Gespeichert von wh am
Nach einer so mit neuen Informationen prall gefüllten Geschichte wie der letzten, gibt es natürlich viele Leser-Kontakte. Auch per Telefon. Interessant ist, dass diese dann im direkten Gespräch „Lücken gefüllt“ haben möchten, die man wohl als solche empfunden hat. - Das wundert mich schon, da ich natürlich bemüht bin, meine Leser einerseits umfassend zu informieren, aber andererseits meine Geschichten so kurz wie möglich zu halten versuche. So habe ich dann lang und breit in den Telefongesprächen erklärt, wie ich zu bestimmten Zusammenhängen und Einschätzungen gekommen bin oder welches Wissen um kleine Details zur Bildung einer gewissen Meinung geführt hat. Meine Leser können eigentlich voraussetzen, dass ich weiß wovon ich schreibe. - Mir wurde aber auch bei den Gesprächen mit meinen Lesern klar, dass sie z.B. durch irgendwelche Anmerkungen zu meiner Geschichte in anderen Medien verunsichert wurden. Da gibt es dann solche – und ähnliche – Anmerkungen wie: „...wie im Internet kolportiert wird...“ - Es fällt meinen Kollegen offensichtlich schwer, die Quelle exakt zu nennen. Das zeigt eigentlich nur, wie sehr sie z.T. durch meine Arbeit, eine normale journalistische Arbeit, getroffen sind. Ich lächele darüber. - Sie, meine Leser, sollten das auch tun. - Aber ich will heute gerne mal am Beispiel dieser letzten Geschichte von mir klar machen, dass ich zu allen Teilen noch Ergänzungen hätte einfügen können. Aber das hätte die Geschichte unendlich lang gemacht. - Aus den Gesprächen mit einigen von Ihnen weiß ich inzwischen, was Sie gerne noch ergänzend mehr erfahren hätten. Also beginne ich mal mit...
1. August 2014: Lieber Leser!
Eine Frage die meine Leser umtrieb – und zum Anruf bei Motor-KRITIK veranlasste war z.B.:
Was ist denn nun Frau Malu Dreyer? - Naiv, hoch intelligent oder nur eine „Aushilfe“ nach den verschiedenen Ausrutschern von „König Kurt“?
Antwort: Frau Dreyer ist Politikerin.
Natürlich gibt es auch dumme Politiker. Frau Dreyer gehört nicht dazu. Sie weiß genau was sie sagt, bzw. sie „lässt sagen“, was sie selbst gerne zu sagen vermeiden würde. Darum gibt es dann z.B. in der Staatskanzlei einen Herrn Clemens Hoch, auch ein Jurist, der dann das in ihrem Auftrag sagt, von dem sie glaubt, dass sie es als Politikerin sagen müsste, aber eigentlich nicht verantworten kann.
Das wäre z.B., dass sie keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Insolvenz-Sachwalter genommen hat und auch den Inhalt des Kaufvertrages mit Capricorn nicht kennt. - Ich persönlich betrachte das als „Schutzbehauptung“, weil man auch bei anderen Aussagen von ihr erkennen kann, dass sie immer nur soviel sagt, wie es zur Stärkung ihrer Position notwendig ist. (Ich kenne übrigens den „reitenden Boten“ zwischen Mainz und Koblenz.)
So hat sie auf unterschiedliche Art selbst oder durch Mitarbeiter erklären lassen, was man im „Volksfreund“ (erscheint in Trier und gehört der „Rheinische Post“, Düsseldorf) dann so lesen kann:
„... 'Es gibt keinen neuen Stand', sagt Sprecher Joachim Winkler. Ministerpräsidentin Malu Dreyer habe nach ihrer Visite in Brüssel am 14. Juli erklärt, neue Eingaben müssten von der EU-Kommission noch bewertet werden.“
Das ist keine falsche Aussage, aber in Motor-KRITIK würde das anders zu lesen sein. Evtl. so:
Die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission sollte am 23. Juli 2014 in Sachen Beihilfeverfahren Nürburgring/Verkauf an Capricorn fallen. Das war auch der letzte Termin vor den Sommerferien. Und da der Chef der Kommission, Joaquin Almunia, danach (im Oktober) abgelöst wird, war dieser Termin auch die letzte Möglichkeit die Angelegenheit „Nürburgring“ bei der EU „durchgewinkt zu bekommen“, denn wer danach kommt müsste sich erst einarbeiten und der Einfluss des „juristischen Dienstes“, der der Kommission zuarbeitet, war insofern immer größer geworden, als man dort auch immer mehr Informationen erhielt, die sich nicht unbedingt mit dem deckten, was man aus anderen Quellen als „wahrhaftig“ erfahren zu haben glaubte.
Also galt es von deutscher Seite Druck zu machen. Und so machte sich Malu Dreyer auf den Weg nach Brüssel. Aber nicht alleine. Motor-KRITIK möchte hier nicht alle Begleiter aufzählen, sondern nur auf einen Mann aufmerksam machen, der mit zu der Reisegruppe gehörte und eigentlich als eine „Trumpf-Karte“ in der nun aufeinander treffenden Diskussionsrunde empfunden wurde:
Sigmar Gabriel, nicht nur Vizekanzler und Stellvertreter von Angela Merkel in Berlin, sondern auch Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Fast noch bedeutender: Gabriel ist auch seit 2009 Vorsitzender der SPD in Deutschland. Der traf so „zufällig“ mit Joaquin Almunia, nicht nur auf den EU-Wettbewerbskommissar, sondern auch so mit dem Parteichef der PSOE, der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei, zusammen.
Wenn z.B. bei den ersten Unterlagen, die den EU-Kommissionsmitgliedern bei einer Entscheidungsfindung helfen sollten, der Anteil an „belastendem Material“ in Sachen Nürburgring-Verkauf an Capricorn sehr klein war, war der inzwischen beim „juristischen Dienst“ in Brüssel deutlich angewachsen und man hatte es dort abgelehnt, „auf die Schnelle“ eine Unterlage in der Sache zu erstellen, die wahrscheinlich dann wesentliche Punkte nicht berücksichtigt hätten. Joaquin Almunia konnte so dem „Spitzen-Duo“ Dreyer/Gabriel keine Zusage für den 23. Juli machen. Er hätte mit einer „roten Karte“ von seinem „juristischen Dienst“ rechnen müssen.
So ist der „deutsche Stoßtrupp“ dann am 14. Juli unverrichteter Dinge wieder zurück geflogen um wahrheitsgemäß die lieben Kollegen zu informieren:
„Es gibt keinen neuen Stand.“
Konrad Adenauer hätte vielleicht die Situation so beschrieben:
„Die Lage war noch nie so ernst!“,
was die Situation sicherlich besser dargestellt hätte. Denn inzwischen ist man bei der EU informierter als es gewissen Herrschaften in deutschen Landen recht sein kann. Dabei spielt auch das Wissen um den Einsatz eines Pachtvertrages als „Zwischenlösung“ eine Rolle. Dazu muss man dann wissen, dass die Beurteilung des Inhalts eines Pachtvertrages nicht in die Zuständigkeit des EU-Wettbewerbausschusses fällt, sondern in die des Binnenausschusses. - Und der müsste sich in das Thema auch erst einarbeiten. - Und, und, und.
Sie merken also, lieber Leser, zu allen Abschnitten meiner letzten Geschichte ließen sich seitenlange Erläuterungen anfügen. Seien Sie einfach sicher, dass es in Sachen „Nürburgring 2009“ in Deutschland kaum einen Journalisten gibt, der (fast) alle Facetten dieser Affäre und Skandals besser kennt und zuordnen kann als ich.
Es gibt übrigens auch wichtige „handelnde Personen“ in der Sache, die bis heute Kollegen – wie ich aus Gesprächen mit ihnen weiß – verborgen geblieben sind.
Weil es bei den Anrufern auch solche gab, die es als „normal“ empfanden, wenn man Ende Juli eines Jahres als Veranstalter für wichtige Veranstaltungen des nächsten Jahres noch keine Zusage, Termine und Verträge hat, denen kann ich – auch ergänzend zu den Angaben in meiner letzten Geschichte noch hinzu fügen:
Auch der Industriepool hat für das Jahr 2015 noch keinen Vertrag.
Vielleicht ist das ja auch normal, so normal wie die derzeitigen Aktivitäten von bestimmten Herren, die das Archiv bei Google derzeit überarbeiten lassen. Da erscheint dann aktuell beim Suchen unter deren Namen der Hinweis:
„Einige Ergebnisse wurden möglicherweise aufgrund der Bestimmungen des europäischen Datenschutzrechts entfernt.“
Nun, es gibt sicherlich noch andere Erkenntnisse zu dem Thema, die auch bisher nicht bei Google zu finden waren und irgendwo noch ausgegraben werden müssen. - Ich arbeite – wenn es sein muss - mit Hacke und Spaten daran. - Sie, liebe Leser, können also versichert sein: