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Dieser Satz ist nicht nur so dahin geschrieben. Er wurde wirklich so ausgesprochen. Und war wohl auch so gemeint. Weil er „in die Zeit passt“. Und da verhält man sich eben so, dass man sich mit seinen Äußerungen an der Meinung derer orientiert, die scheinbar die Richtung vorgeben. - Dabei ist die Stimmung innerhalb einer Mehrheit eine andere. - Und dann wundern wir uns, wenn es bei nächster Gelegenheit zu einer Reaktion „der Masse“ kommt, die diese ständige Angepasstheit an die Meinung von Einflussreichen, Mächtigen und „Meinungsbildnern“ satt hat. - Ist es wirklich verwunderlich, wenn eine Mehrheit der Amerikaner aktuell gerade Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt hat? - Offenbar findet eine Mehrheit der Amerikaner diese bisher vorherrschende „schleimige Angepasstheit“ von scheinbar Abhängigen gegenüber der „herrschenden Klasse“ als nicht mehr hinnehmbar. Und wie so oft im Leben, wollen es die Unzufriedenen denen, die sie mit ihrer „Angepasstheit“ so unzufrieden machten, nun „mal zeigen“. Dieser Wunsch nach einer nun deutlichen Veränderung hat einen Donald Trump gerade wegen seiner abstrakten Vorstellungen zum Präsidenten gemacht. - War das – auf Europa bezogen – beim „Brexit“ der Engländer anders? - Die „Vereinigten Staaten von Europa“ sind in der gleichen Situation wie die „Vereinigten Staaten von Amerika“. Das ist bei den Vereinigungen von Industrie mit DMSB, FIA, Veranstaltern und denen, denen es eigentlich um den Motorsport geht, nicht anders. Schleimige Anpassung führt zu nichts. Der Motorsport ist auf einem Weg, bei dem nun auch bald Gruppen eine Sperre aufbauen müssen, um festzustellen: „Bis hierhin und nicht weiter.“ - Aber wer macht schon so etwas? - Bisher kam man doch schließlich auch mit dem Versprechen weiter: „Alles wird gut!“ - Oder wie die Politiker fordern: „Wir müssen nach vorne schauen!“ - Derweil gärt es überall weiter. - Und man lächelt vielleicht sogar über Leute, die einen eigentlich so provokanten Satz aussprechen, wie:
„Motorsport ist nichts für Bausparer“!
Soweit ist es im Motorsport gekommen. Und man schwärmt von den großen Serien, die großen Netzwerken entsprangen. - Von der DTM zum Beispiel.
- Motor-KRITIK-Vorhersage: In 2018 kann man „ein Ei darüber schlagen!“
Oder der WEC! - Zum Sterben verurteilt. - Bisher stellt sich leider niemand in den Weg, wenn es darum geht, z.B. der VLN eine Zukunft zu sichern. Überall spürt man vorsichtiges Taktieren. Nur niemandem wehe tun. Zumal manche davon ausgehen, dass sie sonst persönlich Schaden nehmen könnten.
Natürlich muss man schon mal ein wenig weiter schauen, als der Schreibtischrand als „Horizont“ vorgibt. Man muss Zusammenhänge herstellen können. Das geht aber auch nur, wenn man Details kennt, die anderswo – man wird schon wissen warum – unter der Decke gehalten werden.
Kennen Sie den Anstellungsvertrag des seit Mai neuen Geschäftsführers der CNG? - Motor-KRITIK auch nicht. - Aber da gibt es z.B. Zielvorgaben!
Auch das muss man wissen, wenn man die Zukunft der VLN beurteilen will. Nicht ohne Grund war in Motor-KRITIK schon Tage bevor es heute auf den VLN-Internetseiten erschien zu lesen, dass den TCR-Fahrzeugen bei der VLN in 2017 eine eigene Klasse eingeräumt wird. - Aber es wurde aktuell nicht weiter verbreitet! - Selbst auf "facebook" nicht! - Weil man niemandem wehe tun wollte?
Die VLN hat mit dieser Info nun heute offiziell „nachgezogen“. Sicherlich nicht gerne, weil das alles wohl noch nicht – Ordnung muss sein! - schriftlich fixiert und in rechtsverbindliche Sätze verpackt ist. Bei den Ansprüchen, die der ADAC an den deutschen Lizenznehmer der Serie stellt, sicherlich nicht ungewöhnlich. - Aber eben deutsch!
Dieses „Theater“ geht nun schon rd. ein Jahr. Und macht deutlich, was den Sport, in diesem Fall den Motorsport, eigentlich über die Zeit wirklich schädigt: Das Überreglementieren, die Unsicherheit von Funktionären, die sich z.T. in überzogenem Durchsetzungsvermögen äußert.
Was im Sport – auch dem Motorsport - verloren gegangen ist, sind Werte wie Fairness, Moral, Ethik und das Anerkennen der Situation, dass es Bessere – als man selbst – gibt.
So ist auch der Spaß verloren gegangen. Alle versuchen krampfhaft die Ansprüche ihrer Chefs, ihrer Umgebung, der Öffentlichkeit zu erfüllen. Als wenn Erfolge im Sport ihren menschlichen Wert bestimmen würde.
Der Sport – gerade der Motorsport – ist immer mehr und für immer mehr Leute zum Geschäft geworden. Auch da, wo ein klarer Abstand zwischen Sport und Geschäft sein sollte, ist der immer mehr „verwaschen“. Alles ist heute primär Geschäft. Auch der Sport.
So sollte man – bezogen auf z.B. die VLN, schon den Geschäftsführervertrag des Betreibers am Nürburgring kennen, wenn man ein wenig in die Zukunft schauen will. Dieser Vertrag wird deutlicher als es heute erkennbar ist, auch die Zukunft der VLN bestimmen.
Wobei hinzu kommt, dass so ein Geschäftsführer eigentlich kaum einer ist. In früheren Zeiten hätte man ihn als überbezahlten Erfüllungsgehilfen bezeichnet. - Und genauso ist sein Vertrag ausgelegt.
Und darum sind seine Aussagen von heute auch so ernst zu nehmen, wie der Schnee von gestern. Es kann schließlich sein, dass er Morgen schon wieder eine andere Meinung vertritt. - Vertreten muss?
Natürlich könnte jetzt Motor-KRITIK noch deutlicher „auf den Busch klopfen“. Aber dazu ist immer noch Zeit, wenn es soweit ist. Die Lösung, die wohl von der VLN als richtig empfunden wird, ist eigentlich eine, die sich schon in der Vergangenheit als nicht ideal erwiesen hatte, die aber erst recht nicht mehr in die vor uns liegende Zeit passt.
Wir brauchen in der VLN eher einen Ecclestone als einen Trump. - Aber auch keinen Busch! - Wir brauchen dort in der nächsten Zukunft niemanden, der allen nach dem Mund redet, gegenüber den Mächtigen der Industrie kuscht und geschäftliche Interessen vor die sportlichen stellt.
Jener Mann, dem Motorsport eng verbunden, der noch vor kurzem die These verbreitete: „Der Motorsport ist nichts für Bausparer!“, der sollte zur Kenntnis nehmen:
- Motorsport sollte auch Bausparern Spaß machen können!
Bisher hat er zwar öfter aus Multi-Millionären dann einfache Millionäre gemacht. Ohne dass es diese Leute als Fahrerpersönlichkeiten besonders gestärkt hätte.
Motorsport – war und ist eigentlich – ein Stück „sinnfreies Tun“. - Wenn sich das in den letzten Jahrzehnten schon dramatisch geändert hat, so ist das ein „Verdienst“ der Industrie. Dabei sollte die begreifen: Mit Motorsport ist kein Geschäft zu machen. Aber man kann ihn als Ersatz für eigentlich immer unumgängliche Werbung nutzen. - Dann ist er kostengünstiger und werbeträchtiger als Anzeigenwerbung. - Wenn man die Werbung sportlich betreibt!
Wir können nur zu einem gesunden Motorsport zurück finden, wenn wir uns alle darüber im Klaren sind:
- Motorsport eignet sich nicht zum Betreiben eines Profit-Center.
MK/Wilhelm Hahne
Zum Thema Motorsport, Kosten und TCR: Schauen Sie sich mal einen Peugeot 308 TCR an und vergleichen seinen Anschaffungspreis mit dem für einen Audi RS3 LMS. Der Peugeot hat gegenüber dem straßentauglichen Serienmodell ein anderes „Mapping“, natürlich einen Heckflügel und kostet deutlich weniger als ein Audi. - Schau‘n wir mal, wie sich dieser „Billig“-TCR in 2017 auf der Nürburgring-Nordschleife im VLN-Umfeld schlägt! - Um 50.000 Euro schlechter?