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Die Aktion der Adenauer Polizei am Wochenende war lobenswert. Aber sie hat, weil sie nicht die „Wurzeln des Übels“ erreichen kann, leider nur eine Alibi-Funktion. Natürlich hatte es vorher „Behörden-Meetings“ gegeben, die man aber – wenn man nach einem verständlichen Vergleich sucht – mit dem „Schaulaufen der Paare“ im Eiskunstlauf vergleichen kann: Schön, effektvoll, aber „ohne Wertung“. - Es muss auffallen, dass gerade in Verbindung mit dem Nürburgring schon in der Vergangenheit eine große „politische“ Zurückhaltung spürbar war. Da war der Nürburgring noch in staatlichem Besitz, was sich nicht änderte, nachdem er vom Land Rheinland-Pfalz geführt wurde. Dann kam es zu einem unverständlichen Verkauf, der in seiner ganzen Abwicklung noch heute als Skandal empfunden werden kann. Dieser Verkauf ist bis jetzt immer noch nicht abgeschlossen und wird auch jetzt noch – in 2025 – mit den gleichen Argumenten von der Politik als richtig empfunden, die schon „damals“ als bedenklich registriert werden konnten. - Inzwischen ist der Nürburgring zwar in der Realität im Besitz eines russischen Oligarchen, der sich aber – um der Politik einen Gefallen zu tun? - aus der Öffentlichkeit weitgehend zurück gezogen hat. Es geht nämlich darum, mit dem Nürburgring richtig Geld zu verdienen. - Das geht natürlich nur dann besonders gut, wenn man eine Gruppe von „Besuchern“ erreicht, deren Niveau ein „leichtes Abschöpfen“ erlaubt, was aber gleichzeitig dann eine Belastung der örtlichen Bevölkerung mit sich bringt, die es nun mit „Alibi-Aktionen“ zu beruhigen gilt!
„Schalldämpfertätigkeit der Polizei braucht eine Basis!
Da hat die Polizei Inspektion Adenau am letzten Wochenende dann ein Zeichen gesetzt. Gleichzeitig wurde eine kleine Informations-Lawine ausgelöst, die die aufgebrachten – nicht nur Adenauer - Bürger beruhigen soll. Zitierenswert ist da der Teil eines SWR-Titels zu einer Geschichte mit dem „Anmacher“:
„Bürger fühlen sich vom Lärm terrorisiert“
Während im Titel dann deutlich gemacht wird:
„Suche nach einer Lösung beginnt“
Man glaubt sich verlesen oder verhört zu haben! - Die Suche nach einer Lösung beginnt erst jetzt? Das wäre dann um Jahre zu spät!
Die Firma, die scheinbar die Geschicke am Ring bestimmt, der Pächter der Rennstrecke, lässt durch seinen Head of Communications aktuell verkünden:
„Wer grundsätzlich kein Interesse daran hat, Regeln einzuhalten, lässt sich auch von Hinweisschildern oder Appellen nicht beeindrucken. Hier braucht es klare Grenzen - und genau dafür sind Polizei und Ordnungsamt zuständig. Deshalb stehen wir im Austausch mit den Behörden - und werden diesen Dialog weiter intensivieren."
Er macht auch seinen Gesprächspartnern von Presse, Rundfunk und Fernsehen deutlich, dass es schon seit 2019 die von der Pächterfirma ausgelöste Kampagne „Sei Vorbild“ gibt, in der bekannte Fahrer und Funktionäre aus der Rennsport-Szene dafür werben, doch gegenseitig Rücksicht im Straßenverkehr zu nehmen.
- Was er nicht sagt: Es ist davon in 2025 nur wenig zu sehen!
Als jahrelanger Beobachter der Szene, der die Entwicklung nun schon seit vielen Jahren kritisch beleuchtet, muss man nun leider zur Kenntnis nehmen, dass die verantwortlichen Mitarbeiter am Nürburgring eigentlich nichts, gar nichts verstanden und begriffen haben und nun versuchen, die Verantwortung auf andere zu verlagern.
So ist es jedenfalls in der offiziellen Darstellung (s.o.) dann auch nachzulesen!
„Deshalb stehen wir im Austausch mit den Behörden – und werden diesen Dialog weiter intensivieren.“
Dabei ist es in der Realität so, dass die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG die Möglichkeiten, die sie auch über die Besitzgesellschaft des Nürburgrings, die NÜRBURGRING Holding GmbH, hat, nicht wirklich ausschöpft.
Offenbar werden die zwei Geschäftsführer der Pächterfirma sogar durch ihre „Mutterfirma“ gebremst, die offiziell von zwei Leuten geführt wird. Dabei ist der mit dem größten Durchsetzungsvermögen zwar ein deutscher Staatsbürger, aber ein Russe, der natürlich die Interessen „seines Herrn“, dem Oligarchen Wiktor Wladimirowitsch Charitonin vertritt, mit dem er seit vielen Jahren auch freundschaftlich verbunden ist.
Dass man dabei dessen Vorstellungen von einem möglichst hohen Gewinn der Pächterfirma zu realisieren sucht, ist sicherlich legitim.
- Aber der Zweck heiligt nicht alle Mittel! - Auch im Geschäftsleben nicht!
Der in der letzten einsehbaren Bilanz dieser GmbH & Co. KG ausgewiesenen Gewinn des Jahres 2023 beträgt immerhin beachtenswerte 5,9 Millionen Euro, aber man erwartet wohl von russischer Seite mehr, träumt den Traum von einem ungebremsten Wachstum und vergisst dabei, dass daraus auch gegenüber der Gemeinschaft, in der man nun einmal lebt, auch Verpflichtungen erwachsen.
- Es ist Aufgabe der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG hier eine Basis zu schaffen, auf der dann die Grenzen basieren können, die ohne die Mitarbeit der Nürburgring-Pächterfirma einfach nur lächerliche Versuche einer Verbesserung der augenblicklichen Situation sein können!
Bisher handelte man nur konsequent, wenn man davon ausgehen musste, wahrscheinlich unter direkten öffentlichen Druck zu geraten. So hat man einen der Mitarbeiter – sein Vorname ist Rudi - der während der „Touristenfahrten“ an einem Samstagmorgen einen Teilnehmer „ausfallend“ behandelte, schon am Nachmittag des gleichen Tages entlassen.
Man macht eigentlich gar nichts, was die „Touristenfahrer“ in irgendeiner Weise verärgern könnte. Sie sind eben immer noch der Teil des Nürburgring-Geschäftes, mit dem sich – gemessen an einem Jahres-Gesamtverdienst - das meiste Geld verdienen lässt.
So gibt es bei den „Touristenfahrten“ z.B. einen Mitarbeiter, der die Fahrzeuge am Ende einer Runde „abwinkt“. Da gibt es immer wieder solche, die davon keine Kenntnis zu nehmen scheinen, durchfahren und eine neue – dann kostenlose (!) - Runde beginnen.
Warum sanktioniert man nicht ein solches Verhalten? - Denn es passiert nichts! - Einer der Mitarbeiter ist der Meinung…
...dass „das ‚da oben‘ auch nicht gerne gesehen würde“. - Er muss es wissen!
Die Nürburgring-Mitarbeiter an den Zufahrtschranken, die die „Touristenfahrer“ bei ihren Öffnungsversuchen evtl. unterstützen können/sollen, werden bei einer Nachfrage wahrheitsgemäß bestätigen, dass mindestens (!) rd. 80 Prozent aller „Touristenfahrer“-Fahrzeuge mit Kameras ausgestattet sind!
- Aber kaum jemand wird sie darauf aufmerksam machen, dass das Filmen und Fotografieren während der „Touristenfahrten“ verboten ist! - Dabei ist in der „Hausordnung“ zu lesen: „Auch das Aufnehmen von Onboard-Videos ist verboten.“
- Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG hat zwar eine „Hausordnung“, auf die auch mit entsprechenden Schildern hingewiesen wird, erwartet aber offenbar kein entsprechendes Verhalten, bzw. fordert es nicht ein oder überwacht es!
Auf Parkplätzen, auf denen Schrittgeschwindigkeit angebracht ist, fahren evtl. „Besucher“ mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Oder Kinder fahren mit MINI-Bikes über das Nürburgring-Gelände, obwohl Fahrten mit unversicherten Fahrzeugen untersagt ist.
- Man toleriert auch Fahrzeuge, deren Fahrer mit lautstarken „Fehlzündungen“ auf sich aufmerksam machen. Das ist übrigens „nicht normal“, sondern wird durch spezielle elektronische Systeme wie eine „Active Sound Unit“ erzeugt, die synthetische Geräusche, einschließlich Fehlzündungen auf einen „Fahrerbefehl“ hin erzeugen können.
„Touristenfahrer“, die am Nürburgring selbst erlebt haben, dass sie dort – ohne Rücksicht auf die so genannte „Hausordnung“ zu nehmen - machen können was sie wollen, die werden sich dann auch auf den Landstraßen um den Nürburgring nicht anders benehmen, als man es ihnen auf dem Nürburgring-Gelände selbst erlaubt hat!
- Die Aufgabe, das Verhalten der „Touristenfahrer“ unter Kontrolle zu behalten, beginnt beim Veranstalter der „Touristenfahrten“ selber. Dafür kann nicht das Ordnungsamt oder die Polizei verantwortlich gemacht werden!
Wäre die PI Adenau fahrzeugmäßig besser ausgestattet, hätte sie z.B. auch die Möglichkeit, schon während der laufenden „Touristenfahrten“ auf der Strecke mitfahrend – weil die dann „öffentliche Straße“ gilt - das Verhalten der „Touristenfahrer“ zu überwachen und evtl. bei Verstößen sofort einzugreifen.
Man sollte auch begreifen: Eine Unterstützung erfährt der Veranstalter der „Touristenfahrten“ auch nicht dadurch, indem man Unfallmeldungen gegenüber der Öffentlichkeit sozusagen „verdeckt“ behandelt.
- Die „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife sind inzwischen zu einem Unfallschwerpunkt in Rheinland-Pfalz geworden, dessen Bedeutung durch ein Verschweigen von Unfällen, das schon vom Veranstalter ausgeht, in seiner Bedeutung „verniedlicht wird“!
Als Veranstalter der „Touristenfahrten“ - als wäre es eine „besondere Leistung“, - auf eine geplante neue Kampagne zur Saison 2026 zu verweisen, ist absolut lächerlich und macht damit nur eine weitere „Alibi-Aktion“ deutlich, die eigentlich sinnlos ist, weil man wieder einmal nur „Geld zum Fenster hinaus wirft“, um als „der Gute“ empfunden zu werden!
Auch Meetings von Lokalpolitikern, die sich scheinbar um das Wohl ihrer Wähler bemühen, werden wohl kaum etwas am Verhalten der „Touristenfahrer“ ändern. Man muss „das Übel bei den Wurzeln packen“!
Das kann nur der Veranstalter der „Touristenfahrten“ selber, wenn er sich zunächst mal um eine klare Einhaltung „seiner Hausordnung“ bemüht! - Daran mangelt es nach meiner Beobachtung absolut, da der Veranstalter „seine Geldbringer“ nicht verärgern möchte.
Wenn schon: Dann möchte er solche Maßnahmen anderen „Kontrolleuren“ überlassen, weil er sich so gegenüber seinen Kunden dann als ein Partner „mit weißer Weste“ präsentieren kann!
- „Hinhalte“-Geschichten bei Presse, Rundfunk und Fernsehen lösen bei den Bewohnern des Umfeldes des Nürburgrings evtl. nur eine Erwartung aus, die sich nicht erfüllen kann und wird!
Es muss nicht diskutiert, es muss gehandelt werden. - Umgehend! - Jetzt!
MK/Wilhelm Hahne
PS: Weil es kaum bekannt ist: Omnibussen ist das Befahren der Nordschleife während der „Touristenfahrten“ untersagt! In der „Hausordnung“ ist zu lesen: „Die Nordschleife darf nur von Fahrzeugen befahren werden, die der StVZO entsprechen. Fahrzeuge, deren bauliche oder technische Beschaffenheit eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h nicht überschreiten darf, sowie Quads sind bei Touristenfahrten nicht zugelassen.“ - Aber nach den „Touristenfahrten“ lässt man „Touristenbusse“, die angemeldet sein müssen, dann auffahren. Manchmal ist es einer, manchmal sind es auch zwei. Den „Besuchern“ in solch großen Vehikeln werden dann pro Person 38 Euro abgenommen. Dafür werden sie dann – evtl. - von einem leitenden Mitarbeiter während der langsamen Rundfahrt bespaßt! - Nur zum Vergleich: Zu Zeiten der in Insolvenz gegangenen landeseigenen Nürburgring GmbH waren Busse auch während der heute so benannten „Touristenfahrten“ unterwegs. Pro Person wurde zu DM-Zeiten eine Gebühr von 1,00 DM erhoben; Fahrer und eine Begleitperson zahlten – nichts! - Dagegen sind die Zeiten heute „gülden“! - Denn „damals“ fuhr niemand aus der Besitzfirma mit! - Aktuell ist es dann oft -Andreas Gülden, Chefinstruktor und Leiter der Driving Academy am Nürburgring! - Wie meine Tochter als Kind zu sagen pflegte: „Dat kostet teuer!“



