Zu NLS-Maßnahmen für 2020: Die ILN ist zufrieden!

Eigentlich hat die NLS die Funktion eines „Närrischen Dreigestirns“, die von König, Bauer und Jungfrau. Um die „Nürburgring Langstrecken-Serie“ (NLS) betreiben zu können, bedarf es der VLN VV GmbH & Co. KG („König“), der VLN oHG („Bauer) und den – daran gemessen - „ohnmächtigen“ kleinen Vereinen („Jungfrau“), die eigentlich die notwendige sportliche Ausrichtung der Veranstaltung vornehmen. - Dazu bedarf es der Anmerkung, dass die VLN, seit 1977 auf der Nürburgring-Nordschleife aktiv, eigentlich mal eine Breitensportserie war, die mit relativ kleinem administrativen Aufwand funktionsfähig war.

Die Anzahl – von damals – 10 Rennen pro Saison, wurde inzwischen auf 9 reduziert, dafür aber der Aufwand und die Reglementierung deutlich gesteigert. Verringert hat sich auch über die Jahre die Anzahl der Teilnehmer, weil die sich per Saldo bei dem für das Rennenfahren erforderlichen Aufwand vorkamen, als wären sie auf einer „falschen Veranstaltung“.

Gestiegen ist aber die Anzahl der Klassen. Auch das ist ein Zeichen der „Professionalisierung“. Auch die Reglementierung wurde „verbessert“, aber nur im Interesse einer „Professionalisierung“, die inzwischen solche Auswirkungen hat, das inzwischen vieles technisch erlaubt ist, was sich offensichtlich nicht bei einer (üblichen!) oberflächlichen technischen Abnahme kontrollieren ließ, während man gleichzeitig „Sicherheitsmaßnahmen“ eingeführt hat, die zwar nur Alibicharakter haben, aber die Kosten „professionell“ steigern.

  • So waren dann in den letzten Monaten schon die ersten Insolvenzen bei Einsatzteams zu verzeichnen!

Das alles scheint die ILN, die Interessengemeinschaft Langstreckenrennen Nürburgring, nicht zu stören, die inzwischen auch mehr die Interessen der reinen Profiteams – und damit der Hersteller – vertritt, weniger die Interessen der Teilnehmer, die bei der Ausübung „ihres Motorsports“ eigentlich nur ein wenig Spaß haben wollten.

Die Nürburgring-Nordschleife bot da eigentlich von der Anlage her beste Voraussetzungen, die man leider nicht dadurch verbessert hat, dass man unter dem „Schutzschild“ Sicherheit die Strecke den Sportwagen anpasste, deren Heimat eigentlich die Retorten-Rennstrecken sein sollten, wie sie in den letzten Jahren von „Architekten“ geschaffen wurden, deren Arbeit sich auch an der Auftragstellung ihrer Auftraggeber orientierte. - Die orientierte sich wieder an den Ansprüchen der Industrie

Und die „Sport-Behörden“ weiten die „Spielwiesen“ der Industrie durch die Einbindung von immer mehr Fabrikats-Serien immer weiter aus. Unter dem Beifall der jeweiligen Marketing-Abteilungen, denen jedes Rennen im Ergebnis einen Klassensieg beschert, mit dem sie die „Qualität“ ihres Fabrikats in der Werbung unterstreichen können.

Die ILN klatscht zu all‘ dem Beifall! Das Hauptgewicht dieser „Organisation“ liegt heute in der Verbesserung der Voraussetzungen für „Profi-Teams“. Darum finden auch die kleinen Verbesserungen der NLS für die neue Saison ihren Beifall, wobei es eigentlich dabei nur um ein Abspecken hin zu altem VLN-Niveau handelt.

Den aktuellen ILN-Oberen kann das nicht auffallen, weil einer der ILN-Gründer, Olaf Manthey, sich auf die Position eines „Vorzeige-Ehrenmitglieds“ zurück gezogen hat, nachdem er feststellen musste, dass sein – im Motorsport – guter Name z.B. von Nürburgring-Mitarbeitern missbraucht wurde, um sinnlose Maßnahmen von Geschäftsmachern zu argumentieren.

Jetzt, vier Wochen vor dem ersten Langstreckenrennen der Saison 2020, ist noch keine spezielle Ausschreibung dafür veröffentlicht. - Es wäre eigentlich die „66. ADAC Westfalenfahrt“.

Vielleicht wird auf einen Namen und eine entsprechende Ausschreibung verzichtet. Wer mal einen Blick auf die offizielle NLS-Seite wirft, stößt aktuell nur auf eine Nummerierung der neun Rennen, die offenbar in 2020 namenlos durchgeführt werden, bevor man dann den Versuch unternimmt – irgendwann – den Rennen ein neues „Namens-Korsett“ überzustülpen.

Die Fachpresse lobt, dass es für 2020 keine Nenngelderhöhung gibt, übersieht dabei, dass der „Fortschritt“ für eine Digitalisierung, die z.T. erst für 2021 verbindlich wird, von den Einsatzteams getragen werden muss und damit dann u.a. Unfälle vermieden werden sollen, die erst durch die Einführung von überzogenen Sicherheitsmaßnahmen geschehen konnten.

„Die Teamvereinigung ILN zeigt sich angetan“, lese ich aktuell auf der Internetseite eines Informationsdienstes für den Motorsport. - Und: „Es sind konstruktive Gespräche mit der VLN“.

Na dann… - Hals- und Beinbruch!

MK/Wilhelm Hahne

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