Lautstarkes „New Horizons“ passt nicht ins Konzept!

Nein, am Nürburgring dröhnen nicht nur Motoren. Dort dröhnt auch nicht nur – inzwischen wieder -  „Rock am Ring“. -  Da gibt es nicht nur „Olé“, sondern z.B. auch noch „zünftige Musik“ zum „Truck-Grand Prix“ oder zur „DTM“. - Auch Musik ist mit Geräusch verbunden. - Das weiß man nicht erst seit Wilhelm Busch! - Mit der Zeit hat sich Musik aber auch verändert, sie ist „jünger“ geworden, wird von einer Generation „konsumiert“, die Musik-Qualität an ihrer Lautstärke zu messen scheint. - „Genuss im Stil der neuen Zeit!“ - So wie sich Klimaverbesserer z.B. auch den „Wert“ von E-Automobilen am Beschleunigungswert von Null auf 100 km/h schön reden lassen. - Das geht dann ganz leise! - Musik – auch die an einer Rennstrecke - ist dagegen sehr laut, macht schon mal Ärger! - Auch am Nürburgring! - Weil es dort auch Zuhörer gibt, die „zwangsweise“ zuhören müssen. Da fällt dann selbst den Genehmigungsbehörden nichts mehr ein. - So hat dann wohl jemand „den Stecker gezogen“. - Warum? - Der Nürburgring-Pressesprecher hat bedauerlicherweise keine „Kommunikationshoheit“. - Darum möchte  Motor-KRITIK hier feststellen:

Lautstarkes „New Horizons“ passt nicht ins Konzept!

2017 wurde der Nürburgring 90 Jahre alt! - Zum Jubiläum bot man nicht nur „legendären“ Motorsport, sondern auch mit „Rock am Ring“, „Nürburgring Olé“ und „New Horizons“ auch gleich drei Musikveranstaltungen bzw. „Festivals“.

In einer Pressemitteilung der Nürburgring-Pächterfirma vom 18. Januar 2017 war u.a. zu lesen:

„...Gute Gründe, zum Nürburgring zu kommen, gibt es im Jubiläumsjahr reichlich. Ab März drehen sich in der Eifel die Räder, wenn die VLN Langstreckenmeisterschaft die Motorsportsaison auf der Nordschleife einläutet (erster Lauf: 25.03.). Vom 25. bis 28. Mai steht das legendäre ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Programm. Nur eine Woche später folgt die Rückkehr von Rock am Ring in die Eifel (02. bis 04. Juni). Weitere Juni-Highlights sind die Nürburgring Classic (16. bis 18.06.) und der ADAC Truck-Grand-Prix (30.06. – 02.07.). Im Juli markieren die „6 Hours of Nürburgring“ der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC einen der großen Saisonhöhepunkte. Im August gibt es Langstreckensport bei der ADAC GT Masters (04. bis 06.08.) und faszinierende Klassiker beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix (11. bis 13.08.). Ebenfalls im August lockt Deutschlands größte Schlagerparty „Nürburgring Olé“ (18. bis 20.08.) die Besucher an. Musikalisch geht es auch eine Woche später weiter. Dann steht das Electronic Dance Music Festival „New Horizons“ auf dem Programm. Die DTM kommt vom 08. bis 10. September zum Nürburgring. Den vollständigen Terminkalender des Nürburgrings gibt es im Internet unter www.nuerburgring.de/events. ...“

Die vielen Besucher von „New Horizons“ waren begeistert. Tolles Ambiente, tolle Musik! - Einfach geil! - Supergeil!

Die wenigen Bewohner von Nürburg fühlten sich aber schon gestört. Von Schlafen konnte aber nicht nur „vor Ort“, sondern auch in größerem Umkreis keine Rede sein. So eine Veranstaltung endet eben auch nicht um 22 Uhr, sondern „irgendwann“ in der Nacht. - Und es gibt dann gleich mehrere Nächte mit Schlafstörungen!

Nachdem es zu Protesten aus der Bevölkerung kam, haben die „Steuermänner“ am Nürburgring dieses Festival dann für in die „Müllenbachschleife“ verlegt. - Begeisterung bei den Besuchern "vor Ort", denen es nicht langweilig wurde. - Niemand ist dabei eingeschlafen! -

Im weiten Umfeld – dieses Mal speziell in Richtung Müllenbach - „stand man senkrecht im Bett“. Dafür sind aber Betten eigentlich nicht gedacht. Aber nicht nur dort, auch aus rd. 10 Kilometer entfernten Dörfern kam Protest. Da musste nicht nur ein Landrat Pföhler versuchen, in Antworten auf Beschwerden die richtigen Worte zu finden, sondern auch der Verbandsbürgermeister Nisius in Adenau.

Während des „New Horizons“-Festivals schlaflos gebliebene Bürger mussten die für die Genehmigungen verantwortlichen Herren darauf hinweisen, dass es nach dieser eindrucksvoll lauten Veranstaltung in 2019 z.B. nicht nur bei „Wikipedia“ eine Information zu finden war, in der eine 2020er-Veranstaltung so vorangekündigt wurde

...“Vom 24. bis 25. August 2018 besuchten 68.000 Zuschauer das Festival. Das Festival fand erneut am Nürburgring statt, zog aber im zweiten Jahr innerhalb des Rings an die Müllenbachschleife um.

2019 fand das New Horizons an drei Festival- und fünf Campingtagen statt. Die ersten 3.333 Frühbucher-Tickets waren wenige Tage nach Ende des Festivals 2018 bereits ausverkauft. Laut Veranstalter nahmen 80.000 Traveller teil, 15.000 davon übernachteten auf dem Campingplatz.

Am letzten Festivaltag 2019 wurde die vierte Ausgabe des New Horizons 2020 bestätigt, die erneut drei Festivaltage umfassen sollte.“...

Hinter den Kulissen stieg nun Rauch auf. Da wollten die Einen Geld verdienen, die Anderen wollten keinen Ärger mehr. - Da der Eine auf den Anderen angewiesen ist, ist nun z.B. in der aktuellen Ausgabe des „Wochenspiegel“ vom 11. Dezember 2019 nach der Ankündigung auf der Titelseite:

„Ausgespielt: Warum es 2020 kein „New Horizons“-Festival am Nürburgring geben wird“

...dann auf Seite 8 zu lesen, dass es vom Nürburgring zu den Gründen für die Absage, die Aussage des Pressesprechers der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, Alexander Gerhard, geben würde, dass die „Kommunikationshoheit“ beim Veranstalter des Festivals liegen würde. Von dort kommt dann das übliche „Bla-bla“, das interessanterweise – vom Wochenspiegel“ zitiert - mit den Worten endet:

„...und im Jahr 2021 mit einem spannenden neuen innovativen Ansatz an einem brandneuen Standort zurückkehren.“

Beim „Wochenspiegel“ ist auf Deutsch zu lesen, was auf den Internetseiten des Veranstalters in reinstem Englisch geschrieben steht.

Was ist da wirklich passiert? - Man fragt sich das und möchte noch einmal das Original einer „alten“ Meldung auf den Internetseiten der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG sehen, aus der auch hervorging… - Nach Eingabe der inzwischen wohl wirklich „alten“ Klickadresse erhält man folgende Information:

„Seite nicht gefunden
Lieber nürburgring.de-Besucher,

die Nürburgring-Seite oder -Aktion, die Du suchst, ist bereits abgelaufen – oder hast Du Dich bei der Eingabe der Internet-Seite vielleicht vertippt?“

Als Journalist gibt man nicht so schnell auf und schaut mal, ob denn vielleicht schon Karten verkauft für die Veranstaltung 2020 verkauft, bzw. angeboten wurden. Da findet man dann – auch auf „Wikipedia“ - den Hinweis:

„Wie der Veranstalter am 29. November 2019 auf seiner Webseite mitteilt, wird das New Horizons Festival 2020 nicht stattfinden. Es soll erst 2021 mit einem neuen Konzept an einer neuen Location stattfinden.“

Aber nicht nur dort wird man fündig! - Es wurden sogar schon Karten für das nun doch nicht stattfindende Festival verkauft:

Es wurden! - Zumindest wurden sie angeboten. Dieses Angebot ist auch noch – heute am 11. Dezember 2019 - immer noch im Internet zu finden. Allerdings mit einem Zusatz, auf den ich nach weiterem „Klicken“ dann auch gestoßen bin.  - Wie hier auf den eingefügten Screenshots zu sehen.

Eine interessante Situation, die eigentlich deutlich macht, was wirklich hinter den Kulissen abgelaufen ist. - Es wird „New Horizons“ am Nürburgring wohl nicht mehr geben. Trotz der Läutstärkemessungen bei der letzten Veranstaltung, die z.T. - aus welchen Gründen auch immer -  von sehr  kurzer Dauer waren. - Wollte man mit denen – wer eigentlich? - beweisen, dass der Lärm eigentlich kein Lärm war?

Nun ja – der Lärm hat wohl die Kontrolleure der „Lärmkontingente“ auch gestört, weil die auch am Nürburgring nicht unendlich sind.

  • Darum wird es also nun „New Horizons“ am Nürburgring nicht mehr geben.

Aber die „Kommunikationshoheit“ liegt natürlich beim Veranstalter. Nicht beim Pressesprecher des Nürburgrings, nicht beim „Wochenspiegel“, nicht bei Motor-KRITIK.

Meine Leser mögen entschuldigen, wenn ich gerade laut lachen musste, weil ich aktuell beim „Surfen“ im Internet zufällig gelesen habe:

„This new anarchy means that companies have lost the absolute control over their brands.“

You understand? - Das mit dem lauten Lachen nehme ich natürlich auf „meine Kappe“, das geht zu Lasten meines „Lärmkontingents“* - und ich sage – ganz leise:

„Gute Nacht!“

MK/Wilhelm Hahne

*Der Fachmann spricht natürlich von „Emissionskontingentierung“!

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