Eine „AIR GmbH“ vermietet Flugzeuge ohne Flugzeug!

Zunächst möchte ich klar stellen, dass ich diese Geschichte nur dank der hervorragenden Verbindungen und dem großen Wissens meiner Leser schreiben konnte. Ich bin selber überrascht, wie viele meiner Leser Details zum Thema Robertino Wild beitragen konnten. Hier ist jetzt nicht der Platz um in irgendeiner Form einen Strich zu ziehen, nachdem man vorher Plus und Minus gegeneinander verrechnet hat. - Mir liegen jetzt alle Bilanzen bis 2016 vor, wobei mir dabei klar wurde, wie wenig ich mich im HGB, dem Handels-Gesetz-Buch auskenne.

Leser machten mich darauf aufmerksam, dass es nicht genügt den § 267 zu kennen, man muss auch § 267a berücksichtigen. Unter diesen § fällt inzwischen die capricorn AIR GmbH. Entsprechend muss sie ihre Bilanzen nicht mehr veröffentlichen. Es genügt, wenn sie – rechtzeitig – vorliegen und hinterlegt werden.

Das mit dem „rechtzeitig“ funktioniert natürlich nicht immer, aber immerhin bin ich jetzt im Besitz aller bisher hinterlegten Bilanzen, einschl. der von 2016. Da ist die 2014er Bilanz – aus meiner Sicht – deshalb besonders interessant, weil in diesem Jahr die „Pilatus PC-12“ von der capricorn AIR GmbH nach Amerika verkauft wurde.

Eigentlich ist sie wohl von der capricorn AUTOMOTIVE GmbH verkauft worden, denn für diese der capricorn-Firmen war die „Pilatus“ zugelassen. Wie ich auch aus Leserkreisen erfuhr, war der „Lebenslauf“ der hier interessanten „Pilatus PC 12“ so:

Sie ist die 843ste „PC-12“, die seit 1991 von den Pilatus-Flugzeugwerken in der Schweiz hergestellt wurde. Bis zum Jahresanfang 2018 waren von diesem Typ gut 1.500 Maschinen gefertigt und verkauft worden. Sie wurde im Jahr 2007 gefertigt und zunächst – das ist das normale Prozedere – auf die Pilatus-Flugzeugwerke unter der Buchstaben-Kombination „HB-FSJ“ registriert.

Dann wurde sie verkauft und dann am 17. Oktober 2007 unter dem Kennzeichen „N967AB“ für die  QVIXOTE AVIATION INC TRUSTEE (USA) registriert.

 Von dieser Firma kaufte dann die „capricorn AUTOMOTIVE GmbH“ diese PC-12 und ließ sie am 20. November 2008 unter dem Kennzeichen „D-FCAP“ für sich registrieren.

Es waren sicherlich steuerliche Überlegungen, die dann dieses Flugzeug einer neu gegründeten capricorn AIR GmbH zuordneten. - Wie bereits geschrieben: Einer 25.000 Euro GmbH. - Die – bzw. die capricorn AUTOMOTIVE GmbH – hat dann das Flugzeug im Juli 2014 nach Amerika verkauft, wo es heute noch als „Taxi“ im Besitz der Targaryen Llc San Francisco CA (eine Holding hinter der „Boutique Air“) mit dem Kennzeichen „N472SS“ ihren Dienst tut.

Was sich da in den „capricorn“-Bilanzen getan hat, ist mir – zumindest im Moment – unverständlich. - Aber ich habe Zeit und gebildete und intelligente Leser.

Ich kenne die monatlichen Leasingraten für eine „Pilatus PC-12“ - denn sie wurde von „capricorn“ wohl geleast - weiß um die monatlichen „Zusatzkosten“, kenne die Charterkosten (pro Flugstunde) „damals“ - und verstehe eigentlich im Moment noch nicht, was da Wundersames gelaufen ist.

Was ich verstehe, ist das Motto des Robertino Wild, das man mit „Das Beste oder Nichts“ umschreiben könnte. - So eine „Pilatus“ hat schon was!

Was ihm aber – und das ist eine Vorhersage, die meine alte Einschätzung unterstreicht – auf die Dauer nicht helfen wird.

MK/Wilhelm Hahne

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