„Stern“-Spaltung: Strategisch klug oder nur dumm?

Es kommt für die Betrachter immer auf die Position an, aus der sie die Entwicklung zu einer  Entscheidung erst beobachten, dann betrachten und schließlich bewerten. Dieser Eindruck entsteht bei Motor-KRITIK, wenn man die Reaktion der Öffentlichkeit beobachtet, die sich auch in der Berichterstattung der Medien wider spiegelt. Die Aktionäre haben z.B. auf der gerade erfolgten (virtuell durchgeführten) außerordentlichen Hauptversammlung des Daimler-Konzerns zu 99,9 Prozent der Zerlegung des Konzerns zugestimmt. Aus Motor-KRITIK-Sicht ist die Zustimmungs-Quote in diesem Fall „normal“, denn sie ist aus meiner persönlichen Sicht eigentlich ein Stück „Bauernfängerei“. Andere sehen das anders, weil ihre Position eine andere ist! - Wer weiß denn schon, ob nicht die Weiterführung einer – wieder aus meiner Sicht - „dummen“ Idee, nicht auch das Erreichen einer vertraglich vereinbarten Bonus-Zusage für den neuen Vorstandsvorsitzenden – oder wen sonst auch immer – eine Voraussetzung ist. - Aber eine breite Öffentlichkeit wird diese „Zerlegung“ des „Erfinders des Automobils“ wohl auch kaum als negativ empfinden, weil sie ihr sehr gut verkauft wird. - Zunächst in kleinen „Appetit-Happen“ über eine lange Vorlaufzeit! - Aktuell dann „unterfüttert“ mit schnell erscheinenden, von Entscheidern zur Trennung vorbereiteten Pressemeldungen, die dann – in unserem digitalen Zeitalter – auch schnell und ungeprüft via Nachrichtenagenturen von den Medien auf ihre Internetseiten durchgeleitet werden. - Gut gemacht! - Aber als Journalist mit einiger Branchenerfahrung muss man sich – wenn man jahrzehntelang speziell die Entwicklung in der Automobilbranche verfolgt hat – schon die Frage stellen:

„Stern“-Spaltung: Strategisch klug oder nur dumm?

Da lese ich in einer Samstag-Zeitung – die Hauptversammlung war am Freitag, dem 1. Oktober 2021 - als Titel über einer kurzen Meldung:  „Daimler AG heißt bald nur noch Mercedes“. - Nur noch? - Und der letzte Satz in dieser unscheinbaren, einspaltigen Meldung im „Wirtschaftsteil“ dieser Zeitung ist:

„‘Es ist richtig, diese Neuaufstellung jetzt zu vollziehen: selbstbestimmt und aus einer Position der Stärke’, erklärte der Daimler-Vorstandsvorsitzende Ola Källenius.“

Direkt dahinter gibt es für den Leser – in Klammern – die Information (dpa). - Man hat hier in getreuer Pflichterfüllung gegenüber dem zahlenden Leser eine Informationspflicht erfüllt. - Der normale Leser blättert weiter! - Alles gut! - Schließlich haben 99,9 Prozent aller Aktionäre der „Abspaltung“ der Lkw-Sparte der Daimler AG in „Daimler Truck Holding AG“ zugestimmt! In der Zeitung war schließlich auch noch zu lesen:

„Auch für den Beschluss zur Namensänderung der Autosparte in Mercedes-Benz wurde mit 99,9 Prozent der Stimmen angenommen. Es ging um die ‚historische Neuausrichtung des Unternehmens‘, wie Daimler zu Beginn der außerordentlichen Hauptversammlung erklärt hatte.“

Da genügt dann eine 40-Zeilen-Meldung! - Immerhin mit Foto!

Es waren übrigens exakt 99,89 Prozent die der Namensänderung zugestimmt haben. Rund 3.000 Zuschauer verfolgten interessiert den Verlauf der Hauptversammlung im Internet. Insgesamt waren 56,45 Prozent des Grundkapitals bei der Abstimmung zu einer „historischen Neuausrichtung“ am Bildschirm vertreten.

Wie oft habe ich als Motor-Journalist eigentlich eine „historische Neuausrichtung“ dieses Unternehmens in den letzten Jahrzehnten erlebt?

    • Nicht erlebt habe ich die Gründung im Jahre 1883 als Benz & Cie.
    • 1926 fusionierte die (Benz & Cie. + Daimler-Motoren-Gesellschaft), wurde dann später zur
    • Daimler-Benz AG.

Zu Beginn meines Lebens hatte die Firma um 10.000 Mitarbeiter. Später habe ich dann – als Fahrschulwagen – nicht nur einen Mercedes 170 V, sondern auch dessen Pendelachse kennen gelernt, bin nicht nur viel später mit Mercedes-Automobilen mit einer Fünflenker-Hinterachse unterwegs gewesen, sondern habe auch – weil im Besitz des Führerscheins Klasse 2 – auch die gegenüber meinem Fahrschulwagen (Magirus) modernen Mercedes-Lkw, wie sie z.B. Ende der 50er-, Anfang der 60er Jahre bei Coca-Cola im Einsatz waren, kennen lernen können.

Ich habe die gesamte „moderne“ Entwicklung bis heute mit bekommen, bei der Mercedes immer – ganz wie es jeweils zeitgemäß war – etwas besonders heraus gestellt und betont hat oder aber  geflissentlich etwas vergessen wurde. - Manchmal hat die schönste Mercedes-Chronik eben „Löcher“!

So fehlt offiziell schon mal die Erinnerung an einen Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter, der den Automobilkonzern zu einem „Gemischtwarenladen“ (meine persönliche Einschätzung) umbauen wollte. Edzard Reuter empfand diese Firma in einer Zusammenstellung, zu der MAN, Messerschmitt-Bölkow-Blohm, aber auch die AEG gehörte, als „integrierten Technologiekonzern“.

Sein Nachfolger Jürgen Schrempp hat das wieder alles aufgelöst, aber diesen „Konzernumbau“ irgendwie mit einer Beteiligung an Fokker dann – wenn man auf die „Wertberichtigungen“ mit 36 Milliarden DM schaut – zur „größten Kapitalvernichtung, die es jemals in Deutschland zu Friedenszeiten gegeben hat“ (Ekkehard Wenger) ausbauen können.

Nach Schrempp kam mit Dieter Zetsche ein neuer „Spezialist“, den man intern zum Vorstandsvorsitzenden aufgebaut hatte. Der korrigierte dann die Fehlleistungen seines Vorgängers – die „Hochzeit im Himmel“ - (eine Fusion zwischen Daimler und Chrysler) hat sie wieder aufgelöst!

Dessen Nachfolger, Sten Ola Källenius – auch intern „aufgebaut“ – hat dann die letzten Verluste,  die durch Zetsche verursacht waren, in der ersten von ihm verantworteten Bilanz versteckt, um eine gute Ausgangsposition für seine Arbeit zu haben.

Ich habe mir mal von einem leitenden Mitarbeiter in der deutschen Automobilindustrie erklären lassen, wie er Leute beurteilt, auf die er zum ersten Mal trifft und mit denen er verhandeln soll. Seine Antwort auf meine – wie er meinte – ungewöhnliche Frage war:

„Ich schaue zuerst auf Schuhe und Armbanduhr.“

Da vermittelt dann „der Neue“ bei der bisherigen Daimler AG einen interessanten Eindruck! - Was der jetzt mit der in der letzten Woche durchgeführten außerordentlichen – virtuell durchgeführten – Hauptversammlung der Daimler AG-Konzerns umgesetzt hat, ist eigentlich der Abschluss einer Entwicklung, die von Dieter Zetsche eingeleitet worden war. - Man kann nun die Verantwortung dafür den Aktionären „in die Schuhe schieben“!

Dass auf dieser Hauptversammlung dann als Aufsitzratsvorsitzender ein Bernd Pichetsrieder agierte, gibt der ganzen Aktion besondere Würze. Dessen Dienstbeginn bei der Daimler AG zum 1. April ds. Jrs. kann eigentlich als Kommentar ausreichen.

Dass der Stuhl eines Aufsichtsratsvorsitzenden bei der Daimler AG von 2007 bis 2021 von einem Herrn Manfred Bischoff besetzt wurde, ist sicherlich auch erwähnenswert! - Er war bei seiner Ablösung 79 Jahre alt.

Nun hat also ein neues Führungsteam bei der – noch – Daimler AG das Sagen. Die Herren haben eine verantwortungsvolle Position, die sie auch im Interesse des Unternehmens ausüben sollten.

  • Haben sie das getan, wenn sie jetzt den Aktionären bei einer „Spaltung“ des Konzerns, wenn entsprechend abgestimmt würde, dann je zwei Daimler-Aktien, die in deren Besitz sind, dann eine Aktie der neuen „Daimler Truck AG“ – kostenlos! - versprochen haben?

Wie hätten Sie, lieber Motor-KRITIK-Leser in diesem Fall – so Sie Daimler-Aktionär wären – gestimmt? - Darum habe ich im Vorspann zu dieser Geschichte von „Baunerfängerei“ gesprochen. Wäre ich Jurist, würde mir vielleicht eine andere – mögliche - Beschreibung einfallen!

  • Ola Källenius hat die „Spaltung“ damit erklärt, dass so nun zwei „Pure-Play-Unternehmen“ geschaffen würden, mit einem „entscheidenden Mehrwert für alle Seiten“.

Die Frage, die ich mir bei Motor-KRITIK stelle ist: Wer ist „alle Seiten“?

So würde sich z.B. der börsennotierte Wert der bisherigen Daimler AG wahrscheinlich erhöhen, weil in Zukunft nun  der „Konglomerat-Abschlag“ wegfallen kann. - Das ist die intelligente Nutzung der hypothetischen Erklärung für ein Kapitalmarktphänomen, dass bei einem „Mischkonzern“ ein Abschlag von 10 – 20 Prozent wegen des Nicht-Sichtbarwerden des Wachstumspotentials der einzelnen Unternehmensbereichen von den Finanz-Analysten vorgenommen wird. - Für wen ist das von Bedeutung?

Nun – die offizielle Umsetzung soll noch bis Weihnachten erfolgen – ist dann die Daimler AG kein „Mischkonzern“ mehr, zumal man, wie z.B. lt. dem Branchen-Experten Prof. Ferdinand Dudenhöffer, die Meinung vertreten kann:

„Ein Pkw hat mit einem Lkw so viel gemeinsam wie ein U-Boot mit einem Kreuzfahrtdampfer.“

Das kann ich - als Laie im Bootsgeschäft – natürlich nicht beurteilen, denn es ist auch schon lange her, dass ich einen „Dampfer“ gesehen habe. Aber was bisher bei der Daimler AG schon schlecht war, wird sicherlich durch eine Trennung nicht besser. Da wird jetzt z.B. argumentiert, dass man nun „näher am Kunden sein könne.“

So lerne ich dazu, da ich bisher immer dachte – und aus Erfahrung weiß - das könne man so und so. Richtig ist, dass Daimler auf dem Pkw- wie dem Lkw-Sektor über die Jahre mehr und mehr den Kontakt zum Kunden verloren, sich mehr darauf konzentriert hat, das Interesse der Finanzwelt und der großen Konkurrenten im Weltmarkt zu finden, die man z.T. inzwischen auch zu den Besitzern eines Teils der mehr als eine Milliarde Daimler-Aktien zählen kann. Die Realität ist, dass...

  • der Investor des chinesischen Autokonzerns Geely 9,69 Prozent,
  • KIA, die Kuwait Investment Authority 6,80 Prozent, die
  • BAIC, die Beijing Automotiv Group 5.00 Prozent Anteile hält.

Umgekehrt ist z.B. die bisherige Daimler AG mit 9,5 Prozent beim chinesischen Automobilkonzern beteiligt. - Die Verbindungen in Richtung China sind umfangreich und gut. So hat der heutige Vorstandsvorsitzende z.B. in seiner „Lehrzeit“ als Vertriebschef bei der Daimler AG...

  • einige große Daimler-Niederlassungen in Ostdeutschland an Chinesen verkauft.
  • In Zukunft werden alle Mercedes-Vierzylinder-Motoren in China gefertigt werden,
  • wie auch alle e-Smarts in Zukunft in aus chinesischer Fertigung kommen sollen.

Da hat es sich sicherlich gelohnt (?) und war - wie man jetzt hören kann – eine Entscheidung des damaligen Vorstandsvorsitzenden Dieter Zetsche in die richtige Richtung – dass die von den großen Beratungsgesellschaften in Deutschland gegen Zahlung eines Honorars von bisher rd. 1 Milliarde Euro vorbereitet wurde, wenn man jetzt den Wert der zukünftig mit „Mercedes-Benz Group AG“ benannten Firma durch eine „Spaltung“ zu erhöhen versucht.

  • Da kann – was die Höhe von Beratungs-Honorare betrifft – wohl nur die Bundesregierung mit halten, die sich hier auch mit den besonders hohen Ausgaben für das Ministerium der Verteidigung hervor getan hat.

Als Ergebnis wird es jetzt von der Daimler AG ein „Spin-Off“ – einen „Ableger“ geben, der mit „Daimler Truck Holding AG“ benannt ist, an dem aber die „Mercedes-Benz Group AG“ zu 35 Prozent beteiligt ist. Die „Mutter“ hat dem Ableger auch noch eine Bar-Reserve von 1,5 Milliarden Euro mitgegeben, damit „die Neue“ sich helfen kann und bei evtl. sinnvollen Zukäufen nicht lange zögern muss.

Dessen alter – und neuer – Chef, Martin Daum, sagt:

„Wir sind eine starke Firma, die jederzeit allein bestehen kann.“

Das stimmt zuversichtlich, denn es wird nun ab 2022 für z.B. einen chinesischen Investor – oder Autokonzern – leichter werden, die „Mutter“, den „Erfinder des Automobils“, zu „schlucken“, weil deren Firmenwert nun in jedem Fall günstiger wird, aus Sicht der starken Chinesen eine überschaubare Höhe erreichen kann.

  • Und die ehemaligen und aktuell Verantwortlichen der Daimler AG haben dazu die Voraussetzungen geschaffen! (Und fühlen sich durch die Entscheidung von 99,9 Prozent der Aktionäre bestätigt und beauftragt!)

Die derzeit Verantwortlichen in Stuttgart geben sich aber im Hinblick auf eine chinesische Übernahme sorglos, man hat weiterhin große Pläne, will sich im Pkw-Bereich weiterhin von vielen Mitarbeitern trennen, weil man z.B. die Kosten senken muss. - Hört man. - Wobei die Abfindungssummen für die meist langjährigen Mitarbeiter nicht gerade niedrig, sondern meist in einem nicht niedrigen  sechsstelligen Bereich angesiedelt sind.

Und man will die Renditen verbessern! Vor allen Dingen mit dem neuen „Ableger“, dessen Gewinn-Margen nun möglichst auf Porsche-Niveau (15 Prozent) steigen soll. Wie das gehen soll, steht „in den Sternen“. Bei Schwerlastwagen z.B. gab es in der Vergangenheit mal eine Zeit, in der der Marktanteil von Mercedes (oder Daimler-)Lkw im deutschen Markt bei 60 Prozent lag. Heute dümpelt er zwischen 30 und 40 Prozent dahin. - Das hat nichts damit zu tun, dass der Lkw-Verkauf in einem Konzern bisher zusammen mit dem Pkw-Verkauf organisiert war.

  • Es fehlt die Nähe zum Kunden! Das ist eine Frage der Haltung, nicht der Firmengröße!

Es ist sicherlich für die Aktionäre wichtig, dass der neue Vorstandsvorsitzende der neuen Pkw-Firma nun verkündet, dass man sich zunehmend auf das Luxusgeschäft kaprizieren möchte, weil hier schon in der Vergangenheit – mal großzügig betrachtet – höhere Gewinnmargen erzielt wurden als im Lkw-Bereich. Bei allen Überlegungen scheinen Rendite- und Dividenden-Interessen die größte Rolle zu spielen.

Die „Firmenspitze“ verneigt sich quasi – was sie auch in der Vergangenheit immer schon gerne getan hat – vor der Politik, wenn sie im Pkw-Bereich z.B. - zumindest offiziell – ganz auf die Entwicklung hin zu e-Automobilen setzt.

Man hat auch aus den letzten klaren „Flops“ der Vergangenheit nichts gelernt, wenn man eine Angebotslücke zu füllen versuchte, in dem man dort z.B. die „X-Klasse“ platzierte. Das war aber – aus meiner Sicht als Weinliebhaber - aber nur ein „Etikettenschwindel“, da man einem Nissan Navara nur „einen Stern aufgeklebt“ hat!

Ein Beispiel dafür, dass der „Erfinder des Automobils“ das Gefühl dafür verloren hat, was „im Markt“ möglich ist! Schließlich nimmt man gerade einen neuen Anlauf eine bestehende Angebotslücke mit einem weiteren „Etikettenschwindel“ zu schließen:

  • Man rüstet einen Renault Kongoo „mit Stern“ zu einem Mercedes-Produkt um, das dann mit einem Dacia-Motor daher kommt!

Auch bei der neuen „Daimler Truck AG“ wird es nun bald Entscheidungen geben, die man mit der aktuellen Aktionärs-Entscheidung dann gerne kaschieren möchte:

  • Die kleinen und mittleren Dieselmotoren sollen in den USA („Detroit Diesel“) gefertigt werden.
  • Nur noch die Fertigung der großen „Arctos“-Motoren wird im Motorenwerk Mannheim verbleiben.
  • Die Führungsspitze in Mannheim soll von Amerikanern dargestellt werden.

Das ist – soweit ich das für Motor-KRITIK recherchieren konnte – die Planung für die nächste Zukunft. So hofft man z.B. auch eine bestehende Zusage gegenüber dem Daimler-Betriebsrat zum Motorenwerk Mannheim auflösen und dort weitere Entlassungen vornehmen zu können.

Man sollte nicht vergessen, dass sich das Gewicht in der Daimler-Lkw-Produktion durch entsprechende Zukäufe inzwischen mehr in die USA verlagert hat:

  • „Freightliner“ mit der Produktion von schweren und mittelscheren Lkw,
  • „Western Star Trucks“ mit der Produktion von schweren Lkw,
  • „Thomas Bjuilt Buses“ mit der Produktion von Schulbussen und
  • „Detroit Diesel“ mit der Produktion von Dieselmotoren.

Hinzu kommen noch Fertigungsstätten (an denen man u.a. auch beteiligt ist) in Asien bei „Mitsubishi Fuso“ und „BharatBenz“ in Indien.

Die Auswirkungen der Entscheidungen auf der letzten außerordentlichen (virtuellen) Hauptversammlung werden also größer sein, als bisher angenommen. Man wird die interne Weiterentwicklung mit dem Hinweis auf eine grundsätzliche Zustimmung von 99,9 Prozent der Aktionäre auch in eine Richtung weiter führen, die so den durch das Aktienangebot beeinflussten Aktionären bei ihrer Stimmabgabe nicht klar sein konnte.

Grundsätzlich ist die gerade vom Daimler-Management mit der Hauptversammlung konkretisierte Umsetzung einer sehr teuren Entscheidung (!) - eine „dumme Entscheidung“, die aber strategisch intelligent und pfiffig umgesetzt wurde.

Blickt man die aktuelle Darstellung in den Medien, können damit derzeit alle – Geschäftsleitung, Aktionäre – und die gesamte Öffentlichkeit – mit der neuen Entwicklung gut leben.

Sicherlich wird man – Daimler/Mercedes – intern auch eine gute Argumentation dafür finden, wenn sich die gerade umgesetzte Entscheidung, in Zukunft als eine erweisen sollte, die zu einer Fehlentwicklung führt.

Wenn ich den Daimler-Finanzchef mit seinen Äußerungen auf der außerordentlichen Hauptversammlung richtig verstanden habe, wird der nun erfolgte Aktionärs-Entscheid (!) in seiner Umsetzung weitere Beratungs- und andere Kosten in Höhe von insgesamt 750 Millionen Euro verursachen.

  • Was so teuer ist, kann doch nicht schlecht sein!

Mit einem Blick auf das linke Handgelenk von Sten Ola Källenius sei die Feststellung erlaubt:

  • Auch auf einer „billigen“ Uhr von „Aldi“ kann man die gleiche Zeit ablesen, wie auf einer teuren!

Aber im Daimler-Konzern wurde schon immer gerne versucht, mit einer Aussage von Gottlieb Daimler darzustellen, was für diesen Konzern alleine Gültigkeit haben soll – und auch eine Erklärung für die vorgenommenen Kalkulationen sein soll:

„Das Beste oder Nichts!“

So hat man wohl auch zu der teuren Lösung der gerade vorgenommenen Spaltung des Konzerns gefunden!

  • Aber wie passt das z.B. zu den Rückrufzahlen auf dem Pkw-Sektor im gerade laufenden Jahr 2021?
MK/Wilhelm Hahne
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