Nur Betriebsräte? - VW immer ein besonderer Fall!

In Braunschweig wurden gerade in einem Prozess zwei Personal-Verantwortliche des VW-Konzerns freigesprochen, die nach Vorwürfen der Staatsanwaltschaft den Betriebsräten zu hohe Gehälter (einschl. Boni) zugestanden haben sollten.

  • Dumme Frage: Wofür erhalten Betriebsräte Boni?

Der Vorwurf der Staatsanwälte wurde u.a. damit begründet, dass mit einer „Überzahlung“ der VW-Konzern 5 Millionen € weniger verdient und damit auch weniger Steuern gezahlt hätte. - Toll!

  • Wie hoch sind nun nach dem Freispruch die Kosten – zu Lasten der Staatskasse?

Natürlich wurden die Betriebsräte „großzügig“ für ihre Leistungen (auch mal weg zu gucken?) entlohnt.

  • Das war bei VW doch schon immer so. - Erinnert sich niemand der „Rotlicht-Affäre“?

Die Zeit mag alle Wunden heilen, aber nicht die Situation, wie sie sich nach dem 2. Weltkrieg in Wolfsburg entwickelt hatte. Die ersten internen Spannungen entstanden nach den ersten Aufbaujahren, als die, die mit harter Arbeit – aber ohne akademische (Kriegs-)Ausbildung - dann mit einer neuen Schicht von Akademikern die ersten „Differenzen“ austrugen.

Die einen hatten „geschuftet“ und wussten, wie hart das Leben sein kann und wie „der Hase läuft“; hatten „die Drecksarbeit“ geleistet; die anderen waren „gebildet“ und hatten sonst keine Ahnung – da ohne jede Berufserfahrung. Die erhielten aber aufgrund ihrer besseren Ausbildung gleich die besseren Positionen!

Überhaupt kam es dann in der Nachkriegszeit zu einer Umorganisation in der Automobilindustrie insgesamt. Es wurden neue „Zwischenschichten“ im Management eingezogen, weil man doch den „gebildeten Nachwuchs“ nicht auf der „unteren Ebene“ einordnen konnte!

  • In Japan standen zu dieser Zeit Akademiker mit Doktortitel hinten auf den Müllwagen! - Es gab weltweit geradezu eine „Akademiker-Flut!

Die „untere Ebene“ hatte durch harte Arbeit in der Realität aber erst die Voraussetzungen für den folgenden Erfolg geschaffen! - So habe ich damals z.B. Mitarbeitern geraten die neu bei VW in eine leitende Position „von außen“ einstiegen – und die mich um meine Meinung gebeten hatten – immer „mit dem Rücken zur Wand“ über die Gänge in der Verwaltung in Wolfsburg zu gehen, damit sie nicht „von hinten abgestochen wurden“.

So habe ich das wörtlich erklärt! Man hat sich daran gehalten!- Und mir ist auch später diese  persönliche Einschätzung der „Stimmung“ in Wolfsburg „als richtig“ bestätigt worden!

Später ist mir mal bei der Vorstellung eines neuen VW-Modells im Ausland ein mir unbekannter VW-Mitarbeiter  aufgefallen, der kenntnisreich die teuersten Getränke – auf Kosten von VW – bestellte. Ich konnte ermitteln, dass es sich um einen Betriebsrat handelte, den man deswegen eingeladen hatte (und scheinbar „ungebremst“ Zusatzkosten verursachen ließ!), damit er – wie ich hörte -  „kein Theater machte“, wenn die der Presse zur Verfügung gestellten Testwagen „über Nacht“ wieder für die nächste Gruppe fertig gemacht werden mussten.

  • Solche Arbeitszeiten waren eben gewerkschaftlich nicht vorgesehen!

Aber so wurden dann von Seiten des Betriebsrats erst keine Einwände geäußert! - So einfach wurden bei VW Probleme unkonventionell beseitigt!

Wenn man also durch solche – und ähnliche Beispiele weiß – „wie das Leben in Wolfsburg spielte“ (und spielt?), dann betrachtet man das gerade in Braunschweig vorgeführte „Schauspiel“ mit anderen Augen!

Aber der Öffentlichkeit wurde vorgeführt, dass man „alles getan hat“! - Ohne Rücksicht auf Kosten!

Und im „Diesel-Skandal“ reiht sich der Honorar-Professor Martin Winterkorn inzwischen würdevoll in die Reihe von erkrankten anderen „Spitzenleuten“ ein, zu denen auch Kurt Beck und Dr. Jürgen Pföhler zu zählen sind. - Kurzfristig und schwer erkrankt!

Gute Besserung! - Bevor im Fall Winterkorn z.B. der Anklagepunkt „bandenmäßiger Betrug“ gerichtlich geklärt wird.

Oder nicht? - Oder doch?

MK/Wilhelm Hahne

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