„Toto“ Wolff: Der „Große Manitu“ der Formel 1?

Ich habe den Eindruck, dass er das inzwischen ist. Sein Team bestimmt die WM 2018. Er entscheidet auch, ob er auf bestimmte Fragen antwortet. Im Fernsehen macht er das so, dass ihm niemand böse sein kann. Eben mit österreichischem Charme. Er wurde im Leben von vielen Einflüssen angeregt, aber er hat eigentlich niemals sein eigentliches Lebensziel – ob nun bewusst oder unbewusst – aufgegeben. Seine persönliche Karriere hat zwar in seinem Leben immer eine zentrale Rolle gespielt, aber er hat sein Wissen, sein Können, seine Autorität immer „gut verkauft“, charmant genutzt.

Ich habe ihn – er war „damals“ gerade Zwanzig – ein wenig beobachtet und bin eigentlich davon fasziniert, wie gradlinig er seinen Weg – bis jetzt hin zu einer Führungspersönlichkeit in der Formel 1 – gegangen ist. Auch wenn niemals und irgendwo davon die Rede war und ist: Sein Großvater war für seine berufliche Entwicklung sehr wichtig.

Jetzt in Russland hat er mit seinen Entscheidungen mal wieder die Formel 1 dominiert. Dabei ist die – finde ich – schon ein wenig langweilig geworden, scheinbar auf dem gleichen Weg, den die DTM schon vorher gegangen ist.

Das Bedeutendste in Sotschi war eigentlich, dass es dort wieder Grid-Girls gab, der 21. Geburtstag von Max Verstappen, der im Rennen den schließlichen Gewinnern, die wie „Taxifahrer“ unterwegs waren, einmal zeigte, dass man auch auf einer solchen Strecke überholen kann. Er fuhr von Startplatz 19 bis an die Spitze. Und das mit einem Renault-Motor, der intern der B-Kategorie zugeordnet wird. Der Zwang zum Reifenwechsel brachte ihn dann von der Spitze auf Platz 5, den er schon vor dem Rennen angekündigt hatte.

Es gab 20 Starter, einen Sieger durch Teamorder, 7 Fahrzeuge beendeten das Rennen in der gleichen, der 53. Runde, 8 waren einmal, 3 zweimal überrundet, 2 weitere waren nach vier Runden ausgefallen. - Als Zuschauer versteht man die Abläufe im Rennen eigentlich nur, wenn man das umfassende Regelwerk, einschl. Strafenregister beherrscht. - Toller Sport!

Ich habe in dieser Saison schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass der Formel 1-Sport schon so seine Eigenheiten hat, die mir z.B. ein „Toto“ Wolff nicht gerne erklären möchte. Ich akzeptiere das, weil ich um seine Art weiß und sie – lächelnd – hinnehme. Das schließt allerdings nicht aus, dass ich nachfolgend meinen Lesern einmal in einer Vergleichstabelle verdeutlichen möchte, was mir bei der Formel 1 nicht gefällt bzw. auffällt.

Hier habe ich einmal Daten aus dem letzten VLN-Rennen, Lauf 7, aus dem letzten MotoGP-Lauf und eben aus dem Grand-Prix vom Wochenende in Russland verarbeitet. Um die Unterschiede vergleichbar zu machen, habe ich die Zeitdifferenzen zwischen den jeweiligen Qualifying-Zeiten und den schnellsten Rennrunden auf 1 Kilometer zurück gerechnet. - Wenn ich – bzw. Motor-KRITIK – in den letzten Wochen zur Erklärung der Differenzen in der Formel 1, keine Antwort von Mercedes erhalten habe, so verstehe ich das zwar, aber dann so, das es „Toto“ Wolff leider zur Zeit unmöglich ist, dazu etwas zu sagen, bzw. sagen zu lassen. - Es könnte der Formel 1 insgesamt wohl schaden.

  • So schadet sich die Formel 1 dann weiter selber!

Ich werde jedenfalls mit dieser Geschichte meine Kommentare zur Formel 1 in 2018 einstellen, wohl dann noch später noch mal etwas schreiben, wenn Lewis Hamilton Weltmeister geworden ist.

MK/Wilhelm Hahne

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1 Kommentar

Hier passt sie hin...

...meine Email, die ich am 13.12. vergangenen Jahres unter dem "Eindruck" der letzten RTL-F1-Übertragung geschrieben hatte... Überschrift: Nur 1 Spot... ...lang dauert die lästige Unterbrechung der Werbung durch bunte, hintereinander her fahrende Autos... Zum Ende der F1-Übertragung durch den Bildungssender RTL hat dieser mal wieder gezeigt, wie sehr ihm der "Motorsport" am Herzen liegt! Kein Kommentar zum kraftvollen Überholvorgang von Sainz gg. Leclerc, statt dessen Vorlesen der Zeitabstände, die eingeblendete Information am Bildschirm links war informativer - und korrekt - als das Geschwafel eines H. H2O, der mal wieder Fahrer verwechselte, obwohl "wir leider keinen Eunfluss auf die Bilder der internationelen Regie haben, und das selbe sehen wie Sie, liebe Zuschauer". Wieder mal eine Sendung mit Selbstdarstellern, ehemaligen (guten?) Motorsportlern, zig mal durchgekauten Erklärungen des Reglements ("für die, die sich heute das erste Mal einschalten"). Ein "Rennen", welches ich extra in "Anführungszeichen" setze, in dem sich die ersten 7 Positionen direkt nach dem Start nicht veränderten. Verstappen gewinnt, weil er der Schnellste war, wer hätte das gedacht. Ein Telefonat mit "Toto" ist wichtiger, als der Funk zwischen Box und dem Sieger, aber Hauptsache "Danke lieber Toto für die jahrelange gute Zusammenarbeit, vor allem mit der Presseabteilung". Und natürlich durfte das Thema "Corona" nicht fehlen! Es gibt tägliche Seifenopern auf diesem Sender, die bewusst auf dieses Thema, Maske, und was uns zur Zeit noch so den Alltag versüßt, verzichten; nach eigener Aussage, um "dem Zuschauer Abstand zu diesem Thema zu bieten". Aber während einer MOTORSPORTübertragung (mindestens) DREI mal der Hinweis auf die "Nachrichtenredaktion, die auch heute voll besetzt ist, um alle Neuigkeiten zusammen zu tragen", und "auf die Sondersendung zur besten Sendezeit, um Zwanziguhrfünfzehn". Ohne jeglichen Zusammenhang zur laufenden Sendeung, einfach nur reißerisch und billig! Jedes mal sagte ich mir: das nächste mal schaust Du aber nicht! Einige Male konnte ich nicht widerstehen, vor allem, wenn - wie dieses Wochenende - keine (motorsportlichen) Alternativen vorhanden waren. Die motorsportfremde Bierwerbeunterbrechung ist vorbei...endlich? Oder einfach nur Schade um die beruhigende Wirkung zum Nachmittagsschläfchen auf der Sonntagscouch?! Bin beim sonntäglichen "Schnösen" auf diesen Artikel hier gestoßen, und wollte meine "letzten Gedanken" zu RTL und F1 nicht vorenthalten. Einen schönen F1-freien Sonntag noch, Uwe

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