Zurück zur Normalität: Ist der Nürburgring Vorbild?

Bei der Einschätzung von aktuellen Situationen ist man von Erfahrungen abhängig. Meine Erfahrungen mit dem was am Nürburgring geschah, waren überwiegend negativ. Dabei habe ich mir bei der Recherche immer Mühe gegeben, habe mit meiner Meinung zur Entwicklung dort leider dann nicht immer gerade den Mainstream repräsentieren können. Hätte ich den „guten Rat“ von Kollegen befolgt, hätte ich mich „pragmatisch“ verhalten, denn alles was in der Vergangenheit „oben am Nürburgring“ zu Macht und Einfluss – oder auch nur zu Geld - kommen wollte, musste sich „in den Schutz des Staates“ begeben. - Inzwischen ist der Nürburgring in Privatbesitz. Man muss aber immer noch den Eindruck haben, dass alle Handlungen „dort oben“ vom Staat fürsorglich begleitet werden. - Warum auch immer! - Durch die Corona-Pandemie ist eigentlich die ganze Welt betroffen. Auch am Nürburgring musste man reagieren. Man hat nicht nur einen Antrag auf Fördergelder gestellt, sondern auch die Belegschaft in Kurzarbeit geschickt, die aber unterschiedlich gestuft ist. - Man hat auch Leute entlassen. - Bevor die „Kurzarbeiter“ aber staatliche Hilfe in Anspruch nehmen konnten, mussten sie ihre Überstunden abfeiern und – so in „Einschreiben“ übermittelt – sie mussten sich den für das 1. Quartal 2020 rechnerisch ergebenen Urlaub anrechnen lassen. - So der Arbeitgeber! - Da hat die Gewerkschaft gegengesteuert. - Kommando zurück: Der Urlaubsanspruch wird nun nicht berücksichtigt! - Man hatte auch Beschäftigten, die man zur Streckensicherung benötigte, gekündigt. - Nun braucht man sie wieder, denn: Man ist auf dem Weg…

Zurück zur Normalität: Ist der Nürburgring Vorbild?

Ab Montag, dem 4. Mai 2020 dürfen wir in Rheinland-Pfalz wieder zu Friseur gehen, weil denen – natürlich unter besonderen Sicherheitsauflagen – gestattet wird, nun wieder – auch Männern – die Haare zu schneiden. Aber auch die müssen sich – aus Sicherheitsgründen – vorher den Kopf waschen lassen. Friseur und Kunde müssen eine Maske tragen, die Mund und Nase bedeckt. Darum kann auch keine Rasur oder Bartschneiden vorgenommen werden.

Nun erfolgt in der Praxis eine Haarwäsche bei deutschen und türkischen Herrenfriseuren unterschiedlich. Ein Türke würde sich niemals nach hinten geneigt den Kopf waschen lassen. Darum erfolgt bei türkischen Friseuren eine Kopfwäsche über ein Becken, das vor dem Kunden angebracht ist, während bei einem deutschen Friseur die Kopfwäsche über einem Becken erfolgt, das hinter dem Kunden angebracht ist.

Bei der politischen Entscheidung hin zur Kopfwäsche, wird man diese Unterschiede nicht bedacht haben. Politiker müssen keine Ahnung von dem haben, was sie entscheiden. Es ist doch – und man sollte das positiv sehen – eine Entscheidung „hin zur Normalität“. Da interessiert auch nicht, dass nun jeder Herrenhaarschnitt um die Kopfwäsche teurer wird.

Warum ich das schreibe: Ich möchte Verständnis dafür wecken, dass Entscheidungen der Landesregierung nicht immer bis ins Detail durchdacht sein können, zumal man nicht nur auf Wähler, sondern auch auf regionale Parteispender Rücksicht nehmen muss. - Man muss sich halt pragmatisch verhalten!

Da eine Entscheidung sehr oft auch andere Entscheidungen geradezu zwanghaft voraussetzt, wäre ich nicht überrascht, wenn die Dame, die das Land Rheinland-Pfalz derzeit durch die Wogen der Corona-Krise steuert - als wüsste sie exakt was sie tut - nun in den nächsten Tagen verkündet, dass  zum 30. April auch wieder Restaurants, Cafés und Eisdielen mit einer Bestuhlung – sagen wir mal – bis zu 40 Stuhlbeinen öffnen dürfen.

Das würde Bars die Möglichkeit bieten, auf ihren Barhockern mehr Gäste unterzubringen. Auch Politiker müssen schließlich irgendwo entspannen!

Ich habe mich im Vorfeld zu dieser Geschichte von einem erfahrenen Kollegen beraten lassen, ihm die Ausgangssituation geschildert und er hat meine Recherche-Ergebnisse als sensationell empfunden. Seine Meinung:

„Mit der richtigen Schlagzeile, gehst du damit in die Geschichte ein!“

Aber ich möchte nun mal noch nicht eingehen. Darum habe ich mich dazu entschlossen, meine Leser langsam – ganz langsam – mit dem vertraut zu machen, was auf sie – als Rückkehr in die Normalität – ab 30. April 2020 zu kommen könnte. - Um die besondere Art der „Daimler-Formulierung“ anzuwenden.

Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG ist zurück auf den Weg in die Normalität. Dafür hat sie auch Konzepte entwickelt, die sie u.a. nicht nur mit dem Hygiene-Institut der Universität Bonn abgestimmt hat, sondern sich auch vorab – wie ich recherchieren konnte - in einem Gespräch mit der Landesregierung am 22. April 2020, wohlwollend genehmigen ließ.

Auf der Suche nach einem Titel für diese Geschichte sind mir zunächst nur Worte wie Verhöhnung, Spott, Farce, Satire, Affront, Gespött, Zerrbild, Karikatur, Schmähung, Beleidigung und ähnliche eingefallen, bis dass ich auch beim Titel „zur Normalität zurück gefunden“ hatte.

Und jetzt müssen Sie als Leser ganz stark und tapfer sein. Ich schreibe nun kurz – und ohne weiteren großen Kommentar – nieder, was uns in den nächsten Tagen erwartet.

  • Zunächst wird es am Nürburgring Testfahrten von AMG geben.
  • Dann wird Porsche auf der Nordschleife unterwegs sein. - Vielleicht sogar mit einem Rekordversuch!

Das ist aber nur die Einstimmung auf die Rückkehr in die Normalität. Dann habe ich für meine Leser die Überraschung, dass es wieder „Touristenfahrten“ geben wird. Als ich in einer meiner letzten Geschichten von möglichen „kontaktarmen Touristenfahrten“ schrieb, war das eigentlich mehr eine Vorahnung. Aber die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG macht ernst:

  • Es soll – natürlich zunächst versuchsweise – wieder „Touristenfahrten“ geben! - Unter strengsten Hygieneauflagen!

Bitte notieren Sie:

Donnerstag, 30. April 2020 von 10 - 19 Uhr
Freitag, 01. Mai 2020 von 09 - 19 Uhr
Samstag, 02. Mai 2020 von 09 - 19 Uhr
Sonntag, 03. Mai 2020 von 09 - 19 Uhr

 
Auch hier ist der Landesregierung von RLP kein Vorwurf zu machen, die diesen Versuch der Rückkehr in die Normalität genehmigen musste. Man hat in Mainz keine Vorstellung von der Abwicklung z.B. eines Unfalls auf der Nürburgring-Nordschleife in den realen Abläufen. - Es ist alles so klar wie bei den Friseuren!

Die Firma Lenz in Adenau, dem Vertrags-Abschleppdienst am Nürburgring, wird es auch freuen, zumal sie demnächst eine größere Investition vornehmen möchte, wie ich vorherzusehen glaube. Denn Unfälle wird es in den vier Versuchstagen geben. - Vielleicht wird so auch die derzeit schlechte Belegung des Krankenhauses Adenau verbessert!

Man sollte immer alles positiv ein- und zuordnen! - Es tut mir leid, dass ich meistens alle neuen Entwicklungen unter dem Gesichtpunkt der normalen, realen Abläufe betrachte.

Da mache ich mir in diesem Fall schon so meine Gedanken!

MK/Wilhelm Hahne

PS zur aktuellen Gesamtsituation: Unsere Bundeskanzlerin, Angela Merkel, sagte gestern im Bundestag: „Wir leben nicht in der Endphase der Pandemie.“ … „Lassen Sie uns das Erreichte nicht verspielen.“ - Und zur politischen Stimmung der Wähler in RLP ist heute in der „Rhein-Zeitung“ auf der Basis einer SWR-Umfrage zu lesen: „Stimmen für die CDU, Zustimmung für Dreyer“. - Da geht noch was!

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