Nürburgring-Touristenfahrten: Einfach märchenhaft!

Was ist schon eine„flying sit spin“ im Eiskunstlauf gegen einen „Überschlag an der „Hohen Acht“ auf dem Nürburgring? - Damit wurden z.B. die „Touristenfahrten“ am Sonntagvormittag (5. September 2021) sozusagen „eingeläutet“. - Und mit einer Streckensperrung! - Was während dieser Veranstaltung, die an manchen Wochentagen nur abends für wenige Stunden die Zuschauer begeistert, ist an Wochenenden geradezu eine Attraktion, an denen die „künstlerische Überhöhung“ von Fahrkultur der zahlungskräftigen Touristenfahrer aber nicht von den lizenzierten Video-Profis aufgezeichnet werden darf. - Wenn doch: Sie dürfen sie nicht veröffentlichen! - So sind die „youtube“-Videos in diesem Jahr, die über die „Touristenfahrten“ berichten, sozusagen „klinisch rein“, haben zwar – so wie man sie nun ausstrahlt – nichts mit der Realität zu tun, entsprechen aber den Vorstellungen der Geschäftsleitung der Streckenbesitzer. - Einfach märchenhaft! - Und unglaubwürdig! - Wobei wir hier bei Motor-KRITIK ein wenig im Zweifel sind: Bieten russische oder deutsche Märchen die besser passende Vorlage? - Schau’n wir mal! - Jedenfalls kann man in Kenntnis der Realität und der „lizenzierten“ (zensierten!) Darstellung schon feststellen:

Nürburgring-Touristenfahrten: Einfach märchenhaft!

Was man von den „Touristenfahrten“ im Internet sehen kann, ist also darum so toll anzuschauen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Was man hören kann, stört zwar die Bewohner im Umfeld des Rings, scheint aber zumindest den Veranstalter dieser Touristenfahrten nicht zu stören. Hinter den Kulissen flüstert man aber, dass die Betreibergesellschaft des Nürburgrings damit richtig Geld verdient. Das erklärt dann auch deren Bemühungen, die „Touristenfahrten“ in der öffentlichen Darstellung gut aussehen zu lassen.

Man erfährt wenig von dem, was wirklich am Nürburgring geschieht. Aber es passiert auch so manches – zusätzlich - auch im Umfeld, weil junge Fahrer gerne – durch die „Touristenfahrten“ in Stimmung gebracht - sich auch im Umfeld des Nürburgrings dann als „Hobbyrennfahrer mit eigenen Autos“  produzieren, wie die „Rhein-Zeitung“ am 3. September (auf Anregung von dpa) drucken ließ.

Die Selbstdarstellung endet dann schon mal abseits der Landstraße – und hinterlässt auch Spuren!

Hier die Spuren, die ein 3er BMW hinterlässt, wenn ein Fahrer beim Einbiegen  von der L 92 auf die B 258 – vom Nürburgring kommend – die Schaulust der „Kollegen“ befriedigen will, aber eigentlich noch nicht weiß, dass bei einem ausbrechenden Heck – wegen Überforderung des Reifengrip – dann bei einem plötzlichen Lastwechsel ein durch das Differential ausgelöster „Gegenschlag“ erfolgt, der z.B. bei diesem Beispiel einen BMW dann – wie die Spuren zeigen – die B 258 verlassen und im grünen Abseits dann einen Baum treffen ließ. - Volltreffer! - Ich habe dazu keine Polizeimeldung gelesen. Es gab auch wohl keinen Personenschaden. Und eine statistische Erfassung dieses Unfall würde sicherlich – auch – dem Nürburgring-Pächter schaden.

Dem schaden aber schon die Betriebsmittel-Verluste – aber auch Ölverluste – auf der Nürburgring-Nordschleife genug. Warum es dort häufig zu Betriebsmittelverlusten kommt, habe ich schon zu erklären versucht. Aber es gibt auch immer häufiger Ölverluste, für die ich persönlich keine Erklärung habe.

Da ich aber – auch wenn ich nicht jede Woche darüber schreiben kann – die Unfälle bei den „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife schon konstant zu registrieren versuche, sind mir auch die immer länger werdenden „Ölspuren“ in der letzten Woche nicht verborgen geblieben.

Am Montag der letzten Woche gab es z.B. eine Ölspur, die sich vom „Tiergarten“ bis nach „Breidscheid“ erstreckte. Ab Freitag legte einer der „Touristenfahrer“ eine Ölspur, die von der „Hohen Acht“ bis zum „Galgenkopf“ zog und so auch eine Schließung der Rennstrecke erzwang.

Am Samstag gab es zur Abwechselung mal wieder eine „Betriebsmittelspur“ (Kühlmittel), die auch eine kurzzeitige Schließung der Strecke notwendig machte.

Es waren jeweils Spuren von einer Länge, wie sie wohl „Hänsel und Gretel“ niemals gelegt hätten. Aber die haben auch niemals Kühlmittel oder Öl genutzt. Vielleicht sollte man in Zukunft nur noch „Hänsel & Gretel“ auf die Strecke lassen. Schon bei den Gebrüdern Grimm ist nachzulesen, dass die „nachhaltige“ Spuren legten, um wieder zurück zu finden.

Obwohl eigentlich auch die Dümmsten am Nürburgring ohne jedes Spurenlegen auskommen müssten, da man auch ohne selbst gelegten Spuren zu folgen, automatisch immer wieder dort ankommt, wo man losgefahren ist.

Vielleicht sollte die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG die „Touristenfahrer“ in einer aktualisierten „Fahrordnung“ daran erinnern. - Obwohl, wenn man das Verhalten der „Touristenfahrer“ in der Realität beobachtet, wohl kaum davon auszugehen ist, dass die die Fahrordnung überhaupt lesen.

Natürlich wurden von Motor-KRITIK  auch die „ganz normalen Einschläge“ auf der Nordschleife registriert. Die verteilen sich jeweils rund um die Strecke. - Aber wen interessiert das schon?

Trotzdem habe ich dann mal bei Motor-KRITIK die Unfälle der vergangenen Woche während der Touristenfahrten gezählt. Montag und Freitag war jeweils nur am Abend geöffnet, da musste dann schon das Wochenende mit schönstem Spätsommerwetter für „gute Zahlen“ sorgen.

  • Per Saldo ein „gutes“ Ergebnis: Motor-KRITIK hat 17 Unfälle/Einschläge/Überschläge registriert“!

Für manche derer, die 30 Euro für eine Runde Nordschleife gezahlt hatten, wurde es also deutlich teurer. Es war dann wie ein „Abenteuer im Zauberwald“. Das ist – passend – ein russisches Märchen, macht aber den derzeitigen Besitzer der Nordschleife zu einem „Hirsch mit dem goldenen Geweih“. - Auch dieser Titel stammt – passend – aus einem russischen Märchen.

Das alles passt natürlich gut zu den im Moment am Nürburgring tätigen „Märchenerzählern“!

„Märchenhaft“ waren auch die Unfallzahlen in der Vergangenen Woche, die von der Polizei offensichtlich auch als Märchen empfunden wurden. Denn in der aktuellen Meldung der Polizei zu den Wochenend-Unfällen war heute – am Montag, nach einem turbulenten Wochenende auf der Nürburgring-Nordschleife  – nichts zu lesen.

Ich habe daraufhin die zuständige Polizeidirektion gebeten, mir doch kurz mitzuteilen, ob dazu noch etwas erscheint: JA oder NEIN würde mir genügen. - Das war um 11:05 Uhr!

Eine Antwort dazu ist bei mir um 13:16 Uhr von der PI Adenau eingegangen:

„...diesbezüglich ist keine Meldung vorgesehen.“

Vielleicht wurde die Polizei  – wie durch deren Nicht-Veröffentlichung zu vermuten – erst gar nicht  von den „Märchenerzählern“ zu den Unfällen auf der Nordschleife hinzugerufen. Das  kann daran liegen, dass aus diesen „normalen“ Unfällen offenbar sonst keine sichtbaren Verletzungen (Körperschäden) bei den Verunfallten resultierten.

Allerdings habe ich nach einem Unfall am Sonntag, die Durchfahrt eines Krankenwagens mit Blaulicht und Martinshorn durch meinen Wohnort (mein Dorf liegt an der B 258) registrieren können. Da kurz Zeit davor bei mir eine Unfallmeldung vom Nürburgring eingegangen war, habe ich diese Krankenwagenfahrt dem Nürburgring-Unfall zugeordnet. - Das war dann aber wohl nicht so.

Auch wenn die Polizei also keinen Unfall auf der Nürburgring-Nordschleife für die letzte Woche – einschl. Wochenende - vermeldet, so sind dort doch welche erfolgt. Auch Betriebsmittelverluste und lange Ölspuren.

Vielleicht sollten es die überwiegend deutschen  „Touristenfahrer“ mal mit dem Lesen von „Hänsel & Gretel“ versuchen. Dort steht, wie man auch ohne Öl Spuren legen kann. Das würde schon das Unfallrisiko auf der Nürburgring-Nordschleife senken! Tipp: „Hänsel und Gretel“-Geschichten gibt es als Buch schon für Kinder ab 2 Jahre. Und für Größere auch als „Musikbuch“ mit CD.

Und alle sind billiger als das Befahren des Nürburgrings kostet, für die die „Märchenerzähler“ am Wochenende 30 Euro pro Runde nehmen. - Wenn ein Unfall passiert, wird es allerdings teurer!

  • In der letzten Woche war das nach Motor-KRITIK-Zählungen 17 Mal der Fall!

Würden Unfälle im normalen Straßenverkehr immer an den gleichen Stellen registriert, würden die Behörden durch entsprechende Maßnahmen sicher zu stellen versuchen, dass die Unfallhäufigkeit sinkt.

Immerhin führen die „Märchenerzähler“ am Nürburgring ihre Veranstaltung „Touristenfahrten“ auf der Basis der StVO durch!

Wenn das mal kein Märchen ist! - Oder ist das alles nur „sagenhaft“?

MK/Wilhelm Hahne
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