Adam in der VLN: Nicht nur im Paradies auffällig!

Vieles bei der VLN 2018 erinnert an das Paradies. Wir kennen die Geschichte aus der Bibel. Auch dort gab es Vorschriften, an die sich – z.B. Adam – halten musste. Aber wir sind inzwischen tausende Jahre weiter. Die Zeiten haben sich geändert. Reichte Adam im Paradies der Eva einen Apfel, so reicht Adam in der VLN „Max“ und „Jens“ einen Cayman. Das Ergebnis im Paradies: Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben. Bei der VLN dürfen „Max“ und „Jens“ die in Lauf 6 errungene Platzierung behalten. - Die Porsche AG in Stuttgart hatte die Serien-Steuergeräte der zwei in der „Cayman GT4-Trophy by Manthey-Racing“  erstplatzierten Fahrzeuge überprüft und – nichts gefunden. Damit kann dann noch vor dem 7. VLN-Lauf das „Vorläufig“ vor dem Rennergebnis des 6. Laufs entfallen. - Wenn sich mal rundgesprochen hat, was Motor-KRITIK schon direkt nach Rennende auffiel. - Bei der VLN funktionierte aber offensichtlich die interne Kommunikation nicht. So entstand ein Durcheinander, das – wenn man aktuell auf die VLN-Seiten schaut – lange angehalten hat. Denn eigentlich war schon am Freitag, dem 14. September klar, dass dort das „Vorläufig“ vor dem Ergebnis des Rennens vom 1. September verschwinden konnte, ohne dass das Ergebnis weder in CUP 3 noch im Gesamtklassement geändert werden musste. - Trotzdem muss Motor-KRITIK zu „diesem Fall“ ein paar Anmerkungen machen, weil hier noch einmal deutlich wird, dass die VLN-Rennserie nicht durch ständige Kostenerhöhungen professioneller geworden ist, sondern immer noch Amateure diese Rennserie steuern.

Adam in der VLN: Nicht nur im Paradies auffällig!

Eigentlich ist alles schon einmal dagewesen. Damit sind Dinge aber nicht unvergleichbar geworden. Vieles hat sich über die Jahre geändert. Auch bei der VLN. Aber eigentlich herrschen dort noch immer geradezu paradiesische Zustände.

Man denke nur an den Sieg des Mercedes beim VLN-6-Stunden-Rennen. Eigentlich hätte man ihn aus dem Paradies verweisen müssen. Aber er wurde zum Gesamtsieger.

Bei Manthey sah man das beim nächsten VLN-Lauf etwas enger und verantwortungsvoller. Um keine Gerüchtewelle entstehen zu lassen, hat man den zwei schnellsten Cayman-Fahrzeugen in der „Manthey-Trophy“ die Steuergeräte entnommen und sie zur Überprüfung nach Stuttgart geschickt.

Denn so groß ist das Vertrauen in die Meuspather-Porsche-Spezialisten nun auch nicht, dass man ihnen durch die Überlassung von Spezialgeräten die Möglichkeit geben würde, solche Untersuchungen selber zu machen. - Obwohl man dort zu mehr als 50 Prozent beteiligt ist!

Die Technischen Kommissare der VLN waren informiert und auch den zwei Fahrerteams war direkt nach dem Rennen bedeutet worden, dass es nun in der Klasse keine Siegerehrung geben könne – und geben würde. Man könne sofort abreisen, bräuchte nicht die Siegerehrung abzuwarten.

Aber irgendwie war das bei der VLN nicht so weit durchgedrungen, dass man die Siegerehrung ausgesetzt hätte. Die fand tatsächlich statt. Ohne die zwei Erstplatzierten. Nur die Dritten – die nichts von den Vorgängen „hinter den Kulissen“ in ihrer Klasse wussten - waren darum bei der offiziellen Siegerehrung vor Ort und konnten ihren Pokal entgegen nehmen.

Auch in den Tagen danach wusste bei der VLN kaum jemand, was wirklich passiert war. Diese Siegerehrung war wieder mal eine große Panne, die so nicht hätte stattfinden dürfen.

Auf den VLN-Seiten war dann allerdings das Ergebnis insgesamt aber auch in allen (!) Klassen als „Vorläufig“ ausgewiesen. Was für weitere Verwirrung sorgte, weil nun auch die die etwas wussten, nun nicht mehr sicher waren, ob sie richtig informiert waren.

    • Motor-KRITIK ist das einzige Medium, dass sich um Aufklärung bemüht hat.

Eigentlich war der Ausgangspunkt für alle Aktionen „Adam“. Er ist ein richtiger „Wettbewerbstyp“, dem schon aus dem eigenen Team unterstellt wurde, dass er per Mikrophon Fahrer „zur Hölle schicken“ kann. Ihm wurde darum vielleicht auch zugetraut… - Während es direkte Konkurrenten ihm nicht zutrauten!

Wirft man einen Blick in die offiziellen Zeitnahme-Unterlagen, so ist die Differenz zwischen den dort von den Spitzenmannschaften gefahrenen Zeiten nicht so groß, dass sich daraus ein Verdacht ergeben würde. Aber Manthey ist sich durchaus seiner Verantwortung als Organisator des CUP 3 bewusst und wollte jeden Verdacht vor dem Ende der Saison ausräumen.

    • Darum die Überprüfung der Serien-Steuerteile des Motors.

Als etwas besser informierter Beobachter fragt man sich, warum man dann nicht gleich ein zweites Steuerteil mit überprüft hat, das speziell zur Steuerung des PDK-Getriebes – so wird das Doppelkupplungsgetriebe bei Porsche genannt – verbaut wird. Es dient dazu, das Getriebe zu schonen und verringert im Moment des Schaltvorgangs das Drehmoment des Motors.

Wer hier eingreift – und wen die Kosten für eine Getriebeüberholung nicht stören – der sollte/könnte schon in Rennen einen Vorteil vor den „normalen“ Cayman-Rennern haben.

Ob „Adam“ schon mal darüber nachgedacht hat? - Schließlich ist er ein Mann, der sogar ein kleines Loch in Seitenteilen dann nicht übersieht, wenn es zwar bei Konkurrenzfahrzeugen vorhanden ist, das aber niemals homologiert wurde. - Natürlich bringt das keinen Vorteil! - Aber man könnte es – zunächst mal ganz theoretisch – zu einem Protest nutzen.

Allein durch das Aussprechen des Gedankens hat „Adam“ vielleicht schon irgendwo Reaktionen ausgelöst, die sonst unterblieben wären. - Meine ich!

Man darf auch nicht vergessen, dass die „Cayman GT4-Trophy by Manthey-Racing“ in dieser Saison ihre letzten Rennen erlebt. Im nächsten Jahr wird es ein neues Wettbewerbsfahrzeug geben, das schon vor Monaten in den USA vorgestellt wurde. Und nun – natürlich – auch die Frage aufwirft:

    • Was wird aus den jetzigen Cayman-Wettbewerbs-Fahrzeugen?

Motor-KRITIK könnte hier natürlich schon die Zukunft beschreiben, wie das Kollegen gerne tun. Aber ich kenne nur die Möglichkeiten. Es gibt – bei Porsche – noch keine Entscheidung in der Sache.

Eigentlich wird die Entscheidung keine sachliche, sondern eine „politische“ sein müssen, weil man mit Rücksicht auf den wichtigen Umsatzträger 911, den Nachfolger des jetzigen Sechszylinder-Cayman nicht konsequent zu einem „runden“ Rennfahrzeug ausgebaut hat.

Die Entscheidung in Stuttgart wird nicht nur „Adam“ interessieren, sondern z.B. auch „Max“ und „Jens“, die aktuell erfolgreich in „Adams Cayman made bei Manthey“ unterwegs sind.

Ich habe zwar keine Betriebswirtschaft studiert, aber ich finde die Lösung, die diese beiden Herren (mit Betriebswirtschaftsstudium!) gefunden haben um ihren privaten Neigungen nachzugehen, schon sehr interessant.

Womit wir wieder beim Geld wären. Über das aber - hier und heute – nicht geschrieben werden soll.

Denn die VLN ist schließlich eine Amateur-Serie. - Für Amateure die sie bezahlen können. Sie wird aber auch von Amateuren geführt, die – inzwischen auch – die VLN für eine Art „Goldmine“ halten.

Es wird Zeit, dass diese Herren „aus dem Paradies vertrieben werden“.

„Adam“ darf zunächst bleiben!

MK/Wilhelm Hahne
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