaturenbrett – das eigentlich aus Bildschirmen besteht – eine konstante Rücksicht erlauben. -
- Wird es solche – und ähnliche – Neuheiten noch bei der nächsten IAA 2021 zu sehen geben?
Obwohl meine Leser sicherlich schon beim Betrachten der Fotos von den Ausstellungsständen einen Eindruck vom „Betrieb“ während des zweiten Pressetages erhalten konnten, habe ich noch ein paar Fotos außerhalb der Hallen hier eingestellt, die sicherlich „Alles“ darüber aussagen, dass der Auftrieb von Journalisten nicht unbedingt als „stark“ zu bezeichen war. - Das letzte Foto zeigt die angereisten Journalisten gegen Abend beim Verlassen des Messegeländes.
Die IAA befindet sich im Herbst ihrer Jahre. Wir alle wissen aus Erfahrung, wie schnell – und manchmal ohne Übergang – der Herbst in den Winter wechseln kann. Und wenn wir nun – dank Mercedes – die „Zukunft der Mobilität“ schon 2019 in Frankfurt erleben durften:
Was soll uns dann eine IAA im Jahre 2021 noch bieten?
Bernhard Mattes, der bisherige Präsident des VDA, des Verbandes der (deutschen) Automobilindustrie wird wissen, warum er jetzt, direkt nach der Eröffnung der IAA 2019, seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt hat. - Seine Vereinsmitglieder waren auch mit seiner „Kür“ nicht zufrieden. Sie haben drüber vergessen, dass sie selbst bereits bei der „Pflicht“ versagt hatten.
Bernhard Mattes ist auch eigentlich nicht der Mann, der als Schutzschild für die deutsche Automobilindustrie nun eine neue Theaterkulisse aufbauen könnte.
Die deutsche Automobilindustrie braucht nun einen neuen Mann der Art an der Spitze des VDA, an denen es bei den Herstellern nicht mangelt: Einen richtigen „Schaumschläger“!
Aber ob der 2021 noch mal „iah-iah-a“ sagt?
MK/Wilhelm Hahne
PS: Am ersten Publikumstag der IAA, dem Samstag, haben rund 60.000 Besucher „bei Probefahrten, Offroad-Parcours, E-Move-Track und weiteren Experience-Formaten“ (Pressetext), die ich bei meinem Besuch nicht genutzt habe, Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. - Darunter waren hoffentlich viele Käufer von „Auto-Bild“, die bei Vorlage der Originalzeitschrift von Donnerstag der gleichen Woche dann zwei Eintrittskarten zum Preis von einer erstehen konnten. - Damit wollte der Springer-Verlag nicht nur der IAA, sondern auch der eigenen verkauften Auflage helfen. - Aber auch heute, am Sonntag, soll der Besuch der Ausstellung sehr gut gewesen sein. Der Noch-Kurzzeit-VDA-Präsident - bis zum Jahresende – stellte dazu fest: „Dieser Sonntag ist eine Abstimmung mit den Füßen für das Automobil“. - Mal abwarten, was uns denn 2021 zum IAA-Termin in Frankfurt erwartet!