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Bei Motor-KRITIK waren kaum die Renn-Termine für die VLN-Saison 2017 veröffentlicht worden, als nicht nur „aus gut informierten Kreisen“ diese Termine als unrichtig empfunden wurden, sondern es auch Stimmen gab, die nur den einen oder anderen Termin anzweifelten. - Dazu ist nachstehend etwas zu lesen. Aber auch zu den Ergebnissen des DMSB-Meeting am Nürburgring mit den Reifenherstellern Anfang Oktober, bei dem es um eine Reglementierung der Reifen für die GT3 in 2017 ging. - Der DMSB-Präsident hat in diesem Zusammhang sogar davon gesprochen, dass es hier „um die Zukunft der VLN ging“. - Nicht nur dieses DMSB-Meeting wird Auswirkungen auf die Besetzung dieser Klasse – unter SP 9 registriert – in der nächsten Saison haben. Man darf eben als Fan, bei allem Spaß, den das Beobachten dieser Klasse auf der Nürburgring-Nordschleife macht, auch die Kosten nicht vergessen, die der Einsatz eines GT 3 verursacht. - Auch darüber sollen nachstehend ein paar Sätze verloren werden. - Mit großer Wahrscheinlichkeit ist aber auch mit dem Einsatz einer neuen Klasse bei den VLN-Läufen in 2017 auf der Nordschleife zu rechnen. - Das wird diese Rennserie stärken. - Insgesamt also – ganz gleich wie man es sieht:
VLN 2017: Schöne Aussichten!
Der Anrufer war ungläubig:
„Sie wollen doch nicht sagen, dass Fachleute, die die Wettersituation am Nürburgring kennen, den ersten VLN-Lauf noch vor Ablauf des Monats März 2017 eingeplant haben. Das würde bedeuten, dass die Test- und Einstellfahrten noch früher stattfinden müssen. - Das ist blödsinnig!“
Motor-KRITIK hat nur schon mal vorab veröffentlicht, was demnächst auch bei der Jahres-Siegerehrung der VLN (19. November 2016) dann als „offiziell“ bekannt gegeben wird. Natürlich wird die Praxis zeigen, dass die Wettersituation im letzten Drittel des März 2017 schon sehr optimistisch eingeschätzt worden ist.
Aber die „Fachleute am Ring“ haben ja auch für den Dezember 2016 noch Touristenfahrten eingeplant. - Wie sagte schon meine Großmutter:
„Papier ist geduldig!“
Ein anderer Leser bemängelte, dass man beim 5. VLN-Lauf, bei dessen Einplanung auf den 19. August 2016 wohl vergessen habe, dass zu diesem Termin am Nürburgring auch das Schlagerfestival „Nürburgring Olé“ angesetzt wäre (18. - 20. August 2016).
Motor-KRITIK geht davon aus, dass das von den „Fachleuten“ nicht übersehen, sondern wahrscheinlich realistisch eingeschätzt wurde. Man sollte hier keine Veranstaltung von der Bedeutung eines „Rock am Ring“ erwarten. - Da ist sicherlich der 5. VLN-Lauf bedeutsamer!
Am Freitag letzter Woche, am 4. November 2016, hatte Michelin noch einmal wirklich Glück mit dem Wetter. Man hatte an diesem Tag alle GT3-Teams, die nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der nächsten dann mit Michelin-Reifen unterwegs sein wollen, zu einem Testtag auf der Nürburgring-Nordschleife eingeladen.
Obwohl von den Ergebnissen des DMSB-Meetings am Nürburgring mit den Reifenherstellern bisher nichts an die Öffentlichkeit gedrungen war, konnte man hier die ersten Auswirkungen verspüren: Michelin – aber auch die anderen Reifenhersteller – werden nicht mehr ihre besten Qualitäten den GT3-Teams zur Verfügung stellen, sondern auch hier wird nun die Reifenentwicklung „eingeschläfert“.
Das bedeutet für einige GT3-Teams, dass sie als „Entwicklungs-Teams“ nicht mehr gebraucht werden, nicht mehr mit den jeweiligen „Premium“-Reifen unterwegs sein werden, sondern – wie die anderen GT3-Teams auch – dann die „schlechteren“ Reifen kaufen und bezahlen müssen.
Obwohl: Es könnte sein, dass durch die neue Reglementierung, die wohl auch hier noch – zusätzlich – erfolgt, dann eine weitere „Grauzone“ geschaffen wird. - Oder will der DMSB nach jedem Stint den abgefahrenen Satz Reifen einer Nachkontrolle unterziehen? - Die übrigens auch – so sagen Reifen-Fachleute - nicht möglich ist.
Es könnte also sein, dass dann auch hier wieder der eine oder andere GT3 etwas „gleicher“ ist als die, die nach dem zukünftigen Reglement alle gleich sein sollten. Nach der „BoP“ eröffnen sich also den „schlagkräftigen“ GT3-Teams neue Möglichkeiten. - Die sind zwar nicht sportlich, aber: Wer gewinnen will, der muss heute „ganz schön pfiffig sein“. (Früher nannte man so etwas Betrug!)
Der DMSB-Präsident und seine Funktionäre haben noch nicht begriffen, was sogar in England, dem Land des Motorsports, zu den geflügelten Worten gehört:
„Too many cooks spoil the broth!“
Für unsere deutschen Motorsportfreunde die Übersetzung: „Zu viele Köche verderben den Brei!“
Man darf aber für 2017 schon gespannt sein, wer bei den 9 VLN-Läufen, dem Qualy- und dem 24-Stunden-Rennen überhaupt noch – bei allen Läufen - mit einem GT3-Renner antritt. Nur wenige Teams dürften in der Lage sein, die Gesamtkosten für eine Nürburgring-Saison überhaupt noch zu stemmen.
Es gibt zur Zeit durchaus schon Teams, die einplanen, in der nächsten Saison andere Fahrzeuge zu den Rennen auf der Nordschleife einzusetzen, weil die Kosten für eine GT3-Saison völlig aus dem Ruder gelaufen sind.
Um den Motor-KRITIK-Lesern einen Eindruck davon zu vermitteln, was der „Basis-Motorsport“ mit einem GT3 über eine oben näher umrissene Saison kostet:
- Im Mittel um 800.000 Euro. - Ohne die Anschaffungskosten des Sportinstruments!
Da sind die VLN-Offiziellen schon froh, dass 2017 – so, wie sich die Situation derzeit darstellt – schon mit einer neuen Kategorie von Rennfahrzeugen zu rechnen ist, die sich aber auch – vom Zeitpunkt ihrer Vorstellung ausgehend – um rd. ein Drittel in den Anschaffungskosten verteuert haben:
- Die TCR-Rennfahrzeuge werden sich in 2017 auch auf der Nordschleife tummeln dürfen.
Das lässt dann erwarten, dass sich die VLN-Läufe weiter „normalisieren“, dass Klassen „ausgedünnt“ werden, dass man sich wieder bei der Organisation daran erinnert, was die VLN-Serie bei ihrer Gründung einmal sein sollte, was sie zunächst auch war – und wie sie dann vom Sport in Richtung Event driftete.
Früher gab es Kartoffelsalat mit heißen Würstchen. Heute lässt man sich die Menüs vom Caterer servieren. Früher fror man in zugigen Boxen, heute residiert man in Loungen. Inzwischen versucht der Eine oder Andere aber schon, auch „seine Gäste“ um einen Betrag zu erleichtern, mit dem man sich – dann allerdings ohne Motorenlärm – auch so einen „schönen Abend“ machen kann.
Lassen wir uns von der VLN-Saison 2017 überraschen, die schon (zu) früh beginnt und – mit hoher Wahrscheinlichkeit – dann in 2018 schon nach 8 Läufen beendet sein wird.
Vielleicht verzichtet man dann auf einen 1. Lauf gegen Winter-Ende am Nürburgring!
Obwohl – erinnern wir uns: Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hatte durch ihre landeseigene GmbH eigentlich eine „Ganzjahres-Destination“ versprochen.
Es gibt wohl tatsächlich noch Leute die daran glauben!