Wir haben schon Rekordrunden mit einem Elektro-Rennwagen des VW-Konzerns erlebt. Jaguar fährt mit E-SUV Rennen. Große Automobilhersteller beweisen ihren neuen Hang zu E-Automobilen durch Einsatz von Rennwagen in der Formel E. Da ist – zumindest von mir – tatsächlich übersehen worden, dass es eine Meisterschaft für E-Karts schon seit 2018 gibt. Diese Meisterschaft wird nun in 2020 mit vollkommen neuen Karts ausgetragen. Und das in fünf Läufen, die ausschließlich in Deutschland stattfinden.
Das übrigens ganz „im Stil der neuen Zeit“. Man kauft keine Rennkarts mehr. Sie werden gestellt. Es gibt in dieser Meisterschaft auch nur ein Fabrikat: BRP-Rotax, das den Namen „Projekt 20“ trägt.
Dieses Foto aus der offiziellen Presseinformation des Promotors der Serie zeigt nicht nur das neue E-Rennkart und lässt die Batterie-Platzierung erkennen, sondern zeigt auch, wer mit als Sponsor bei dieser E-Serie an Bord ist.
Vorgestellt wird der Prototyp des neuen E-Karts vom DMSB im Rahmen der Internationalen Kartmesse in Offenbach/Main vom 25. - 26. Januar 2020. Der oben gezeigte Ausschnitt aus der Ankündigung macht deutlich, dass sich auch die FIA gerne mit E-Serien schmückt.
Der Promotor ist da deutlich zurückhaltender. Nirgendwo ist in der Presseinformation der sonst so gerne im Zusammenhang mit solchen Vorstellungen missbrauchte Begriff „nachhaltig“ zu lesen. Denn auch diese E-Sportgeräte müssen z.B. zwischen den Einsätzen in Training und Rennen jeweils wieder in ca. zwei Stunden Dauer aufgeladen werden. Das muss zur Zeit mit Diesel-Aggregaten geschehen und ist der derzeitigen Rennstreckenstruktur geschuldet, die offenbar von den Rennstreckenbesitzern nicht schnell genug der aktuellen Entwicklung – auch im Motorsport – angepasst werden konnte.
Die E-Motoren in den Rennkarts leisten (umgerechnet) gut 27 PS. Dieser Leistung steht ein Eigengewicht von 140 Kilogramm gegenüber. Mit einem Boost-Knopf kann die Leistung kurzzeitig noch einmal erhöht werden, so dass dann ein Leistungsgewicht von 4,2 kg/PS erreicht wird. Das sollte eindrucksvolle Fahrleistungen ermöglichen.
Die Rundenzahl pro Rennen ist auf 12 begrenzt, so dass die Renndauer jeweils bei 15 Minuten - abhängig von der jeweiligen Streckenlänge - liegen wird.
Für alle geplanten fünf Rennen wird die „Einschreibegebühr“ für die „Deutsche Elektro-Kart-Meisterschaft 2020“ insgesamt 12.900 Euro betragen. Darin sind alle Nenngelder, die Bereitstellung und der Transport des E-Karts zu allen Veranstaltungen, ein einheitlicher Rennanzug für den Fahrer und für Fahrer und einem Monteur die entsprechende Teamwear enthalten. Auch Hospitality-Tickets inklusive Catering sind inbegriffen.
Da bleiben als Zusatzkosten dann nur noch die Reisekosten und die Kosten für Reifen, die aber pro Rennen auf sechs Stück begrenzt sind. Da dürfte dann die Saison für einen „Junior“, vom Vater als Monteur begleitet, kaum teurer als rd. 25.000 Euro werden.
Porsche wird den E-Kart-Meister des Jahres 2020 nicht nur mit einem kostenlosen Testtag in einem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport, sondern auch mit diversen Schulungsprogrammen fördern.
Die Einschreibung in diese kostengünstige E-Meisterschaft kann unkompliziert über die Internetseite www.dekm.de erfolgen. Wer noch Fragen hat: 0911-5703200 ist die Telefon-Nummer des Promotors Ikmedia GmbH in Schwaig bei Nürnberg.
MK/Wilhelm Hahne