Wichtig: „Jeder Fahrer ist ein zahlender Fahrer.“

Das Zitat  – das hier zum Titel wurde – stammt aus einer e-Mail, die mich aktuell erreichte. Diese Feststellung verdeutlicht die Entwicklung am Nürburgring! - Sie  gilt nicht nur für die zahlenden Fahrer bei den „Touristenfahrten“, sondern auch bei den VLN-/NLS-Rennen dort auf der Rennstrecke für die Fahrer und Teams. Da muss man nur einen Blick auf die inzwischen verlangten Nenngelder werfen. Deren Höhe wird durch die Beteiligung des/der Besitzer des Nürburgrings an der entsprechenden Organisation mit bestimmt. Man sitzt – sozusagen - auf beiden Seiten des Schreibtisches, weil man gerne mit sich selbst verhandelt. Man kann – auf der einen Seite - fordern und – auf der anderen Seite - sofort zustimmen. Und gleich seine „Sicherheitskonzepte“ mit verkaufen. - Wer wird da noch die bei Rennen geforderten Benzinpreise beanstanden? - Auch bei den „Touristenfahrten“ spielt das „Sicherheitskonzept“ bei der Gestaltung der Preise scheinbar eine wichtige Rolle. Die Umsetzung des „Sicherheitskonzepts“ konnte – zufällig – an einem Donnerstag-Abend ( nach den „Industriefahrten“) bei den „Touristenfahrten“ von Motor-KRITIK beobachtet werden.

Wichtig: „Jeder Fahrer ist ein zahlender Fahrer.“

Diese Feststellung entspricht der Realität. Wobei sie nicht nur die Fahrer betrifft. Man hätte auch gerne, dass jeder Fotograf ein zahlender Fotograf ist, den man über eine Lizenzgebühr zu erfassen sucht. Video-Filmer sowieso. Konsequent wird alles „zu Geld gemacht“. - Man genießt dabei den Schutz der Mainzer Politiker, die sich offenbar dankbar dafür zeigen, dass ihnen die Belastung, die sie sich durch eine unsinnige Planung von „politischen Visionären“ selber auferlegt hatten, nun von einem Privatunternehmer abgenommen wurde. - Schließlich wurde die „Freiheit“ am Nürburgring durch ein Gesetz garantiert! - So ist es kein Wunder, wenn man als kritischer Beobachter der Entwicklung feststellen muss:

  • Der einzelne Touristenfahrer oder Rennteilnehmer wird nicht mehr um seine Meinung gebeten, wie diese oder jene Abläufe noch verbessert werden  könnten! - Sie müssen – so meint man – gegenüber der Öffentlichkeit nur als „richtig“ dargestellt werden! - In der Realität bedeutet das für alle Nutzer der Rennstrecke: Bitte zahlen! - Mehr und öfter!

So kann der Nutzer eigentlich nur noch reagieren. Still, ohne Murren, aber effektiv! Wie man an den Starterzahlen bei den letzten VLN-/NLS-Läufen in 2021 ablesen kann! - Bei den „Touristenfahrten“ gibt es aber immer noch eine übervolle Nordschleife, wie ich auch schon mal an einem der „Touristenfahrer“-Sonntage mit kurzen Zählungen über 10 min nachweisen konnte.

Nun habe ich eine solche Zählung auch noch mal aktuell an einem normalen Wochentag, am Ende von „Industriefahrten“ – eigentlich nur zufällig - durchgeführt, nachdem ein Fahrzeug der Industrie (mit Blinkleuchten) und ein E-Unit-Fahrzeug als letzte Fahrzeuge dieser Veranstaltung das Ende markiert hatten.

Die Abend-“Touristenfahrten“, von den ich jetzt im Oktober – an einem 25€-Donnerstag -  beobachtete, habe ich übrigens nicht im Termin-Kalender auf der Nürburgring-Internetseite gefunden. - Ich war abends nur zufällig da, um das Hypercar von Mercedes, den „ONE“ live und leise zu erleben, nachdem es mir schon mal auf der B 258 begegnet war!

Beginn der „Touristenfahrten“ war wohl gegen 17:30 Uhr. An meinem Standort passierte dann das erste Fahrzeug der „Touristenfahrten“ – ein weißer Porsche – meinen Standort auf dem Parkplatz „Brünnchen“ exakt um 17:36 Uhr. In einem größeren Abstand folgte ein roter Porsche. Beides wohl (lizenzierte!) Renn-Taxis. - Dann wurde der Verkehr dichter und die Teilnehmer an den „Touristenfahrten“ passierten meinen Standort sozusagen „in Blöcken“, dicht an dicht.

  • Nach 10 Minuten – um 17:46 Uhr - hatten meinen Standort 110 Fahrzeuge passiert!

Darunter waren zwei Motorräder! - Das waren insgesamt mehr  Fahrzeuge und der Verkehr war deutlich dichter, als ich ihn mal davor an einem sonnigen Sonntag-Nachmittag registrieren konnte. -  Die „Touristenfahrer“ waren „ehrgeizig“ unterwegs!

Da wundert es mich nicht, wenn mir „Touristenfahrer“, die gerne mal eine Runde im Rahmen ihrer persönlichen Möglichkeiten drehen, weil sie auf der Rennstrecke schneller fahren dürfen, als auf einer Eifel-Landstraße, dann doch schockiert sind. - Aus einer aktuellen „Touristenfahrer“-e-Mail an Motor-KRITIK:

„Als ich einmal, sehr erbost über eine völlig unnötige Berührung einen Straßen-GT3-fahrer wegen seines rüden Fahrstiles zur Rede stellte, sagte dieser, man müsse so überholen, denn wenn man in der Kurve nicht vorbei komme, wären die Motorräder auf der Geraden immer wieder gleich weg. Auf die Frage, warum man das müsse, um was er hier bei den Touristenfahrten gehe und ob er es nötig habe, ein altes Motorrad mit seinem PKW, der ein Vielfaches an PS-Leistung aufweise, unter solchem Gefahrenpotential zu überholen, anstatt einfach auf einen Fahrfehler meinerseits zu warten, antwortete er: Wir seien doch hier auf einer Rennstrecke

Ich war perplex, wusste gar nicht, was ich sagen sollte, da ich fühlte, dass es sein Ernst war und meinte dann, er solle es vielleicht lieber einmal bei einem richtigen „Rennen“ für Einsteiger versuchen, um den Unterschied zu erfahren, am besten gleich auf dieser Strecke . Da könne er dann mit anderen Autos auf Blechfühlung statt mit mir auf Tuchfühlung fahren. Wir seien hier jetzt auf einer öffentlichen Straße, auf der ein Mindestmaß an Verkehrsregeln einzuhalten seien. - Er schaute mich an, als sei ich völlig falsch in der Beurteilung der Sachlage.“

Zum Thema „Touristenfahrten“ noch eine Anmerkung von mir, damit auch zum so genannten „Sicherheitskonzept“, wie es gerne propagiert wird:

Das existiert offenbar nur in den Köpfen der Verantwortlichen. Ich habe z.B. bei den gerade geschilderten „Touristenfahrten“ weder einen Streckenposten am „Brünnchen“ unten, noch oben (Posten 162 + 164) gesehen. Ein „Stresi“-Fahrzeug kam allerdings auch im „Renntempo“ vorbei. (Wurde bei den 110 Fahrzeugen mitgezählt!)

Der Besucher eines VLN-/NLS-Rennens (#8) berichtete mir, dass – als er „vorschriftsmäßig“ von den Zuschauerplätzen aus – durch die „Schießscharten“ der FIA-Sicherheitszäune am „Brünnchen“ fotografierte, von dem eingesetzten „Sicherheitspersonal“ darauf hingewiesen wurde, dass das Fotografieren von Seiten des Besitzers nicht gerne gesehen würde.

Auf die Frage „Warum?“ und „Wo ist das denn nachzulesen?“ ist der Zuschauer allerdings ohne Antwort geblieben. Das Mitglied des „nürburgring safety teams“ hat sich still und unauffällig entfernt. - Er hatte wohl seine Pflicht getan!

  • Weil der Besucher und Fan kein zahlender Fahrer oder Teilnehmer war?

Es war „nur“ ein einfacher VLN-Fan! - Darauf kann man am Nürburgring wohl gerne verzichten!

Angestrebt wird wohl von den Firmen des Nürburgring-Besitzers, dass jeder Besucher, jeder -Fan zahlen muss!

Warum und wofür auch immer!

MK/Wilhelm Hahne
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