21. Januar 2019: Lieber Leser!

In den letzten Wochen vor Jahresende und den ersten Wochen im neuen Jahr ist viel passiert. Es gab nicht – wie alle Jahre wieder – nur das Weihnachtsfest und Silvester. So habe ich z.B. heute allen Grund, vielen meiner Leser, Freunden und Bekannten für ihre herzlichen Grüße und besten Wünsche zu meinem Geburtstag zu danken. - Ich habe mich wirklich gefreut! - Bemerkenswert war an diesem Tag, dem 18. Januar 2019 auch, dass niemand von der deutschen Automobil- und Zubehörindustrie sich an meinen Geburtstag erinnerte. - Das war in meinen jungen Jahren noch anders. - „Da waren Sie für die Industrie auch noch von Bedeutung!“, sagte ein Intimkenner der Szene zu dieser – von mir mit einem Lächeln – registrierten Tatsache. - Immerhin bin ich mit meinem Informationsdienst Motor-KRITIK aber offenbar noch so wichtig, dass man sich wohl untereinander an eine Absprache hält, mich und Motor-Kritik einfach zu negieren. - Aber es gibt noch mehr – und sicherlich Wichtigeres – zu beschreiben. Da gibt es auch kleine „Unauffälligkeiten“ auf die ich hier meine Leser aufmerksam machen möchte. Es müssen auch andere Darstellungen gerade gerückt und kommentiert werden, damit sie nicht als „Tatsachen“ festgeschrieben bleiben. - Oder einfach übersehen werden!

21. Januar 2019: Lieber Leser!

So wurde am 20. Januar 2019 – gestern - eine weitere neue Version der VLN-Ausschreibung für die Saison 2019 auf den VLN-Internetseiten eingestellt, zu der es die Anmerkung gibt: „vorbehaltlich Genehmigung DMSB“. - Das wäre, wenn ich richtig mitgezählt habe, die dritte Version.

  • 60 Tage vor dem 1. VLN-Lauf gibt es noch keine verbindliche Ausschreibung für die Saison 2019!

Das bedeutet aus meiner Sicht, dass alle bisher erfolgten Einschreibungen für diese VLN-Saison keine rechtliche Grundlage haben, praktisch unverbindlich sind und jederzeit – z.B. nach Erscheinen der vom DMSB genehmigten Ausschreibung – gekündigt werden können, sofern sie neue, zum Einschreibungsdatum unbekannte Ausführungen enthalten. - Einschreibungen mit Geld-zurück-Garantie?

Das lässt aber auch erkennen, wie die neue Führungsspitze der VLN die ihnen anvertraute Motorsport-Serie amateurhaft betreut. - Obwohl so ein Verhalten „in diesen Kreisen“ als besonders clever empfunden wird.

Ebenfalls „clever“ und unauffällig haben manche Zeitungen und Zeitschriften noch vor dem Jahreswechsel – in der „stillen Zeit“ - ihre Copypreise erhöht. Wer z.B. mit einem Zwei-Euro-Stück in der Hand an die Kasse eines Zeitschriftenladens trat, um die aus dem Regal entnommene „Auto Bild“ wie immer zu bezahlen, der wurde höflich darauf aufmerksam gemacht, dass die nun ab sofort 2,20 Euro kosten würde. - Oder anders: „Auto Bild“ wurde unauffällig um 10 Prozent teurer! - Auch besser?

Tom Drechsler, ist der neue „Macher“ an der Spitze z.B. auch von „Auto Bild“. Mitte Juni 2017 informierte „Kress-Report“ über die Veränderungen im Springer-Verlag wie folgt:

„Zukünftig soll die Auto-Berichterstattung im "Kompetenzcenter Auto" komplett gebündelt werden. Chefredakteur Auto der "Bild"-Gruppe und Chefredakteur von "Autobild" wird nach kress.de-Infos Tom Drechsler (52, Foto), bislang Stellvertreter von "Bild-am-Sonntag"-Chefredakteurin Marion Horn. Bernd Wieland (57), bislang Chefredakteur "Auto Bild", bleibt an Bord. Geschäftsführer Hans Hamer verliert an Macht.“

Seitdem kommt „Auto Bild“ auch optisch „besser rüber“. Tom Drechsler hat auch Wert darauf gelegt, dass „Auto Bild“ weiter „eine unterhaltsame, fröhliche Autozeitung“ bleibt. Er sagt:

„Auto Bild schreibt so, wie ich mit meinen Kumpels über Autos rede.“

So fragt der Chefredakteur Tom Drechsler z.B. seine Kumpels in Heft 3/2019:

„Sind Automessen nur noch ‚Beerdigungskonvente‘“?

Um mit seiner Antwort zu verdeutlichen, dass er wohl auch – unbewusst? - ein „Kumpel“ der Automobilindustrie ist. Die IAA 2019 in diesem Herbst wird verdeutlichen, wer alles begriffen hat, dass sich die Art der bisherigen Automobilausstellungen überlebt hat.

Hier in Motor-KRITIK wurde schon am 17. Dezember 2015 die Frage gestellt:

„Lohnt sich ein Besuch der IAA 2015?“

Schon nach dem Besuch der IAA 2011 habe ich die Frage stellen müssen:

„IAA Frankfurt 2011: Ein Zukunfts-Museum?“

Tom Drechsler steht noch nicht so lange der Automobil-Branche so nahe, dass man von ihm ein Gefühl für aktuelle Entwicklungen erwarten könnte.

Der „Chef“ von „Auto Bild“ versucht z.B. die Situation der diesjährigen Detroit Auto Show zu schönen wenn er schreibt:

„Die Zahl der Messepremieren hat sich in Detroit zwar halbiert, aber VW und Ford verkündeten dort eine Allianz, die es noch nicht gegeben hat zwischen Konkurrenten.“

Es ist eine „Allianz“ die man öffentlichkeitswirksam verkündet, weil das in die Zeit passt. Wurde es groß hinaus posaunt, wenn Mercedes mit Renault „Allianzen“ vereinbarte, oder Opel mit Renault? -  Tom Drechsel weiß sicherlich auch nicht, dass Opel einmal Dieselmotoren von BMW verbaute oder BMW Motoren von Chrysler und Toyota. Es hat auch in der Vergangenheit viele „stille Allianzen“ gegeben – auch zwischen Firmen, die sich offiziell als Konkurrenten darstellten.

Die Diesel-Affäre hat eigentlich deutlich gemacht, wie eng sich die Automobilindustrie untereinander verbunden fühlt, wenn es darum geht Geld zu verdienen!

Um auf die Auto-Show in Detroit zurück zu kommen, die in jedem Jahr Anfang Januar stattfindet: Sie wurde mal zu diesem Zeitpunkt ins Leben gerufen, weil das die stille Zeit im Automobilhandel ist und weil man die nutzen wollte, um die amerikanischen Autoverkäufer auf die neue Saison einzustimmen und zu motivieren. - Veranstalter war und ist – nicht zufällig - die Detroit Auto Dealers Association. Die Ausstellung war eigentlich immer das, was man besser als „Provinzveranstaltung“ empfinden sollte.

Dann begann die deutsche Automobilindustrie den amerikanischen Markt zu umgarnen. - Wie macht man das? - Man füllt Flugzeuge mit deutschen Journalisten, fliegt sie – kostenlos natürlich – nach Detroit, enthüllt dort die neuesten Modelle, läßt dort die bedeutenden Vorstände die Vorjahrserfolge darstellen und hebt die Motor-Show in Detroit auf den Sockel einer bedeutenden Ausstellung. - Die war sie nie! - Sie wurde dazu „künstlich“ gemacht!

Genauso wie man sie jetzt wieder auf „Provinz-Niveau“ zurückfallen lässt, um die CES in Las Vegas zu einer zukunftsweisenden Auto-Show zu machen. - Wer hat denn in diesem Jahr die deutschen Journalisten nach Las Vegas – auf wessen Kosten – einfliegen lassen?

Und wer wird der IAA 2019 in Frankfurt durch eine entsprechende Flächenbelegung eine wesentliche Stütze sein? - Die großen deutschen Automobilhersteller! - Und wer wird fehlen? - Die ausländischen Hersteller, weil die nicht dem VDA – für den die IAA eine bedeutende Einnahmequelle ist – verpflichtet sind! - Die deutsche Automobilindustrie braucht den VDA als einflussreichen Lobbyisten! - Schließlich ist der mal – wegen dieser Funktion – von Frankfurt nach Berlin umgezogen. - Die Regierungsnähe war wichtig!

Aber woher sollte unser aller Kumpel, Tom Drechsler, das wissen? - Er wurde zum Chef der Auto-Sparte im Springer-Verlag, nachdem er vorher Stellvertretender Chefredakteur bei der „Bild-am-Sonntag“ war, bei BILD in Hamburg sich um Nachrichten gekümmert hatte. Er war davor  Parlamentsredakteur bei „Focus“, war für BILD als Korrespondent in Bonn unterwegs, hat bei der  Landeszeitung für die Lüneburger Heide gearbeitet. - Er hat als Journalist ein Menge Erfahrung gesammelt. - Nur nicht auf dem Automobilsektor! - Aber genügt unter „Kumpels“ nicht auch der Führerschein?

Und er ist geschickt genug, sich als „Kumpel“ seiner neuen Leserschaft darzustellen. Zu der auch die deutsche Automobilindustrie gehört. Sein:

„Boaaahhhh! Endlich gut, in allem besser als sein Vorgänger“

...in Heft 3/2019 auf Seite 3 zum neuen Audi A1 Sportsback 30 TFSI wird sicher auch bei seinen „Kumpels“ in der deutschen Industrie gut ankommen!

Er findet auch zitierenswert:

„Ein Kilogramm Smartphone ist 167-mal teurer als ein Kilogramm Auto.“

Ich weiß nicht ob er davon gehört hat, dass der Antriebsstrang eines Automobils – also Motor, Getriebe, Kardanwelle, Differential, Antriebswellen (z.B. bei einem 3er BMW) – den größten Teil der Selbstkosten ausmacht? - Würde er z.B. diese Kosten z.B. kennen, würde er auch die inzwischen üblich gewordene Kalkulation von Automobilpreisen beurteilen können.

Wobei man hier nicht verallgemeinern sollte. Ein Porsche GT3 für den Renneinsatz wird anders kalkuliert, als z.B. ein Jaguar iPace. - Das ist ein Vergleich der Extreme! Die Porsche-Kalkulation ist geradezu unverschämt, die des Jaguar in der Automobilindustrie ungewohnt. Oder ist dem Chefredakteur von „Auto Bild“ klar, dass Jaguar bei jedem „iPace“, dessen Basis-Preis nahe 80.000 Euro liegt, Geld dazu tut?

Die Verantwortlichen der deutschen Automobilindustrie haben darum auch lieber mit Fachzeitschriften wie „Auto Bild“ zu tun, als mit kleinen Informationsdiensten wie „Motor-KRITIK“. - Der Unterschied wird von diesen Verantwortlichen nicht am Inhalt bewertet, sondern an der Reichweite. - Und ob er ihnen passt! (Der Inhalt!)

Ein Kilogramm „Auto Bild“ ist übrigens auch nach der Preiserhöhung immer noch billiger als 1 Kilogramm Auto, dessen durchschnittliche Kosten vom Chefredakteur in der Nr. 3/2019 mit 19,01 Euro angegeben werden.

Wissen kann übrigens nicht gewogen und in Euro bewertet werden!

Fortsetzung folgt!

Wilhelm Hahne

Durchschnitt: 4.8 (bei 60 Bewertungen)

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1 Kommentar

Elektroauto und I-Pace

Dazu ein Interview https://ingolstadt-today.de/lesen--der-sinnlose-traum-von-der-elektrischen-zukunft[44308].html mit der Aussage: „Alle wissen es“, sagt Jörg Wellnitz, „aber es geht weder um die Umwelt, noch um die Kunden.“ Warum Hersteller wie Audi, BMW und andere derzeit Milliarden in die neue Technologie investieren, liege ganz wo anders. „Zum einen lassen sich Milliarden an EU-Fördergeldern kassieren. Daneben bewahren E-Autos die großen Hersteller vor Strafzahlungen wegen Nichterreichens der europäischen Klimavorgaben, da sie mit angeblichen Zero-Emissionsmodellen den Flottenmix nach unten drücken. „Es geht selbstredend auch um das Markenimage, um ein grünes Mäntelchen und um Technologiekontrolle.“ Man baue die E-Autos im Wissen, dass sie alles andere als die automobile Zukunft seien. „Es zu machen ist billiger, als es nicht zu machen“, hat mir mal ein Automanager gesagt, „es ist sinnlos, aber es kostet weniger.“

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