2020-10

Alle Achtung! - Meine Lokal-Zeitung ist Spitze!

Bisher dachte ich, dass eine Tageszeitung ihre Leser immer aktuell über alle Ereignisse in der Welt informiert. Den Glauben daran habe ich heute Morgen beim Lesen der aktuellen Lokal-Zeitung verloren. Sie schaffte es – wohl als einzige Tageszeitung in Deutschland – nicht über den Fall eines positiven Corona-Tests bei einem Mitarbeiter des Mercedes-F1-Teams am Nürburgring zu informieren, der am Donnerstag, 8. Oktober 2020, öffentlich wurde!

Dabei wurde dieser für die Region sicherlich bedeutsame und wichtige Vorfall nicht etwa erst nach Redaktionsschluss, sondern am frühen Nachmittag des 8. Oktober bekannt und übrigens auch von dpa vermeldet. - Wenn dann so eine Meldung, die sicherlich besonders im Raum Eifel von Bedeutung ist – aber auch darüber hinaus – dann von der Redaktion einer Zeitung, die im Raum Nürburgring sicherlich eine wichtige Informationsquelle darstellt, völlig übersehen wird, dann kann das nur aus Rücksicht auf irgendetwas erfolgt sein. - Bewusst!

Dafür wurden die Leser umfassend darüber informiert, in welchen Hotels und Pensionen rund um den Nürburgring, mit Rücksicht auf Personen- und Datenschutz, keine Auskunft über deren Gäste gegeben wurde. Auffallend – mir auffallend – dass bei den vielen erwähnten und befragten Herbergen der Formel 1-Teams und -Gäste dann schon welche fehlten, die im direkten Umfeld der Rennstrecke angesiedelt sind. - Warum wohl?

Ich habe mir dazu meinen Teil gedacht und auch darüber gelächelt, wenn der Geschäftsführer eines Mitveranstalters noch nicht wusste, wie man den Fans die Gelder zurückzahlen soll, die zwar Karten gekauft haben, aber deren Wohnort oder Herkunftsland inzwischen zum Corona-Risikogebiet geworden ist.

Motor-KRITIK hat darüber informiert, wie intelligent direkt in den Anfangstagen des Monats Oktober deutsche F1-Fans angeschrieben wurden, die bereits Karten gekauft hatten. Inzwischen sind nicht nur neue Risiko-Orte hinzu gekommen, sondern auch ganze Länder. Diese Leute werden nicht etwa in der jeweiligen Landessprache angeschrieben, sondern in der Sprache, die mehrheitlich im Motorsport gesprochen wird: Englisch. - Daran hat auch der Brexit nichts geändert.

Das hier eingefügte Foto zeigt den Teil einer Information, wie sie z.B. einem holländischen Landsmann zuging. Den gleichen Text dürften z.B. auch französische oder tschechische Motorsport-Fans erhalten haben. Wer trotzdem anreist, ist es sozusagen selber schuld und wird dann wohl auch auf die Rückzahlung des Eintrittsgeldes verzichten müssen. - Wenn er aber vielleicht vor Gericht überzeugend nachweisen kann, dass er eine E-mail mit diesem Text überhaupt nicht erhalten hat… - Nicht nur Rennen können spannend sein!

Weil nicht alle 20.000 genehmigten Eintrittskarten für die Besucher dieses F1-WM-Laufs verkauft werden konnten, sondern auch noch mit vielen „Rückläufern“ gerechnet werden muss, weil in diesen Tagen immer mehr Länder, Regionen und Städte zu Risikogebieten erklärt wurden, hat sich die Geschäftsleitung der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG noch am Donnerstagabend entschlossen, alle ihre Mitarbeiter zu einem kostenlosen Besuch des Formel 1-Events einzuladen und die entsprechenden Eintrittskarten verteilt.

Der heutige Freitag war kein erfreulicher Tag für die Zuschauer. Das 1. und 2. Freie Training ist wegen Nebel ausgefallen. Der Hubschrauber hätte nicht starten können. Auch die Testfahrt von Mick Schumacher ist darum auch „ins Wasser gefallen“. - Kein guter Start ins Wochenende!

Am Sonntag wird – spätestens – alles klappen. Selbst die Tribünen werden dem Fernsehzuschauer - an den richtigen Stellen ins Bild gesetzt – hoffentlich einen „guten Eindruck“ vermitteln. Alle an dieser Veranstaltung beteiligten Akteure werden sicherlich froh sein, wenn man am Sonntagabend feststellen kann, was schon der Wunsch vor dem Rennen war:

  • ...dass wir Deutschland, die Eifel und unsere Rennstrecke bestmöglich präsentiert haben.

Bestmöglich! - Und die Hotels, die von Team-Mitgliedern der F1-Crews bewohnt waren, werden ihren Räumen einer Grundreinigung zukommen lassen müssen, um in der Zeit der Schulferien den nun hoffentlich folgenden Urlaubern eine garantiert virusfreie Unterkunft bieten zu können.

MK/Wilhelm Hahne
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F1/Corona/GP-Kurs/Mythos: Die Mischung macht‘s!

Die Spitze des F1-Tross ist schon vor einer Woche aus Russland in die Eifel gerollt. Der Aufwand, mit dem in 2020 die Formel 1 betrieben wird ist unübersehbar. Nur zufällig ist der Nürburgring Grand-Prix-Kurs wieder zu einer Formel 1-Rennstrecke geworden. Dabei war dieser Kurs einmal extra dafür gebaut worden. Leider ist er – nicht nur – für Zuschauer unattraktiv. Da hilft es ebenfalls  nicht, wenn man versucht den Mythos der Nürburgring-Nordschleife auf den Grand-Prix-Kurs zu übertragen. Spannend ist allein, wie man mit dem Thema Corona umgeht. Da hilft es auch nicht, wenn man – vielleicht – argumentieren würde, dass doch in Russland - Sotschi – beim letzten F1-Grand-Prix dann gleich 30.000 Besucher die Strecke säumen durften. - Hier am Nürburgring dürften es nach einer Genehmigung der lokalen Behörden 20.000 sein. - Eigentlich wenig, doch in diesem Fall – nicht nur wegen Corona – zu hoch gegriffen. - Wer will schon im tristen Oktober-Wetter viel Geld für eine Veranstaltung ausgeben, die man preiswerter am heimischen Fernseher erleben kann? - Dort kann man auch um- und abschalten. - Allerdings erlebt man so nicht die Schwachstellen der Organisation mit, die sich schon im aktuellen Titel zu dieser Veranstaltung andeuten: „Großer Preis der Eifel“. - Eine Provinz-Veranstaltung im „Sibirien Preußens“?

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Statt ADAC-24h-Rennen: In 24 Stunden nach Portugal?

Die Berichterstattung über das o.e. 24-Stunden-Rennen in Motor-KRITIK ist durchaus umstritten. Die Leser scheinen z.T. „hin und her gerissen“. Schließlich ist die mehrheitliche Berichterstattung zum Rennen in anderen Medien durchaus positiv. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass die Automobilfirmen, die bei diesem Rennen auch eine Reihe von Einsatz-Teams auf unterschiedliche Weise unterstützten, auch gute Anzeigenkunden dieser Medien sind. - Oder sie sollen es werden. - Meine Informationen sind durch nichts und niemanden beeinflusst. - Diese Geschichte vielleicht durch das Video eines Teilnehmers und die E-mail eines Lesers, die mich auch an ganz persönliche Erlebnisse erinnerte und bei mir die Frage auftauchen ließ:

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Meuspath: Schlendern wir mal durch‘s Gewerbegebiet!

Die zwei Herren, die am 16. Januar 2014 in Mainz unterwegs waren, die schlenderten nicht, sondern waren „zielgerichtet“ unterwegs. Man war zu einem „Informationsgespräch“ mit der Regierungschefin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, verabredet. - Gut zwei Woche später konnte man sich daran – in einem persönlichen Gespräch mit mir im Meuspather Gewerbegebiet – nicht mehr erinnern und hat mir eine interessante Ausrede aufgetischt, die – wenn man sie ernst nehmen würde – als ein Hinweis gedeutet werden könnte, warum der Ex-Regierungschef des Landes Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, später dann mal einen Beraterposten bei Boehringer in Ingelheim erhielt. Auf meine Nachfrage hin – vor gar nicht so langer Zeit - konnte sich bei Boehringer niemand erinnern, wer – intern – auf die Idee gekommen war, Kurt Beck als Berater zu verpflichten. - Auch das ist inzwischen Vergangenheit. Der Vertrag ist ausgelaufen. - Aber nicht mein Interesse an meinen Gesprächspartnern von Ende Januar 2014, die auch im Gewerbegebiet Meuspath immer noch vertreten sind. - Gerade zu diesem Gewerbegebiet, zu vielen Firmen, die dort arbeiten, die kamen und gingen, gäbe es eine Menge zu erzählen. Also habe ich einen ruhigen Sonntag – im Gewerbegebiet – genutzt, um mich ein wenig umzusehen und – anders als andere – die nur gezielt im Gewerbegebiet unterwegs sind, mich zu neuen Recherchen anregen zu lassen, einmal ein paar Dinge zu hinterfragen und evtl. in einen Zusammenhang zu bringen. - Das geht nicht, indem man durch‘s Gewerbegebiet rast! - Es gilt dort übrigens eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h. - Ich habe es noch langsamer gemacht und mir gedacht:

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Kurze 24h-“Spätlese“ nach letzten Insider-Infos!

Wer sich als Journalist um die Berichterstattung über ein Rennen bemüht und sich nicht primär als ein Vermittler von Endergebnissen versteht, der kann dem wirklichen Motorsport-Fan auch viele Tage nach einem Rennen noch interessante Details vermitteln.

 

Jedes Thema – auch ein Rennen – ist im Entstehen und seinen Abläufen so komplex, dass – wenn man so rührend um die Information seiner Leser bemüht ist, wie eine fliegende Relaisstation um die perfekte technische Umsetzung einer Fernsehübertragung für NITRO – die Informationen dazu kaum abreißen. Sie sind dann auch nicht in eine einzige Geschichte zu packen.

Da reklamieren Teilnehmer am diesjährigen 24h-Rennen z.B. nach Beendigung des Rennens vorwurfsvoll in Richtung Motor-KRITIK: Ein moderner GT3 wäre mit den vom DMSB genehmigten Reifen bei den zum 24h-Rennen herrschenden Wetterbedingungen – auch als Fahrer mit einem DMSB-Nordschleifen-Permit - kaum auf der Straße zu halten gewesen.  Was bedeuten würde:

a) die vom DMSB als Sicherheitsvorschriften empfundenen Vorgaben sind ohne jeden Wert.
b) die eingesetzten GT3-Fahrzeuge sind – da außerirdisch – auf einer normalen Rennstrecke, als die auch die Nürburgring-Nordschleife empfunden werden muss, nicht zu fahren.

Wie ich einer anderen Teilnehmer-Information entnehme, wurden die Teams nach dem Re-Start des 24h-Rennens (lt. Ausschreibung) am Morgen des 27. September mit einer Lautsprecher-Durchsage darauf aufmerksam gemacht, dass jeder Fahrer – auch bei einem verkürzten 24h-Rennen – die 15-Runden-Regel (lt. Ausschreibung) einzuhalten hätte.

  • Nur der Veranstalter hatte wohl das Recht, das 24h-Rennen um 9,5 Stunden zu kürzen!

Was aber – ebenfalls nach einer aktuellen Teilnehmer-Aussage gegenüber Motor-KRITIK - nicht erforderlich war, weil zum Zeitpunkt des Abbruchs auf der Nordschleife nur im Bereich des Streckenabschnitt „Bellof-S“ so eine Art von Nebel auftrat, der eine Anpassung durch eine entsprechende Fahrweise erfordert hätte.

Es gab aber noch ein zusätzliches Problem für manche Fahrer:  Es waren beim 24h-Rennen vom Veranstalter auch Doppelstarter zugelassen, die es – bei den wenigen Rennstunden – schwer machten, in zwei Fahrzeugen je 15 Rennrunden zu absolvieren. - Weil man vorab den Zeitpunkt und die Dauer der Rennunterbrechung nicht kennen konnte.

Es gab andererseits aber auch Fahrer, die mit dem 24h-Rennen am Nürburgring nicht ausgelastet schienen und am gleichen Wochenende auch in Zandvoort/Holland am Start waren. Wie man den jeweiligen Ergebnislisten entnehmen kann, sogar auch erfolgreich.

Feststellung von Motor-KRITIK: Das 24-Stunden-Rennen scheint in unseren „modernen Zeiten“ ein Format zu sein, das als Basis-Motorsport nicht mehr so recht in die aktuelle Entwicklung des Motorsports – hin zum SIM-Format (vom DMSB als „echter Motorsport“ anerkannt) – zu passen scheint.

Genauso wenig – das ist mein Eindruck – wie GT3-Sportwagen auf eine Natur-Rennstrecke wie die Nürburgring-Nordschleife bei regennasser Strecke zu gehören scheinen. Mit der entsprechenden Aerodynamik ausgestattet, eignen sie sich offensichtlich besser zum (ab-)fliegen!

Nachdem der DMSB den digitalen Motorsport kraft seines Amtes zum „echten Motorsport“ - wie schon erwähnt – deklariert hat, täte er gut daran, 24-Stunden-Rennen nur noch auf dem Computer - bei schönstem Wetter! - zu genehmigen, zumal dann auch Fahrerwechsel bei normaler Zimmertemperatur problemloser durchgeführt werden könnten.

Die Fahrer könnten auch problemloser an mehreren Rennen gleichzeitig teilnehmen. - Und das  unberührt von Corona-Auflagen, auf allen Rennstrecken der Welt, ohne Reise-Stress und -Kosten.

Die Frage wäre nur: Wen interessiert das dann noch? - Die Sponsoren dann noch weniger!

MK/Wilhelm Hahne
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