Es ist jedenfalls ein Thema das bewegt. Nicht nur Motor-KRITIK-Leser, sondern auch Motorsport-Offizielle, wie z.B. Veranstalter. Deren Frage lautet: Wie sollen wir die Saison 2021 – bei der derzeitigen Conrona-Situation – überleben? - Wenn’s um Geld geht, sollte man sich eben nicht nur auf die Sparkasse verlassen, sondern schon durch eigene, richtige Entscheidungen in der Lage sein, selbst eine „Spar-Kasse“ anzulegen! - Die Erfahrungen in der Saison 2020 haben nachdenklich gemacht und so manches in der Vergangenheit intelligent wirkende Geschäftsmodell ins Wanken gebracht.
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Da sieht sich der DMSB z.B. auf dem richtigen Weg, wenn er rechtzeitig das SIM-Racing zu echtem Motorsport erklärt hat!
Natürlich ist das ein „echter Blödsinn“. - Aber was will man von einem e.V. verlangen, der sich durch falsche Weichenstellung selbst in eine Situation gebracht hat, in der man – gerade aktuell – dann überlegen muss, ob man die eigene – selbst geschaffene – Über-Organisation nicht auf ein der Realität entsprechendes Maß zurück schneidet. - Da wird intern derzeit schon über Entlassungen diskutiert, die einen nicht kleinen Teil der derzeitigen DMSB-Mannschaft betreffen.
Aber zunächst muss man noch eine Mitgliederversammlung überstehen, auf der auch ein neuer Präsident gewählt werden muss. Wer mal in die Satzung des DMSB e.V. schaut, begreift auch, wie wichtig das ist.
Wichtig ist aber auch, dass der DMSB e.V. überhaupt bestehen bleibt. Wie man der Satzung (die Motor-KRITIK-Leser im „Anhang“ finden) auch entnehmen kann:
„Bei Auflösung des DMSB werden die Trägervereine auf die FIA einwirken, dass die Motorsporthoheit für den 4-Rad-Motorsport in Deutschland an den AvD zurückfällt.“
Da hätte der ADAC aber sicherlich etwas dagegen. Wie sicherlich das Wahlergebnis auf der Mitgliederversammlung in den nächsten Tagen schon deutlich machen wird, wie stark der ADAC inzwischen den DMSB e.V. beherrscht!
Der DMSB e.V. möchte die derzeitige Krisen-Situation, nicht nur im deutschen, sondern auch im internationalen Motorsport, schon gesund“ überleben. - Und wenn es mit SIM-Racing ist!
Hier folgen ein paar aktuelle Motor-KRITIK-Leserstimmen zum Thema SIM-Racing:
„Ich teile Ihr Störgefühl hinsichtlich der Vergleichbarkeit von Sim-Racing mit echtem Motorsport.“
„In jedem Fall werde ich Sim-Racing niemals als Zuschauer verfolgen. Das ist doch lächerlich. Insoweit tut sich auch kein Hersteller einen Gefallen daran.“
„Meine Meinung zu SIM-'Racing' : Ein Computerspiel, mit Betonung auf Spiel. Egal, wie realitätsnah : Es bleibt ein Spiel.“
„SIM-Racing dürfte nicht einmal das Wort 'Racing' beinhalten.“
Ein bekannter Serien-Veranstalter, wie Stephane Ratel, ist anderer Meinung, wenn er jetzt nicht nur mit „Fanatec“ einen Sponsor hat, der vom SIM-Racing profitiert, sondern dazu noch mit „Amazon“ einen weiteren an Bord seiner Serie hat, der unter „AWS“ im Serientitel auftaucht. Ratel sagt dazu:
„Die SRO war Pionier bei der Einführung von Fahrerkategorisierungen und der Balance of Performance und hat sich dadurch den Ruf erarbeitet, im Motorsport völlig neue Wege zu beschreiten. Jetzt stehen wir stolz an vorderster Front eines weiteren revolutionären Moments - der Integration von realem und virtuellem Racing."
Bei den so unter dem Titel "Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS" (AWS = „Amazon Web Services“) ausgetragenen Läufen, werden bei jedem Rennen Simulatoren im Fahrerlager aufgebaut, an denen unter Nutzung der Simulation „Assetto Corsa Competizine“ dann in den Kategorien „Overall“ und „Silver“ diese Rennen auch (!) als SIM-Racing ausgetragen werden. Die erzielten Punkte zählen für die Teamwertung! - Hier präsentiert sich Motorsport also sowohl real als auch virtuell in einer – gewagten (?) - Kombination! Da wird man wohl ohne „Cloud Computing“ nicht auskommen! Was dann auch das Interesse des Sponsors „AWS“ erklärt, einer Firma, die sich im Internet so präsentiert:
„Cloud Computing mit AWS
Amazon Web Services (AWS) ist mit mehr als 175 Services, die umfangreiche Funktionen bieten und in global verteilten Rechenzentren bereitgestellt werden, die weltweit umfassendste und am häufigsten genutzte Cloud-Plattform. Millionen von Kunden – darunter einige der am schnellsten wachsenden Start-up-Unternehmen und der größten Konzerne sowie wichtige Behörden – vertrauen auf AWS, wenn es darum geht, agiler zu werden, Kosten zu senken und Innovationen schneller zu realisieren.“
Der andere Sponsor in der Serie, die früher unter „Blancpain“ bekannt war, ist nun „Fanatec“, ist der, dessen Lenkräder sowohl im realen BMW M4 GT3 als auch bei den verwendeten Spielkonsolen zum Einsatz kommen. - Alles klar?
SIM-SIM-Hurra!
MK/Wilhelm Hahne