11.11: Der Karneval beginnt heute?

Es muss ein Zufall sein, wenn ich heute in der „Rhein-Zeitung“ auf Seite 1 lese: „Lemke will Grüne elementar verändern“. - Aber da ist dann auch zu lesen: „Aufbruch in die Narretei“. - Ist der 11.11. inzwischen so eine Art 1. April? - Beim Weiterblättern stößt man dann auf die Seite 6. - Da gibt es dann ein richtiges Lemke-Interview mit der Feststellung der Ex-Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz: „Grüne müssen sich radikal erneuern“. - Also doch Karneval? - Man ist hin- und hergerissen. - Und ich denke daran, dass es erst wenige Tage her ist, dass mir Jemand, der Eveline Lemke gut kennt, sagte: „Die kommt wieder. Die gibt nicht auf. Die will nach Bonn!“ - Meine Gesprächspartnerin meinte Berlin, hatte aber wohl immer noch Bonn als „Zentrum der Macht“ im Kopf. So wie manche immer noch an den Nürburgring denken, wenn sie das Zentrum des deutschen Motorsports meinen. - Wir können in der „Rhein-Zeitung“ lesen, dass Eveline Lemke ein Buch geschrieben hat, dass sie als eine „Bewerbungsrede“ für eine Kandidatur für den Bundestag empfindet. - Für 24,95 € demnächst (ab 1. Dezember) im Buchhandel. Immerhin 200 Seiten stark! - Ob da ihre Bewerbung für den Landtag von Rheinland-Pfalz mit ihrem geschicktem Taktieren mit Fakten um den Nürburgring auch vorkommt? - Ob sie JUWI erwähnt? - Oder an die Schneisen erinnert, die in Eifelwälder geschlagen wurden, um tonnenschwere Betonklötze dort als Basis für Windräder entstehen zu lassen? - Aber heute ist der 11.11. - Da weiß sogar die „Rhein-Zeitung“, dass das der „Aufbruch in die Narretei“ ist. - Wenn Julia Klöckner schon mal als „Weinkönigin“ bezeichnet wird, sollte man Eveline Lemke als neue „Ehren-Möhn von Rheinland-Pfalz“ benennen dürfen. - Alaaf und Helau!

11.11: Der Karneval beginnt heute?

Jeder hat in seinem Leben schon mal Blödsinn gemacht, Dinge angeregt oder umgesetzt, die er später – mit ein wenig mehr Lebenserfahrung – nicht gemacht hätte.

Ich habe auch schon mal versucht lustig zu sein, bzw. versucht, ernsthafte Entwicklungen so darzustellen, dass sie eigentlich so empfunden werden was sie eigentlich sind: Satire.

Mit Satire habe ich dann in der Vergangenheit aber keine guten Erfahrungen gemacht. Ich bin sicherlich der einzige Bundesbürger, der schon mal wegen einer Satire rechtskräftig verurteilt – und zur Kasse gebeten wurde.

Nein, es waren damals keine hartgesottenen Politiker, die da an den „Rechtsstaat“ appellierten, sondern Spitzenmanager der Automobilindustrie. Und ein Oberlandesgericht hat „Recht gesprochen“. - Gegen eine Satire!

Ich habe es damals dabei gelassen, weil mir in unserem Rechtsstaat das Prozesskostenrisiko zu groß war. Man hatte mir das Einschlagen eines (Gerichts-)Wegs in Richtung Bundesgerichtshof empfohlen, wo spätestens… -

Das war mir zu spät! - Ich bin nicht auf der Welt um vor Gericht Recht zugesprochen zu erhalten. Ich beschreibe als Journalist die Realität. Manchmal auch mit den Werkzeugen einer Satire. Aber oft ist die Realität selbst ein Stück Satire. - In „meinem Fall“ hatte sie aber noch eine Pointe! - Über die aber kann nur ich lachen.

Als Journalist sollte man die eigene Entwicklung niemals als abgeschlossen betrachten, immer offen sein für neue Entwicklungen und sich auch nicht unbedingt auf bestimmte Themen persönlich so festlegen lassen, dass einen „Umwelteinflüsse“ nicht interessieren.

Ich bezeichne mich persönlich als „Fachjournalisten“, der in Deutschland sicherlich zu den Wenigen gehört, der in Sachen „Motor“ schon Vieles „auf der anderen Seite des Schreibtisches“ gemacht hat, eine Menge Praxiserfahrung hat und weiß, wie es „hinter den Kulissen“ zugeht.

Das schließt aber nicht aus, dass mich privat und persönlich auch andere Dinge als Automobile, Motorsport, Rennstrecken, Rennfahrer, Motoren – und deren Entwicklung – interessieren. Man muss eben auch als „Fachjournalist“ darauf achten, dass der eigene Horizont nicht zu eng wird.

Natürlich wird einem das schon mal vorgeworfen, wenn man wie ich, mit dem Thema Nürburgring in der Öffentlichkeit so eng verbunden wird. Aber das liegt in diesem Fall an meiner Auffassung von Journalismus, der das Interesse an einer Sache nicht auf eine einzige Geschichte begrenzt, um später einmal sagen zu können: „Aber darüber habe ich doch berichtet.“

So lange ein Thema für die Öffentlichkeit interessant, wichtig und bedeutsam ist, bleibe ich „am Thema“. Darum ist das Thema Nürburgring auch in meiner Berichterstattung nicht abgeschlossen, weil es auch „in der Praxis“ nicht als „abgeschlossen“ bezeichnet werden kann.

Das hindert mich aber nicht daran, ab und an – nur so als „Stilübung“ - auch über andere Dinge zu schreiben. Die verstecke ich dann auf der Festplatte meines Computers, wo sie dann – bei einer evtl. Hausdurchsuchung durch die Staatsanwaltschaft, der Beschlagnahme und Auswertung dann für ein wenig Verwirrung sorgen könnten.

Weil heute der „11. im 11.“ ist, der Tag, an dem Eveline Lemke in der „Rhein-Zeitung“ ihr Buch und ihre Pläne vorstellt, habe ich dann mal auf der Festplatte gekramt und eine „Stilübung“ heraus gesucht, die ich im August 2014 mal geschrieben habe, weil ich in der öffentlichen Darstellung zur Flughafen-Problematik Büchel/Zweibrücken etwas vermisste. So habe ich dann – sozusagen „für mich – folgenden Text in die Computer-Tasten geschlagen:

Exposé für einen kurzen Filmbeitrag
(z.B. in der „Landesschau Rheinland-Pfalz“ beim SWR)

Länge: ca. 3:30 min

Es wirken mit:

  • Zwei Hauptdarsteller
  • Drei Statisten
  • Ein paar Zeitungen

Kamera: Blick in einen Bus im morgendlichen Berufsverkehr: Der Bus ist überfüllt, die in der Mitte Stehenden greifen oben in die Haltegriffe, schwanken beim Fahren leicht hin und her. Eine alte Frau (klein) steht in der Menge, hat ihren Spazierstock in die Halteschlaufe oben eingehakt, hält sich am Spazierstock fest. Direkt neben ihr sitzt ein Schüler (jung) der auf seinem Handy „sms-t“. In der Reihe davor liest jemand eine Zeitung.

Kamera zoomt heran: Man sieht in der Zeitung eine Geschichte zum Flughafen Zweibrücken

Schnitt:

Kamera: Zeigt Malu Dreyer in der Mainzer Staatskanzlei, die an ihrer Telefonanlage den Knopf „Vorzimmer“ zu einer Gegensprechanlage drückt:

Dreyer: „Geben Sie mir bitte Berlin!“

Hört einen Moment der Gegenseite zu. Sagt dann:

„Nein, nicht den, geben Sie mir Angela!“

Telefon klingelt, Dreyer hebt ab.

„Hallo Angela, kannst du mir nicht in Sachen Zweibrücken helfen? Schließlich sind wir nur wegen Euch in Berlin in diesen Mist hinein gerutscht.“

Dreyer hört einen Moment zu, sagt dann:

„Aber...“

Wird offensichtlich durch Angela unterbrochen, stockt. Sagt dann:

„Aber Ihr habt doch den Amis versprochen Zweibrücken als Ausweichflughafen zu erhalten, wenn mal....“

Wird wieder unterbrochen, hört eine kurze Zeit zu. - Dann:

„Ich verstehe das ja. Aber du musst jetzt mal mit Barack sprechen. Wir können doch nicht die EU in bilaterale Geheimabkommen einweihen. Unser amerikanischer Freund soll jetzt mal in die Tasche greifen und so 100 Millionen Dollar – vielleicht via Ramstein – rüber leiten. Schließlich machen wir doch auch in Büchel was er will.“

Dreyer hört einen Moment still zu. - Dann:

„Gut Angela! - Ich verlasse mich auf dich. Mach das aber richtig! - Schließlich bin ich nicht so naiv wie ich tun muss. - Denk' dran!“

Schnitt:

Bild zeigt Angela Merkel in Berlin: - Angela über die Gegensprechanlage zum Vorzimmer:

„Geben Sie mir mal den amerikanischen Präsidenten!“

Hört einen Moment zu und sagt:

„...nein, ich brauche ihn persönlich. Es geht um ein Geheimabkommen.“

Schnitt:

Kamera: Zeigt auf den Schreibtisch, wo aufgeschlagene Zeitungen liegen und zoomt auf Titel zum Thema Hahn, Zweibrücken, Nürburgring, EU, u.a.

Schnitt:

Angela trinkt gerade aus einer Tasse Kaffee, als ihr Telefon klingelt. Angela nimmt ab:

„Hallo Barack! Schön, dich gesund zu wissen. - Nun musst du uns aber mal helfen. Bei uns ist Dampf im Kessel. Wegen Zweibrücken. Wir haben doch den Flughafen extra auf Euren Wunsch erhalten, damit ihr einen Ausweichflughafen habt, wenn mal Eure Airbase in...“

Angela hört zu. - Dann:

„Ich verstehe das ja. Aber ich habe dir doch schon bei dem Abhörskandal durch Euren Sch...- Geheimdienst geholfen.“

Angela wird wieder unterbrochen, hört zu. Dann:

„Alles richtig. Natürlich hast du mir geholfen, in dem du mir erlaubt hast Euren Spitzenmann hier aus Berlin rauszuschmeißen. Aber das war doch das Wenigste, was ich erwarten konnte.“

Angela hört wieder zu. Sagt dann:

„Natürlich habe ich so unsere Wähler beruhigen können. Aber jetzt geht es um Dollars! - Oder willst du, dass wir die Spesenritter in Brüssel auch noch in unsere Geheimabsprachen in Sachen Zweibrücken einweihen? - Ich habe eben mit der Malu in Mainz gesprochen. Die denkt an 100 Mio. - Vielleicht kannst du die Kohle via Ramstein rüber schieben.“

Angela lauscht wieder in den Hörer – und dann empört:

„Jetzt ist aber Schluss, Barack! - Wir lassen uns doch nicht von dir noch in Sachen Nürburgring reinreden. Natürlich haben wir den verschenkt. Aber wir brauchen für die Kleinkarrierten in Rheinland-Pfalz eben eine mittelständische Lösung. Das mit Zweibrücken ist doch ganz etwas anders. - Wenn du mir jetzt hier Theater machst, dann lasse ich alle Tornados in Büchel verschrotten. Und dann kannst du sehen, was du mit deinen Atombomben machst. - Ende!“

Angela Merkel legt erregt den Hörer auf, geht zum Fenster um es zu schließen. - Von draußen herein dringt das Spiel einer Militärkapelle und man hört:

„...lieb‘ Vaterland, magst ruhig sein.“

Ende!

04. August.2014 - Wilhelm Hahne

Ich denke, dass man das am „11. im 11.“ veröffentlichen kann. Schließlich hat an diesem Tag doch die „Rhein-Zeitung“ auch Eveline Lemke mit ihrem „Comeback“-Versuch – und dann gleich in die Bundespolitik – im Blatt.

Da darf doch auch in Motor-KRITIK ein „politischer Beitrag“ erscheinen. - Zumal doch auch Donald Trump am „11. im 11.“ im „Weißen Haus“ rockt. - Oder?

Spaß muss sein! - Nicht nur am 11.11.!

MK/Wilhelm Hahne
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