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Seit gestern ist es definitiv: In 2015 hört man „Rock am Ring“ in Mendig. Marek Lieberberg kann sich als Sieger in einer Auseinandersetzung empfinden, die durch das überzogene Selbstverständnis und unsensible Verhalten von Managern ausgelöst wurde, in deren Iris sich nicht die Welt der Musik, sondern die des Geldes spiegelt. Es hatte zwischen den Kontrahenten bereits einen Schlagabtausch vor Gericht gegeben. Sieger: Marek Lieberberg! - Robertino Wild behauptet: Capricorn habe „Rock am Ring“ nicht gekündigt. - Wer wollte denn einen höheren Anteil an den sicheren Einnahmen aus einer in 29 Jahren etablierten Veranstaltung mit inzwischen Kultcharakter? - Capricorn mag sich – s. die „Spruchweisheiten“ eines PR-Plapperers – mit dem am Nürburgring nun geplanten Festival „Grüne Hölle“ sicher fühlen, tatsächlich ist „Grüne Hölle“ aber inzwischen in jeder Hinsicht ein Flopp: Als verfehlter Bauentwurf und als Titelträger für ein Rock-Festival. (Das ist eine Vorhersage!) Der misbrauchte Titel eines Kulturgutes und dessen geradezu liebevolle Umshreibung - durch Sir John Young „Jackie“ Stewart - lässt sich nicht wiederholt missbrauchen und verschachern. - Und man hat anscheinend vergessen:
Wiener Walzer tanzt man überall!
„Rock am Ring“ mag von Richtern als Titel einer Veranstaltung empfunden werden, so wie Metzger Tiere als Fleischlieferanten empfinden, aber eigentlich ist „Rock am Ring“ inwischen ein Qualitätsmerkmal, geprägt von Marek Lieberberg in 29 Jahren der Komposition eines Festivals, das sich als „RaRrrrrrrrrrrrrrrrrrrr“ in die Herzen der Fans fest eingebrannt hat.
„Rock am Ring“ ist ein Qualitätsversprechen, dass von Marek Lieberberg nun in 2015, wie immer am ersten Juni-Wochenende, auf dem ehemaligen Militär-Flughafen in Mendig gehalten werden soll. Typisch ist, dass er zur Pressekonferenz mit einem Doppeldecker vom Typ Antonov N-2 , einem 1000-PS-“Traktor der Lüfte“ auf dem Flughafen – und künftigen Festival-Gelände - in Mendig einschwebte und nicht mit einem Lear-Jet.
(Dumme Frage: Stand der Doppeldecker nicht vorher schon in Halle 3 in Mendig?)
Nun, da seit gestern nicht nur das Festival-Gelände für ein künftiges „Rock am Ring“ feststeht, sondern mit 5. - 7. Juni 2015 auch der Termin festgelegt ist, darf man auf eine „Neujustierung“ des Termins für das „Grüne Hölle“-Festival durch die capricorn NÜRBURGRING GmbH gespannt sein. Immerhin hatte der Geschäftsführer dieser Firma, Carsten Schumacher – da aber in der Rolle als Geschäftsführer der Nürburgring Betreibergesellschaft mbH – gegenüber der „Rhein-Zeitung“ aufgrund deren spezieller Anfrage aktuell erklärt:
„Es stimmt definitiv nicht, dass DEAG und Nürburgring eine Verschiebung es Festivals am Ring weg vom traditionellen Termin planen. Es ist jetzt an Lieberberg zu sagen, was er wann wo veranstalten will.“
Nun hat Herr Lieberberg aktuell erklärt, wann und wo er veranstaltet. Nun könnte eigentlich Carsten Schumacher eine andere Erklärung als Geschäftsführer der capricorn Nürburgring GmbH abgeben, wenn das nicht Tage vorher schon sein Chef, Robertino Wild, vor Publikum und laufender Kamera getan hätte.
Das war zwar nicht ganz freiwillig, da der Moderator einer Veranstaltung in der Nürburger „Graf Ulrich-Halle'“, Ossi Kragl, den „designierten Käufer“ des Nürburgrings provokativ gefragt hatte:
„Es wurden uns Gerüchte zugetragen, dass Ihre Veranstaltung „Grüne Hölle“ am 28. Mai-Wochenende durchgeführt werden soll, während Marek Lieberberg – Nürnberg steht – dass dann an dem bisherigen Wochenende stattfinden lässt.“
An diesem Samstag, dem 13. September gab dann Robertino Wild als Antwort:
„Aktuell hat Marek Lieberberg an dem angesprochenen Wochenende keine Festival-Gelände.“ Und auf den Zwischenruf aus dem Publikum hin („Rock am Park“ ist – glaube ich – am gleichen Wochenende!“) korrigierte er seine Argumentation von Minuten vorher, „Warten wir doch mal ab, ob überhaupt am gleichen Wochenende eine Veranstaltung durchgeführt wird“ indem er sagte: „Entschuldigung! Sprachfehler! - Aber das war schon immer so. Das ist keine Neuigkeit!“
Ossi Kragl dazu, sich noch einmal wiederholend, um eine ausweichende Antwort zu vermeiden:
„Entschuldigung! - Es wurde das Gerücht kolportiert, dass Sie von Ihrem Ursprungswochenende abgewichen sind und am 28. Mai Ihre Veranstaltung durchführen wollen. Lieberberg wird für seine Veranstaltung Mendig als Veranstaltungsort zugeordnet. - Sind das Gerüchte?“
Robertino Wild als Chef der capricorn NÜRBURGRING GmbH, die aktuell in alle Veranstaltungs-Entscheidungen für das Jahr 2015 eingebunden ist:
„Also: Das Gerücht beweist, dass wir uns die gleichen Gedanken gemacht haben wie Sie, es zeigt, dass wir uns Gedanken darüber gemacht haben, ob es sinnvoll ist, am gleichen Wochenende zwei Veranstaltungen durchzuführen. Wir werden darüber entscheiden, wenn es sich abzeichnet, ob es überhaupt eine Veranstaltung am gleichen Wochenende gibt, die uns gefährden könnte.“ (Und auf eine Zwischenfrage hin:) „Es ist korrekt, dass wir uns Gedanken gemacht haben, ob es sinnvoll sein könnte – konjunktiv – den Termin zu verschieben, um genau die angesprochene Kollision zu vermeiden. Aktuell ist es so, das wir – Nürburgring – eine Festival-Gelände haben. - Herr Lieberberg hat noch keins.“
Diese Situation ist – indikativ – nun anders: Lieberberg hat ein Festivalgelände und hat einen Termin, der schon deswegen keiner „Neujustierung“ unterzogen werden kann, da er an den Veranstaltungstermin von „Rock im Park“ in Nürnberg gebunden ist.
Da kommt dann doch vielleicht „Plan B“ zur Anwendung, den Robertino Wild am 13. September gleich mit einer „Drohung“ untermalte, weil er da wohl auf eine Unterstützung der durch die Landesregierung in seinem Sinne beeinflussten Genehmigungsbehörden hofft. Robertino Wild führte vor Zeugen und laufender Kamera aus:
„Sollte er eins finden, sollte die Gefahr bestehen, dass zwei Parallel-Veranstaltungen in unmittelbarer Nähe durchgeführt werden, werden wir uns Gedanken darüber machen, ob es Sinn macht, von diesem Termin abzuweichen. Aus meiner persönlichen Sicht muss Herr Lieberberg erst mal einen sehr langwierigen Genehmigungsprozess an der neuen Festivalstätte passieren. So lange er diesen Genehmigungsprozess auch nur ansatzweise nicht passiert hat, gibt es für uns hier überhaupt keinen Grund unruhig zu werden. Sie können heute in Deutschland nicht losgehen und sagen, ich mache eine 80.000 Mann große Rockveranstaltung irgendwo auf der freien Wiese. Das ist ein Hirngespinst. Das gibt es nicht!“
Es gab dann erregte Zwischenrufe aus dem Publikum, die Robertino Wild zu der Bemerkung anregten:
„Wenn Sie kein Mindestmaß an Erziehung haben, weiß ich nicht, warum ich hier stehe!“
Der Moderator Ossi Kragl hat dann an dieser Stelle das Thema gewechselt.
Motor-KRITIK möchte aber dabei bleiben und hier die Frage stellen:
Warum hat Robertino Wild nicht mit seinem Geschäftsführer Carsten Schumacher über seine grundsätzlichen Überlegungen gesprochen, ihn in seine Pläne eingeweiht? - Carsten Schumacher zunächst von der „Rhein-Zeitung“ wie „Schweinchen Schlau“ vorgeführt, wird nun von seinem Chef sozusagen durch die „Grüne Hölle“ getrieben.
Was seine Aussagen gegenüber der „Rhein-Zeitung“ nicht glaubwürdiger macht.
In Sachen „Rock am Ring“ gibt es derzeit viele Verlierer, zu denen z.B. die Geschäftswelt von Adenau gehört, die zu Allem nicht gehört wurde. Auch hier wurde der Nürburgring-Region wieder ein wirtschaftlicher Schaden zugefügt, den man nicht dadurch ausgleichen kann, dass man verspricht, den „Kuchen größer zu machen“.
Solche Versprechen – wörtlich exakt die gleichen – haben die Eifel-Bewohner schon von den Nürburgring-Betreibern gehört, die das „Zukunftskonzept Nürburgring“ der Landesregierung ausfüllen sollten, ein Konzept voller Lug und Trug, um das sich nun die Staatsanwaltschaft bemüht.
Irgendwer erweist sich doch in der Nachbetrachtung der Geschehnisse um den Nürburgring immer als Phantast, Lügner, Betrüger. Es sind immer andere. Die dann ihre „Anstrengungen“ aber irgendwie mit Millionen belohnt sehen.
Nur die Betrogenen sind immer die gleichen. - Die kommen dann auch nicht in die Verlegenheit, ihre Zeit mit dem Zählen von Geld verbringen zu müssen.