KV Ahrweiler: Wurden alle Corona-Toten gezählt?

Wir alle haben sicherlich in den letzten Monaten begriffen, dass die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie genannten statistischen Zahlen nicht unbedingt präzise sind. Sie können es aus den verschiedensten Gründen auch nicht sein. Aber sie erlauben immerhin eine Übersicht über die Entwicklung der Pandemie. - Während man tatsächlich hinnehmen muss, dass bestimmte Zahlen nur ein „Annäherungswert“ sind, könnten andere Zahlen präzise erfasst und genannt werden. - Leider entsteht hier bei Motor-KRITIK der Eindruck, dass auch das nicht der Fall ist. - Motor-KRITIK ist zumindest einem Todes-Fall einmal nachgegangen, dem eines Mannes, den ich persönlich viele Jahrzehnte kannte und der vor wenigen Tagen – am 9. November 2020 – 90 Jahre alt geworden wäre. Er ist kurz vorher gestorben. Das Corona-Virus war der Auslöser für seinen Tod. - Da habe ich dann mal nachgefragt, nachdem auch Tage nach seinem Tod in der offiziellen Statistik der Kreisverwaltung Ahrweiler die Anzahl der registrierten Toten mit Null angegeben wurde:

KV Ahrweiler: Wurden alle Corona-Toten gezählt?

Am 6. November 2020, um 8:06 Uhr, habe ich den Leiter des Gesundheitsamtes der Kreisverwaltung Ahrweiler, Herrn Stefan Voss, mit einer E-mail angeschrieben, in der u.a. zu lesen war:

„In Ihrer aktuellen Meldung, "Coronavirus: 19 Neuinfektionen im Kreis" vom
04.11.2020 vermisse ich aber unter "Verbandsgemeinde Adenau" die
Angabe, wie viele Personen an Corona verstorben sind.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir diese Zahl noch kurz nennen würden.“

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Zahl der Toten durch Corona für die Verbandsgemeinde Adenau in der entsprechenden Statistik der Kreisverwaltung Ahrweiler mit Null angegeben!

Am 8. November 2020 hatte ich – was verständlich wäre – noch keine Antwort, habe aber an diesem Tag eine Geschichte zu diesem Corona-Thema ins Internet gestellt, in der ich u.a. schrieb:

„Ich habe hier in Motor-KRITIK nicht nur über den Tod des verdienten Nürburgring-Mitarbeiters Reiner Strack berichtet, der am 23. Oktober 2020 im Alter von 89 Jahren verstarb, sondern auch über den Tod seines Sohnes, Manfred Strack, der in leitender Stellung bei der Nürburgring 1927 GmbH beschäftigt war und praktisch sein ganzes Berufsleben am Nürburgring verbracht hat und nur wenige Tage nach seinem Vater – am 3. November 2020 – gestorben ist. Auch hier war nach meiner Kenntnis der Auslöser zum Tod das Corona-Virus!
Es ist – nicht nur für mich – auffallend, dass bis heute keine Information zu diesen – sicherlich traurigen – Anlässen von der Arbeitgeberseite erfolgte. - Ich zumindest habe nirgendwo etwas ausmachen können. Meine Feststellung wird durch Leseranrufe bestätigt, die auch nicht verstehen, warum zum Tod dieser Mitarbeiter keinerlei Information – gleich welcher Art – durch den Arbeitgeber erfolgt.“

Nur Minuten später, direkt nach dem Einstellen meiner o.g. Geschichte, habe ich dann – am 8. November 2020, um 11:27 Uhr, mit einer E-mail versucht, Herrn Voss als Leiter des zuständigen Gesundheitsamtes mit dem Inhalt meiner Geschichte bekannt zu machen und ihm angeboten, dazu offiziell Stellung zu nehmen. - Diese Stellungnahme wäre dann auf diesen Seiten unverändert meinen Lesern zugänglich gemacht worden.

  • Eine offizielle Stellungnahme zu meiner Feststellung, dass zumindest einer dieser beiden Corona-Toten nicht in der entsprechenden Statistik nicht erfasst wurden, ist aber bis heute nicht erfolgt!

Ein Motor-KRITIK-Leser machte mich darauf aufmerksam, dass ab 10. November 2020, 18:00 Uhr, eine Stellungnahme des Gesundheitsamtes Ahrweiler

„aus gegebenem Anlass“

auf „Facebook“ zu lesen ist, die sich aber nicht mit den mysteriös niedrigen Todes-Zahlen – und das war die Null! - in der Statistik der Verbandsgemeinde Adenau beschäftigt, sonder nur – noch einmal zusätzlich – deutlich zu machen versucht, dass das „hochdynamische Infektionsgeschehen in der Verbandsgemeinde Adenau“ auf private Feiern und Zusammenkünfte“ zurückzuführen wäre. - Zitat:

„Hier besteht kein Zusammenhang zu den Motorsportveranstaltungen am Nürburgring.“

Danach war von mir auch gar nicht gefragt worden!

Ich hatte nach den nicht in der Corona-Statistik auftauchenden Toten – primär von Reiner Strack  - gefragt, für die u.a. die gezeigten Todesanzeige – die andere auch für seinen Sohn - erschien. Auf meine entsprechenden Fragen in Richtung Kreisverwaltung Ahrweiler habe ich bis heute keine Antwort erhalten!

Während der Wohnort von Reiner Strack Breidscheid war, wohnte sein Sohn Manfred Strack offiziell in Uedelhoven. Seine Frau, Inge, hat aber seinen Vater gepflegt, war dazu in Breidscheid, wo auch Manfred Strack nach Beobachtungen eines Motor-KRITIK-Lesers kurz vor seinem Tod in den Rettungswagen gehoben wurde. - Statistisch gesehen gehört er aber wohl tatsächlich zum Kreis Euskirchen, weil Uedelhoven ein Vorort von Blankenheim ist.

  • Sein Vater gehört in jedem Fall in die Statistik nach Ahrweiler. - Wo er aber wohl nicht erfasst wurde. - Aus welchem Grund auch immer.

Aber die Familien-Tragödie ist noch größer: Auch die Frau von Manfred Strack hat sich – durch den Vater? - mit dem Corona-Virus infiziert, kam ins Krankenhaus und befand sich vor Tagen in einem Zustand, den man als nicht erfreulich bezeichnen könnte. Alexander Huth, der als naher Verwandter das Café und den Imbiss an der Nürburgring-Einfahrt in Breidscheid führt, wurde auch „Corona positiv“ getestet und schildert die Aussichten von Inge Strack wieder gesund das Krankenhaus zu verlassen, nicht gerade positiv! - Ihm selber geht‘s besser!

Es besteht für mich kein Zweifel, dass bei Vater und Sohn Strack das Corona-Virus der Auslöser für ihren Tod war. Doch in den Statistiken, die nach dem Tod dieser beiden langjährigen Nürburgring-Mitarbeiter erschienen sind, war bis zu dem Zeitpunkt, als ein weiterer Bürger verstarb, immer noch als offizielle Angabe die Zahl von Null Toten für die Verbandsgemeinde Adenau zu lesen! - Zumindest Vater Reiner Strack hätte dort gezählt werden müssen, wenn man diese Statistik ernst nehmen soll! - Meine ich.

  • Ich habe nachgefragt und wüsste gerne, warum das so ist?

Auf eine offizielle Antwort auf meine entsprechende Frage warte ich immer noch!

Man kann sicherlich Fehler tolerieren, aber nicht das Verhalten einer „amtlichen Stelle“, sich in ein Schneckenhaus zurück zu ziehen, die Augen vor der Realität zu verschließen und mich damit an den Spruch meiner schon lange verstorbenen Großmutter zu erinnern:

„Keine Antwort ist auch eine Antwort!“

MK/Wilhelm Hahne
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