2020-04

Stirling Moss - Ostern 2020 ...und Erinnerungen!

Er ist tatsächlich am Oster-Sonntag gestorben. - Gestern. - Er wurde 90 Jahre alt. Er hatte die „wilde“, sehr gefährliche Zeit des Rennsports überlebt. - Aber keiner lebt ewig! - Soll man nun trauern?

Stirling Moss war ein Rennfahrer, wie er in der heutigen Zeit des Marketings nicht mehr vorstellbar ist: Er musste sich nicht „verkaufen“, er war einfach gut. Er war nicht einer, der verbissen an seiner Karriere gearbeitet hat. Er hat das getan, was ihm Spaß machte und was er konnte!

Die Mille Miglia in 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden gewinnen! - Unfassbar! - Wahnsinn! - Ein Journalist, Denis Jenkinson, hatte das „Gebetbuch“ erstellt und man halbierte praktisch mit einem Mercedes 300 SLR im Jahre 1955 die Zeit, die der erste Sieger dieses heute unvorstellbaren Rennens im Jahre 1927 gebraucht hatte: 21 Stunden, 4 Minuten und 48 Sekunden.

1.000 Meilen, von Brescia nach Rom und wieder zurück. Also rund 1.600 Kilometer über normale Landstraßen. Und was für welche!

Ich bin 1977 zusammen mit dem BMW-Motorenkonstrukteur, dem Leiter der Motorenentwicklung, der auch mal BMW-Sportchef war, Alex von Falkenhausen, diese 1.000 Meilen auf einem BMW 328 gefahren. Das war der erste Versuch, an dieses grandiose Rennen mit einer – nennen wir es – touristischen Veranstaltung mit Renn-Oldtimern aus der guten alten Zeit der echten Mille Miglia, diese „Wahnsinnsveranstaltung“ nicht vergessen zu lassen .

    • Mir hat das einen Eindruck von der fahrerischen Leistung eines Stirling Moss vermittelt!

Ich erinnere mich – es muss so um 1950 gewesen sein – Stirling Moss mit einem Cooper T5 (500er Norton-Manx-Motor + Fiat Topolino-Fahrwerkteilen!) bei einem Training auf der Nordschleife des Nürburgrings beobachtet zu haben. Ich stand eingangs der „Hatzenbach“ als ein kleiner Rennwagen praktisch in „Falllinie“ die schnelle Bergabrechtskurve anfuhr, nicht „lupfte“ oder bremste, sondern vorher hochschaltete und sich mit dem „harten Schlag“ des Einzylinder-Motors dann akustisch von mir entfernte. - Wer war das?

Nachgeschaut: Stirling Moss! - Ich habe dann schon seine weitere Entwicklung beobachtet. Sie verlief nicht steril. Stirling Moss fuhr alles was vier Räder hatte: Formel 3, Formel 2, Formel 1, Sportwagen, Tourenwagen. - Seine Erfolge waren zwar abhängig vom Produkt, aber fahrerisch war er immer „Spitze“.

Lag das in der Familie? - Jahre später habe ich seine Schwester, Pat Moss, bei der Siegerehrung zur „Liège – Rom – Liège“ kennen gelernt, die gerade diese „Fernfahrt“ mit einem Austin Healey 3000 gewonnen hatte. Siegerehrungen waren damals genauso ein Erlebnis wie der eigentliche Anlass dazu. Die Fahrer erschienen z.T. im Smoking, die Damen im Abendkleid. Pat Moss war so „normal“ wie ihr Bruder, tanzte – als es später wurde – mit nackten Füßen. Begründung: „Mit solchen Schuhen kann ich nicht tanzen!“

Für mich war nicht vorstellbar, wie man im Renntempo nicht nur so eine Fernfahrt in einem Austin Healey der damaligen Zeit überstehen, die „Fernfahrt“ - 3.500 Kilometer Non-Stop! - gewinnen und noch bei der Siegerehrung bis in den frühen Morgen durchfeiern kann.

Bruder und Schwester Moss waren aus dem gleichen Holz geschnitzt. Sie waren „natürlich“ schnell, mit einer unglaublichen Kondition gesegnet. Stirling wurde niemals Formel 1-Weltmeister, aber war ein ganz Großer seiner Zunft. Zu Recht wurde er im Jahre 2000 in England zum Ritter geschlagen.

Im Gegensatz zu den Rennfahrern der heutigen Zeit haben ihn Statistiken nicht interessiert. Er war jeweils auf die Gegenwart fokussiert. Das aktuelle Rennen war jeweils wichtig. Aus dem Resultat ergab sich Zufriedenheit oder Unzufriedenheit. - Aber dann kam das nächste Rennen!

Nun wird es keine Rennen mit Stirling Moss mehr geben. - Warum sollte ich traurig sein? - Ich habe ihn ja noch erlebt!

Aber ehrlich: Solche Typen wie Stirling Moss passen heute auch nicht mehr ins „Geschäft“!

MK/Wilhelm Hahne
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Karfreitag '20: Wenig – und doch anders als früher!

Karfreitag 2020 war für mich eigentlich ein Freitag wie jeder Freitag in den letzten Jahren. Da fahre ich dann zum Friedhof in Nürburg, um auf dem Grab meiner Schwiegereltern eine Grabkerze anzuzünden. Die brennt dann bis zum nächsten Freitag. - Und doch war es ein wenig anders als in den letzten Jahren. - Es gab weniger Verkehr!

Als ich gestern zum Friedhof unterwegs war, da ist mir schon bei der Hinfahrt auf der B 258 der relativ geringe Verkehr aufgefallen. Da hat mich zwar eine Gruppe von vier Motorradfahrern überholt, die – wie am am Kennzeichen erkennen konnte – aus Köln kamen und ein (zu) schneller BMW mit AW-Kennzeichen. Das war‘s aber auch schon, auf 13 Kilometer Anfahrt.

Hier mal ein paar Fotobeweise, die ich bei meiner Karfreitag-Ausfahrt gesammelt habe:

So habe ich die B 258 an Karfreitag 2020 erlebt. Es war Mittagszeit und eigentlich gab es nur an einer Stelle eine kleine Fahrzeugansammlung. Da standen ein paar Motorradfahrer vor einem geschlossenen Privatparkplatz und ein paar Meter hinter der Tankstelle „Döttinger Höhe“ gab es auch – aus meiner Sicht in Gegenrichtung - eine Polizeikontrolle.

Die Polizei war verstärkt im Einsatz! - Bei der Durchfahrt von Nürburg begegneten mir – im Gegenverkehr – zwei Polizisten auf Motorrädern; im Gewerbegebiet Meuspath war ein Polizeifahrzeug unterwegs. - Man hatte „ein waches Auge“ auf den fließenden Verkehr und so konnte die Polizei-Direktion Mayen – über deren vorbereitende Maßnahmen auf diesen Seiten auch berichtet wurde - dann vermelden:

„...Offensichtlich haben die vielfältigen Appelle der Polizeidirektion Mayen, der Kreisverwaltung Ahrweiler und der Verbandsgemeinde Adenau ihr Ziel erreicht. Nur wenige Besucher kamen heute auf den sogenannten "Car-Friday" in den Großraum Nürburgring. Zu Verstößen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie kam es nicht. Die Polizei konnte verbotene Ansammlungen durch gezielte Gespräche mit den Menschen im Vorfeld verhindern. Geahndet wurden dagegen einige Verstöße wegen illegaler Veränderungen an Fahrzeugen und Geschwindigkeitsüberschreitungen. Tagesschnellster war ein Motorradfahrer mit gemessenen 170 km/h bei erlaubten 70. Wegen erheblicher Mängel wurden vier illegal getunte Autos sichergestellt.“

So konnte ich dann auch nach getaner „Arbeit“ auf dem Friedhof von Nürburg in Ruhe meine Heimfahrt antreten.

 

Vorher bin ich noch mal an der „Nordschleifen“-Einfahrt vorbei gefahren. Dabei begegneten mir zwei Sportwagen, deren Insassen wohl nicht geglaubt hatten, dass der Nürburgring an diesem Karfreitag 2020 für den „Touristenverkehr“ geschlossen war. - Auch der Publikumsliebling, der Parkplatz „Brünnchen“ war leer, da gesperrt.

Dabei fiel mir ein, dass sich ein Karfreitag so um 1940 kaum von dem in 2020 unterschieden hat.  Auch „damals“ konnten wir nicht unbedingt selbstbestimmt agieren und meine Großmutter sagte dann schon mal – im Hinblick auf die über Ostern zu erwartende Verwandschaft:

„Ach, dann kommt wieder mal die ganze Corona!“

Karfreitag '20: Wenig – und doch anders als früher! - Jedenfalls geräuschmäßig ruhiger als in den letzten Jahren.

Und keine Unfälle auf der „Nordschleife“!

MK/Wilhelm Hahne
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SPD-Experte warnt: „Die Hirnleistung lässt nach“!

Karl Lauterbach, der als Gesundheitsexperte seiner Partei gehandelt wird, hat in Verbindung mit der Corona-Krise für eine weitere Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt, in dem er auf solche „Spätfolgen“ hingewiesen hat. „Nicht nur bei älteren Menschen“, hat er die Folgen einer Corona-Erkrankung warnend negativ unterstrichen. - Natürlich ist das eine der Aussagen, die die Angst vieler Bürger zur Hysterie ausarten lassen kann. - Motor-KRITIK- Meinung: Durch Corona treten keine Hirnschäden auf, höchstens durch die Fehlbedienung von Beatmungsgeräten von nicht perfekt ausgebildetem Personal! - Aber eindrucksvoller ist es sicher, wenn man das als „Experte“ dann auf „Corona-Virus“ reduziert. Das ist so richtig wie so vieles, was „Experten“ in dieser Krisen-Situation äußern. - Von der Hirnleistung her sind schon viele jüngere Leute auch ohne Coronabefall in einer Krisensituation. Dafür gibt es Beispiele, die man einfach auch als „Schlamperei“, Nichtwissen, Nichtkönnen einstufen könnte. Denn es gibt aktuell „Fehlleistungen“ von relativ jungen Leuten, die – eigentlich – nicht durch den Corona-Virus verursacht wurden, sondern diese Leute – auch clevere Manager (!) - dazu anregten, die Corona-Krise für ein neues Geschäftsmodell zu nutzen. - Oder als Ausrede für ein Versagen! - So ist dann der Titel dieser Geschichte eigentlich auch eine Ablenkung von der Realität, die man – aus welchen Gründen auch immer – mit der Zuordnung  „Schutzbehauptung“ versehen kann.

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2. DNLS-Lauf „by VCO“: Ein „unmenschliches“ Spiel!

Am 21. März lief der erste „VLN-Ersatzlauf“ in einer digitalen Ausführung. Am 22. März habe ich meine Eindrücke darüber geschildet und – weil ich auch auf Schwächen hingewiesen habe – geschrieben: „Ich hoffe, dass ich damit dem Veranstalter dieses Internet-Spektakels und auch den Ausführenden einen Hinweis dafür geben kann, dass man virtuelle Rennen in der Ausführung – gerade wenn es sich um Langstreckenrennen handelt – ein wenig anders darbieten muss.“ - Das hat man getan, indem man nicht nur die Renndauer von vier auf drei Stunden verkürzt hat, sondern jetzt – beim 2. virtuellen Rennen waren auch - unterhalb der Darstellung eines Rennens auf dem Bildschirm – nicht mehr die aktuellen Zuschauerzahlen abzulesen. - Man fühlte sich wohl zu beobachtet, nachdem ich am 2. April – also kurz vor dem zweiten Rennen – noch einige Details aufgedeckt hatte, die wohl auch „im Dunkeln“ bleiben sollten. - Auch jetzt beim 2. Lauf zu einer Serie, die ein wenig „über‘s Knie gebrochen“ wurde, müssen zu diesem Zeitpunkt ein paar Fragen, die bei mir während der Beobachtung des Rennens auftauchten, im Moment noch unbeantwortet bleiben. - Die Recherche läuft! - Aber eines glaube ich aus fester Überzeugung sagen zu können – und verwende es als Titel zur folgenden Geschichte:

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Corona- ist SimRacing-Zeit mit „seltsamen Blüten“!

Genauso wie für mich die unterschiedliche Bewertung von Bakterien und Viren in ihren Auswirkungen unverständlich ist, ist für mich andererseits nicht begreifbar, warum virtueller Motorsport den realen Motorsport ersetzen kann. Natürlich hatte ich mich auch schon in der Vergangenheit mit der „neuen Art“ von Motorsport beschäftigt, aber nun habe ich tatsächlich nach der Ankündigung einer neuen „Digitale Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO“ durch die „VLN VV“ exakt fünf Recherche-Tage gebraucht, um einige Zusammenhänge herstellen – und auch andere Details aufdecken zu können – die mich in die Lage versetzen, eine hoffentlich allgemein verständliche Situation auf einem auch für mich neuen Gebiet für meine Leser nachvollziehbar darstellen zu können. Wobei ich natürlich Risiken eingehe, aber dabei nicht den weisen Spruch von Erica Jong vergesse, der auch auf diesen Seiten unter „Zitat der Woche“ zu finden ist: „Niemand hat je zur Weisheit gefunden, ohne sich auch mal zum Narren gemacht zu haben." - Bei meinen Recherchen bin ich aber in der Realität dabei oft auf „Narren“ gestoßen, die von sich so überzeugt sind, dass sie alle anderen wie Narren behandeln. - Da muss ich dann der folgenden Geschichte auch den Titel geben:

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