Nicht am Rosenmontag: Corona schafft Kurzarbeiter!

Eigentlich wollte ich an Rosenmontag nicht recherchieren. Aber Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt. Dieser Rosenmontag war sogar in unserem Eifeldorf anders, als er normalerweise abgelaufen wäre. Normalerweise hätte es in diesem Jahr einen Umzug gegeben, aber der fiel nun – aufgrund der gesetzlichen (?) Corona-Anordnungen ins Wasser. Aber ich bin nun mal der Meinung, dass Brauchtumstage in unserem Leben wichtig sind und hatte – zusammen mit meiner Frau – beschlossen, ihn schon anders zu beginnen, als einen normalen Montag.

So kam es, dass ich schon früh – kurz nach 7 Uhr – bei einem Bäcker an der Theke stand, um für’s Frühstück frische Brötchen zu kaufen. Meine Frau bereitete in der Zeit frische „Mutzen“ vor. - Nein, nicht solche mit Quark, sondern richtige Mutzen, aus richtigem Hefeteig, nach dem alten Rezept einer Eifeler Bäuerin, die inzwischen lange tot ist. - Aber ihr Rezept lebt an einem solchem Brauchtumstag bei uns weiter.

An der Theke der Bäckerei stehend, kam bei mir wieder der Journalist durch und ich habe die freundliche Verkäuferin gefragt:

„Haben Sie heute an Rosenmontag andere Arbeitszeiten als sonst?“
Sie hat still den Kopf geschüttelt und dann geantwortet: „Wie immer!“

Das klang nicht unbedingt fröhlich, so dass ich mich entschlossen habe, doch mal in Köln nachzufragen, wie dieser Brauchtumstag in dieser Karnevals-Hochburg denn behandelt würde.

Aber zunächst habe ich mal mit meiner Frau fürstlich gefrühstückt! - Lange! - Wie man das an einem solchen Feiertag auch mal tun sollte, selbst wenn es ein Montag ist. Schließlich war der letzte „Heilige Abend“ auch ein Donnerstag – und trotzdem ein Festtag!

Dabei fiel mir ein, dass Weihnachten – obwohl ein kirchlicher Feiertag, schon lange ein gesetzlicher Feiertag ist. Da muss man dann schon unterscheiden! - Rosenmontag ist eben nur ein Brauchtumstag! - Und ich fragte mich nun, ob man evtl. aus einem über die Jahre entstandenen „Gewohnheitsrecht“ evtl. als Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch herleiten könne.

Bei meinen Telefonaten mit Kölner Bürgern habe ich dann von wirklichen Dramen um diese Frage Kenntnis erhalten. Was da in bestimmten Firmen abgegangen ist, spottet eigentlich jeder Beschreibung. Da haben sich Leute, die sich inzwischen als Manager bezeichnen, in meinen Augen absolut lächerlich gemacht. - Darum will ich solche „Sonder-Situationen“ auch hier nicht im Detail schildern.

Aber ich habe dann auch bei einem großen Kölner Autohersteller die Telefon-Nummer eines Pressesprechers gewählt, um zu erfahren… - Es klingelt zunächst einen „nicht normalen“ Klingelton, dann schaltete der Ton „auf normal“ um; und nach einer weiteren Minute kam von Anrufbeantworter die Ansage:

„Ich bin jetzt bis zum 11. Januar in Urlaub.“...

Das ist mir fast der Hörer aus der Hand gefallen, denn ich war im Glauben, ich hätte am 15. Februar 2021 angerufen. Allerdings hat der Pressesprecher auch keine Jahreszahl genannt. Das hat mich nachdenklich gemacht, und ich habe dann nach Stunden nochmal diese Kölner Telefon-Nummer gewählt, um wieder zu hören, was ich schon vorher gehört, aber nicht so richtig verstanden hatte.

Vielleicht war es in diesem Fall auch so – wie im Radio gestern zu hören – dass dieser Mann mal eben zum Bahnhof gegangen war – um den Zug zu gucken!

Während gestern am Rosenmontag (fast) alle – wie normal – gearbeitet haben (und wenn’s im "Homeoffice" war) – Corona macht’s möglich – war dieser Kölner Öffentlichkeitsarbeiter wohl in einen Tiefschlaf verfallen und hat wohl auch so den Rosenmontag verpasst. Das kann wohl in der deutschen Automobilindustrie schon mal passieren!

Wir hier in Virneburg haben jedenfalls diesen Brauchtumstag auch in diesem Jahr wieder zu einem besonderen Tag gemacht. - Mit einem Super-Frühstück!

Und ich sage heute, nach einem kleinen Schluck von gut gekühlten Mosel-Sekt: „Helau!“ - Am „Veilchen-Dienstag“!

MK/Wilhelm Hahne

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